Liebe, liebe Luise 💖
Was gibt es für Worte, die jetzt auch nur im Ansatz lindern. Gar trösten? Ich weiß es nicht.
Es bricht mir das Herz, aber ich weiß es nicht. So gerne würde ich sagen: Habe Hoffnung, noch ist ja keine finale Diagnose erfolgt.
Und das würde ich auch genauso meinen, denn genauso ist es. Aber kann dich das trösten?
Du wünschst uns alles Gute - und hier ist niemand, der nicht auch dir alles Gute wünscht! Doch wie kann man das ausdrücken?
Allein, schmerzvoll, sinnlos - das schreibst du.
Sinnlos - ja, das ist die Frage, die sich jeder hier stellt. Aber einen Sinn gibt es: Das Andenken zu wahren, wo es sonst niemand mehr tun würde. Und wenn es doch noch jemand tun würde, dann dennoch gemeinsam dafür sorgen, denn niemand kann das Andenken an eine Mutter so wahren, wie ihr Kind, niemand an den Bruder, wie die Schwester und niemand an den Ehemann wie die ihn so sehr liebende Frau.
Schmerzvoll - da gibt es keine Entgegnung, nicht durch Worte allein. Leider, leider. Nicht bei dem, was du schreibst. Dein ganzer Leidensweg in den letzten Wochen und Monaten. Körperlich. Und Schmerzvoll in den acht Jahren im Herzen ...
Allein - nein. Nein, nein, nein. Sie ist sehr klein. Aber sie ist doch da. Bei dir. Braucht dich. Deine Liebe. Und gibt dir ihre Liebe. Deine Amy, dieses süße, kleine große Seelenwesen.
Und dann ist da deine beste Freundin. Was für eine wunderbare Freundin, nach allem, was du beschreibst.
Und hier ...
Ja, ich weiß, Das hilft alles nicht. Macht es nicht besser, vielleicht im Gegenteil.
Aber vielleicht ... vielleicht ja doch? Ein kleines bisschen?
Ach, du liebe Seele - ich umarme dich jetzt einfach in Gedanken und halte dich eine kleine Weile fest, wenn du das zulässt. Vielleicht kannst du es ja spüren.
Und heute in der Nacht, da träumst du bestimmt von deinem Mann. Vielleicht auch von ihnen allen. Wen du grad am meisten brauchst, von denen, die in den acht Jahren gegangen sind. Deine Mutter? Deinen Bruder? Ich wünsche dir ganz fest, dass du einen solchen Traum hast und getröstet aufwachst!