Vielen Dank ihr Lieben, für mich sind es momentan sehr schwere Tage, es sind jetzt fast 11 Monate, seit mein Mann gestorben ist und ich habe Mühe die Hoffnung aurecht zu erhalten, dass mein Leben irgendwann wieder einmal lebenswert wird, denn im Moment ist es nur eine einzige Qual, aber wem sage ich das, ihr wisst ja darüber bestens Bescheid!
Ein kleines Licht in diesem Dunkel ist ein Bericht, den gestern jemand in einer Trauergruppe auf Facebook gepostet hat, es hat für mich die Hoffnung geschürt, dass es vielleicht doch nicht für immer so schmerzhaft bleibt:
https://www.medmix.at/zeit-lin…N0I276LQ-CEfkf0ohoxqpc8ac
Und dieser sehr schwierige Tag gestern hat mir auch wieder neue Erkenntnisse gebracht, ich schreibe hier wieder den Text, den ich soeben auf Facebook veröffentlicht habe, denn diese Erkenntnis ist so wichtig für mich und vielleicht wirft sie auch auf euer Erleben ein neues Licht:
ZitatAlles anzeigenNach diesem intensiven und ja, auch sehr belastenden Tag gestern, habe ich wieder einen entscheidenden, sehr schmerzhaften Schritt auf meinem Trauerweg machen dürfen.
Zum ersten Mal in diesen fast 11 Monaten habe ich nicht nur mit meinem Verstand, sondern auch mit meinem Herzen, mit meinem ganzen Wesen erkannt, dass im letzten Juni nicht nur mein Mann gestorben ist, sondern damit auch mein komplettes Bezugssystem in dieser Welt.
Wovon ich in den letzten 10 Monaten gezehrt habe, ist ein Echo der Vergangenheit.
Was ich in den letzten 10 Monaten verzweifelt versucht habe, ist die riesige Lücke, die er hinterlassen hat, mit aktiver Suche nach menschlicher Zuwendung zu füllen.
Gestern Abend habe ich das erste Mal erkannt, dass all meine Bemühungen vergebens sind, dass diese Lücke niemals mehr zu füllen sein wird, dass mein altes Leben unwiederbringlich mit ihm verschwunden ist und dass ich mich, wenn ich weiter bei seelischer Gesundheit überleben will, darum bemühen muss, ein neues Navigationssystem für mein Leben zu finden.
Eines, das nur in mir selbst gegründet ist, denn ich bin wahrlich alleine.
Mein Leben lang habe ich meine Entscheidungen mit meiner Familie abgestimmt, zuerst mit meinen Eltern und danach mit meinem Mann unter Berücksichtigung meiner Eltern.
Wir haben alles miteinander geteilt und besprochen.
Und auch Entscheidungen, die ich für mich alleine getroffen habe, die ich vielleicht sogar niemandem erzählt habe, habe ich immer im Hinblick auf unser Gesamtsystem getroffen und genauso hat es mein Mann getan.
Und heute habe ich mit letzter Konsequenz begriffen, es ist vorbei!
Ich bin so unsagbar traurig darüber und ich habe jetzt auch einen viel klareren Blick auf die Gründe für meine Lebensangst.
Denn für mich ist es absolut furchteinflößend, mein Leben alleine ohne Rücksicht auf, und ohne Absprache mit meiner Familie gestalten zu müssen.
Das Schlimmste dabei ist, dass mir nichts anderes übrig bleibt, dass ich keine Wahl habe.
Ich habe begriffen, dass ich nicht alleine bin, dass meine Familie in der geistigen Welt immer noch für mich da ist und ich rede noch immer mit meinem Mann und erzähle ihm von meinen Entscheidungen und natürlich bietet mir das einen gewissen Trost und es hält mich auch davon ab, meinem Leben ein Ende zu bereiten, weil ich weiß, dass ich noch hierbleiben muss, dass ich den Tod meines Mannes verarbeiten und dann zu neuen Ufern aufbrechen muss, um meine Lebensaufgabe zu erfüllen.
Aber diese Verbundenheit ändert nichts daran, dass ich mein Leben hier auf der Erde alleine weiterführen muss und das zu akzeptieren ist sehr, sehr schwer.
Ich bin unsagbar traurig, gleichzeitig aber auch ein bisschen froh, dass ich gerade einen weiteren Schritt in Richtung Leben machen kann.