wie leben ohne meinen Mann

  • Heute war ein schlimmer Tag und eigentlich mag ich gar nicht mehr...je mehr Zeit vergeht,desto mehr vermisse ich meinen Mann,er kehrt niemals wieder,aber mein Herz will das nicht verstehen,und die Zeit,die vor mir liegt,bis zu meiner letzten Stunde,ohne ihn...jeden Tag auf neue diesen Schmerz erleben,wie soll ich das nur schaffen?Der Weg vor mir ist sehr schwer,ohne euch hier im Forum wüsste ich oft nicht weiter,DANKE,momentan tue ich nur klagen und jammern,ich mag mich so gar nicht und ich kenne mich so auch gar nicht.Aber bei all den lieben Menschen meiner Familie,Mutter,Vater,Schwester,Bruder,die schon verstorben sind habe ich mich trösten können in den Armen meines Mannes,vorbei,vorbei....ein Gruß zur Nacht,Adi

  • Hallo Adi,

    ich möchte dir nur sagen, dass all deine Gefühle ihre Berechtigung haben.

    Und von Jammern kann doch keine Rede sein. Du hast deinen Liebsten verloren, du darfst klagen, weinen und wütend sein.

    Das Schöne an diesem Forum ist doch, dass hier all dein Klagen Gehör findet und aufgefangen wird. Und wir alle unseren Schmerz miteinander teilen und damit nicht überfordert sind, den anderen in seinem Schmerz zu stützen.

    Ja, der Weg ist unfassbar schwer. Und doch wirst du ihn gehen, immer Schritt für Schritt.

    Ich wünsche dir eine erträgliche Nacht.
    Liebe Grüße,
    Sora

  • Hallo Adi!

    Laß die Tränen raus und weine soviel du willst,schimpfen und böse sein,das muß alles raus.Allen fällt es schwer hier im Forum und wir haben alle Verständnis und schreib dir alles von der Seele.Ich wünsche dir noch eine angenehme Nacht.

  • Liebe adi


    du darfst doch jammern soviel du möchtest, wir sind hier in einem Trauerforum. Es gibt sehr schlimme Tage und weniger schlimme.

    Die Psyche läßt sich schwer steuern, insbesondere wenn man einen lieben Menschen verloren hat, ich hatte heute einen schlimmen Tag.

    Ich war nachmittags auf dem Friedhof, stand am Grab meines Mannes und plötzlich wuchs mir alles über den Kopf, Ich sah das Gesicht meines Liebsten nachdem er verstorben war, ich sah seine schönen Hände , hörte wie er Klavier spielte, sah meinen Vater, der 7 Monate vor meinen Mann verstorben ist, und dachte, ist das mein Leben, dass ich nur noch Beerdigungen organisiere. Dass ich bei Notaren rumsitze und irgendwelche Abwicklungen zu Ende bringe.

    Ich hatte meine Emotionen nich mehr im Griff und stand dann laut weinend am Grab.

    Aber auch dieser, für mich ein schwarzer Tag, ist nun vorbei.Wir müssen abwarten und hoffen, dass es irgendwann, hoffentlich besser wird.


    eine liebe Umarmung von mir

    Maike

  • Ihr Lieben, ja dieses Forum ist auch für mich äußerst wichtig geworden,

    um die Gedanken zur Ruhe zu bringen wenn sie wieder nur um DEN EINEN kreisen und die Tränen nicht aufhören zu fließen,

    als Bestätigung meiner geistigen Gesundheit weil es Euch genauso wie mir ergeht,um zu klagen und zu weinen....................


    Wenn ich einfach zu traurig und müde bin um zu schreiben lese ich hier mit und finde meine Gedanken und meine Meinung von Euch schon niedergeschrieben!


    Wenn ich so vor mich hin denke komme ich zu dem Schluss, dass die Trauer nie vergehen wird.

    Ich habe mehr Lebenszeit mit meinem Mann verbracht als ohne ihn.


    Es ist so schwer von alten Gewohnheiten Abschied zu nehmen, da es noch dazu nicht freiwillig geschieht!

    Jeder Tag des Jahres muss anders gelebt werden als im Jahr davor!

    Gerne würde ich mich trotzig zu Boden werfen und zornig brüllen: ICH WILL DAS NICHT!!!


