Mein Herz ist zerbrochen

  • Liebe Nora,


    du ziehst hier niemanden runter ...wir alle kennen diese unaushaltbaren Verzweiflungsmomente 🫂wo, wenn nicht hier kannst du deinen Schmerz preisgeben💔


    Es geht tatsächlich nur ums aushalten...grausam genug...um irgend wann wieder aufzutauchen... ergib dich der Gewalt der Welle, wir haben keine andere Chance... um dann wieder auf ruhigeren Wellen zu treiben...


    Ich lese gerade, Herzschmerz hat es ähnlich beschrieben ❤️

  • Liebe Herzschmerz, liebe Elke,

    Danke Euch beiden 🌸🌸🌸

    Ich werde das Bild mit der Trauerwelle, von der ich mich tragen lasse, versuchen.


    Ich sitze jetzt am Friedhof, da gibt es ein paar Bänke. Leider nicht in Sichtweite zum Familiengrab. Aber ich fühle mich ihm nahe, es geht ein kleines bisschen besser.

  • Liebe Pia,

    Dir auch ein leises Danke für deine Worte🌸

    Mir geht es fast jeden Morgen so schlecht, und Samstag und Sonntag morgens ist es schier unerträglich. Da fehlt er am meisten. Mit jeder wachen Stunde wird die Zentnerlast auf meinem Herzen meistens ein paar wenige Gramm leichter.

  • Hallo Nora,

    es tut mir so leid, dass es Dir heute so schlecht geht, kann Dich sehr gut verstehen.


    Mich hat es heute in der Früh auch wieder erwischt, beim Brötchenholen, auf einmal waren sie wieder da, diese furchtbaren Bilder aus der Palliativstation.

    Ich sah wieder ihre schönen Augen, aber sie starrten wieder nur ins Leere. Sie hat so gekämpft und wir beide haben so gelitten, bis zuletzt. Hat sie mich überhaupt noch erkannt, was hat sie noch mitbekommen, das macht mich wahnsinnig.


    Nein liebe Nora, wir geben nicht auf, es muss weitergehen, aber es gibt kein Drehbuch für unsere Situation, keine Bedienungsanleitung.


    Unsere Liebsten möchten doch auch, dass wir unser gemeinsam erarbeitetes Vermächtnis nicht so einfach preis geben. Und sie leiden bestimmt mit, wenn sie uns gerade so sehen.


    Uti hat sich am Schluss so gequält, "Ich möchte unser schönes altes Leben wieder zurück" hat sie oft gesagt, leider hat sich ihr Wunsch nicht erfüllt. Im Gegenteil, auch hier hat eine Bombe eingeschlagen, alles liegt irgendwie in Trümmern, aber das darf nicht so bleiben.


    Mir fällt es gerade auch sehr schwer, an eine positive Wendung zu glauben, aber "Aufgeben ist keine Option" (Zitat Uti)


    Alles steht und fällt mit neuen Plänen, ohne Pläne für die Zukunft geht man unter und wird scheitern. Bei mir sind es gerade meine Bergtouren, die ich gerade schon für mich ausarbeite, das war immer unsere Leidenschaft.


    Und ich versuche auch die unangenehmen Dinge so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, damit diese im Wiederholungsfall nicht mehr ganz so weh tun.


    Aber jeder Mensch ist anders, ich bin auch gerade ziemlich alleine, die Familie beschränkt sich nur auf das Nötigste, wie immer.


    Kopf hoch liebe Nora, auch wenn es gerade unfassbar schwer fällt. Das Schicksal stellt uns anscheinend wieder auf die Probe.


    Bis bald


    Tommi

  • Lieber Tommi,


    danke Dir für Deine trostspendenen Worte.

    Ich denke mir auch oft: daß wir so leiden und uns selber und unser Leben aufgeben, hätten unsere Liebsten nie gewollt.

    Wäre umgekehrt ich "im Himmel" gelandet, so bräche es mir auf jeden Fall das Herz, ihn so verzweifelt zu sehen, wie ich gerade bin.


    Also einen kleinen Lebensfunken trage ich auf jeden Fall noch in mir und versuche - ihm zuliebe - ihn nicht erlöschen zu lassen. Aber manche Tage oder Stunden sind unfassbar hart.


    Es ist einfach diese Einzigartigkeit unserer Liebsten, um die wir so trauern. Der Schmerz über den Verlust dieser einzigartigen Menschen ist größer als der Verstand begreifen möchte.


