Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Brija,


    ich war in Trauergruppen, hatte pers. Gespräche mit einer Trauerbegleiterin.

    Das hat mir auch viel gebracht.

    Aber die Gruppen sind nun beendet und brauche irgendwas zum "normalen" Weiterleben.


    Heinz ist nun schon 17 Monate nicht mehr hier und ich möchte "weitermachen" nicht täglich trauern, einfach ein kleines Leben aufbauen mit Hobbys, die früher selbstverständlich waren ( lesen, Handarbeiten, Mitmenschen treffen).

    Mir fehlt das alles sehr und solange die Trauer um Heinz und um mich... ja, um mich... anhält bin ich nicht ich selbst... kann nicht entspannen... bin unkonzentriert... lass mich treiben.

    Und das bekommt mir nicht!

    LG Luise

  • ich begreife dich sehr... wenn wir nur näher wohnen würden, wäre alles einfacher - ich würde gerne mit amy spazieren, mit dir reden und handarbeiten

    Ich bin meistens allein und habe wenig energie etwas daran zu ändern...

    Ich wäre froh wenn ich schon 80 jahre wäre, da müsste ich nicht mehr so lange auf dieser erde aushalten

    Lg BRIJA

  • Meine Lieben,


    ich weiss nicht mehr weiter. Es türmen sich so viele Probleme auf, die ich nicht mehr bewältigen kann. Heinz fehlt mir überall!

    Bisher ging es einigermassen, konnte noch funktionieren... aber jetzt ist meine Kraft und mein Wille zu überleben scheinbar erschöpft.

    Die Tage rauschen an mir vorbei... bekomme nichts geregelt... den Haushalt lasse ich liegen, weil es zu viel zu arbeiten gibt... ich weiss nicht wo anfangen.


    Es sind einige Reparaturen und Wartungen zu erledigen. Alles geht den Bach herunter. Ich kann so vieles nicht und Hilfe suchen fällt mir schwer. Nachbarn und Bekannte hatten sich am Anfang angeboten, aber es hat sich gezeigt, dass es nur Gerede war. Und nun bin ich es leid Ausreden anzuhören und mich immer wieder für Kleinigkeiten übermäßig zu bedanken, z.Bsp. mir den Filter des Wäschetrockners zu reinigen, weil die rote Lampe brennt...oder mir eine lose Küchenleiste neu zu befestigen... mein Auto springt oft nicht an... usw.


    Ich kann nicht für alles bezahlen, selbst wenn ich professionelle Hilfe bekommen könnte.


    Das alles macht es mir noch schwerer im Alltag und ich bin fertig. Ich kann nicht mehr...dazu noch Corona... frage mich, wann es mich erwischt... warte eigentlich darauf...


    Und dann muss ich schnell einen neuen Hausarzt finden...


    LG Luise (verzweifelt & verzagt)

  • liebe luise,

    ich kann dich sehr gut verstehen, weiß aber nicht, was ich zur unterstützung sagen könnte.

    du brauchst ja praktische, tatkräftige hilfe und keine schönen worte.

    ich sitze selbst so im trauerloch und jede anforderung türmt sich wie ein berg vor mir auf.


    zum hausarzt hatte ich dir schon mein vorgehen geschrieben. im portal jameda kannst du bewertungen

    über ärzte lesen. sicher treffen nicht alle zu, aber ein wahrer kern ist beim genauen lesen schon zu finden.

    vielleicht suchst du dir einen in deiner nähe aus, das hat schon vorteile.

    liebe grüße

    flora

  • Liebe Flora,


    danke für deine Worte... wir sind alle gebeutelt mit Verlusten... Problemen.


    Ja, das sind bei mir z. Zt. " Luxusprobleme" aber sie machen mir zu schaffen.


    Arzt habe ich schon ins Auge gefasst, nur muss ich auch darauf achten, dass ich nicht so weit zu Fuss gehen muss.

    Das ist für mich ein Kriterium zur Praxisauswahl unter anderem. Kann ja nur eine kurze Wegstrecke gehen.


    Es hilft mir schon, wenn ich hier meine Probleme schildern kann... es ordnet meine Gedanken und ich liste so meine "To do Liste" auf.


    LG Luise

  • Liebe Luise! Ich schicke dir auch eine liebe Umarmung! :30:


    Es ist sehr schade, dass du niemand in der Nähe hast, der dir mal ein wenig unter die Arme greifen könnte! Ich verstehe dich aber natürlich auch, dass man nicht für alles eine Fachkraft holen kann, weil das zu teuer ist! :/


    Ich hoffe, du findest einen lieben Arzt, der nicht zu weit weg ist! :24:


    LG Andrea

  • Meine Lieben,


    wieder mal ein Morgen, der mir schwer fällt. Heinz fehlt mir so!


    Jeder Tag ist ein Tag zuviel. Aber trotzdem muss er bewältigt werden... im Grunde will ich es ja auch... aber...


