Mama ist nicht mehr da

Liebe Yogi,

jeder hier im Forum macht sich Vorwürfe. Jedem fallen Situationen ein, wo man mehr hätte tun können.

Das ist normal. Ich habe mir große Vorwürfe gemacht, dass ich zuviel gearbeitet habe und nicht immer so geduldig war, wie es hätte sein können.

Die Psychologin auf der Palliativstation hat mir dann gesagt, dass meine Mutter nie allein war. Das sie viele Fälle kennt, wo die Mütter 20 Jahre alleine sind und Weihnachten nur eine Karte kommt.

Bei ihrer Mutter war es auch so, die Psychologin war lange in Indien.

Und meine Arbeit ist wichtig, das sie zu meinem Leben gehört.

Wenn ich die Arbeit jetzt nicht hätte, was würde ich dann tun ?

Du musst Dir ein eigenes Leben aufbauen. Besprich das mit deinem Vater. Er wird das auch so sehen.

Auch Dein Vater wird eines Tages gehen.

Das heißt nicht, dass Du nicht ein inniges Verhältnis gehalten sollst.

Ich habe gelernt, dass ich mich früher hätte Freischwimmen müssen, obwohl meine Mutter noch da war. Lieben kann man trotzdem.

Nur meine Sicht, du musst deinen eigenen Weg finden.

Und nein, ich bereue keinen Tag mit meiner Mutter

Liebe Grüße

Liebe Ulrike und Yogi,

Ulrike, ich finde deine Sicht ganz richtig.
Yogi, du musst jetzt nicht 24 /24 Stunden bei deinem Papa sein. Verbringe jeden Tag etwas Zeit mit ihm (z.B. eine Stunde) und genieße diese gemeinsame Zeit.
Den Rest des Tages sollst du für dich nutzen (arbeiten, Freunde besuchen, ...). Wichtig ist, dass du für deinen Papa da bist, wenn er dich braucht, aber das heißt nicht den ganzen Tag neben ihm sitzen. So sehe ich das jedenfalls.

LG,

Caro

Da ich meinen Mann verloren habe sehe ich die Dinge aus dem Blickwinkel des " übriggebliebenen " Elternteils.

Und ich kann aus meiner Sicht sagen, ich will nicht das mein Sohn sein Leben aufgiebt um 24 Stunden für mich da zu sein. Er hat seine eigene Familie gegründet und soll sein Leben auch weiterführen.

Was mir hilft ist das Wissen wenn ich Hilfe brauche kann ich mich auf ihn und meine Schwiegertochter verlassen.

Wir halten Kontakt ohne feste Tage oder so und damit fühlen wir uns wohl und darauf kommt es an.

Liebe Yogi,

du hast alles Recht der Welt wütend zu sein.

Wir alle hadern mit dem Schicksal.

Niemand hat es verdient früh zu sterben, Niemand hat einen langen Krebstod verdient und Niemand hat verdient, an Demenz zu erkranken.

Was ist schlimmer ? Ich weiss es nicht.

Niemand sucht sich sein Schicksal aus. Dann würdest du es kennen und das will Niemand.

Wir trauern aber gemeinsam.

Liebe Grüße

Ulrike

Yogi13 schrieb:

ich bin froh über jeden Tag den ich überlebe!

Denn wirklich Spaß und Freude kommt nicht auf(...)

Liebe Yogi,

Ich fühle so mit dir, es ist so schwer, wenn Mama nicht mehr da ist, wenn man nichts mehr mit ihr teilen kann, wenn man sie nicht mehr umarmen kann. Mir geht das auch so. Ich habe gute und schlechte Tage, doch ich habe Hoffnung, dass es irgendwann leichter wird, doch ich fühl das grad noch nicht, immer wenn es leichter ist, kommt bald schon die nächste Welle und zieht mich wieder runter.

Logisch bin auch ich froh über die schönen Momente, die Liebe, die sie für mich hatte und ich für sie, und doch ist und bleibt es einfach total scheiße, dass sie weg ist. Und manchmal bin ich traurig und manchmal bin ich wütend, weil das jetzt endgültig ist und ich das so nicht wollte und das anzunehmen ist hart.

Aber wir haben zumindest einen Ort gefunden, an dem wir unsere Gefühle aussprechen können, ohne dafür verurteilt zu werden, das gibt mir ein bisschen Halt und Trost in diesen trostlosen Tagen.

Ich denke an dich und sende dir positive vibes ✨ denn heute geht es mir ganz gut 💚

Alles Liebe für den Tag, Mala ✨

Ich hab im November meine Mutter verloren. Sie war lange schwer krank und ich hab sie über viele Jahre gepflegt. Sie war mein ein und alles und meine ganze Lebensaufgabe. Mit ihrem Tod habe ich meine beste Freundin und meine Mama verloren.

Ich habe nicht viele Kontakte, keine eigene Familie und seit sie gestorben ist, fühle ich mich sehr allein, obwohl ich noch meine Schwester und meinen Vater habe, doch wirklich geliebt habe ich mich nur von Mama gefühlt. Jetzt muss ich erst mal mein Leben neu sortieren und mich darauf einstellen, es ohne sie zu leben. Das ist sehr schwer.

