• Ess tut mir sehr leid , dass du deinen Liebsten hast gehen lassen müssen!


    Sei Willkommen hier in diesem Forum.

    Ohne dieses Forum... Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre!


    Liebe Grüße von Bettina mit Uwe im Herzen 🦋

  • Hallo Wanderin,

    ich hatte auch das Glück das ich seit September letzten Jahres den ganzen Tag bei meiner Frau sein konnte.

    Ich bin selber langzeit Krank. Nichts schlimmes.

    Wenn ich daran denke das ich die letzten Monate hätte arbeiten müssen...

    Da wären soviele Stunden Glück verloren gegangen.

    Was für mich schlimm ist, ist erst einmal das meine Frau in der letzten Woche ihren Löwenmut verlassen haben muss.

    Wer das alles in dieser kurzen zeit mitmachen muss, der verliert ihn auf jeden Fall.

    Auch das ich ihr diese schlimmen Gedanken nicht nehmen konnte tut so weh.

    Natürlich habe ich jetzt den Verlust zu ertragen, aber meine Frau hat alles verloren...

    Ich habe immer versucht ihr alles böse fernzuhalten, beim letzten mal habe ich versagt, ich konnte ihr nicht mehr helfen.


    Ich könnte mir gut vorstellen das sich die Trauernden untereinander ja nach Corona mal treffen könnte,

    daher wäre es einfacher wenn man diese nach Bundesländer und Orte aufschlüsseln könnte.

    Da findet man evtl. wer es mag einfacher zusammen und könnte gemeinsam trauern.

    Wäre evtl. mal ne Idee für die Admins ob man das umsetzen kann.

  • Liebe Wanderin. Es tut mir sehr leid zu hören dass du jetzt alleine bist, deinen Seelenmensch loslassen musstest und es dir den Boden unter den Füssen wegzieht. Jeder durchlebt die trauridste Zeit seines Lebens und ich kann dir nicht sagen wie du dich über Wasser halten kannst. Vermutlich nur wie wir alle hier, nämlich paddeln u Schwimm bis zur Erschöpfung, ja bis man glaubt unterzugehen, und es sich sicherlich auch oft wünscht, unterzugehen. Manchmal habe ich gehofft nicht mehr aufzuwachen, aber leider bin ich immer wieder wach geworden um festzustellen dass mein Alptraum Realität ist. Du siehst, wir alle haben den Weg hierhin gefunden, vielleicht auch ein Stück weit um zu erfahren was wir schon wissen, aber eben auch um festzustellen dass es nicht nur mir oder dir so geht, sondern jedem von uns. Jedem auf die ein oder andere Art. Irgendwie hat mich allein das Wissen darum, nicht verzweifeln lassen. Ich gebe dir ein klein wenig von meiner Kraft ab. Und ich würde dich in den Arm nehmen und dir sagen wollen, sei willkommen, hier, wo keine (r) sein will. Verbündete

  • Liebe Wanderin,

    ich bin gerade mal wieder hier im Forum. Es tut mir leid, dass du deinen Liebsten verloren hast. Bei mir ist es nun 14 Monate her, dass mein geliebter Mann von mir gegangen ist. Trotzdem habe ich nicht vergessen, wie schlimm die erste Zeit war. Damals wäre ich dankbar gewesen, wenn der liebe Gott mich auch abgeholt hätte. Ich wollte nichts mehr als bei meinem Schatz zu sein. Wir haben gemeinsam gelitten und gekämpft. Am Ende war ich allein - ohne ihn. Auch heute vermisse ich ihn ohne Ende. Und ich wünsche mir nichts mehr, als dass er zurückkommt. Dass ich mein Leben, meine Zeit wieder mit ihm verbringen könnte. Aber dieses "Nie mehr" begleitet mich nun ständig. Nach nun mehr als einem Jahr habe ich ein paar neue Projekte, ich werde umziehen (hier erinnert mich jede Ecke an ihn, ich kann nicht in unserem Bett schlafen, ich hasse den leeren Handtuchhalter im Bad usw.). Ich werde mir ein neues Auto kaufen. Ich mache es alles allein, aber er fehlt mir so sehr bei Entscheidungen. Alles Dinge, die mein Liebster für mich geregelt hat. Aber ich bin in den Monaten auch sehr gewachsen. Ich weiß, dass er immer an meiner Seite ist, dass er seine Hände über mich hält. Er wollte immer gerne eine starke Frau, er hat mich dazu gemacht. Und heute werde ich immer stärker. Und das verdanke ich nur meinem geliebten Mann. Wir haben 3 Tage vor seinem Tod geheiratet. Zuvor waren wir 23 Jahre ein Paar. Ein spätes Paar. Die Liebe auf den ersten Blick und die Liebe unseres Lebens. Wir hatten wundervolle 23 Jahre zusammen. Er hat mir die Welt gezeigt. Er hat meine Kinder geliebt. Er war mein, unser Alles. Immer eine Lösung, immer einen Rat, immer da, für jeden.