    Mein alltägliches Leben bringt viele Probleme, ich kann körperlich immer weniger... habe seit Anfang dieses Jahres ( Schlaganfall ) stark abgebaut. Das macht mir sehr zu schaffen.


    Dadurch sind meine sozialen Kontakte noch weniger geworden... selbst kurze Gespräche im Hausflur oder beim Gassigehen bringen mich an meine Grenzen. Wirke unhöflich und unsozial.

    Dabei brauche ich dieses Miteinander nötig. Und das Schlimme ist, ich lasse mir nichts anmerken... bin seit meiner Kindheit darauf trainiert so zu tun, als wär nichts.


    Schleppe mich in meine Wohnung zurück und bin unglücklich. Dadurch fehlt mir geistige Anregung und ich kann noch schlechter Smalltalk führen (telefonisch).


    Weiss nicht, wie kann ich aus dieser Isolation raus?


    Das ist neben dem Verlust mein Problem...


    Ich bin unglücklich darüber... werde seelisch noch kränker.


    LG Luise

  • Meine Lieben,


    ich weine seit Stunden, bin böse auf alle. Haben mich zurückgelassen...sind einfach von dieser Welt verschwunden.


    Vier Menschen, die ich über alles liebte... innerhalb von 8 Jahren. Im Alter von 58, 63, 68 und 88 Jahren.


    Was soll ich noch hier? Meine Lebenskraft ist erschöpft.


    Wenn ich Amy gut unterbringen könnte, würde ich auch gehen. Ich kann ich mehr!


    Warum weitermachen...? Ohne Freude... mit Schmerzen physisch und psychisch...

    womöglich noch jahrelang?


    Bald in einem Heim, weil ich mich nicht mehr alleine versorgen kann. Finanziell ist auch das Ende der Fahnenstange erreicht, mehr Dienstleistungen und Hilfe unbezahlbar.


    Habe auch keine Kraft mehr zum beantragen und kämpfen.


    In einem Heim würde ich verkümmern, schon in diversen Rehaeinrichtungen war ich verloren, trotz abendlichen Telefonaten mit meinem Mann... damals.


    Einsam und allein... ohne menschliche Zuwendungen...nur mit Hund.


    Meine einzige Freundin will nicht immer belasten... sie tut schon viel für mich.

    Freundschaft sollte gegenseitig sein... ich kann ihr nicht alles aufbürden.


    heute eine total verzweifelte und weinende Luise.

    :95:;(

  • Liebe Isabel,

    Meine Lieben,


    das WE war sehr schlimm. Sonntag lag ich mit Puls von nur 45 Schlägen auf dem Sofa, ich dachte mein Herz bleibt stehen.

    Das hatte ich damals bei meinem Herzinfarkt auch, der Notarzt war besorgt.


    Ich habe Amy in den Arm genommen und wollte loslassen... irgendwie war es friedlich in mir.


    Nach ca. 2 Stunden bin ich aufgestanden habe noch frisches Wasser und Futter für Amy bereit gestellt, damit sie versorgt ist, bis meine Freundin merkt, dass bei mir was nicht stimmt.


    Irgendwann in der Nacht ging es mir besser und ich konnte ins Bett gehen.

    Amy hat ihre Geschäfte auf ihrer "Nottoilette" gemacht, die ich dafür angeschafft habe... ist im Prinzip wie eine Campingtoilette... nur für Hunde. Ist gut sauberzuhalten, steht meistens auf meinem Balkon und ich lasse die Tür dann offen.


    Nun geht es mir wieder besser ( Dienstag).


    Aber eigentlich kann ich nicht mehr... nur Amy hält mich noch hier.


    LG Luise

  • Liebe Luise, Deine Lebenssituation und Dein Kummer machen mich tief betroffen.

    Ich hoffe aus tiefstem Herzen für Dich, dass sich doch noch etwas in Deinem Leben ergibt, das Dich das Leben etwas leichter ertragen lässt! Herzliche Grüße Karo

  • Liebe Luise, in den Nächten, wo es mir nicht gut geht, fehlt mir meine Mutti auch so sehr und das jetzt noch nach

    bereits 7 Jahren. Krank sein und allein ist wirklich sehr schlimm. Es tut mir so leid, dass Du auch so alleine bist in

    Deiner großen Not. Eine WG wäre manchmal wirklich nicht schlecht.

    Trotz allem alles Liebe für Dich

    Kornblume

  • Liebe Luise!

    Ich umarme dich.

    Das hört sich ja nicht gut an.

    Gut das Amy da ist ,aber dir fehlt

    jemand mit dem du reden kannst.

    Ich weiß ,das du deine Freundin

    nicht immer belästigen möchtest,aber

    ich denke sie versteht,auch das dum

    jemanden brauchst zum reden.

    Alles Gute für dich.Helga