Liebe Grüße, Mala ✨

Huch, sorry, jetzt hab ich gar nicht aufgepasst wegen der Konversation, ich hab heute mittag nen Entwurf gespeichert und jetzt erst gesendet 🙈

Liebe Mala

Das tut mir aufrichtig leid. Ich fühle deinen Schmerz

Danke liebe SONNENSCHEIN57 heute geht es mir aber ganz gut und ich bin hoffnungsvoll, dass ich es schaffe, mich mit dieser Situation irgendwann zu arrangieren und wieder glücklich zu sein 💖

Liebe Yogi

Das ist so herzzerreissend.
Deine Mama war Alles für dich, da passte kein Blatt dazwischen.
Das verstehe ich sehr gut.
Und auch dass die Sonntage für dich weiterhin nicht mehr so sind

wie früher. Der geliebte Mensch fehlt einfach.

LG
King

Liebe Yogi

Wie gerne würden wir uns den Wunsch erfüllen können dass alles wie vorher ist...
Das verstehe ich so gut.
Und Geburtstage etc. sind oft nicht so einfach.

Ach, das tut mir so leid.

LG
King

Ach Yogi,

wir können nur immer jeden Tag überleben und versuchen, das Beste daraus zu machen.

Unsere Mütter hätten es so gewollt. Sie haben ihr bestes getan, um uns zu den Menschen zu machen, die wir heute sind.

Das haben sie doch gut gemacht.

Jetzt müssen wir das "letzte" Stück alleine gehen.

Wir hatten wunderbare Mütter, die sehr geliebt würden. Unsere Mütter haben alles richtig gemacht.

Jetzt müssen wir noch unseren Teil tun und die Erinnerung bewahren.

Vielleicht ist das jetzt unser Zweck, ich weiss es nicht.

Liebe Grüße

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich gerade angemeldet, und ich dachte nicht, dass es einige Menschen gibt, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich ,

deswegen schreibe ich in diesen Post .

Meine Mutter ist Mitte Dezember 2021 gestorben, und sie war auch alles für mich, ich wusste wenn sie stirbt, dass es sehr hart wird für mich, da ich mich zu sehr auf sie konzentriert habe, und zu sehr eine Symbiose gelebt habe, es immer noch tue, obwohl sie nicht mehr da ist, ich hatte gestern ein inneres Bild vor meinen Augen, wie ich mich so verwoben mit meiner Mutter fühle.

Ich weiss, dass es ungesund war immer nur Mama zu sehen, mit Ihr jeden Tag zu telefonieren.

Sie ist auch sehr schnell im Krankenhaus verstorben, und es fühlt sich noch wie ein Schock an, sie war zwar schon ein bisschen älter, aber noch nicht so alt.

Immer denke ich, andere Mütter leben noch , und ich bin neidisch, und denke immer wieder ich will auch , das meine Mutter noch lebt, aber leider ist der Materielle Tod endlich und unumkehrbar.

Ich werde mich häufiger hier zu Wort melden, andere hier lesen, wie es Euch anderen mit der Zeit so geht.

Ja und das Leben ist endlich , obwohl das alle wissen, ist es häufig nur Theorie, und ich wurde leider nicht so auf s leben vorbereitet wie ich es gebraucht hätte.

Einen guten Sonntag an alle Lesenden

Liebe mahee,

dein Verlust tut mir sehr leid, ich weiß wie Du Dich fühlst.

Auf sowas kann man nicht vorbereitet werden. Ich hab seit meinem Kindheit mit Verlust zu tun, aber der Verlust eines Seelenmenschen wie wir es hier liebevoll nennen übertrifft einfach schlicht alles.

Der Schmerz ist so unendlich tief und die Riss das zersplittert Herz da scheint kaum Heilung möglich jedenfalls was mich betrifft nicht.

Ja es wird anders etwas milder aber man lebt mit diesem Schmerz und damit das der Seelenmensch einfach nicht mehr da ist.

Wir machen weiter für Sie, mit Ihnen doch es ist nichts mehr wie es war und das wird es auch nie wieder.

Es ist eine Wunde die nie heilen wird.

Vlg. Linchen

Liebe mahee

mein tiefes Mitgefühl für deinen Verlust. Ich hab auch meine Mama verloren - heute vor 11 Wochen, am 14. November und sie war für mich auch mein Lebensinhalt. Ich kann dir nachfühlen, wie es in dir aussieht 🖤

mahee schrieb:

Ich weiss, dass es ungesund war immer nur Mama zu sehen

Das stelle ich tatsächlich in Frage. Wenn man einen Seelenmenschen gefunden hat und das die eigene Mama ist, dann wüsste ich trotzdem nicht, was daran ungesund ist. Natürlich ist es aufgrund der Natur relativ logisch, dass man irgendwann vom Tod getrennt wird, doch eigentlich finde ich es ganz logisch, dass man mit dem Menschen am engsten ist, dem man sich verbunden fühlt.

Wir Menschen sind alle anders. Manche finden ihr Glück in Partner:innen, in Kindern, andere in sich selbst, in Freunden oder eben auch in den eigenen Eltern. Manche finden gar kein Glück, daher fühle ich mich sehr glücklich, meine Mama gehabt zu haben und mit ihr so eng gewesen zu sein. ❤️

Ich fühl mit dir Mahee, du bist nicht alleine, dieses Forum kann dir Halt geben, mir hilft es sehr, hier immer wieder zu lesen und zu schreiben.

Liebe Grüße 💚