Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise,

    leider geht es mir gerade auch wie dir. Das ganze Leben erscheint einem gerade so sinnlos. Trotzdem möchte ich mich Tigerlilys worten anschließen, dass es vielleicht doch noch etwas Schönes in unserem Dasein gibt.

    Ich wünsche dir einen erträglichen Sonntag.

    Liebe Grüße

    Monika

  • Liebe Luise,

    Deine Trauer verstärkt Deine Schmerzen und die Angst lässt alles unerträglich werden. Bitte sprich zeitnah mit Deinem Arzt hierüber, damit Du Hilfe erhältst, die Du dringend brauchst.

    Und nein, wenn es soweit ist, das Du zu Deinem geliebten Mann gehen darfst, wirst Du begleitet werden, Gott lässt niemanden alleine gehen, darauf vertrauen auch ich fest.

    Ich nehme Dich fest in den Arm und werde ein Gebet für Dich sprechen.

    Ganz viel Zuversicht möchte ich Dir senden.

    SOMMERMOND

  • Liebe Luise,


    was Sommermond schreibt, ist wahr, wenn es einmal soweit ist, holen unsere Liebsten uns ab. Wir müssen den Weg nicht allein gehen. Nur wann das sein wird, das können wir uns nicht aussuchen, so sehr wir uns es auch wünschen.


    :30:


    Luse (und Ich)

  • Ja, liebe Luise, so wird das sein! Du wirst nicht alleine gehen müssen!!!!

    Ich wünsche dir, dass du ein klein wenig Ruhe in dir findest... das kann leider nicht gänzlich von außen kommen sondern nur von da unterstützt werden.

    Mir hilft in solchen Phasen der Angst, Panik - denn die schnürt einem die Kehle zu, Hilflosigkeit, unendlicher Einsamkeit... immer, irgendwie zur Ruhe zu kommen. Dann setze ich mich hin, versuche ganz ruhig zu atmen, immer wieder..., ganz tief in den Bauch hinein... und nach einer Weile geht es leichter. Anfangs wirst du noch weinen, unruhig sein - geh da durch, es wird leichter...

    Luise, du darfst nicht aufgeben!

    Amy braucht dich - sie ist DA und sie liebt dich bedingungslos, mit Haut und Haar...

    Ich kann dich aber so gut verstehen - auch ich werde irgendwann einmal alleine sein, da ich keine Familie hab. Vor einiger Zeit, ich hatte auch so sehr Angst genau DAVOR: Alleine zu sein, alleine zu sterben..., da habe ich eine "Therapie" gemacht... Ich ging unter geführter Meditation genau an diesen Punkt der mir Angst macht. Dabei schnürte es mir zuerst das Herz zusammen, die Kehle zu... ich ging weiter... plötzlich wurde ich ganz ruhig. Ich fühlte mich nicht mehr alleine obwohl ich physisch alleine war... es war hell um mich, es war friedlich und ich war ganz im Frieden mit mir...

    Als isch wieder "da" war, sagte der Therapeut zu mir: Und genau SO wird es einmal sein... Das hat mir Frieden gegeben. Auch wenn ich heute immer wieder Phasen der Angst, der Hoffnungslosigkeit spüre, so weiß ich tief in mir drin: Es wird SO sein...

    Vielleicht hilft es dir ein klitzekleinwenig...

    Liebe Luise, ich schicke dir eine ganz innige und warme Umarmung! DU bist nicht alleine...

    Das letzte Wegstück unseres Lebens wird nicht einfach, aber wir dürfen entscheiden ob wir es im Vertrauen darauf, dass alles so kommt wie es kommen soll und unser Gott schon weiß was er mit uns vorhat, gehen oder ob wir uns mit Angst und Panik selber zermartern...

    Luise, atme tief durch...fühl dich von uns umarmt und gehalten... Dir wird Kraft zuwachsen!

    Hab Vertrauen... und dein Schatz ist bei dir!!!

  • Meine Lieben,


    zur Zeit kann ich nicht glauben, dass es mit mir je besser wird. Ich habe das Gefühl zu sterben... elendig mit Luftnot.


