Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen

  • Ihr Lieben Gefühle spielen leider bei uns keine große Rolle, ich bin wirklich dankbar das ich meine Tochter habe, aber auch bei ihr kann man keine Gefühle zeigen. Aber wohin damit irgendwo muss ich sie ja rauslassen, also für mich alleine im stillen Kämmerlein oder bei meiner Seelsorgerin, dort darf ich weinen.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebes Linchen, Bettinalein und Elke,

    Vielen Dank für eure Unterstützung, es ist alles so unwirklich für mich, am 08.04.23 habe ich doch erst meinen geliebten Mann beerdigt ich war doch gar noch nicht fertig mit dem Trauern um ihn und heute wieder so ein furchtbarer Tag für mich. Wie kann man um zwei Menschen trauern frage ich mich ständig. Ich möchte nur das es plop macht und alles ist wie früher aufwachen aus diesem Alptraum der nicht enden will.

    Liebe Karin

    Habe erst jetzt von deinem schlimmen Tag gestern gelesen😔

    Ich hoffe,du hast es einigermaßen "gut" überstanden.🙏🌹😔

    Alles so furchtbar und mir fehlen die Worte😢

    Fühl dich tröstend umarmt:24:🌹🙏❤️

    Viele liebe Grüße ❤️ Steffi ❤️

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    Jetzt muss ich auch mal wieder was loswerden, es hat sich in den letzten 2 Wochen so einiges an Enttäuschung wieder aufgestaut. Wie immer geht es um die Empathielosigkeit meiner Schwägerin. Als mein Sohn im Mai verstarb, tönte sie groß sie würden sich an dem Grabstein beteiligen, jetzt liegt der Stein schon seit 3 Wochen ich habe es ihnen erzählt und es kam bis heute keine Reaktion. Darum betteln werde ich auch nicht. Es sind so einige Sachen wieder passiert, die mich unter normalen Umständen überhaupt nicht ärgern würden, aber mein Leben ist nicht mehr normal seitdem ich innerhalb kürzester Zeit 2 Menschen verloren habe, während ich abends zuhause sitze, berichtet sie mir wie entspannt sie im Garten säßen und 1 Glas Wein genießen. Mir wird erzählt das sie zu Verwandten auf den Campingplatz führen usw usw. Ich frage mich jedesmal warum fragen Sie nicht einmal ob ich Lust hätte mitzukommen. Der Gipfel war jetzt gestern Abend als sie mir schrieb (anrufen tut sie nicht, läuft alles über watsup), daß sie Freitag 2 Wochen an die Ostsee fahren. Da hatte sie mir vorher kein Wort von geschrieben, ich dachte ich höre nicht richtig, nach ihrem letzten Urlaub sagte sie mir das nächste mal nehmen wir dich mit. Davon ist keine Rede mehr. Ach es hat sich soviel in mir aufgestaut.

    Als ich nur kurz erwähnte das ich auf dem Friedhof die Gräber herbstlich gestaltet habe kam keine Reaktion.

    Vielleicht hört sich das jetzt alles banal an, aber ich musste es mal loswerden, da es sich wie ein roter Faden durch mein jetziges Leben zieht. Mein Mann würde jetzt sagen kannste abhaken.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin,


    da gebe ich deinem Mann Recht, kannste abhaken.


    Betteln würde ich auch nicht wegen der Beteiligung der Kosten am Grabstein.

    Es ist so schmerzvoll das Verhalten deiner Schwägerin. Ich kann das sehr gut nachvollziehn, da ich das mit meiner Schwägerin auch erfahren habe.


    Es ist überhaupt nicht banal liebe Karin. So ein Verhalten tut einfach weh und es ist absolut emphatielos.

    Man kann jedoch das Verhalten der anderen nicht ändern nur sein eigenes.


    Ich wünsche dir für dich den richtigen Umgang damit.


    Alles Liebe


    Anja

  • Liebe Anja,

    Da stimme ich dir voll zu was das eigene Verhalten betrifft, es kommt bei mir auch darauf an wie meine eigene Psyche gerade so ist und ob wieder eine Trauerwelle da ist, und wenn sich die Dinge dann häufen, wie jetzt im Moment, da nehme ich mir alles sehr zu Herzen und kann damit überhaupt nicht umgehen, im Gegenteil ich fühle mich dadurch sehr verletzt und lasse mich dadurch noch mehr runter ziehen.

    Ich hätte vorher nie gedacht dass ich so gefühlskalte Angehörige habe. Mein Mann hatte es immer schon bemerkt, ich habe sogar noch alle verteidigt.

    LG Karin

  • Liebe Karin,


    manchmal versuche ich dann diese Situation ersteinmal sacken zu lassen bzw. sie mit dem Schmerz zu nehmen. Es bleibt ja nicht viel.

    Dann später, versuche ich mich zu reflektiern ob es nur aus meinem eigenen Schmerz aus meiner traurigen Situation so ist, oder ob

    das Verhalten der anderen einfach doof war.


