Er ist einfach nicht mehr zurückgekommen...

  • Liebe Mowi,

    ein herzliches Willkommen hier bei uns.


    Ich freue mich, dass du hier her gefunden hast. Hier hat all das Platz, was du denkst, fühlst und ausdrücken möchtest.


    Und ich möchte dir auch mein herzliches Beileid ausdrücken. Beileid im wahrsten Sinne des Wortes: Ich bin bei dir in deinem Leid. Ich gehe ein Stück des Weges mit dir. So wie ich die Menschen hier kenne, tun das alle.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Muss weinen, jetzt aber, weil mich euer Beileid bewegt,

    vielen Dank dafür!


    Fällt euch auch das Funktionieren so schwer? Alles erfordert 100%ige Konzentration.
    Ich habe viel über das "im Hier und Jetzt Leben" gelesen, das versuche ich, es hilft zeitweise.

  • Liebe Mowi,


    ich spreche Dir mein herzliches Beileid aus.


    Ob mir das funktionieren schwer fällt? Nun, ich funktioniere irgendwie. Zuhause habe ich meine Routine und wenn die Arbeiten erledigt sind, falle ich in mein Loch und schreie die Wände an. Ich würde gerne mal wieder ein Buch lesen, aber das kann ich noch nicht.


    Seit 8 Tagen arbeite ich jetzt wieder. Hier funktioniere ich sicherlich nicht zu 100 %, aber ich habe das große Glück, eine verständnisvolle Chefin und tolle Kolleginnen zu haben.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Liebe Mowi,


    auch ich möchte mich anschließen und dir mein allerherzlichstes Beileid ausprechen!


    Das mit dem Funktionieren ist so eine Sache, am Arbeitsplatz geht es, wenn ich nach Hause komme, erledige ich schon das Notwendigste, aber ich war noch nie so müde und erschöpft.


    Ich bin froh, dass du etwas gefunden hast, das dir zeitweise hilft! Ich habe am Anfang alle möglichen Bücher zum Thema Trauer und Trauerbewältigung gelesen - und mir daraus die verschiedensten Ansätze herausgefiltert, die zu mir gepasst haben und teilweise etwas helfen konnten.


    Liebe Grüße

    Tina

  • Liebe Mowi,

    Das mit dem funktionieren fällt mir nach 13 Wochen immer noch schwer. Arbeiten kann ich noch gar nicht, weil ich Kurse gebe und es mir unmöglich ist mit fremden Menschen "normal" umzugehen. Ich bekomme Panik, Fluchtgedanken und Weinkraempfe.Nur innerhalb der Familie geht es einigermaßen, da ich niemanden etwas vorspielen muss. Ich versuche auch möglichst nur im Heute zu leben, da alles andere noch mehr schmerzt. Ich wünsche dir einen einigermaßen erträglichen Tag.

    LG Wagi

  • Fällt euch auch das Funktionieren so schwer? Alles erfordert 100%ige Konzentration.

    Liebe Mowi,

    herzlich Willkommen und mein Beileid zu Deinem schrecklichen Verlust.

    Mit dem Funktionieren ist es bei mir so, dass ich bei manchen Angelegenheiten sehr gut funktioniere bei anderen überhaupt nicht.

    Vor allem ist es sehr unberechenbar wie viel Kraft ich wann und wofür zur Verfügung habe.

    Auf die wesentlichen Notwendigkeiten zu beschränken und ansonsten Energie zu sparen wo immer es mich möglich ist hilft mir am besten.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • Ich erzähle nun auch hier meine Geschichte, obwohl es mir noch immer so schwer fällt. Ich wäre mit meinem Mann im März 30 Jahre zusammen gewesen. Wir hatten keine Kinder, vielleicht war deshalb die Beziehung besonders eng. Die letzten Jahre hatte ich das Gefühl, dass wir einander immer ähnlicher werden. Wir haben uns oft nur angeblickt und wir wussten was der andere denkt, oder ein Schlüsselwort genügte und wir haben beide gelacht. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich das vermisse.

