Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist, oder neben einem fehlt

  • Am Donnerstag geht die erste Fuhre Umzug, ein bisschen seltsam gerade, so gefühlsmäßig... aber so soweit ok kann ich sagen.


    Natürlich, die Trauer in mir spüre ich immer, sie ist ein ständiger Begleiter und die Angst wegen Mama, ich denke da ändert sich auch nicht viel daran, das wirst du selbst spüren ohne Frage...


    So aus dem gemeinsamen Leben gerissen stelle ich mir furchtbar vor und die täglichen Herausforderungen, die Gedanken, Gefühle und alles was es mit sich bringt... das erfordert Kraft, die oft fehlt und großen Mut sich dem allem zu stellen... es tut mir für euch alle so unglaublich leid...

  • Ach liebe Anja,


    ich kann leider momentan auch keine guten Ratschläge ins Rennen schicken....


    .... ich schieb momentan vieles auf den Herbstblues - es ist einfach ätzend...


    Also fühl' Dich ge<3t und ganz lieb :24:.


    Wir werden es schaffen - ALLE HIER!

  • Nun sitze ich wieder hier in unserer Wohnung und weiß gerade so gar nicht wie ich mich fühlen kann. Auf der einen Seite, ist es unserer Zuhause, wir haben

    hier sehr schöne Stunden verbracht und es gibt mir dadurch Geborgenheit und Sicherheit. Gleichzeitig habe ich meinen Mann hier im Wohnraum wo wir uns am meisten aufgehalten haben gefunden, nicht mehr wirklich ansprechbar und ich war alleine mit ihm bis der Rettungswagen kam. Das fühlt sich so schrecklich an und vom fühlen her ist alles so ambivalent.


    In 2,5 Wochen ist es 1 Jahr her als es passiert ist. Für mich ist es irgendwie nicht wirklich Wahrheit und irgendwie doch. Ich weiß nicht wie ich es erklären kann. Alles so durcheinander.

    Ich kann es einfach immer noch nicht glauben, das er nie nie wieder die Haustüre reinkommt.

    Ich fühle mich immer noch wie in einer Warteschleife,.....so von wegen, nicht mehr lange und er kommt gleich oder morgen. Aber er kommt nicht :33:, nie nie mehr;(


    Ich weiß nicht wie ich das alles aushalten soll...ich habe Angst es nicht zu schaffen damit Leben zu können ;(

    Wie soll das gehen? Ich fühle mich noch zu jung dazu mein restliches Leben so unendlich traurig und nie mehr glücklich zu sein zu verbringen;(

  • Ich fühle mich immer noch wie in einer Warteschleife

    Das beschreibt es gut. Die Hoffnung aus diesem Albtraum aufzuwachen und in das Gesicht des Menschen zu schauen den man so vermisst.

    Aufwachen tun wir jeden Tag nur bleibt der Mensch weg.

    Und doch wird es mit der Zeit irgendwie milder. Es kommen immer noch Trauertäler doch die ruhigeren Tage nehmen zu und man kann mehr und mehr Kraft tanken und somit besser mit der Trauer leben.

    Alles in kleinen Schritten und auch mal mit Rückschritten. Und was wir schon geschafft haben sehen wir nur im Rückblick. Zukunft planen ist ( mir zumindest ) nicht möglich weil da eben ein wichtiger Teil fehlt.

  • Liebe RoundAn,


    es dauert es dauert lange hab Geduld mit Dir.

    Irgendwann wirst Du die Trauer den Schmerz akzeptieren er wird ein Teil von uns er ist immer da, er verändert sich mit der Zeit aber er wird immer da sein.

    Du wirst auch lachen können Spaß haben Freude aber es wird anders sein.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Linchen,


    ich habe aber keine Geduld ;(

    Ich will das alles nicht, alles schreit in mir, Warum????;( Warum unserer Leben, warum euer Leben?!

    Warum konnten wir nicht zusammen jeder mind. 80 Jahre alt werden...Warum nicht!


    Warum müssen soviele Menschen leiden, Mütter und Väter die ihre Kinder verlieren, Kinder die ihre Eltern verlieren, Partner die ihren Partner verlieren, Geschwister ihre Geschwister, warum das alles;(


    Ich hasse diese Welt ;(

  • Liebe RoundAn,


    ja eine gute Frage die kann ich auch nicht beantworten.

    Der Satz so ist der Kreislauf des Lebens ist da kein Trost.

    Irgendwann werden wir es wissen warum das so ist.

    Der Tod ist etwas was wir nicht verstehen können oder wollen.


    Ich kann Deinen Schmerz verstehen sehr gut sogar....


    Vlg. Linchen

  • Liebe Anja...


    alles was du fühlst, kann ich dir nachempfinden.


    Und nach Hause zu kommen, da wo "es" passiert ist, ist ein täglicher Kraftakt und Schmerz.


    Ein Wehren gegen den Tod... es ist vielleicht auch dieses nicht begreifen können und damit fehlt auch das Annehmen... Ich weiss es nicht sicher, ich selbst kann es nicht begreifen...


    Und dieses "warum" und die Welt hassen... Ohje ja... Ich weiss...


    Ich hasse nicht die Welt, die Welt ist schön, da wo der Mensch noch nicht komplett zerstört hat...


    Ich hasse oft das Leben... mir ist das Leben oft zu viel... und ich verstehe nichts...


    Ich verstehe, dass du das Alles nicht willst... und alles was in dir schreit, muss raus... will gehört und gesehen werden, erst danach können wir nach der Erschöpfung wieder etwas Kraft tanken... es ist so, ja, diese simple Aussage ist uns klar... aber das warum nicht... und das warum und dieses nicht begreifen, nicht verstehen können macht uns verrückt... aber wir sind nun mal so... eben nicht wie Andere, die einen viel leichteren Umgang damit haben...


    ❤️💔

  • Man kann und will es sich einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch der so tief in unserem Herzen, in unserem

    Bewusstsein ist, nur noch als Erinnerung in unseren Gedanken existieren kann

    Das ist so schön geschrieben Danke Kerstin.

    Ich bin froh über jeden Tag an dem ich nicht in dieser Schleife festhänge. Dann ist auch schon Platz für gute und schöne Gedanken.

    Und es ist so wie bei Kerstin. Ich sehe dann nicht mehr Joachim auf Intensivstation sondern Joachim wie er gelebt hat.


    Liebe RoundAN,

    Trauer braucht Zeit, viel Zeit. Wir alle tun uns schwer ihr diese Zeit zu geben. Es fühlt sich an als würde uns jemand oder etwas Zeit stehlen und das ist nicht recht.

    Uns wurde Zeit mit unseren Lieben gestohlen und durch diese grausame Trauer ersetzt. Das kann sich nicht richtig anfühlen. Und doch ist es unwiederruflich ein Teil unserer Lebensgeschichte.

    Diese Warum Fragen werden uns zu Lebzeiten nicht befriedigend beantwortet werden. Bleibt zu hoffen das es nach unserem Tod Antworten gibt.