Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise,

    das tut mir leid zu lesen.

    Ingrid hat recht: Eine Reha würde Dir sicherlich gut tun. Damit Du wieder etwas zu Kräften kommst.

    Ich habe gelesen, dass Du wegen Amy nicht in eine Reha willst. In Österreich gibt es mittlerweile viele Kurkliniken,

    in die man seinen Hund mitnehmen kann. Gerade, wenn es um die psychische Erholung geht.

    Man zahlt dann zwar für den Hund einen kleinen Aufpreis, doch der hält sich in Grenzen... erkundige Dich doch mal.

    Liebe Grüße,

    Tery

  • Liebe Luise, ich denke ganz fest an Dich und wünsche Dir dass Du die nötige Kraft aufbringst um mal mit Deinem Hausarzt zu sprechen! Es gibt Antidepressiva die Dich etwas zur Ruhe kommen lassen damit Du etwas besser schlafen kannst und die nicht abhängig machen, so wie Schlafmittel! Ich denke an Dich, alles liebe Karo

  • Liebe Luise,<3


    ganz, ganz viel Kraft für den heutigen Tag.


    Ich weiß, es ist alles alles sooo schwer, nahezu unerträglich; besonders wenn man alleine lebt und kaum soziale Kontakte hat.

    Aber weiß du: nichts bleibt wie es ist , alles geht vorbei, ändert sich. Irgendwann wird alles anders. Mich tröstet dieser Gedanke und er half mir - bis jetzt - viele schlimme Zeiten zu überstehen. Auch du wirst lernen, mit deinem Schmerz und der Einsamkeit besser umzugehen. Du wirst wieder ins Gleichgewicht kommen. Versprochen! Das ganze braucht aber seine Zeit . Hab Geduld ( das schreibt gerade die Richtige ;) )

    An manchen Tagen hilft einfach nur ein-atmen, aus-atmen, und darauf zu hoffen, bzw. daran zu glauben, dass es "anders" wird - mehr geht dann nicht . Ich wünsche dir dieses Vertrauen und den dazugehörigen Mut. Ich wünsche dir, dass du in naher Zukunft wieder das Leben in dir spürst.


    Versuch mal, heute, 2 Dinge zu finden, die dir einen zumindest einen Hauch von Freude vermitteln. Schreibe sie dir auf und lese sie vor dem Schlafengehen nochmals.

    Meine 2 Dinge gestern waren: das Fell meiner Katze fühlte sich so warm ( lebendig ) und seidig an beim Streicheln und sie hat mich so liebevoll angeschaut und mein fast verdurstetes Blümchen hat sich wieder erholt .Das mache ich seit langem und ich habe gemerkt, dass dieses aufschreiben mir dabei hilft, trotz allem, etwas positiver gestimmt zu sein ( zumindest ein wenig ) und das immer öfters.


    Alles Liebe dir

    blaumeise :24:

  • Alle meine Lieben,


    es ist immer wieder aufbauend eure Posts mit Ratschlägen und eurer Anteilnahme zu lesen. Dann fühle ich mich nicht so allein, weil ich weiss, dass ich noch einigen Menschen wichtig bin.


    LG Luise

  • Meine Lieben,


    es ist mal wieder so weit. Kämpfe seit Stunden mit Tränen und habe einen dicken Kloss im Hals. Rufe laut nach Heinz. Vermisse ihn heute besonders stark.


    Bin schon seit heute Morgen traurig, obwohl ich viel telefoniert habe. War nicht aus der Wohnung, nur kurz mit Amy Gassi. Sie wollte schnell nach Hause, der Wind ist kalt.


    Und schon steht ein WE vor der Tür. Ich hasse mittlerweile das Ende jeder Woche... bereits ab Donnerstag fühle ich mich besonders einsam.


    Ich kann einfach nichts tun. Als Heinz noch da war, hatte ich die innerliche Ruhe zum Handarbeiten, zum Lesen, zum Surfen.

    Habe mich um den Haushalt gekümmert... um Schriftkram und was zu erledigen war.


    Jetzt bin ich nicht im Stande irgendwie Ordnung zu halten, geschweige denn wichtige Schriftstücke aufzusetzen.