    Mein Mann war 62 und ein Lehrer aus Berufung. Er fuhr noch immer auf Schulskikurs mit, obwohl das kein Urlaub ist (wie manche vielleicht denken), Einsatz fast rund um die Uhr, mit 70 11Jährigen kein Honigschlecken. Nach dieser Woche war er immer ganz geschafft, hat nur geschlafen. Er ist noch immer mitgefahren, weil sich keine jungen Kollegen gefunden haben, die mitfahren wollten (zu anstrengend...)!!! Ich wollte ihn immer vom Mitfahren abhalten, nun weiß ich warum:

    Am ersten Schitag, den 8. Jänner, ist er bei der letzten Abfahrt einen Abhang (nur ca. 4 Meter) hinuntergestürzt und kopfüber im mehrere Meter tiefen Schnee (hatte frisch sehr viel geschneit) steckengeblieben. Warum weiß niemand, ging der Schi auf? War das eine Schneewechte, die einfach wegbrach? Die Piste war nicht gesichert. NIEMAND konnte ihm helfen! Angeblich war dort eine Schneewechte, die abzureißen drohte und niemand konnte zum ihm. Um 15.55 Uhr hat er dort sein Leben beendet. WIE? Das weiß ich bis heute nicht, ein Freund, der den Angestellten von der Bestattung kennt, sagte mir, dass er eine Kopfwunde hatte und sehr friedlich aussah. Das ist die gute Version, die ich glauben möchte - er schlug mit dem Kopf auf, war bewusstlos und ist dann im Schnee erstickt. Die schlechte Version kann sich jeder selbst ausmalen.

    So nun habe ich das erzählt, ich bitte euch aber: keine Fragen und Kommentare zum Unfall, das ging durch alle Medien hier in Österreich, das alleine mit all den Schauergeschichten hat mich fertig gemacht.

    So jetzt weine ich zu viel, kann nicht weiterschreiben, alles kommt wieder hoch.

    Mowi

  • Liebe Mowi

    Es tut mir so leid was geschehen ist. Mein Mann war 63 als er mir am 5.12.2018 nach 44 gemeinsamen, davon 38 Ehejahren weg gerissen wurde. Wir alle hier fühlen mit dir, weil nur wer selber so einen Verlust erlebt hat, weiss was das bedeutet. Ich weine immer noch jeden Tag und der Schmerz ist oft unaushaltbar.

    Hier kann jeder über seine Gefühle schreiben und wird verstanden.

    Ich wünsche dir eine erträgliche Nacht.

    LG Wagi

  • Liebe Mowi,


    deine Geschichte berührt mich sehr.


    Mein Mann ist nach 46 Jahren, die wir zusammen waren, davon fast 40 verheiratet, nach einer Krebserkrankung verstorben.


    Deine Schilderung von eurer Ehe hat mich an uns erinnert. Wir haben auch keine Kinder und verstanden uns oft nur mit Blicken, bzw. dachten und sagten dann dasselbe. Wir waren eins.


    Deshalb fühlst du dich nur noch halb.

    Die andere Hälfte fehlt dir.


    Hier im Forum bist du gut aufgehoben.

    Schreibe was und wann du es willst.

    Wir sind da.


    LG Luise

  • Liebe Mowi,

    es tut mir sehr leid Deine Geschichte zu lesen.

    Diese Ungewissheiten sind schrecklich. Mein tiefstes Mitgefühl.

    Ich hoffe Du hast genügend Unterstützung in Deinem Umfeld.

    Menschen mit denen Du über Deine Gefühle reden kannst?

    Gibt es Menschen, die Dich in ganz alltäglichen Dingen unterstützen können?

    Z.B. einkaufen, etwas für Dich kochen, Bürokratisches für Dich erledigen etc.

    Manchmal helfen Taten mehr als Worte ...

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

  • keine Fragen und Kommentare zum Unfall, das ging durch alle Medien hier in Österreich, das alleine mit all den Schauergeschichten hat mich fertig gemacht.

    Liebe Mowi,

    die Medien sind nicht sehr empathisch, wenn es um solche Geschichten geht. Ich habe es auch gelesen, musste dann aber aufhören, weil ich mich eben über die Medien so aufregen musste. Meine Gedanken und mein Beileid war von Anfang an bei dir und ich weiß von vielen anderen aus meinem Bekanntenkreis, dass sie sich über die Familie des Lehrers und die Schüler unterhalten haben. Also darüber, was eigentlich zählt. Vielleicht kann dir das, nach dieser blöden Medienflut auch ein bisschen Erleichterung geben.

    Auch wenn es kein Trost und auch kein Gutmachen gibt.


    Liebe Mowi, wie geht es dir heute? Welche Gedanken, Gefühle, ... prägen diesen Tag?


    Lg. Astrid

  • Heute morgen war mir wieder mal richtig schlecht, bei mir schlägt sich die Trauer auf den Magen, hab auch schon 4kg abgenommen.

    Momentan bin ich aber an meinem Arbeitsplatz und gleich wieder im Einsatz, d.h. abgelenkt, das hilft.

    LG
    Mowi