• Mein Schatz ist am 13.02. diesen Jahres plötzlich gestorben. Eigentlich habe ich ihn zweimal verloren - das erste Mal im September 2016, als er nach einem großen und vielen kleinen Schlaganfällen mehrere Monate im Koma lag und wir alle nicht wussten, ob er das überlebt und jetzt im Februar das zweite Mal, diesmal endgültig.


    Während der Zeit nach seiner schweren Erkrankung hätte ich eigentlich schon um unsere so plötzlich abgebrochene Beziehung trauern müssen. Aber ich habe mir das versagt, weil ich ihm so nicht hätte helfen können. Er brauchte so viel gute Energie für seine Entwicklung, die er nach dem Koma machte und jeder winzige Schritt machte mich so stolz auf ihn. Er war immer ein Kämpfer und ist es auch bis zum Schluss geblieben.

    So oft ich konnte war ich bei ihm; irgendwann konnte er mir wieder durch Blicke und Berührungen zeigen, dass er wusste, wer ich bin und dass es ihm gut ging, wenn ich da war.

    Sprechen, Essen oder Aufstehen konnte er nie wieder. Das war mir nicht wichtig; ich wollte nur bei und mit ihm sein.


    Es ist viel falsch gelaufen bei seiner Behandlung durch die Ärzte und durch Pflegepersonal und ich konnte es nicht verhindern.


    Nachdem er krank geworden war, ging es meiner Mutti immer schlechter, sie war eben ebenfalls viel im Krankenhaus und hat es am Ende nicht geschafft. Ende 2017 ist sie für immer eingeschlafen.


    Ein durch meinen Vermieter erzwungener Umzug in eine neue Wohnung, viel Hilfe für meinen Vater bei der Auflösung der Wohnung und seinem Umzug und trotz allem immer die Fahrten zu meinem Schatz und die ständige Weiterbildung bezüglich seiner Krankheit und deren Folgen sowie sein plötzlicher Tod haben jetzt bei bzw. in mir alles zerstört, an das ich immer felsenfest geglaubt habe.

    Ich bin anders, fühle mich schwer krank und habe keine Freude mehr am Leben.

    Zudem erlebe auch ich leider wenig Empathie und Verständnis, hauptsächlich bei Kollegen und Vorgesetzten, welche nicht verstehen (können und wollen), dass ich nicht mehr immer funktioniere. Das ist erschreckend und traurig.

    Ich verstelle mich an der Arbeit, lächle und lache sogar manchmal, aber in mir drin bleibt es dunkel.


    Warum kann man nicht einfach den Seelen, die gegangen sind, folgen? Das wäre am einfachsten und man müsste diesen Schmerz und die Trauer nicht mehr aushalten. Einfach einschlafen und den anderen folgen und mit ihnen sein. Dabei rede ich nicht davon, das selbst zu tun, sondern dass es von allein passiert.

    Kennt jemand auch solche Gedanken oder geht nur mir das so?

  • Liebe traurige 1302,


    schön das du uns gefunden hast. Hier bist du gut aufgehoben und brauchst dich nicht- wie auf der Arbeit -verstellen.


    Dein Schicksal hört sich wirklich schlimm an. Magst du mehr davon erzählen, wenn du es brauchst und kannst?


    Erst einmal nehme ich dich in den Arm.


    LG Luise

    :24:

  • Liebe Traurige, zuerst einmal mein tiefes Mitgefühl zu deinem großen Verlust, es ist so schwierig damit zurecht zu kommen, auch noch nach fast einem Jahr und du stehst ja erst am Anfang deines Trauerweges.

    Was den Gedanken des Nachfolgens betrifft, dieser ist mir sehr vertraut und auch nach 10 Monaten gerate ich noch oft in Versuchung mir zu wünschen, endlich sterben zu dürfen. Und auch für mich käme Selbsttötung nicht in Frage.

  • Liebe traurige 1302,


    hinter dir - und vor dir - liegt eine sehr schwere Zeit. Ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft.


    Ich weiß jetzt im Augenblick gar nicht, was ich schreiben soll und daher " nur" ein stilles :30:.