    Ich kann dich so gut verstehen, wenn dieser wichtigste Mensch im Leben nicht mehr da ist. Wie es sich anfühlt, wie man sich fühlt. Es ist so schwer, so traurig, so herzzerreißend, sooo furchtbar.

    Am 6.4. hatte mein Schatz Geburtstag. Es war der 2. nach seinem Tod. Auch nach dieser Zeit tut das unsäglich weh. Die Trauerwellen kommen und gehen.

    Es fliessen auch nach so vielen Monaten sehr oft Tränen. Vielleicht wird es so bleiben. Ich weiß es nicht. Aber es wird auch manchmal hell.

    Jeder lebt seine Trauer anders. Ich habe eine tolle Trauerbegleiterin, es gibt ja leider wegen Corona keine Gruppen. Sie ist mir eine große Hilfe gewesen und ist sie immer noch. Du Solltest dir unbedingt jemanden suchen. Es ist wichtig und gut.

    Ich wünsche dir viel Kraft, gute Freunde, eine Familie, die zu dir steht. Es ist eine schwere Zeit, aber mit Hilfe und Unterstützung wirst du ganz langsam deinen Weg finden und gehen. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.

    Sei lieb umarmt und gedrückt.

    LG Angela "Kleine Frau"

  • Liebe Isabel, liebe Bettyna, lieber Engels Mann, liebe Verbündete,

    ganz herzlichen Dank für euer Willkommen und eure wohltuenden lieben Worte.

    Es hilft tatsächlich zu wissen, dass man nicht völlig alleine dasteht, dass es Menschen gibt, denen es ähnlich geht.

    Viele Gedanken, die ihr beschreibt, habe ich genauso...den Wunsch doch bitte morgens nicht mehr aufzuwachen...das ist die traurigste Zeit meines Lebens....dieses Albtraumgefühl...

    Lieber Engels Mann...ich glaube fest daran, dass es unseren Lieben jetzt gut geht und dass wir uns wiedersehen.

    Für mich hat der Tod seinen Schrecken verloren.

    Mein Mann wollte zuletzt möglicht schnell sterben und er sah entspannt aus.

    Ich freue mich auf den Tag, wenn ich wieder mit ihm zusammen sein kann.

  • Liebe Angela,

    danke dir sehr für deine bewegenden warmherzigen Zeilen. Sie machen mir Mut...so vieles was du schreibst, könnte von mir sein...

    Auch mein Mann wollte eine starke Frau...er sagte, ich habe alles für dich so vorbereitet, dass du es schaffst.

    Auch er war mein Ein und Alles, immer für mich und unsere Familie da.

    Mein Halt und meine Heimat...

    Und ich stelle mir tatsächlich oft vor, dass er an meiner Seite ist und meine Hand hält.

    Ich trage so gern den Schmuck, den er mir geschenkt hat, das gibt mir auch etwas Kraft.

    ich finde es sehr mutig und stark, wie du deinen Weg gehst.

    Toll, dass du darauf achtest, was dir gut tut und dann umziehst und dir ein neues Auto kaufst.

    Lebst du alleine? Das fällt mir auch so unendlich schwer....


    Ich suche mir auf jeden Fall auch eine Trauerbegleitung, ich kann das meinen Kindern und Bekannten/Freunden nicht auf Dauer antun...


    Alles Liebe und weiterhin viel Kraft für dich, herzlichste Grüße von mir

  • Ja, liebe Wanderin, ich lebe alleine.