    Grade so kann ich mich beherrschen, würde ja meine beiden Katzen total verängstigen!

    Also weiter und weiter und weiter ...............

    Es grüßt Euch von Herzen Karo

  • Liebe Karo,


    ich bin ganz deiner Meinung, und auch ich bin zu dem Schluss gekommen, die Trauer wird nie vergehen, sie wird immer unser stetiger Begleiter sein.

    Auch ich habe mehr Lebenszeit mit meinen Mann verbracht, als ohne ihn, es fällt es schwer zu akzeptieren, dass er nicht mehr unter uns ist. Das tut

    mir jeden Tag aufs neue weh, aber ich bin auch dankbar, für die schönen Jahre , die wir zusammen verbracht haben.


    Alles Liebe Maike

  • Liebe Maike, ich bin durchaus dankbar für die vielen Jahre die mein Mann und ich gemeinsam verbrachten!

    Doch ich kann im Moment nicht in der Vergangenheit leben, die Vergangenheit bringt mir nur Tränen, weil ich, sobald ich an die Gemeinsamkeit und die Liebe und somit an das verlorene Leben mit meinem Mann denke, die Trauer und der Kummer übermächtig werden.

    Ich halte mich krampfhaft am JETZT fest, denke nur daran was JETZT getan werden muss sonst versinke ich in Mutlosigkeit!

    Lg Karo

  • Liebe Karo,


    oft habe ich das Gefühl, dass mein Leben ohne Sinn ist, ich wäre gerne mit ihm gegangen. ich lebe von einem Tag zum anderen und hoffe, dass es besser wird.

    Ich sitze in unserer riesigen Wohnung und grübel, wie soll es weiter gehen. Ich gehe viel aus,, treffe mich nach der Arbeit mit Freunden, dann zu Hause fällt die ganze Maskerade in sich zusammen.

    Ohne meinen Mann, ohne meinen Seelenmensch, kann ich nicht leben.


    Alles Liebe Maike

  • Liebe Adi,

    du darfst doch jammern soviel du möchtest, wir sind hier in einem Trauerforum.

    kann Maike nur zu 100% zustimmen.

    Das klingt vielleicht paradox, doch mich trösten Deine Worte oft. Dann wenn ich selbst keine Worte für meine Gefühle

    finde, was leider häufig vorkommt.

    Danke dafür,

    sei zart umarmt,

    Treeschkowa

  • Liebe Adi,


    ich kann dir nur eines sagen, irgendwann wird es besser, ich glaube gut wird es nie werden, aber es wird soweit erträglich, dass man damit leben kann. Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass es sehr sehr lange dauern kann bis es soweit ist und bei dir und auch allen anderen ist die Zeit einfach zu kurz um etwas anderes zu fühlen als tiefsten Schmerz!

    Ich erinnere mich total an dieses ausweglose Gefühl und es ist auch so, dass es bei mir immer noch irgendwo lauert, jederzeit bereit hervorzutreten und mich zu packen und niederzuwerfen.

    Der Unterscheid zu euch ist der, dass sich meine Trauer in der Zwischenzeit so verändert hat, dass es nicht mehr dauernd so ist.

    Mein Leben habe ich noch nicht zurückgewonnen, es fühlt sich immer noch alles so falsch an und ich habe Probleme mich über irgendetwas zu freuen, obwohl die Veränderungen die in meinem Leben anstehen durchwegs positiver Natur sind.

    Aber ich habe ein wenig mehr zu mir selbst gefunden, bin nicht mehr gar so getrieben und hoffnungslos, wenn ich auch noch nicht sagen kann, dass ich zur Ruhe gekommen bin.

    Es ist schwer zu beschreiben - ich trauere immer noch, aber es ist nicht mehr so herzzerreißend schmerzhaft und wenn doch, dann nicht mehr für so lange Zeit.

    Es ist gut, dass ihr eure Trauer hier artikuliert und ich fühle mit euch in eurem tiefen Schmerz, aber verliert nicht die Hoffnung, dass es irgendwann besser wird, denn das wird es, auch wen ihr es momentan noch nicht glauben könnt!

  • Hallo Karo und Maike!