    Um 16 Uhr habe ich einen Kaffee getrunken und wollte dazu ein paar Plätzchen essen. Dabei kam dann die Erinnerung: Heinz hat solange es ging so gerne Kekse zum Kaffee geknabbert... habe ihn im Scherz immer Krümmelmonster genannt, da er oft in seinem Bart danach Krümmel hatte.


    Daran zu denken und das Bild vor Augen war zu viel. Nun sitze ich hier und bin verzweifelt. Nie wieder werde ich ihn necken können...nie wieder zusammen Kaffee trinken... nie wieder für ihn seine Lieblingsplätzchen besorgen... nie, nie wieder... es tut so weh.


    Warum nur überkommen mich immer unvermutet diese Erinnerungs- und Zerrissenheitsgefühle?


    Ich will doch dankbar sein für seine jahrzehntelange, bedingungslose Liebe zu mir... und ihn tief im Herzen bewahren ohne zu verzweifeln. Er wollte doch nicht, dass ich so leide...wenn er mich so sehen würde, wäre er traurig.


    Aber ich kann ich anders... die Lebensfreude in mir ist mit ihm gestorben... warum noch weitermachen... warum noch Sachen planen... alles ist so unwichtig geworden... Was soll ich noch hier?


    Jeder Tag ist eine Qual. Mal kann ich es aushalten, aber dann ist es wieder unerträglich... Zeit ist bedeutungslos geworden... alles ist bedeutungslos geworden... soll es noch Jahre so gehen?


    Ohne Glücksgefühl... ohne Liebe... ohne Schulter zum Anlehnen... ohne Schutz... ohne Trost bei Schmerzen und Leid... ohne Hilfe... ohne Berührungen...


    Nun muss ich alles alleine entscheiden... alleine kämpfen... alleine leben... allein.


    Das werde ich nicht schaffen. So stark bin ich nicht. Ohne Hilfe in jeglicher Form bin ich nicht lebensfähig... war es nie.


    Zukunft... für mich nur Dunkelheit... meine Sonne ist verglüht und ich mit.


    ICH KÖNNTE SCHREIEN!


    LG Luise

  • Liebe Luise,

    es schmerzt Deinen Text zu lesen - ich kann Dich aber gut verstehen.

    Wer auch immer sich diesen Quatsch, den wir pflegen Leben zu nennen ausgedacht hat, der hat weder einen Sinn für gute Drehbücher, durchdachte Konzepte, SINNvolle Planung und schon gar kein Herz!

    Sei fest umarmt,

    Tery

  • Liebe Luise,ich verstehe dich so gut,deinen Schmerz,deine Verzweiflung und das Wissen,dass die wunderbaren gemeinsamen Jahre einfach nicht genügen...wir wollten mehr..

    und dankbar kann ich noch gar nicht sein,ich vermisse ihn einfach so schrecklich.Ich versuche Tag für Tag zu schaffen,aber ich habe das Gefühl,ich fange täglich neu an,wie soll das weitergehen?Für heute Nacht wünsche ich dir ein paar Stunden Schlaf,du musst dich ein wenig erholen,ich weiß,das Aufwachen ist dann wieder schrecklich,aber erst mal schlafen,liebe Grüße und gute Nacht,dir Luise und euch allen.

  • Meine Lieben,


    wieder Sonntag... der schlimmste Tag der Woche für mich.


    Heute Morgen war es fürchterlich. Habe den Fehler begangen und mich nach kurzem Toilettengang um 6 Uhr noch mal hingelegt und geschlafen. Hatte einen Alptraum über Heinz und mich. Bin laut schreiend mit trockenem Mund aufgewacht und musste weinen.


    Bin bis jetzt noch ganz durcheinander... noch nicht angezogen...ungeduscht... motivationslos... konnte nur Amy versorgen.


    Wie soll ich den Tag überstehen? Keine Pläne... stundenlang keine Menschen um mich...


    Und nächste Woche die Feiertage...sogar das Wetter soll frühlingshaft werden... am liebsten wäre mir ich könnte alles verschlafen.


    Früher war Ostern bei uns ein Familienfest... alle gingen oder kamen... zusammen gegessen und miteinander viel gelacht... einfach zusammen.


    Und nun bin nur noch ich übrig. Allein mit Erinnerungen, die mit niemandem geteilt werden können. Das tut mir so weh. Ich will nicht mehr leiden... nicht allein sein... will bei ihnen sein... bei meinem Mann und meinen anderen Lieben.


