Verloren im Leben

  • Liebe Malin,


    es ist grausam ich weiß und verstehe.


    Wir sind oft machtlos was das Aussen angeht, wenn wir auf dessen Hilfe angewiesen sind, wenn wir uns auf Andere verlassen müssen. Mit den Konsequenzen daraus müssen wir leben, oftmals ist es ein Trauma das daraus resultiert.


    Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, wie du damit besser umgehen kannst, bei mir habe ich gemerkt, dass diese schlimmen Bilder mit der Zeit nicht verblassen, aber etwas an ihrer zerstörerischen Gewalt verlieren. Das ist die Hoffnung der Trost den ich dir mitgeben kann.


    Einen geliebten Menschen leiden sehen und nicht helfen können ist etwas ganz Furchtbares.


    Verlasse dich bitte nicht zu sehr auf Tabletten, ich weiß nicht was du nimmst...sie können beruhigend wirken, aber sie nehmen dir keine Trauer und keinen Schmerz. Und von den absoluten Hammer Tabletten ist dringend abzuraten... ich habe gesehen, was es mit Menschen macht.


    Aber ich kann diese Verzweiflung, diese Hilflosigkeit und Angst nur zu gut nachvollziehen 🫂und man wird nie begreifen warum das so hat kommen müssen 💔

  • Liebe Pia,

    danke für deine Antwort und das du deine Erfahrungen mit mir teilst.

    Normalerweise würde ich keine stärkeren Tabletten freiwillig nehmen. Atemübungen und pflanzliche Mittel helfen mir aber nur sehr geringfügig. Mein Blutdruck ist zu hoch und habe ein ständiges Piepen im Ohr. Tagsüber hatte ich zwei mal eine Panikattacke, was ich so bisher nicht kannte. In der Nacht nicht schlafen können bzw. ständig wach werden wird auch nicht besser.

    Ich hatte schon bevor das mit meiner Mama passiert ist gesundheitlich Probleme und eine zu hohe psychische Belastung. Vermutlich ist es jetzt deswegen so schlimm.

    Man sollte wirklich immer rechtzeitig auf seine Gesundheit achten.

  • Liebe Malin,<3

    ich schriebe schon bei Lucilectricx das leider meine Zitierfunktion nicht geht .


    Pia1962 <3 hat schon so vieles traurig Wahres beschrieben ...

    Das bemerkst du ja auch an den "likes"m von anderen Trauernden.

    Darf ich dir schreiben das ich schon einen Unterschied von deinen ersten fassungslosen TRAUERgefuehlen die du beschrieben hast mit deinen jetzigen Beschreibungen deiner Erlebnisse mit der TRAUER JETZT meine zu fuehlen ?!?

    Auch ich möchte noch einmal schreiben das du auch in der Klinik noch im völligen SCHOCK warst.


    Der hohe Blutdruck KANN AUCH ein Zeichen deiner Trauer sein. Bekommst du Tabletten gegen den hohen Blutruck ?

    Das ständige Piepen im Ohr ist vermutlich ein Tinnitus...

    Er kann auch durch die trauer und dem Stress entstehen.

    Auch ich hoffe das du nicht unbedingt ein stärkeres Mittel verschrieben bekommst. Auch wenn es nur fuer eine kurze Zeit Erleichterung gibt sind Atemuebungen wohltuend oder ein Beruhigungstee am Abend


    Ich wuensche dir fuer heute Nacht Zeiten wo du tiefer schlafen kannst

    <3Gruesse von Sverja

  • Oh liebe Malin , das kenne ich... ich bin auch vorbelastet, verstehe dich daher sehr gut.