    "Unser gemeinsam erarbeitetes Vermächtnis" - ja das klingt wirklich schön. Das will ich auch bewahren🩵

  • Liebe Nora

    Wenn das jemand hier absolut mitempfinden kann,sind das alle lieben Menschen hier😔🙏🌹❤️

    Gestern Abend hatte ich auch wieder so ein Verzweiflungsgefühl mit den Gedanken an Hinterhersterben mit der großen Frage "WAS SOLL ICH HIER NOCH?"

    Keine Lust mehr auf alles selbst in die Hand nehmen müssen,keine Lust mehr,das schreckliche Vermissen zu fühlen😔

    Wenn es eine Hölle gibt,dann leben wir gerade auf dieser Welt in ihr😭👎

    Fühl dich gedrückt :24:

    Viele liebe Grüße ❤️

    Steffi ❤️

  • Liebe Steffi, danke Dir🙏


    Ja, dieses grausame "Verzweiflungsgefühl"...;(

    Das ist es was mich so runterzieht. Verzweiflung, Angst, Traurigkeit, Sinnlosigkeit...der übelste Mix aus allen schlimmen Emotionen.


    Wenn einen immer wieder plötzlich die ganze riesige Dimension des Verlusts trifft.


    Und: man kann einfach nichts TUN. Das "Problem" ist unlösbar, nichts mit dem man sich irgendwie arrangieren könnte;(


    Gedanken wie "So fühlt sich die Hölle oder das Fegefeuer an" hatte ich auch schon;(


    Ich drück Dich auch!:24:

  • Liebe Nora

    Ich stimme deinem Beitrag völlig zu🙏😔Das trifft alles auf den Punkt😭

    Heut geht's bei mir wieder,aber morgen wird wieder übel,da ist nämlich Ollies Geburtstag und "normal" wären wir da in Fuengirola(Spanien) und hätten mit unsren Österreichern gefeiert😑

    Ein Scheisstag jagt den anderen,ohne greifbare Aussicht auf Besserung👎😭

    :24:❤️

  • Ich war gestern das erste Mal in einem Trauercafé.


    Habe lang gezögert, weil ich nicht wusste ob das das Richtige für mich ist. Zudem war es zuerst auch nicht ganz einfach, überhaupt ein passendes Angebot (zeitlich und örtlich) ausfindig zu machen. Oft findet so etwas nachmittags statt, für Berufstätige schlecht machbar.


    Beim einzigen passenden Angebot waren die Termine im Internet dann veraltet von 2021:rolleyes:

    Musste da auch erstmal umständlich nachfragen ob das Trauercafé überhaupt noch stattfindet oder evtl. eingestellt wurde...aber das gibt es noch:thumbup:


    Beginn 16:30, sportlich für mich aber machbar.


    Es tat mir dann tatsächlich ganz gut.

    Außer mir bestand die Gruppe gestern aus weiteren 5 Frauen, drei davon im Rentenalter zwischen 70 und 80 und die anderen beiden sind etwa Mitte 50.

    Alle haben ihre Männer verloren, eine davon ihren Mann durch Suizid (es ging aber nicht explizit um Trauer um den Partner, offen ist es für jegliche Art von Trauer).


    Also eine kleine überschaubare Runde, dementsprechend intensiv waren dann die Gespräche.

    Betreut wurden wir von einer Psychologin und einer Hospizmitarbeiterin. Es gab auch Kaffee, Tee, Kuchen.


    Anfangs darf sich reihum jeder, der möchte, kurz mitteilen. Entweder entstehen dann hieraus weitere Themen zur Diskussion oder wenn nicht, gibt die Psychologin Input in die Runde.

    Schön war, daß wirklich jedem in Ruhe zugehört und Raum gegeben wurde.


    Gewünscht hätte ich mir ein kleines bisschen mehr "Eingreifen" der Psychologin, weil manchmal das Gespräch zu sehr in Richtung "Kaffeeklatsch" abdriftete. Man muss allerdings auch sagen, daß in den veranschlagten 2 Stunden Dauer auch genug Zeit für kleine Kaffeeklatsch-Eskapaden war... vielleicht ist das ja sogar Absicht, bevor es dauerhaft zu "ernst" wird...?

    Oder es lag an der reinen Frauen-Runde (war Zufall, das Angebot ist für alle offen).


    Ich werde das nächste Mal auch hingehen, das Ganze findet einmal im Monat statt (kostenfreies Angebot der Caritas).

  • Liebe Nora

    Das ist schön,dass du was gefunden hast das dir hilft👍🌻

    Ich denke ich werde über kurz oder lang auch eine Trauerbegleitung hinzuziehen.

    Werde mich auch mal bei Caritas erkundigen,was es bei uns in Lüneburg für Möglichkeiten gibt.

    Danke dir🙏:24:

    Viele liebe Grüße ❤️ Steffi ❤️