Hallo Chris!
zum thema direktheit, mir ist die lieber, als das "übergehen" oder an der oberfläche bleiben.
hmm wer war der größere kämpfer, das ist eine gute frage, musste tatsächlich jetzt länger darüber nachdenken.
Fazit, wir haben uns abgewechselt, mal war ich diejenige die das handtuch werfen wollte, mal er. In der gleichen phase haben wir uns erst am schluß befunden, allerdings war ich sicher der "tyrannischere" part, weil ich anfangs mit seiner art der Trauerverarbeitung nicht klar kam. Mir kam ständig vor,als ob mein tränenmeer in dem ich versinke tiefer und schmerzvoller ist. Vorwürfe und auch versuche ihn zu mir zu ziehen, in meine Welt, fanden andauernd statt.
Es dauerte lange bis ich begriffen habe, dass es gut ist wie es ist, jeder individuell mit dem drama umgeht und es auch nicht schlecht ist, wenn wenigstens einer noch ein wenig halt hat. Letztendlich, jetzt aus heutiger sicht, hab ich mich wohl in meiner Welt allein gefühlt, allein mit meinem schmerz. Freude und sonstige positiven gefühle haben mir auch schmerz, schuldgefühle bereitet, sieht so aus, als ob ich ihm positives nicht gegönnt habe.
Finn starb sozusagen in meinen armen, unerwartet. es war unsere erste Nacht/morgen daheim, ich hab ihn noch gestillt gehabt, beide haben wir dann noch ein wenig gedöst, als ich voll panik aufgeschreckt bin, es war ganz eigenartig. So ein gefühl ... stille... da war mein kleiner schon tot.
meine Versuche ihn zu reanimieren waren erfolglos, noch heute habe ich seinen geschmack in meine mund, auch der notarzt hat nach über einer stunde dann aufgegeben (mir war aber vorher schon klar, dass mein prinz weggegangen ist, die hoffnung starb schnell).
Er starb an einer aortenisthmusstenose (eine der herzzuführenden venen hatte eine verengung, sodaß der druck zu groß wurde und geplatzt ist), die zwar erkennbar und auch behandelbar gewesen wäre, aber eben nicht entdeckt wurde.
So gesehen hab ich mich von meinem Prinzen nicht verabschieden können, es traf uns völlig unvorbereitet.
Alles liebe,
schön mit euch zu "reden",
Mira