    Ärzte geben mir nur noch mehr Medikamente... keiner hört richtig zu... meine Schilderung meines Zustands wird zwar medizinisch bestätigt, aber als gegeben hingenommen: "damit müssen sie eben leben".


    Es ist für mich unerträglich allein meinen Alltag zu bewältigen. Aber ich kann noch laufen... irgendwie...


    Mir fehlt die Gabe mich verständlich auszudrücken ohne anfangen zu weinen... die Kraft fehlt zu kämpfen... dann gebe ich auf, weil ich Schmerzen und Atemnot habe... beende die Situation.... resigniere beim Arztgespräch und gehe.


    Nur mein Mann, der mit mir 24 Stunden lebte, sah meinen Zustand, obwohl ich es oft überspielte... meinte dann merkt er es nicht.


    Mir fehlt auch die Hand, an der ich mich festhalten konnte. Wir hielten uns beide gegenseitig, je nach dem, wer es von uns beiden gerade brauchte. Dadurch hatten wir auch Lebensqualität, gemeinsam schafften wir es... arbeiten... genießen... halt ein "gutes" Dasein mit Freuden.


    Und nun? Bestehe nur noch aus Angst... Hilflosigkeit...


    Wenn die Hitze vorbei ist, werde ich noch einen Versuch starten mir Hilfe zu holen... psychisch und physisch. Wenn es nichts wird damit, gebe ich auf.


    Dann warte ich auf das Ende... hoffentlich nicht mehr so lange.


    LG Luise

  • Liebe Luise,

    bist Du immer bei dem gleichen Arzt? Macht es für Dich Sinn, einen neuen zu konsultieren? Als ich unter Panikattaken litt und mir der Arzt auch nicht helfen konnte, bin ich zu einer Heilpraktikerin gegangen, sie war die erste, die mir wirklich zugehört hat und langsam, ganz allmählich ging es mir besser. Du hast Recht, brauchst auch Deine Physche braucht Hilfe.

    Ich kann gut verstehen, wie sehr Dir Dein geliebter Mann fehlt. Aber Luise er ist bei Dir und er macht sich sicher große Sorgen um Dich.

    Auch wenn es sehr sehr schwer ist, Du darfst nicht aufgeben. Denk mal darüber nach, wie Du Deinem Mann beigestanden hast und was Du sonst im Leben alles gemeistert hast. Da hast Du nicht gefragt, woher die Kraft kommt, Du wusstest einfach, das sie da war. Jetzt, in Deinem Leid hast Du Dein Selbstvertrauen verloren, aber Du kannst es zurückgewinnen. Versuche Dinge zu tun, die Dir wohltuen, bewusstes Atmen, Hände länger in warmen Wasser baden, viel Wasser trinken, wenn Du kannst, leise Musik hören, ein paar Seiten in einem Buch lesen, schau Dir die Sterne an, erinnere Dich an eine schöne Zeit, vielleicht hattest Du eine liebevolle Zeit in Deiner Jugend, denk darüber nach, was Dich stolz gemacht hat und worüber Du lachen konntest und über welche Nichtigkeiten Du Dich manchmal ärgern konntest. Verwöhne Deinen kleinen Hund und lass Dich von ihm verwöhnen. Liebe Luise, es hat einen Sinn, das Du noch hier bist, vor allem, um Deinen schmerzlich vermissten Mann zu lieben und Dich auf ein Wiedersehen zu freuen. Luise, wir Trauernden dürfen nicht aufgeben. Es steht uns nicht zu, den Zeitpunkt unseres Abschieds zu bestimmen , niemand hat uns versprochen, dass das Leben eine rauschende Ballnacht ist. Wir alle gehen auch durch schlimme Zeiten.

    Ich habe für Dich gebetet und vertraue auf Gottes Hilfe für Dich, liebe Luise, habe bitte auch etwas Geduld mit Dir.

    Lass Dich umarmen und wenn ich darf, möchte ich Dich auch ein wenig rütteln.

