
Gedichte, Geschichten, Zitate und Aphorismen für jeden Tag
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The Mountain Poem
If the mountain seems too big today then climb a hill instead
if the morning brings you sadness it’s okay to stay in bed
if the day ahead weighs heavy and your plans feel like a curse
there’s no shame in re-arranging don’t make yourself feel worse
if a shower stings like needles and a bath feels like you’ll drown
if you haven’t washed your hair for days don’t throw away your crown
a day is not a lifetime a rest is not defeat
don’t think of it as failure just a quiet kind retreat
it’s okay to take a moment from an anxious fractured mind
the world will not stop turning while you get realigned
the mountain will still be there when you want to try again
so climb it in your own time and love yourself til then(Laura Ding-Edwards)
Wenn dir der Berg heute zu groß erscheint, dann besteige stattdessen einen Hügel
Wenn der Morgen dich traurig macht, dann ist es in Ordnung, im Bett zu bleiben
Wenn der vor dir liegende Tag schwer wiegt und sich deine Pläne wie ein Fluch anfühlen,
dann ist es keine Schande, sich neu zu organisieren
Wenn eine Dusche wie Nadelstiche sticht und ein Bad sich anfühlt, als würdest du ertrinken
Wenn du dir tagelang nicht die Haare gewaschen hast, wirf deine Krone nicht weg
Ein Tag ist kein Leben, eine Pause ist keine Niederlage
Betrachte es nicht als Versagen, sondern als einen ruhigen Rückzug
Es ist in Ordnung, sich eine Auszeit von einem ängstlichen, gebrochenen Geist zu nehmen
Die Welt wird nicht aufhören, sich zu drehen, während du dich neu ausrichtest
Der Berg wird immer noch da sein, wenn du es wieder versuchen willst
Also besteige ihn in deiner eigenen Zeit und liebe dich bis dahin
(Eigene Übersetzung)
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Dunkler Falter
Wenn zwei Eheleute zum Sternenhimmel starrn,oder ein Bruder hält seiner lieben Schwester das Garn,
oder ein Freund schenkt bedachtsam dem Freunde ein -
schwebt ein dunkler Falter über den zwein:
einer von uns muss hinter dem Sarge gehn,
dran im Straßenwinde die Schleifen wehn,
einer von uns muss streun mit kalter Hand
Erde hernieder vom bretternen Grabesrand,
einer von uns muss gehn nach Haus allein -
lieber Gott, lass mich der andere sein!
Börries von Münchhausen
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Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiel den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird Es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke
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Herbstgedicht
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
Als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
Sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
Aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
Unendlich sanft in seinen Händen hält.
(Rainer Maria Rilke)
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Herbstgedicht
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
Als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
Sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
Aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
Unendlich sanft in seinen Händen hält.
(Rainer Maria Rilke)
Das Gedicht war der Abschluss unserer Trauerrunde am vergangenen Mittwoch
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Keiner wartet
Alle müssen sie heim. Nur ich muß nicht müssen.
Keiner wartet, daß ich ihm das Essen richte.
Keiner sagt, komm, setz dich her. Wie bist du müde!
Schneidet mir keiner das Brot.
Keiner weiß, wie ich war mit achtzehn, damals.
Keiner stellt mir den ersten Flieder hin,
Holt mich vom Zug mit dem Schirm.
Ist keiner, dem ich beim Lampenlicht lese,
Was der Chinese vom Witwentum sagt:
„Die Gott liebhat, nimmt er zu sich,
Ehe er ihr den Geliebten nimmt.“(Mascha Kaléko)
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Der November (von Erich Kästner)
Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor...
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Was man besaß, weiß man, wenn man's verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.
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Der Dezember (von Erich Kästner)
Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.
Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.
Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, daß man's versteht.
Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.
Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.
Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
"Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht."
