• Ok, also das Selbst ist nicht streng und nicht ruppig und auf JEDEN FALL gut mit dir meinend. Autorität - kommt darauf an, wie man das definiert. Trauen kann man ihm auf jeden Fall.


    Ich bin gespannt, was bei deinem Nachspüren über das Jemand noch heraus kommt. Es bleibt echt spannend - fiebre ein bisschen mit :)


    Wenn ich diese Aufstellung mache, ende ich immer mit dem Satz des Selbst.

    Ich war immer bei dir

    ich bin immer bei dir

    und ich werde immer bei dir sein


    Das ist etwas, das mir sehr viel Ruhe und Geborgenheit gibt.


    Ach ja, die Stimme von Siegfried Essen ist gewöhnungsbedürftig ;)

    Lg. Astrid.

  • Es geht mir sehr schlecht. Ich habe das Gefühl, dass ich zu viel aufgebürdet habe. Versuche momentan, mich um Rudis Post bzw. Nachsendeauftrag ins Krankenhaus zu kümmern. Alles sehr kompliziert. Er unternimmt gar nichts. Bittet auch andere nicht um Hilfe.

    Er sieht so anders aus. So knochig. Er fühlt sich so anders an, so kühl. So fremd....

    Er pflegt sich nicht, rasiert sich nicht, schneidet sich nicht die Nägel.

    Gestern haben wir (auf meine Initiative hin) die Post-Sache besprochen. Dabei bin ich (leider) ungeduldig geworden. Wie gesagt, ich fühle mich überfordert und bin auch nur ein Mensch. Niemand, der mich in den Arm nimmt, niemand, der mir ein Stück Kuchen vorbei bringt oder sonst auf einen Plausch kommt. Niemand, der mich von sich aus fragt, wie es MIR geht. Alle fragen nur nach Rudi.

    Auf jeden Fall: seither verweigert er den Kontakt. Hat gestern Abend das Handy ausgeschaltet (obwohl er wusste, dass ich mich noch einmal melden würde). Auf meine 5 Anrufe gestern hat er bisher nicht reagiert. Ich hab die ganze Nacht kaum geschlafen & wenn, dann unruhig von meinen verstorbenen Eltern geträumt. Ich kann momentan nicht mehr weitet. Liege heulend im Bett. Habe keine Kraft mehr.

  • Liebe StillCrazy,


    was für ein großer Mist. Es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Mir fällt es oft sehr schwer die richtigen Worte zu finden. Vielleicht gibt es sie auch gar nicht. Aber ich lese deine Zeilen und ich spüre deine Verzweiflung und wenn ich könnte würde ich mich sofort auf den Weg zu dir machen mit Kuchen im Gepäck und Schlagsahne und leckerem Kaffee oder Tee.


    Es ist nur allzu verständlich, dass du auch an deine Grenzen stößt und das mit der Geduld ist ja auch immer so eine Sache... Wenn man sowieso schon auf dem Zahnfleisch geht, dann ist der Geduldsfaden ja leider auch nicht sehr lang. Ich kenne das von mir. Es ist nur menschlich und gar nicht so einfach. Ich verstehe dich sehr gut.


    Meine Zeilen helfen dir vermutlich nicht so sehr, aber ich bin da und ich denke jetzt ganz fest an dich und schicke dir eine dicke, feste

    Umarmung. :24::30:<3

  • Liebe Still Crazy,

    wie gerne würde ich dir ein Stück Kuchen vorbei bringen und fragen, wie es dir geht. Mir Zeit nehmen, neben dir sitzen, dir zuhören und da sein.


    Fangen wir mal damit an: Was ist dein Lieblingskuchen oder was würde dich jetzt gelüsten?


    Und dann stell dir vor, wir sind da. WIR SIND DARAN INTERESSIERT, wie es DIR geht.

    Und auch an dem, wie es dir damit geht, dass Rudi sich so verändert.


    Ich wünsche dir ein paar heilsame Tränen und einen Duft, der deiner Nase wohl tut, einen Tee, der dich beruhigt, ein Stück Kuchen, das wohl tut, ein Kerzenlicht, das sanft die Dunkelheit ein klein wenig erhellt und eine Musik im Ohr, die gerade jetzt für dich passt.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe StillCrazy,

    das Wichtigste ist, dass du dir keine Vorwürfe machst - es ist ganz normal, dass du manchmal ungeduldig bist. Mir ging es ebenso - ich habe meinen Mann unendlich geliebt (und tue es noch) - trotzdem war manchmal alles zu viel für mich und ich war nicht immer geduldig, manchmal auch genervt oder ungerecht. Wir sind eben auch nur Menschen.