    Das Gefühl des "Nach-Sterben-Wollens" , des "Es-ist-mir-egal-was- mit-mir-gerade passiert" kennen viele hier. Das - glaube ich - gehört zur Trauer, ist völlig normal, denn durch den Tod unserer Lieben ist unsere Welt ist ver-rückt,( nicht wir). Nichts ist mehr wie es war. Wir sind orientierungslos, wissen nicht mehr "wer" wir sind, alles hat seinen Sinn verloren. Ein Abgrund hat sich aufgetan.


    Es tut mir sehr leid, dass du nun das auch durchmachen musst.


    Hier in diesem Forum findest du Menschen, die deinen Schmerz verstehen. Hier darfst du sein, wie du gerade bist, musst dich nicht verstellen....Hier darf dein Schmerz einfach "sein", ohne Vorwurf, ohne Verhaltensregeln. Hier darfst du erzählen, so oft und solange du willst und kannst. Hier ist immer jemand, der dir zuhört.


    Schreibe, schreibe, schreibe. Schreibe dir alles von der Seele. Mir hilft es und ich hoffe, dir auch.


    Sei herzlich willkommen hier in unserer liebevollen Gemeinschaft.


    Alles, alles Liebe


    blaumeise.

  • Liebe Traurige,


    auch ich kenne dieses "den Seelen folgen"-wollen. Bei mir ist es zwar nur eine Seele, aber diese Seele ist mir mehr wert als alle Lebenden auf dieser Welt. Einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen... Dem Schmerz und der Trauer entfliehen...


    Dein Verlust tut mir sehr leid.


    Wie schon geschrieben, hier in diesem Forum musst Du nicht "funktionieren". Schreib, wenn es Dir hilft.


    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Liebe Traurige,


    dein Text hat mich sehr berührt.

    Während der Zeit nach seiner schweren Erkrankung hätte ich eigentlich schon um unsere so plötzlich abgebrochene Beziehung trauern müssen.

    Meinst du, du hättest damals nicht um das getrauert, was ihr durch die Krankheit verloren habt? Vielleicht weil du so im "Strudel" warst und funktioniert hast?


    Der Umgang des Umfelds, sei es bei der Arbeit oder Freunden, ist leider oft verletzend. Nicht, weil sie dich verletzen wollen, sondern weil sie es nicht anders wissen. Es tut mir leid für dich, dass du dich in der Arbeit so verstellen musst. Magst du ein bisschen mehr darüber schreiben?


    Ich wünsche dir für heute ein paar erträgliche Momente, in denen du Kraft schöpfen kannst.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Traurige,


    auch von mir ein herzliches leises Willkommen hier im Forum.


    Du wirst hier immer liebe Menschen finden, die Dich verstehen und Dir gerne zuhören.


    Viel Kraft will ich Dir wünschen.


    Liebe Grüße

    Josef

  • Liebe Traurige,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei Uns im Forum. Du kannst alles was Dich schmerzt und Dir auf der Seele liegt mit Uns teilen , wenn Du möchtest.


    Das Problem mit den Arbeitskollegen/innen habe ich auch manchmal, ich versuche ja auch zu funktionieren , was nicht immer klappt, allerdings verstelle ich mich nicht mehr, inzwischen sind die meisten auch sehr verständnisvoll.


    Hoffentlich hast Du heute einen Tag der Dich nicht zu sehr anstrengt,


    Sei lieb gegrüßt


    Gabi

  • liebe Traurige,

    auch von mir :

    mein herzliches Beileid zu deinen Verlusten.

    Schön, dass du dich dafür entschieden hast, "hier zu sein !".

    Man kann und darf hier alles sagen /schreiben, das erleichtert oft sehr !

    Und ja, Kollegen & auch manch Freunde und Bekannte zeigen sich in unserer Trauerzeit oftmals "kühl" & in unseren Augen unsensibel ...

    Ich habe zwischenzeitlich bei Vielen gemerkt, dass sie oft aus Unwissenheit nicht wissen was sie tun oder sagen sollen.

    mein Mann starb vor 10 Monaten -einfach so- während der Nacht. (wir lebten getrennt, waren jedoch noch immer stark ♡-mässig verbunden)

    Das machte ALLES nicht leichter und weder für mich, meine Kinder, noch für das Umfeld irgendetwas einfacher oder gar leichter.