    Wie lange muss ich noch darauf warten?


    LG Luise

  • Liebe Luise,ich fühle so sehr mit dir und obwohl ich Sohn und Enkelkinder habe,ohne meinen Mann bin ich einfach zutiefst einsam.Auch ich weiß nicht wie ich das möglicherweise noch Jahre aushalten soll?Das ist einfach kein Leben,Ostern war auch bei uns immer so schön,voll Familienglück und Freude am Leben,an uns Beiden,alles vorbei,für immer,ich kann es grad wieder gar nicht begreifen,ich denk an dich,Luise

  • Liebe Luise,


    ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du schreibst. Aber was hilft es Dir?

    Ich weiß, dass ich, der selber nicht klar kommt, ein schlechter Ratgebenr bin. Aber Ich denke, wir müssen wirklich versuchen, in ganz kleinen Schritten unsere Hoffnungslosigkeit zu überwinden. Schau' doch mal, ob die Klinik, in der Ingrid ist, nicht etwas für Dich sein könnte. Und Amy kannst Du ja so lange vielleicht in eine Tierpension geben. Das wird nicht schön sein für Dich un d möglicherweise auch für Amy nicht. Aber so wie es jetzt ist, kann es doch auch nicht weiter gehen.

    Was meinst Du?

    Ganz liebe Grüße und gute Gedanken für Dich

    Frank

  • Lieber Frank,


    daran habe ich auch schon gedacht. Aber die Klinik ist mir zu weit entfernt. Ich wohne im Ruhrgebiet. Vielleicht finde ich etwas in der relativen Nähe, möchte nicht so weit fahren, da ich mit dem Auto anreisen will, mit Zug und umsteigen schaffe ich aufgrund meiner Behinderung nicht.


    Natürlich möchte ich nicht, dass es so weitergeht wie bisher, aber Heinz ist erst

    4 1/2 Monate tot und ich kann noch nicht an eine andere Umgebung denken. Ich muss mich erst hier zu Hause zurechtfinden, mit dem Alleinsein klarkommen, daran gewöhnen. Jetzt schon wieder Änderung finde ich zu früh.


    LG Luise

  • Liebe Luise,4 Monate sind nichts und alles zu gleich,jeder Tag so unbegreiflich wie der davor....wie lange es dauert in diesem fremden Leben anzukommen weiß ich nicht,aber ich fühle,vorerst müssen wir sehr kleine Schritte machen,ausprobieren ob's geht,wieder ein Stück weiter..

    .So schwer es auch ist.Nimm dir für alles die Zeit die du brauchst,nur du kannst diesen Weg gehen,liebe Grüße,Adi

  • Liebe Adi,


    ja, kleine Schritte... die fallen sogar schwer. Aber wir müssen es versuchen... Schritt für Schritt.


    Ich denke, wir haben schon ein Stück geschafft... nur manchmal geht es statt weiter wieder etwas zurück. So wie bei mir heute.


    Es ist nur gut, dass wir uns im Forum haben... wir alle wissen : wir sind hier gut aufgehoben und stützen uns, wenn mal jemand "wackelt".


    LG Luise

  • Liebe Luise, nun ist wieder ein Sonntag geschafft und ich hoffe die neue Woche verläuft angenehmer für dich.

    An das neue Leben gewöhnen müssen wir uns alle und es ist unglaublich schwierig, auch noch nach fast einem Jahr so wie bei mir.

    Du machst es ganz gut Luise, indem du deine Gefühle hier ausdrückst und ich begleite dich in deinem Leid und in deiner Hoffnung.

    Ich umarme dich herzlich, Gabi

  • Liebe Luise,eine neue Woche,glauben wir einfach daran dass sie einige schöne Momente bringt,ein Lächeln im Vorbeigehen,ein Vogelgezwitscher,ein lieber Gruss....und die Tränen dazwischen,die brauchen wir auch,auch wenn sie so weh tun bringen sie uns doch ins Paradies der Erinnerung,daraus Kraft schöpfen und weitermachen,denn mit uns leben unsere Liebsten weiter und eines Tages,wann es bestimmt ist,daran halte ich mich,holt mich mein Schatz!LG,Adi

  • LIebe Luise,

    ja Luise gut aufgehoben hier ist das richtige Wort.

    Liebe Grüße

    Josef