Verlust meiner Frau und ich muss weiter machen...

  • Lieber Mario,

    ich habe anfangs auf dem Küchenfussboden gesessen und so iange geweint bis keine Tränen mehr kamen.

    Bei mir kommt das Trauermonster immer noch in Wellen,mal ist es besser,mal schlimmer.Ich habe es zugelassen,mache es noch immer.Dagegen anzukämpfen bringt mir nichts.

    Ansonsten versuche ich mich abzulenken,habe schon sehr viele Socken gestrickt.

    Die Trauerwellen schlagen auch nicht mehr so hart an und sind auch nicht mehr so hoch.Am Anfang bin ich viel spazieren gegangen,mir hat das gut getan.

    Wünsche dir viel Kraft.

    Glg🌻🍀⭐️Elke

  • Lieber Mario,

    genauso versucht wie du: mich irgendwie ablenken. Das gelingt aber wirklich nur kurzfristig.


    Bei Männern stelle ich fest, dass sie dann z.B. Sport treiben. Jogging bis zum "geht nicht mehr."


    Liebe Grüße

    Mena

  • Lieber Mario,


    auch von mir, mein herzliches Beileid und Mitgefühl. :30:


    Das Schreiben hier im Forum hilft schon, da wir hier gemeinsame Leidensgenossen sind.


    Aber wann das Gefühl der Wut, des Vermissens, der Leere besser wird... das weiß ich auch nicht. Es gibt ganz schlechte Tage, schlechte und Tage an denen man es schafft sich irgendwie zusammenzureißen.


    Alles Liebe und wenn Dir danach ist, schreib

  • Mein Mann lenkt sich noch immer ganz viel ab mit seinem 3D Drucker und spiele auf dem Rechner spielen...

    Auch ich versuche mich abzulenen mit nähen oder meinem Sohn zu spielen... Es klappt manchmal besser und manchmal gar nicht gut... Nehme mir aber auch jeden Tag ganz bewusst gedanklich Zeit für meinen Jason...

    Ich habe Tage da weine ich den ganzen Vormittag und Tage wo ich nicht weine...

    Leider bleibt einem nur über das auszuhalten, am Anfang konnte ich mich gar nicht ablenken war Tag für Tag nur erschöpft, überall waren aufeinmal Mütter mit ihren Kindern und überhaupt hatten alle Menschen plötzlich Säuglinge

    .. Auch wenn man es am Anfang nicht glaubt es wird milder werden, der Schmerz ist tief verankert ich versuche gerade mich damit abzufinden das es sich nie ändern wird, da ich es noch als Qual empfinde, ich kann es einfach nicht akzeptieren, das macht es so schwierig

  • Lieber Mario,


    ich bin unendlich traurig und erschüttert. Es tut mir so unfassbar leid, was Du durchmachst und ich kann Dich mehr als verstehen. Mein Lebensgefährte hatte auch eine lange Zeit Depressionen und als Partner ist man nur bedingt in dieser Lage zu helfen. Man fühlt sich völlig machtlos und wird gleichfalls krank. Es ist leider umso dramatischer in welcher medizinischen Maschinerie man landet, wenn man denn dort überhaupt ankommt. Mein Freund war seinerzeit in Reha und statt, dass ihm geholfen wird, wurde es dort schlimmer. Er wurde durch all das noch kränker. Er hatte dann irgendwann Einzeltherapie und ich schickte ihn in Hypnose.

    Ich weiss, dass Du Dir Vorwürfe machst, aber Du hast alles getan, wozu Du in der Lage warst. Man kann die Entscheidungen eines Menschen nicht beeinflussen, vor allem nicht, wenn dieser gerade wieder einen aktiven Schub hat. Es ist einfach nur schrecklich und unendlich traurig.


    Fühl Dich ganz fest virtuell umarmt

    Jussi

  • Ach Mario, ;(

    es tut mir so unfassbar leid, für dich , für eure Kinder ... Manchmal fehlen einem die Worte weil man auch genau weiß , das kein Satz dieser Welt auch nur annähernd trösten könnte...

    Ich sitze hier und atme tief durch. Manchmal frage ich mich wirklich warum all das geschieht. Wichtig ist nur zu wissen, das es Liebe gab. Und das ist das , was bleibt Mario. Die Liebe kann euch auch der Tod nicht nehmen. All das ist schön zu wissen, aber tröstet es einen auch? Nein, das weiß ich leider nur zu gut ;-(

    Ich nehme dich virtuell in den Arm und wünsche dir die Kraft und Energie , die du nun am meisten brauchst....