    Wenn ich dann zu dem Punkt komme wo ich denke, das Verhalten der anderen war doof, dann kommt Wut in mir hoch, das schützt mich

    ein wenig vor dem Schmerz.


    LG

    Anja

  • Liebe Karin,

    Auch ich bin eine verwaiste Mama und hänge sehr an meinem geliebten Sohn.

    Für mich ist er immer um mich. Er ist nicht weg.

    Dünnhäutig bin ich, überaus gefühlsbetont und sehr verletzlich. So wie du.

    Weißt du was ich mit den Menschen mache, die mir nicht gut tun; Ich lasse sie "links liegen". Vielleicht kommt deine empathielose Schwägerin einmal in eine Situation in der ihr ein Mensch, wie du einer bist, gut tun würde.....

    Unser Leben ist sehr filigran.

    Es kann plötzlich so schnell alles anders sein.

    Du bist stark, liebe Karin. Wir alle! Wie hätten wir es sonst so weit gebracht, ohne unsere Liebsten.

    Lieber Gruß, Kathi

  • das Leben ist durch die Verluste die wir erleben mussten nicht mehr das was wir kannten, liebten und wohlfühlten. Man muss sich völlig neu orientieren. Es fällt mir absolut nicht leicht. Ich selbst habe nie viele Menschen um mich herum gebraucht. Es reichte mir wenn mein Mann da war da ich mir dort sicher war das er mich akzeptierte. Jetzt ist es nur noch ein rumprobieren wem kann ich vertrauen. Und aufgrund meiner Erfahrungen bin ich sehr sehr Misstrauisch geworden. Ist vielleicht auch nicht richtig, aber ich habe Angst vor erneuten Enttäuschungen.

  • Ich schwanke ständig zwischen zurückziehen und dem Bewusstsein, daß ich ohne soziale Kontakte nicht leben kann. Aber welche sozialen Kontakte tun mir gut??? Ich weiß es manchmal selbst nicht. Eigentlich nur meine eigenen Angehörigen. Meine beiden Brüder kann ich allerdings vergessen, mit dem einen letztes Jahr Weihnachten gebrochen, der andere naja, da habe ich immer das Gefühl sie haben Angst das ich wohlmöglich Hilfe von ihnen erwarte. Die einzigen die noch bleiben sind meine Tochter und die beiden Enkelkinder.

    LG Karin

  • Liebe Karin.Ich war mal sehr krank. Da habe ich lernen müssen, dass man von niemandem etwas erwarten sollte. Dann wird man auch nicht enttäuscht. Das ist nicht leicht zu akzeptieren, aber es ist der einzige Weg, den du gehen musst, damit es dir eines Tages besser geht. Ich habe mir etwas gesucht, worauf ich mich verlassen kann.Nämlich auf mich selbst. Ich habe mein Leben neu gestaltet. Alles habe ich weggeräumt, was da an Steinen im Wege lag,Ich habe mir professionelle Hilfe geholt. Alleine schafft man es nicht. Vielleicht überdenkst du mal meine Worte .Ganz liebe Grüße von Christine.

  • Liebe Christine,


    ja, das muss auch seit dem Tod meines Mannes lernen. Leider bin ich sehr krank. Versuche mein Leben zu organisieren. Enttäuschungen gab es sehr viele. Nur eine gute Freundin habe ich noch. Sie wohnt leider sehr weit weg.

    Auf sie kann ich mich verlassen. Ansonsten habe ich keine Verwandte mehr. Angebliche Freundinnen haben sich verabschiedet.


    Hätte nie gedacht , dass es so hart wird.
    es gab neue Kontakte. Die haben sich über mein Schicksal lustig gemacht , obwohl sie auch Menschen verloren hatten.


    Den besten Freund, den man hat ist man selber!


    schließt Freundschaft mit Euch selber. Ist ein schwieriger Lernprozess.

    Erwartet von anderen nichts. Dann kann man nicht enttäuscht werden.
    es wird auch kleine Überraschungen geben. Fremde Menschen sind hilfsbereit.


    traurige Grüsse

    Sonnenstrahl

  • Lieber Sonnenstrahl.Deine Antwort zeigt mir, daß der Mensch sich nach Liebe und Frieden sehnt. Dann frage ich,warum man in schwierigen Situationen oft auf so wenig Liebe und Verständnis stößt. Doch frage ich mich selbst ,was habe ich bisher in meinem Leben dafür getan.? Die Antwort mache ich mit mir selbst aus.Durch mein Schicksal mit meinem lieben Sohn denke ich zur Zeit viel über mich nach.Denn es ist so ,dass ich die Menschen nicht ändern kann ,das wäre ja vermessen.Es ist immer ein Ringen mit sich selbst, wie man auf sein Umfeld reagiert. Da muß ich manchmal radikal akzeptieren, dass es so ist und mein ganzes Dasein darauf richten,was mir guttut.Das muss ich herausfinden. Und es gibt doch viele schöne Dinge in unserer Welt,die man ganz alleine erleben kann. Liebe Grüße von Christine.