    Gott segne Dich

    Sommermond

  • Liebe Sommermond,


    ich habe mehrere Ärzte verschiedener Fachrichtung. Ich bin chronisch krank und austherapiert, nur noch Linderung und behandelbare Akutkrankheiten... wie Schlaganfall und so.


    Ich sitze bei diesem Wetter bis spät in der Nacht auf dem Balkon und schaue in die Sterne... Amy auf dem Schoß... denke auch an schönes, aber es hilft nur kurz.

    Höre die Nachbarn... niemand sitzt allein draussen... nur ich. Heinz ist nicht auf seinem Stuhl und ich vermisse ihn so... gleichzeitig dankbar, dass er nicht mehr leiden muss. In seinem letzten Sommer (2018) sprachen wir viel über unsere Zeit früher und auch über meine Zukunft, wenn ich allein bin. Aber es fällt mir immer schwerer... ich kann mich nicht auf meinen Körper verlassen und das geht auch auf meine seelische Verfassung.


    Es ist ein Kreislauf ohne Hoffnung auf ein Ende.


    LG Luise

  • Liebe Luise,

    Du schreibst Du bist chronisch krank. Bei manchen Krankheiten gibt es keine Heilung, aber eine bestmögliche Behandlung. Du schreibst "Ich kann mich nicht auf meinen Körper verlassen und das geht auf meine seelische Verfassung. "

    Kann es nicht sein, das es gerade umgekehrt ist? Hast Du schon einmal mit einem Deiner Ärzte über eine Trauer Therapie gesprochen? Versteh mich bitte nicht falsch. Ich möchte mich nicht in Deine Angelegenheit mischen. Ich wünsche mir nur sehr, dass Du Hilfe bekommst.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Liebe Sommermond,


    ich bin schon lange krank, auch als Heinz und meine anderen Lieben noch lebten.


    Mit zunehmenden Alter verschlimmert es sich. Ich bin mit Medikamenten... auch Opiaten und Antidepressionstabletten...versorgt.


    Aber das alles lindert nur.


    Körper und Seele sind natürlich eine Einheit und beeinflussen sich gegenseitig.

    Aber ich kann nicht alles auf meine Trauer schieben.


    Danke für deine liebe Anteilnahme.


    Meine Ärzte und Therapeuten kennen jeweils meine körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen. Auch mein neuer Hausarzt wurde von meinem "alten" informiert und gebeten, mich als Patientin aufzunehmen, obwohl die Praxis zur Zeit keine neuen Patienten aufnimmt.


    Nur das Versorgungsamt und teilweise der MdK der Krankenkasse sehen meine Krankheiten als nicht so gravierend an.


    Aber das geht vielen Betroffenen so... man muss einen langen Atem haben und ganz viel Kraft ( physisch & psychisch) zum kämpfen. Meine Kraft ist derzeit erschöpft, auch weil ich für meinen Mann gekämpft habe - für Hilfsmittel - für palliative Versorgung usw.


    ICH BIN MÜEDE UND ES LEID.


    LG Luise

  • Liebe Luise!

    Ja das Versorgungsamt ist immer so eine Sache,aber wenn du 90 G hast ,steht dir ein Erlass von 50%

    der KFZ Steuer zu,aber dann fallen natürlich die Freifahrten weg,das ist alles so ungerecht.

    Wenn man fast gar nichts mehr kann ,dann würde man mehrere Vergünstigen bekommen,die

    man dann gar nicht mehr braucht.Alles ungerecht.Ich hoffe,das du den Sonntag einigermaßen

    überstanden hast und die Hitze ist auch unerträglich.Ich umarme dich.Liebe Grüße Helga:30:

  • Ich sitze bei diesem Wetter bis spät in der Nacht auf dem Balkon und schaue in die Sterne..

    das mache ich auch, liebe luise. gestern habe ich gleich 2 sternschnuppen gesehen, das hat mir ein wenig freude ins herz gezaubert.

    ich wünsche dir auch ein paar sternschnuppen, die dir einen wunsch erfüllen.

    einen möglichst leichten tag wünscht dir

    flora

  • Meine Lieben,


    heute habe ich einen Vorstoss unternommen wegen meiner Schmerzen und schlechten körperlichen Verfassung...bei meiner Schmerzärztin.