    Alles Liebe

    Manuela

  • Lieber Mario, ich hatte mir schon gedacht, dass du einiges jünger bist als ich…wegen deines Profilbildes. Ich trauere aktuell um meinen lieben Mann und habe vor 9 Jahren meinen geliebten Bruder durch Suizid verloren. Mir hat das Buch von der Familie Rüggeberg „Plötzlich tot“ viel gegeben. Ein Tagebuch der unvorstellbar nicht auszuhaltenden schrecklichen Gefühle aus versch. Personenperspektiven. Andere Situation als deine.. und meine damals. Aber es hat geholfen, dass ich mich weniger alleine gefühlt habe… und ab und an aus der Vogelperspektive schauen konnte. Diesen nicht auszuhaltenden Schmerz den du jetzt fünffach fühlst..für sie, für deine Kinder und den eigenen. Dass ist untragbar alleine. Ich hoffe dass du Menschen hast die dir beistehen. Ich habe mir noch zusätzlich professionelle Hilfe gesucht. Es hat mir beim einsortieren meiner Gefühle geholfen. Ich möchte dir so gerne Kraft und Zuversicht und eine Umarmung schicken, wenn ich darf. Von Herzen, Anna

  • Lieber Mario,


    ich denke Trauer muss durchlebt werden, denn

    Trauer ist alles, Wut, Verzweiflung, Angst, Ohnmacht und auch Liebe.

    Ich werde von der Trauer begleitet, wo ich bin, ist sie auch.

    aber sie ist ruhiger geworden, sie überfällt mich nicht mehr spontan.

    In meinen Gedanken ist mein Mann oft anwesend, dann spreche ich mit ihm,

    und klage ihm mein Leid.

    Irgendwie hilft mir das zu begreifen, dass die Liebe meines Lebens gegangen ist.


    Maike

  • Lieber Mario, es tut mir leid, was euch passiert ist. Dir, deiner Frau und euren Kindern. Du hast recht. Erst einmal wird es nicht besser sondern eher schlimmer. Das liegt daran, daß unser Gehirn eine Schutzfunktion hat und immer nur pö a pö Gedanken verarbeitet.... Sonst wäre es zu viel zum verarbeiten. Und, jeder geht mit Trauer anders um. Wichtig ist, sie nicht zu verleugnen, sondern ihr Raum zu geben. Du fragst, was wir in diesen Situationen gemacht haben. Ich konnte eine zeitlang nicht arbeiten und habe mich nur aufs Überleben konzentriert. Hört sich doof an, aber immer wenn es ganz schlimm war und keinen Sinn mehr für mich gab, habe ich geatmet und weitergeatmet...... Ich habe an scharfen Sachen gerochen oder geweint bis ich so erschöpft war, dass ich von alleine eingeschlafen bin. Ich habe meinem Mann eine Flaschenpost geschickt......

  • Hallo,


    momentan packen mich immer mehr die Erinnerungen? Ich kann kaum was sehen ohne Verbindung zu meiner Frau.


    Zuhause sein hilft nicht Ablenkung hilft nicht.


    Es wird immer schwerer.


    Heute geht es zu meinen Eltern mit den Kindern.

    Aber auch da warten wieder Erinnerungen.


    Ich sehe Erinnerungen aus unserem ganzen Leben. Die Eigentlich schon vergraben waren.

  • Lieber Mario, auch ich kenne Day mit den Erinnerungen und es sind oft welche, die schon solange her sind, die plötzlich wieder da sind, wo ich ewig nicht dran gedacht habe.

    Aber irgendwie finde ich es auch schön sie zu haben.

    Lg Danne

  • Lieber Mario,

    es tut mir unsagbar leid, was dir passiert ist. Ich habe zwar keinen Partner verloren, dafür aber einen Sohn, der betrunken nach einer Party auf den Schienen gelaufen ist. Er war 21, als er von der U Bahn erfasst wurde. Er wollte einfach nicht auf mich hören. Was mir geholfen hat, war das Gespräch mit meinen Freunden. Aber auch das Schreiben eines Tagebuchs. Vor allem jedoch das Schreiben hier im Forum.

  • Lieber Mario,


    ich besuche 1 x im Monat eine Trauergruppe. Ich finde sie sehr gut. Ich finde

    nur 2 Std. ein bißchen lang, aber sie wird sehr liebevoll moderiert. Natürlich

    ist die Motivation sehr gering momentan etwas zu tun und dann wieder

    mit Trauer sich zu beschäftigen, aber mir hilft es eben auch andere

    Menschen zu treffen, denen dieses Schicksal widerfahren ist.


    Lieben Gruß


    Rita