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Als ich mich selbst zu lieben begann
konnte ich erkennen,dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben
Heute weiß ich, das nennt man AUTENTISCH SEIN
Als ich mich selbst zu lieben begann
verstand ich, wie seh es jemanden beeinträchtigen kann,
wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzuzwingen,
auch wenn ich eigendlich weiß, dass der Zeitpunkt nicht stimmt
und dieser Mensch nicht dazu bereit ist - und das gilt auch,
wenn dieser Mensch ich selbst bin.
Heute weiß ich, das nennt man RESPEKT
Als ich mich selbst zu lieben begannhabe ich aufgehört mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen ist
Heute weiß ich, das nennt man REIFE
Als ich mich selbst zu lieben begann
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und das alles was geschieht, richtig ist - von da an
konnte ich gelassen sein
Heute weiß ich, das nennt man SELBSTVERTRAUEN
Als ich mich selbst zu lieben begann
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben
und ich habe aufgehört weitere grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt
auf meine Art und Weise und in meinem Tempo
Heute weiß ich, das nennt man EINFACHHEIT
Als ich mich selbst zu lieben begann
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war
von Speisen,Menschen,Dingen, Situationen
und vor Allwm, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst
Anfangs nannte ich es Gesunden Egoismus
Heute weiß ich , das nennt man SELBSTLIEBE
Als ich mich selbst zu lieben begann
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu kümmern
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo Alles stattfindet
So lebe ich heute jeden Tag und nenne es ERFÜLLUNG
Als ich mich selbst zu lieben begann
da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann.
Doch als ich es mit meinem Herzen verbunden hatte
wurde mein Verstand ein wertvoller Verbündete
Diese Verbindung nenne ich heute WEISHEIT DES HERZENS
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten
und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten
denn,
sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und
es entstehen neue Welten
Heute weiß ich DAS IST DAS LEBEN
( Charlie Chaplin )
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Du hast ein Recht auf Deine Trauer
Du darfst Dich Deinen Verlusten widmen,
musst nicht verdrängen, was Dich beschwert.
Du hast ein Recht, das abzutrauern,
was Dich so tief enttäuscht hat
und was Du nicht ändern kannst.
Du hast ein Recht auf Deine Tränen,
auf Dein Schweigen,
auf Deine Ratlosigkeit,
auf Deine innere und äußere Abwesenheit.
Du musst nicht den Glücklichen spielen,
nicht über den Dingen stehen.
Du hast ein Recht, die wegzuschicken,
die Dich mit Gewalt aus Deiner Trauer herausholen wollen,
weil Deine Trauer sie selbst bedroht.
Du hast ein Recht auf Deine Trauerzeit.
Du hast ein Recht,
mit denen nicht reden zu wollen,
die Dir ein schlechtes Gewissen machen
für Deine Dunkelheit und Trauer,
die mit Sprüchen kommen
und Dich mit diesen Sprüchen
unter Druck zu setzen versuchen.
Du hast ein Recht auf Deine Trauerstille.
(aus „Grundrechte – Ein Manifest“ von Ulrich Schaffer)
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Das Herz
Das Herz ist ein lebendiges, schnell wandelbares Wesen.
Als ich Dich kennenlernte lachte es.
Als ich Dich zum ersten Mal in den Armen hielt,
hüpfte es vor Freude.
Beim ersten Streit verdunkelte es sich
und nach der Versöhnung hellte es sich wieder auf.
Im Laufe der Jahre dehnte es sich oft,
zog sich wieder zusammen
und dehnte sich wieder aus.
Als du gingst
blieb es stehen.
Und machtlos sah ich zu wie es zerbrach.
Beide Hälften drehten sich um und wurden zu Tränen.
Geweinte und Ungeweinte
Jetzt bin ich auf der Suche,
der Suche nach Wegen die den Schmerz lindern
und die zerbrochenen Teile wieder zusammenfügt.
Die Narbe, die zurückbleibt, ist die Verbindungslinie zwischen uns
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