    Ich empfinde es als keinen keinen Trost, dass es Vielen von uns so geht , ...., man merkt jedoch :

    dass man dies nicht alleine so erlebt.


    Für heute sende ich dir liebe Grüße

    Stille Perle

  • Ihr Lieben,

    ich danke allen für die herzliche Aufnahme hier in diesem Forum. Leider schaffe ich es oft nicht, hier herein zu schauen; ich bitte daher um Entschuldigung, wenn ich erst viel später reagiere.

    Vielleicht erleichtert es doch ein wenig, wenn man sich mit anderen Menschen, denen Ähnliches widerfahren ist, austauschen kann.

    Manchmal fehlen mir die Worte, um den "Zustand" zu beschreiben, in dem ich mich gerade befinde.

    Selbiger wechselt eigentlich ständig - nicht nur von Tag zu Tag, sondern auch von Stunde zu Stunde oder Minute zu Minute. Dann holt einen die Erinnerung so stark ein, dass es körperlich weh tut. Aber das geht sicherlich allen so?


    Da helfen auch die vielen klugen Sprüche mancher Mitmenschen nichts - wie z. B.: 'Die Zeit heilt alles' oder 'Du musst in die Zukunft schauen' oder 'Du bist doch noch jung und findest bald jemand anderen.'

    Was soll man mit solchen Sätzen anfangen? Ich denk mir dann manchmal 'Blablabla', lächle, nicke und gehe weiter.

    Es ist sicher richtig, dass die meisten Menschen es nicht böse meinen, aber sie können sich eben nicht hinein versetzen wie sich dieser Verlust anfühlt.

    Und - da ich nun 2 sehr enge und vertraute Menschen verloren habe - fühlt sich alles um ein Vielfaches verstärkt an. Man ist noch empfindlicher für unsensiblen Umgang und unsensible Aussagen.


    Auf Anraten mehrerer lieber Menschen in meinem engen Umfeld habe ich mir bereits Hilfe in Form von Trauerberatung geholt. Hier wurde mir auch bei der Beantragung einer psychosomatischen Reha- Maßnahme geholfen, welche allerdings von der Kasse erstmal abgelehnt wurde. Es läuft ein Widerspruch, aber es dauert.

    Dabei hätte ich das Weg-Sein aus dieser Umgebung, aus dem ständig laufenden "Hamsterrad" und von Menschen, die mir nicht gut tun, als Erleichterung empfunden. Ich kenne mich lange und gut genug um zu wissen, dass ich JETZT professionelle Hilfe brauche.

    Liebe Traurige,


    dein Text hat mich sehr berührt.

    Meinst du, du hättest damals nicht um das getrauert, was ihr durch die Krankheit verloren habt? Vielleicht weil du so im "Strudel" warst und funktioniert hast?

    Ich war natürlich sehr oft traurig und habe sehr viel geweint in der ersten Zeit nach der Erkrankung meines Partners. Da ich jedoch miterlebt habe, wie seine Mutter permanent an seinem Bett geweint und ihn beklagt hat (sie war fast täglich 6-10 h bei ihm), wollte ich ihm das nicht ebenfalls antun. So habe ich meine Trauer auf die Zeiten verschoben, in denen ich nicht bei ihm sein konnte und oft habe ich sie auch verdrängt.

    Später, als er seine Augen nach Monaten endlich wieder geöffnet hat, hat er immer sehr empfindlich reagiert, wenn er in unseren Augen Tränen entdeckt hat und er hat dann oft herzzerreißend geweint. Das war das Schlimmste - ihn so zu sehen.

    Vor seiner Krankheit war er ein stattlicher, großer Mann (fast 1,90 m), der mit beiden Beinen fest im Leben stand, der seine Kinder alleine groß gezogen hatte, der sein Leben alleine meisterte. Und plötzlich war er hilfloser als ein Baby.

    Ich wollte ihm Hoffnung und gute Energie geben und ihm nicht seine Kraft rauben, die er so dringend brauchte.

    Mit ihm und durch ihn habe ich gelernt, die Zeit und den Moment miteinander zu genießen. Nur dann ging es uns beiden gut und wir konnten manchmal auch wieder miteinander lachen, weil er verstand, auch wenn er nicht mehr sprechen konnte.