    Ich könnte mir nicht vorstellen, jemals wieder eine neue Beziehung zu haben. Meinen geliebten Mann kann man nicht ersetzen.

    Ich habe eine liebevolle Familie, 2 Söhne, 1 Schwiegertochter und einen bezaubernden Enkel. Und es sind ein paar, aber wenige

    Freunde geblieben.

    Auch heute kann ich das Alleinsein manchmal nicht ertragen. In diese leere Wohnung zu kommen, keine Antwort zu bekommen ist schlimm.

    Und ich weiß nicht, ob sich das jemals ändert. Das Vermissen bleibt. Es ist schwer, alleine zu sein. Sich nicht austauschen können.

    Ich vermisse unsere Reisen, alles, was wir zusammen gemacht haben. Ich verstehe dich so gut, dass allein sein manchmal unerträglich ist.

    Ich habe viele Dinge gemacht, wodurch ich mich mit ihm verbunden fühle. Ein Kissen mit seinem Bild, ein Buch mit unserem Whatsapp-Chat,

    ein Fotobuch von meinem Schatz aus den Jahren unserer gemeinsamen Zeit. Ein Erinnerungsalbum von unserem so geliebten Cabrio von unseren zahlreichen Touren. Manchmal tut es weh, solche Sachen anzugehen, aber am Ende tun sie so gut. Gerne sitze ich hier und schaue die Bilder. In diesen Momenten wird er wieder so lebendig. So wie er gerne noch geblieben wäre.

    Seine Erkrankung dauerte nicht so lange. Von der Diagnose bis zum Ende waren es gerade 10 Monate. Es war schnell und schrecklich. Nicht den Hauch einer Chance. Natürlich kommen immer all die Bilder wieder und wieder. Dagegen kann und sollte man sich nicht wehren.

    Sich mit dem Liebsten zu beschäftigen tut weh, ist aber sehr hilfreich. Zumindest für mich. Das fühlt aber jeder anders. Das musst du für dich herausfinden.

    Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, der für dich gangbar ist. Einfach alles ausprobieren. Vielleicht findest du etwas, was dir richtig gut tut.

    Und auch, dass du eine gute Trauerbegleitung findest. Gruppen gehen nun leider nicht. Ich hatte bisher auch noch keine Chance dazu.

    LG und eine liebevolle Umarmung und eine gute Nacht.

    Angela

    P.S. Schreibe dir hier alles von der Seele. Wir alle verstehen dich, denn wir alle haben Ähnliches erlebt.

  • Liebe Angela,
    es tut mir von Herzen leid, dass du deinen Mann verloren hast...wenn ich lese, wie du schreibst, spüre ich deinen Schmerz und deine Liebe für ihn.

    Die Idee mit dem Album finde ich sehr schön, bisher schaue ich die Bilder auf dem PC an, aber so ein Buch ist etwas anderes.

    Wir haben auch sehr viel miteinander unternommen...wandern in den Alpen, Radfahren, Spaziergänge....es schmerzt sehr, die Fotos anzuschauen, aber ich will ihn so gern sehen....

    Wenn wir unterwegs waren, habe ich mich immer so wohl an seiner Seite gefühlt... geborgen und geliebt.


    Ich wünsche dir auch eine gute Nacht und umarme dich

    Wanderin

  • Seit du weg bist, habe ich kein Nacht mehr richtig geschlafen.

    Dauernd kreisen die Gedanken und lassen mich nicht schlafen.

    Habe die Ruhe in mir völlig verloren.

    Jedes Aufwachen ist wie ein Schlag ins Gesicht.

    Wann kann ich wieder bei dir sein?

  • Hatte am Samstag lieben Besuch und fuhr gestern zu meiner Mutter...ich konnte sie schon lange nicht mehr besuchen (sie ist dement).

    In den Momenten, wo ich mit anderen Menschen zusammen bin, geht es einigermaßen, aber wenn ich nach Hause komme, trifft es mich mit voller Wucht.

    Es ist einfach schrecklich und grausam, dass er nicht mehr da ist.

    Ich war immer so gerne daheim, dieses Gefühl ist nun völlig verloren.

    Fühle mich sehr einsam hier und vermisse ihn so.

    Wird das irgendwann wieder anders?