    Wenn ich so höre, wie Rudi sich verändert hat, dann liegt das eventuell an den Medikamenten? Ich glaube nicht, dass er sich nicht um nichts kümmern will, sondern das er eventuell überfordert damit ist? Mein Mann hat sich im Laufe der Krankheit auch verändert, bei ihm lag des einerseits an den Medikamenten, viel lag an den Giften, die der Körper wegen der Lebererkrankung nicht mehr abbauen konnte, er war dadurch eine ganz andere Person und wenn es gerade sehr schlimm war, dann war er auch mit vielen Dingen überfordert.


    Ich wünsche dir, dass sich Rudi heute bei dir meldet oder du ihn erreichst, damit du etwas zur Ruhe kommen kannst, denn ich weiß, die Gedanken kreisen sonst ständig, das kenne ich.


    Ich drücke dich ganz fest <3

    ,

    Tina

  • Ich sitze allein auf meiner roten Doppelcouch, der Platz neben meinem ist leer, wie schon seit Monaten, es ist wieder spät geworden und wenn ich könnte, wenn ich wüsste wo, dann würde ich mich zu dir setzen, deine Hände in meine nehmen und sagen "Du bist nicht allein"


    Ich denke an dich und weil es so spät ist, schenke ich uns noch eine Tasse heißen Tee ein, damit wir uns beide aufgewärmt und ganz ruhig zu Bett begeben können und wenn du deine Gedanken schweifen lässt, dann stell dir vor dass wir alle hier mit dir mitfühlen und dir den Schmerz erleichtern möchten.


    Ich wünsche dir alles Liebe und eine ruhige Nacht, deine Gabi

  • Liebe StillCrazy,


    Es hat lange gedauert, bis ich dir schreiben konnte, aber ich wollte mir bewusst die Zeit nehmen, deinen langen Thread zu lesen. Du bist für mich eine bewundernswerte Frau und ich wünsche dir und Rudi alles Liebe und viel Kraft.

    Sonerl

  • So, jetzt habe ich mich länger nicht gemeldet. Nicht in eigener Sache und auch nicht als Antwortende auf Eure Einträge.

    Ich habe sehr arbeits- und gefühlsintensive Tage, viele Termine im Krankenhaus (auch bei Psychologin und Rudis Ärztin - gutes Gespräch diesmal ohne ihn). Mit ihm hatte ich einen schmerzhaften Konflikt (im Grunde eine Kleinigkeit, die ich hier nicht breit treten möchte), der trotzdem viel Kraft gekostet hat.

    All das hat bewirkt, dass meine Gedanken kaum von der Krebsmisere weggekommen sind. Das war unglaublich anstrengend. Dazu eine lästige Sache mit meiner Krankenkasse... Mühsam halt.

    Jetzt sind die Dinge wieder halbwegs im Lot. Werde auch meine Gedanken jetzt wieder auf andere Themen hin ausrichten.

    Soviel kurz von mir.

    Euch allen alles Liebe <3<3<3

  • Liebe Stillcrazy!


    Am liebsten würd ich dich in den Arm nehmen und dir sagen, du bist nicht allein.


    Am liebsten würd ich dir auf dem Saxophon Mögen die Straßen uns zusammenführen vorspielen, ein Irisches Segenslied.


    und der Wind in deinem Rücken sein;

    Und bis wir uns wiedersehen,

    halte Gott dich fest in seiner Hand;

    und bis wir uns wiedersehen,

    halte Gott dich fest in seiner Hand.



    Alles liebe und viel Kraft

    das Tagpfauenauge

  • Liebe StillCrazy,

    jeder kleine Konflikt mit Rudi wird sicher enorm weh tun, das könnte ich mir vorstellen. Vielleicht zehrt es deshalb so an dir - oder weil die kleine Sache vielleicht eine Größere verdeckt hat. Da geht es z.B. um Taschentücher und eigentlich redet jemand innerlich von der Angst auf das, was noch kommt. (Nur so eine Idee von mir)


    Diese vielen kleinen Schwierigkeiten, die machen das Leben unendlich schwer - besonders wenn du in einer Krise bist.

    Da hättest du endlich Zeit für dich und um zur Ruhe zu kommen - und dann das! WAS SOLL DAS??? Auch wenn es nur blöde, lästige Kleinigkeiten sind - sogar ich bekomme eine Wut darauf, weil sie dir die wertvolle Zeit stehlen.


    Darum freut mich um so mehr, das hilfreiche Gespräch mit den Ärzten


    UND DEIN WILLE, WIEDER DIE GEDANKEN (und Gefühle) ANDERS AUSZURICHTEN.


    Schicke dir hier auch ein Lied. Kennst du das "heilsame Singen"?



    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.