    Es ist furchtbar, wenn ein erwachsener Mensch, der sehr lange ohne Bewusstsein war, "erwacht" und mitbekommt, dass er rund um die Uhr Pflege braucht. Und er (und auch wir) hat/haben miterleben müssen, wie unmenschlich und unwürdig manche Pflegekräfte mit ihm umgegangen sind.

    Wir haben sehr um und für ihn gekämpft - im Sommer um jeden Tropfen Wasser, der ihm verwehrt wurde, um eine Dusche wenigstens einmal pro Woche und um sehr viele andere Sachen, die für uns Gesunde so selbstverständlich sind.

    Auch diese Erlebnisse lassen mir keine Ruhe und fördern nur weiter den Gedanken, dass er noch leben könnte, wenn ich es geschafft hätte, ihn dort raus zu holen.

    Aber mein eigenes Leben hier hat teilweise meine gesamte Energie eingefordert, meine Arbeit, die schwere Krankheit meiner Mutti, die Hilfe für meinen Vater - es war einfach alles zu viel und ich konnte nicht überall gleichzeitig sein.


    Also muss ich jetzt alles "abarbeiten" mit Hilfe von Therapeuten und Psychologen. Sonst gehe ich auch dorthin, wo mein Schatz jetzt ist und wo meine Mutti ist.


    Nochmals lieben Dank an alle, die auf meine "Geschichte" reagiert haben.


    Daniela

  • liebe Daniela,


    ich umarme dich gaaanz fest !

    Zu mehr fehlen mir gerade die Worte.

    Gut und schön, dass du eine Reha für dich beantragt hast, ...

    Das wird nun klappen ...

    Schade, dass es erst mal abgelehnt wurde, unverständlich !


    Ganz liebe Grüße

    Stille Perle

  • Liebe Daniela,

    Hast du die Therapeuten und Psychologen schon?

    Oder wäre Trauerbegleitung auch möglich?


    Ich wünsche dir auf jede Fall, dass du die passenden Personen hast oder findest. Schau gut darauf, dass die "Chemie" stimmt.

    Ich wünsche dir, dass einen guten Rehaplatz bekommst. Vielleicht wurde es beim ersten Mal abgelehnt, weil es noch nicht gepasst hätte? Keine Ahnung, doch manchmal denke ich bei solchen Entscheidungen, dass man das Beste geben soll (Antrag stellen,...) und dann kommt es so wie es im Moment kommen soll. Und dann NICHT AUFGEBEN, dranbleiben, wenn es dir weiter hin ein Bedürfnis ist.

    Heute wünsche ich dir, dass der neue Antrag durch geht.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid,


    wieder war es mir eine ganze Weile nicht möglich, hier rein zu schauen. Lediglich in der vergangenen Woche hatte mich hier ein Beitrag sehr berührt, zu dem ich unbedingt etwas schreiben wollte. Mehr ging an dem Tag nicht, da auch das Aufschreiben immer eine kleine Reise in die Vergangenheit ist und die tut unendlich weh. Aber es war mir wichtig.


    Liebe Daniela,

    Hast du die Therapeuten und Psychologen schon?

    Oder wäre Trauerbegleitung auch möglich?

    Du hattest mich gefragt, ob ich die Therapeuten schon habe. Hier muss ich mit 'Jain' antworten. Selbst hatte ich es nicht geschafft, einen Termin beim Psychologen zu bekommen. Hier hatte mir meine Ärztin geholfen und mir eine Überweisung ausgestellt sowie mir die Nummer von der Terminvergabestelle KV gegeben. Die haben mich dann vermittelt an einen hier ortsansässigen Psychotherapeuten/Psychologen. Darauf musste ich aber dann noch 5 Wochen warten. Anfang Mai war ich dann dort. Nach ca. 1 h Gespräch eröffnete er mir jedoch, dass er jetzt seinen wohlverdienten Ruhestand antrete und mich nicht weiter begleiten kann.