    Hoher Blutdruck kann tatsächlich vom Stress her steigen, ich denke, hier solltest du deinen Arzt wegen Blutdrucksenker fragen. Ich nehme auch welche, weil ich nachts mit 190 zu 110 wach wurde, mehrmals, ich kann dir sehr gut nachfühlen, bei solchen Werten bekommt man Panik durch die Symptomatik. Bei mir ist es mittlerweile besser durch die regelmäßige Einnahme wobei ich auch nur die kleinste Dosis nehme, also es könnte dir bei der Panik schon mal etwas helfen... 💚

  • Auch wenn ich jetzt hier in Malins Herzenhaus schreibe , liebe Pia1962 ,

    bitte mache auch DU einmal eine grosse Herzuntersuchung .

    Dieser Blutdruck ist VIEL zu hoch.


    Ich hoffe SEHR das weder DU <3 noch Malin<3 heute Nacht Panik empfindet...

    liebevolle sanfte gute Nacht Gruesse "fliegen " zu euch beiden

    <3Sverja

  • Liebe Pia,

    da hast du sehr hohe Werte gehabt, zusätzliche Aufregung hält man da nicht mehr aus. Ich habe mich nicht getraut die Werte zu messen in der Nacht. Habe diese Woche wieder einen Arzttermin und werde das ansprechen.


    Liebe Sverja,

    deine vorgeschlagenen Atemübungen habe ich schon versucht, es hilft etwas sich wieder zu beruhigen nur werde ich leider jede Nacht wieder mit den gleichen Problem wach. Tee mit Melisse und Lavendel trinke ich täglich, bringt bestimmt auch ein wenig aber nicht genug.

    Mir fehlt Ruhe, abschalten können. Anstelle dessen ergeben sich immer nur weitere Probleme. An manchen Tagen möchte ich resigniert aufgeben an anderen denke ich irgendwie muss ich es schaffen. Jeder Termin ist eine riesige Last.


    Malin

  • Ich habe heute sehr viel nachgedacht. Aus meiner Familie sind alle nicht mehr da die wichtig waren, meine Oma, Opa, Tante, Onkel und mehrere Katzentiere. Meine Mama hat sehr geweint als ihre Schwester verstorben ist. Damals hat sie gesagt, sie ist jetzt ganz alleine aus ihrer ursprünglichen Familie. Heute weiß ich wie sich das anfühlt. Mein Leben ist zum kotzen. Ich darf mich aber nicht aufregen, Puls ist auch heute ständig zu hoch, Blutdruck spinnt zwischen zu hoch und zu niedrig, muss jetzt regelmäßig messen.


    Mit meinem Vater kann ich nur über belanglose Sachen reden wie Wetter, aktuelle Nachrichten oder ähnliches. Er will nichts hören was mit meiner Mama zu tun hat und auch nicht wie es mir geht. Für mich ist das sehr schwer. Genauer gesagt macht es mich wahnsinnig, wenn ich ihn besuche und so tun soll als wäre alles in Ordnung.

    :(

  • Hallo Marlin ,

    bzgl. deinem Vater ist es bei meiner Mutter auch so wie können über alles reden , aber der Verlust des Partners wird teilweise abgeblockt. Meine Mutter möchte die Emotionen vermeiden. Aber jeder hat eine andere Art zu trauern.

    Es fällt mir auch schwer eine "heile Welt" vorzuspielen. Wo es mir gut geht ...es ist schwer damit umzugeben. Ich glaube das unserer Eltern das nicht gelernt haben sich anderen zu öffnen. Da muss man stark sein für die anderen.

    Heute ist das zum Glück anders , aber versuch das mal unsern Eltern zu erklären.

    Aber zum wohle meiner Mutter mache ich das. Sie ist ja nur noch da , so wie dein Vater für dich da ist.


    MtG

    Nafus

  • Hallo Malin und Nafus,


    das Problem mit dem hinterbliebenen Elternteil, ist hier auch so, Papa redet mit mir auch nicht über Mama, wir reden auch nur über Belangloses!


    Ich weiß aber warum das so ist, er will mich schützen und nicht noch mit seiner Trauer belasten.

    Gut finde ich das auch nicht, weil ich ja sehe wie er sich quält und dass es ihm nicht gut geht.

