Hallo Zusammen,
ich bin Lisa und 26 Jahre alt. Ich lese schon seit fast einem Jahr hier in dem Forum mit. Euren ganzen Tipps und liebevollen Worte untereinander haben mir sehr gut getan. Erst nachdem ich gerade im Forum das neue Thema von "theresachristina" gelesen habe, habe ich den Mut gefunden mich hier anzumelden und meine Geschichte mit euch zu teilen.
Meine Mama ist am 22.03.2021 verstorben. Sie litt leider an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sie hatte schon seit ein paar Jahren zuvor immer ein wenig körperliche Probleme, ist aber selten zum Arzt gegangen, weil sie immer nach dem Motto "was von alleine kommt, geht auch wieder von alleine" lebte. Sie hatte seit dem Tod ihrer Mama (meiner Oma) im Jahr 2015 auch immer mal wieder mit der Psyche zu kämpfen, aber auch da hat sie sich leider nie Hilfe geholt, weil sie sich immer nicht vorstellen konnte, wie man ihr bei einer Therapie helfen kann.
Ich bin 2016 von zu Hause ausgezogen, hatte aber immer ein super Verhältnis mit meiner Mama. Wir haben fast täglich miteinander telefoniert und immer, wenn ich in der Heimat war, haben wir uns natürlich gesehen. Wir haben zusammen gekocht, sind zusammen spazieren gegangen, waren zusammen im Urlaub usw. Ich konnte mich ihr öffnen und sie sich auch mir gegenüber. Wir waren wie beste Freunde und das hat mich auch sehr gefreut, weil sie selber nicht wirklich feste Freundschaften hatte.
Im November 2020 ging es ihr mal wieder nicht so gut. Sie hatte mal wieder Beschwerden mit ihrem Bauch, hat nicht viel gegessen und war sehr schlapp. Trotzdem hat sie sich immer auf Arbeit geschleppt bis es dann am Januar 2021 nicht mehr ging. Sie ist zu ihrer Hausärztin gegangen, wurde aber nicht ernst genommen und mit Schmerzmitteln wieder nach Hause geschickt. Es wurden wirklich keinerlei Untersuchungen unternommen. Keine Blutabnahme, Kontrolle des Urins, Ultraschall oder ähnliches.
Als es nach zwei Wochen immer schlimmer wurde, riet ich ihr doch mal einen anderen Allgemeinmediziner aufzusuchen. Meinem Rat kam sie nach und dort wurden auch Untersuchungen vorgenommen. Es zeigte sich, dass viele Blutwerte nicht in Ordnung waren, also wurde sie zur Kontrolle in ein Krankenhaus eingewiesen. Nach vielen weiteren Untersuchungen die Gewissheit: Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in der Leber und der Speiseröhre und auf einmal reißt es einem den Boden unter den Füßen weg!!!! Ich weiß noch alles ganz genau, es war Ende Januar 2021. Ich weiß was ich an dem Tag gemacht habe und wo ich abends saß, als mich meine Tante (die Schwester meiner Mama) anrief und mit die Botschaft überbrachte.
Es folgten Wochen des Banges....... von Prognosen der Ärzte die bis zu 5 Jahren reichten, blieben uns 1,5 Monate. Der Tumor war zu groß, um ihn operativ entfernen zu können und Chemotherapie war leider nicht mehr möglich, weil ihre Werte nie gepasst haben. Letztendlich wurde sie auf die Palliativstation eines Uniklinikums verlegt. Trotz Corona durfte eine Person dort mit aufgenommen werden. Diese Person war ich. Und ich habe das alles sehr gern gemacht für meine Mama und uns auch wenn mir das alles mehr als leicht gefallen ist.
Wir haben uns dort noch ein paar schöne Tage zusammen gemacht, wie man sie sich in so einer Zeit eben schön machen kann. Und ich wusste, dass meine Mama nicht mehr lange leben wird, aber wahr haben wollte ich es nicht. Ich half ihr beim waschen, beim Zähne putzen, beim essen, beim trinken...... Ich bin nachts an ihrem Bett gestanden und habe sie beruhigt, wenn sie aufgeschreckt ist und bin am Bett geblieben, bis sie wieder eingeschlafen ist. Ich weiß noch genau, was ihre letzten Worte waren, die sie zu mir gesagt hat.
Und dann kam der Tag der Tage. Es war ein Montag. Montag, der 22.03.2022. Ich hatte ein Gespräch mit einer Psychologin in Anspruch genommen. Auf der Terrasse des Zimmers meiner Mama und irgendwann merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Also sind wir rein, ich drückte den Notknopf, eine Schwester kam, ich sagte, dass wir wieder dieses Medikament gegen Luftnot benötigen, aber als sie wieder kam, nahm meine Mama ihren letzten Atemzug und schloss danach für immer die Augen.....
Ach meine Mami, wir sehr ich dich vermisse.
Was ich gleich zu Beginn fragen möchte: kennt das auch jemand von euch, dass man Schmerzen an der Stelle hat, wo der Tumor saß bei der Person, die ihr verloren habt? Ich habe wirklich oft Bauchschmerzen und mache mir deshalb Sorgen, obwohl ich weiß, dass das auch viele viele andere Gründe haben kann.
Ihr Lieben, da ich ja schon so lange mitgelesen habe, möchte ich euch hier gleich in meinem ersten Post mein Beileid bezüglich all eurer Lieben aussprechen, weshalb ihr euch hier angemeldet habt.
Lisa