    Somit habe ich das Ganze erstmal wieder "ruhen" lassen. Das bedeutet nochmal Anlauf nehmen, einen neuen Therapeuten suchen. Zuvor müsste ich mit dem Dokument, das er ausgestellt hat, nochmal zu meiner Ärztin. Ich schaffe es zeitlich allerdings nicht, da ich von 7.00 bis 17.00 arbeite. Privates Telefonieren ist da nicht erlaubt und wenn ich abends da raus komme, hat meine Ärztin nicht mehr auf und ich erreiche auch Niemanden mehr per Telefon.


    Was ich allerdings zuvor bereits gemacht hatte, war das Angebot zur Trauerbegleitung zu nutzen. Hier haben mir die Einzelgespräche sehr geholfen; die Trauergruppe (eine seit vielen Jahren bestehende) hat mir nichts gebracht. Meine Lebensgeschichte ist zu speziell, da ich 2 Menschen relativ kurz hintereinander verloren habe und meinen Partner sehr intensiv während seiner schweren Krankheit begleitet habe. Damit konnte dort keiner etwas anfangen, auch wenn natürlich viel Empathie da war. Vielleicht gehe ich in einem oder einem halben Jahr nochmal hin.


    Die von mir im März beantragte psychosomatische Reha wurde bereits einmal abgelehnt; auf meinen Widerspruch hin habe ich nach 5 Wochen erstmal einen Zwischenbescheid erhalten. Seitdem gab es keine weitere Reaktion seitens der Kasse. Im Moment forciere ich das Ganze auch nicht, da es in ungefähr 1 Monat ein einziges wunderschönes Ereignis in meinem Leben gibt - ich werde zum ersten Mal Oma. Das hatte ich extra in meinem Antrag erwähnt und ich hoffe, ich muss nicht ausgerechnet da fort bzw. würde ich da nochmal den Kontakt suchen, die Reha nochmal zu verschieben. Mir ist ja bewusst, dass ich die richtige Trauerarbeit irgendwann leisten muss. Meine Umwelt und der Arbeitgeber lassen mir dafür wenig bzw. keinen Raum.


    Mein Job und alles, was da im Moment an Schlechtem (es wird insgesamt nach einem Wechsel der Geschäftsleitung mit den Mitarbeitern dort sehr schlecht umgegangen, hat also nichts direkt mit mir, nur mit meiner Tätigkeit zu tun), lenken mich derzeit relativ gut von meiner Trauer ab. Umgedreht ist es dann zu Hause so, dass ich über diese ganzen miesen Dinge nicht nachdenke, da hier die Trauer und auch viele anderen Sachen mich davon ablenken.

    Ich will nicht sagen, dass das positiv ist, aber es lässt mich irgendwie weiterleben. Die "Löcher", in die man immer wieder fällt, werden etwas seltener. Aber sie kommen - leider immer wieder - und dann mit voller Wucht. Ist das normal?

    Am vergangenen Mittwoch war mein Schatz genau 3 Monate (= 1/4 Jahr!!) tot. Und ich vermisse ihn jeden Tag sehr schmerzlich. Ich vermisse seine Augen, sein liebes Gesicht - das trotz der schweren Krankheit kaum entstellt war, seine Hände, mit denen er manchmal wieder nach meiner Hand gegriffen hat oder er mein Gesicht gestreichelt hat. Ja, es tut immer noch furchtbar weh, auch wenn das Leben weiter geht.


    LG hier an alle und mein tiefstes Mitgefühl


    Daniela

  • Liebe Daniela,

    Ich freue mich für dich das du zum ersten Mal Oma wirst.

    Ich wurde vor 14 Jahren zum ersten Mal Oma und kann mich erinnern, als wäre es gestern gewesen.

    Wir sind am selben Tag noch ins Kh gefahren und haben unsere Enkelin begrüßt.

    Diese Freude und Liebe für dieses kleine Mädchen war unbeschreiblich. Ich hatte sie im Arm und habe mich sofort verliebt. Oma sein ist ein Geschenk. Mittlerweile bin ich 4 mal Oma und ich liebe alle 4 "Engelchen" über alles.

    Du wirst sehen, da kommt so viel Liebe und Freude in dein Herz, das dir vielleicht hilft den Schmerz besser zu ertragen.