    Es ist sehr schwer weiter ohne den Partner zu leben und am liebsten wäre man mit ihm gegangen,aber Ralf und ich haben oft darüber gesprochen,was wäre wenn und er hat immer gesagt,das ich so weiter machen soll und nicht zuviel trauern soll.Ich bin dankbar,das ich so viele schöne Jahre an seiner Seite verbringen durfte und er begleitet mich auch weiterhin auf jedem Schritt.Jeder Tag ist sehr traurig und am Abend wieder diese Stille.Fernsehen unintersant,bei Musik kommen die Tränen und die Gedanken sind immer bei ihm,aber sicher wird mal eine Zeit kommen,wo es wieder besser wird.Es wird noch lange dauern und die Trauer wird auch nie vergehen und wir müssen auch wenn wir es nicht wollen,das Leben ohne unseren Partner leben,aber die schönen Erinnerungen bleiben uns.

  • ihr lieben,


    ich finde es schön, das ihr meist soviele jahre mit eurem partner/partnerin zusammen wart... dies war mir leider nicht vergönnt, wir hatten noch nicht mal 16 jahre miteinander.


    und dies hat mich am anfang am meisten mitgenommen - ich hatte einfach das gefühl, das es noch nicht "genug" war... ich empfand es als fehler des universums, das mein geliebter roger gehen musste. ich meine damit nicht, das er noch hätte weiter leiden sollen, sondern das dieser ganze sch...weg, den er gehen MUSSTE, einfach FALSCH war... ein irrtum, ein schwarzhumoriger treppenwitz des universums, wobei ich mich fragte wo da der witz liegen sollte :(


    inzwischen bin ich soweit geerdet, das ich mir sage "wir sehen uns irgendwann wieder". dann holen er und ich die jahre einfach nach...


    lieber gruß von Bine

  • liebe bine,

    ja, das stimmt, aber du hattest ja immerhin eine intensive, schöne zeit mit roger.

    ich war 40 jahre mit meinem mann zusammen, das ist mir auch noch zu wenig.

    ich hadere auch immer wieder mit meinem schicksal, warum er 18 jahre lang krank sein musste,

    das hat er am wenigsten verdient, er war der beste mensch, den ich kenne, zu allen!!

    ich hoffe auch, dass wir und wiedersehen und alles nachholen können, sonst hätte das hier doch

    alles keinen sinn.

    liebe grüße

    flora

  • Ihr Lieben


    Meine geliebte Daliah hatte schon vor vielen Jahren den Aphorismus „Nicht die Jahre im Leben sind wichtig, sondern das Leben in den Jahren“ zu einem ihrer Favoriten erklärt. Wir durften 27 Jahre buchstäblich durch Freud und Leid zusammensein - ich bin dankbar für jeden Augenblick. Ich vertraue ebenfalls darauf, dass wir uns einmal wiedersehen werden. Ich spreche jeden Tag zu Daliah.


    Auch wenn es mir oft schwerfällt, versuche ich meinem „Restleben“ eine Chance zu geben. Daliah wünschte sich, dass ich mein Leben weiter geniesse. Ich geb mir grosse Mühe, glaube allerdings, dass ich vor allem Geduld haben muss.


    Liebe Grüsse

    Nelson_180916

  • Hallo Maike und Karo!Ja das machen wir,es bleibt uns ja nichts anderes übrig aber wenigstens bleiben die schönen Erinnerungen,trotz der tiefen Trauer,die auch nicht vergeht.Wir müssen versuchen das beste daraus zu machen.Und ich hoffe irgendwann wird das Leben wieder erträglicher.Lieber Gruß Helli:30:

  • Danke,für deine Worte,liebe Tereschkowa,ich bin still,ja ...je mehr Zeit vergeht,desto realer wird der Tod meines Mannes für mich.Ich hadere und kann mich nicht damit abfinden...warum durfte er nicht noch ein bisschen leben?Ich funktioniere,ein paar liebe Menschen hab ich noch,die mich verstehen,aber viele gemeinsame Freunde hatten kein Wort für mich in den letzten Monaten,das tut weh,denn ich hatte sie ja gern,das lässt sich nicht einfach abstellen.Und das Gespräch mit meinem Mann fehlt mir so sehr....irgendwie bin ich verstummt,dass ich euch hier im Forum habe,hält mich über Wasser...und bald ist Hochzeitstag,wie werde ich das überstehen?Danke für euer mitgehen in meinem Leid,und ihr habt doch selbst so schwer zu tragen...ein Gruß von Herzen zur Nacht,Adi