    Aber es ist mein Papa und ich verurteile, sein Verhalten nicht, ich akzeptiere das einfach und halte mir einfach vor Augen, dass er es gut meint.


    Nafus hat vollkommen recht, sie habe das nicht so gelernt wie wir, wobei ich aber von Mamas und Paps Freunden und Papas Schwester weiss, dass er mit denen schon redet und auch mal weint, das finde ich gut!


    wünsche euch einen erträglichen Sonntag

  • Ihr Lieben richtig sie haben es oft nicht gelernt das war eine völlig andere Zeit, auch mein Papa redet kaum darüber aber er hat überall ihre Bilder stehen und Kerzen an.


    Geht jeden Tag zu Ihr also man merkt es schon.

    Also wäre mein Papa auch so gewesen dann wäre ich wahrscheinlich ganz weggebrochen Papa hat uns gehalten und ja jeder trauert anders.

    Ich würde das auch niemals Papa vorwerfen.


    Vlg. Linchen

  • Ja ich glaube auch das Sie uns schützen wollen , wir sind ja die Kinder unserer Eltern.

    Sie beschützen uns und wollen Schaden von uns abwenden.

    Ich bin auch jeden Tag bei meiner Mama und verbringe Zeit mit Ihr. Sie ist ja alles was ich nur noch habe.

    Ich werde das auch nie meiner Mama vorwerfen.


    Malin jeder trauert anders und in seinem Tempo , es ist schwer das auszuhalten aber für unsere Liebsten machen wir das , denn wir haben nur noch diese.

    Versuche Zeit mit Ihm zu verbringen und nicht zu beurteilen.


    MtG

    Nafus

  • Ja, irgendwie hat er diese Art sich so zu verhalten erlernt. Ich sehe das er traurig ist und sie vermisst.

    Nur fehlt es mir einfach mal sagen zu können weißt du noch als dieses oder jenes gewesen ist und was würde Mama jetzt sagen.

  • Ja, irgendwie hat er diese Art sich so zu verhalten erlernt. Ich sehe das er traurig ist und sie vermisst.

    Nur fehlt es mir einfach mal sagen zu können weißt du noch als dieses oder jenes gewesen ist und was würde Mama jetzt sagen.

    Das ist hier genauso , das tut weh , ja ganz schlimm hier auch 😢 aber ich bin mir sicher da werden auch andere Zeiten kommen!


    Nur jetzt müssen wir das erstmal akzeptieren!

  • Tagtäglich denke ich stundenlang darüber nach warum ich das nicht verhindern konnte und auch darüber wie es weitergehen soll. Auf beides finde ich keine ausreichenden Antworten. Die Zukunft sieht nicht gut aus. Die sozialen Kontakte sind weg, die wenigen noch vorhandenen mehr Belastung als Hilfe. Oft habe ich hier gelesen das Personen aus dem Umfeld nach einiger Zeit fragen ob es einen besser geht. Das habe ich diese Woche auch erlebt. Nein es geht mir nicht besser. Wie auch? Ich stehe vor einem riesigen Berg an Problemen, allein.

  • Liebe Malin,


    solche Fragen wie "und bei Dir? Alles gut?" oder "Und Dir geht es gut?" irritieren mich nach wie vor auch sehr. Und meistens werden sie auch noch in so einem unbekümmerten Ton gestellt, dass ich immer denke, derjenige möchte doch sowieso nur hören, dass es mir gut geht. Das tut es zwar nicht, ich stolpere immer noch durch meinen neuen, ungewollten Alltag, lebe mehr oder weniger von Tag zu Tag, bin froh, wenn es mal einen Tag gibt, an dem nicht die Tränen fließen, aber ich antworte auf solche Fragen eigentlich tatsächlich einfach nur "ja, danke, soweit ist alles gut". Die meisten, die so fragen, haben ihre Eltern noch oder führen ein komplett anderes Leben als ich, so dass sie sowieso nicht verstehen können, wie es sich anfühlt, plötzlich allein im Leben zu stehen, dass ich Angst vor der Zukunft habe oder welche Gedanken mir immer wieder durch den Kopf gehen. Denn auch dieses ständige Grübeln, was man hätte besser/anders machen können, ob man es nicht hätte verhindern können, kenne ich gut. Manchmal muss ich solche Gedanken bewusst wegschieben und "abschalten", sonst drehe ich noch durch.