    Es war, wie ich es erwartet hatte. Keine Anteilnahme... kein Verständnis... nur Dosiserhöhung der Medis. Abschiebung ins KH als Therapie... fiel ihr als "Lösung" ein.


    Nach meiner Ablehnung momentan " gehe ich nicht" weil ich in nächster Zeit Termine habe, u. a. RA wegen Widerspruch Versorgungsamt, Termin bei Hörgeräte- Akkustiker, Augenarzt ( warte seit 3 Monaten auf den Termin), grosse Kontrolluntersuchung Herz-Kreislauf und Vorsprache bei meinen Neurologe, reagierte sie sauer.


    Und danach der Ausspruch : der Tod ihres Mannes ist ja schon 2 Jahre her (= fast 21 Monate) und sie sind immer noch depressiv! Das fördert ihre Schmerzen und muss aufhören!


    Ich bin weinend nach Hause gefahren und bin total fertig... fühle mich von aller Welt verlassen... unverstanden... vermisse Heinz, er hätte der Ärztin einige deutliche Worte gesagt.


    Aber ich fand sie nicht, bin zu kraftlos zum Widerspruch... meine ganze Kraft ist aufgebraucht. Dazu meine Sprachstörungen nach dem Schlaganfall... ich kann nicht mehr. Früher war ich sehr wortgewandt und selbstbewusst... aber nun weiss ich nicht mehr weiter.


    Wenn jemand am Boden liegt ist es leicht nachzutreten!


    Hoffentlich finde ich die Kraft wenigstens weiterzumachen... meine Rechte einzufordern... aber ich glaube, ich gebe auf.


    ICH KANN NICHT MEHR... ALLEIN OHNE LIEBE.


    Mit mir kann man schon alles machen.


    LG Luise

  • Liebe Luise, die Äußerung der Ärztin macht mich fassungslos! Doch leider kein Einzelfall!!

    Auch wenn sie vielleicht auf Ihrem Fachgebiet gut ist, blendet sie Dich und Deine Gefühle völlig aus!

    Das empfinde ich empörend, das macht mich wirklich "grantig".

    Vermutlich bist Du zu erschöpft und verzweifelt einen anderen Arzt zu suchen?

    Du darfst nicht aufgeben für Dich und Dein Recht zu kämpfen, ich denke an Dich!

    Liebe Grüße Karo

  • Meine Lieben,


    finde erst heute wieder die Kraft mich zu melden. Viele neue Posts von euch habe ich nachgelesen und nachempfunden.

    Es ist alles so schlimm!


    Kommen wir je aus diesem Tal? Es ist so dunkel hier und kalt. Die ganze Welt hat sich verändert... ich kenne mich nicht mehr aus!


    Die letzten Tage bin ich wieder an meine körperlichen sowie seelischen Grenzen gestossen. Das Alleinleben überwältigt mich... in jeglicher Hinsicht.

    Ich brauche Hilfe... schreie innerlich danach... und doch will ich meine Selbstständigkeit nicht aufgeben...dann verkümmere ich. Heinz wäre ganz entschieden dagegen. Aber wie soll es weitergehen? Finde ich einen Ausweg... verliere meine Angst vor meiner Zukunft?


    Und welche Zukunft erwartet mich noch?

    Nur noch Schmerz... Qual... keine Freude... keine Liebe. Kann ein Mensch so noch leben und will ich das?


    Tief in meinem Innern empfinde ich noch Lebenswillen...aber ganz verschüttet. Wenn mir niemand oder etwas hilft zu graben wird er unten bleiben und ich werde dann aufgeben.


    Nochmal schaffe ich es nicht aufzustehen!


    LG Luise

  • Liebe Luise, es tut mir so leid, dass es dir so schlecht geht! Sei ganz lieb umarmt! :30:

    Kann dich vielleicht deine Freundin etwas unterstützen? Ich weiss, du willst niemanden belasten, aber du brauchst jemand, der für dich da ist :24:

    Lg Andrea