    Liebe Grüße

    Tine

  • Liebe Tine,


    das sollte ich vielleicht auch so machen, einfach sagen das alles gut ist. Es erspart sinnlose Diskussionen und die Enttäuschung das niemand einen versteht. Es ist genau so wie du es geschrieben hast, die anderen haben ihre Familie und können sich nicht in die Situation hineinversetzen. Somit bleibt man mit den Gedanken und Gefühlen allein.


    Ich denk an dich

    Malin

  • Tag X, Tränen, Angst, viel sinnlos verstrichene Lebenszeit, wenig Erinnerung, unfassbare Erlebnisse, Hilflosigkeit, Leere und nun auch noch Schuld daran das du nicht mehr da bist. Die letzten Jahre waren nur negativ und schlimm. Ich habe Angst vor dem was noch alles auf mich zukommt. Nichts davon wird leicht sein. Manchmal denke ich darüber nach ob ich das alles noch erleben will.

    Jetzt suche ich nach einem Zuhause für die Miez, hoffentlich finden wir ein gutes, bei zuverlässigen Menschen. Es tut mir sehr leid das sie nicht bleiben kann. Ich war dumm, hätte mich sofort kümmern sollen als sie letzten Sommer zugelaufen war. Jetz steh ich da mit diesem Problem und mit den zwei Katerchen auch. Wie ich mich da trennen soll weiß ich echt nicht. Behalten geht aber nicht. Ich glaube nicht das ich die Verantwortung übernehmen kann. Egal wie ich entscheiden werde, es wird eh wieder falsch werden.

  • liebe , liebe Malin

    das "ich verstehe dich und fuehle mit dir " habe ich dir zu deinem traurigen Herzensbericht gegeben , weil ich durchaus in deinem Trauerschmerz "verstehe " und ja dieser TRAUERSCHMERZ ist auch sehr fuehlbar in Worte gekleidet...

    DOCH

    dein LEBEN ist keineswegs sinnlos und

    Die letzten Jahre waren nur negativ und schlimm

    negativ und schlimm machen es nur unsere Gedanken die leider auch manchmal zu mehr und mehr dominanten Gefuehlen werden . Ich schreibe wirklich sehr gerne " das LEBEN IST"

    Das IST ist grenzenlos und OHNE jegliche Wertung... Zumindest fuer eine gewisse Zeit. Vielleicht kannst du dich mit diesem Gedanken ein wenig anfreunden ?


    Zu deiner Miez und den Katerchen.

    Wie lange hast du sie denn ?

    Gut , die Miez hast du ein Jahr.

    Katzen sind im Gegensatz zu Hunden sehr unabhängige und nicht völlig auf den Menschen fixierte Tiere . Ja, du musst fuer sie sorgen . Doch es hält sich ja in einem ueberschaubaren Rahmen .

    1 mal täglich Futter geben, frisches Wasser in einem Napf , welches höchstens 2 mal am Tag wechsel gewechselt wird und täglich das Katzenklo reinigen. Ja , und häufiger das Fell buersten.

    Ich finde gerade wenn man nicht viele Menschen um sich verträgt und in der TRAUER ist dies ja häufiger so, das diese lieben , so häufig stillen Wegbegleiter einem Ruhe schenken können.


    Gib vor allem DIR diese Chance es mehr und mehr in DEINER Trauer zu entdecken.


    Hast du jetzt eine Psychotherapeutin oder eine Trauerbegleiterin ?

    Ich wuensche es dir sehr !


    Ganz, ganz viele liebe "das LEBEN IST" Gruesse sendet dir Sverja