    LG Wagi

  • Liebe Daniela,


    auch ich freue mich mit dir über das bevorstehende wunderschöne Ereignis Oma zu werden ♡☆♡ !


    Während dieser Zeit wollte ich, wenn dies dein Startbeginn de Reha wäre, dies auch verschieben !, da hätte die Begrüßung des neuen Erdenbürgers oder der neuen Erdenbürgerin def. Vorrang.

    Hat man sich nun doch so lange auf dieses "neue" Menschlein gefreut ♡.


    Mir kam eine Idee , schreib deiner Ärztin doch eine Mail bezüglich eined neuen, anderen Psychologen finden zu müssen ?

    Im Anhang das Formular, das soll sie dir unterschreiben und aus Zeitmangel mit der Post zusenden.

    Du brauchst es für die Krankenkasse sicher im Original ?!


    Schade, dass dieser 1. Termin um sich kennen zu lernen, schaun ob die Chemie stimmt, durch die Aussage :"ich gehe in Rente" gleich wieder beendet war.

    Das hätte er dir davor sagen können !!


    & ja, diese tiefen Löcher sind leider normal :( :13:.


    Ich wünsche dir einen Sonntag, an dem du etwas zur Ruhe kommen kannst, (vll ein Mittagsschläflr ?) auch durch deine anstregende Arbeitswelt, sicher kein schlechter Wunsch von mir an dich.


    Stille Perle

  • Mir ist ja bewusst, dass ich die richtige Trauerarbeit irgendwann leisten muss

    Was ist die "richtige Trauerarbeit"? Trauer kann nicht abgearbeitet werden. Sie wird irgendwann ins Leben integriert. Darf Platz haben. Momentan ist es wohl eher noch so, dass sie sich den Platz einnimmt. Mir gefällt hier der Spruch:

    „Trauer ist wie ein Felsbrocken. Wegrollen kann man ihn nicht. Zuerst versucht man, nicht darunter zu ersticken. Dann hackt man ihn Stück für Stück kleiner, und den letzten Brocken steckt man in die Hosentasche und trägt ihn ein Leben lang mit sich herum.“

    Verfasser ist mir leider unbekannt.


    Die "Löcher", in die man immer wieder fällt, werden etwas seltener. Aber sie kommen - leider immer wieder - und dann mit voller Wucht. Ist das normal?

    Ja, die sind leider vollkommen normal. Und auch die Wucht ist normal. Als würde es dir immer wieder mal den Boden unter den Füßen wegreißen. Als würdest du immer wieder eine untragbar schwere Last aufgebürdet bekommen, ...

    Am vergangenen Mittwoch war mein Schatz genau 3 Monate (= 1/4 Jahr!!) tot. Und ich vermisse ihn jeden Tag sehr schmerzlich. Ich vermisse seine Augen, sein liebes Gesicht - das trotz der schweren Krankheit kaum entstellt war, seine Hände, mit denen er manchmal wieder nach meiner Hand gegriffen hat oder er mein Gesicht gestreichelt hat. Ja, es tut immer noch furchtbar weh, auch wenn das Leben weiter geht.

    3 Monate - eine so kurze Zeit. Denk daran, wie viel Zeit ihr miteinander hattet. Da kann der Verlust in drei Monaten - in einem 1/4 Jahr - noch lange nicht integriert sein. Lass dir Zeit. Auch wenn es schwer ist. Auch wenn es so furchtbar weh tut.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe Traurige 1302,


    auch von mir herzliches Beileid. Ich kenne die Löcher in die man fällt, ich kenne die Schwierigkeit aus dem Loch herauszukommen.

    Auch ich habe Sehnsucht wieder einmal gestreichelt zu werden, sein schönes Lachen zu hören. Mein Schatz lag auch im Koma.

    Ich habe meinen Mann v. 23.01.2019 bis zu seinem Tod am 27.04 2019 begleitet. Ich habe mir unbezahlten Urlaub genommen. Natürlich hat der Arbeitgeber

    das nicht genehmigen wollen. Ich habe ihm angeboten, er könne mich ja kündigen.

    Ich bin bei meinen Mann geblieben und keiner, hätte mich stoppen können. Wir waren 250 km. entfernt von zu Hause. Ich hätte ihn nie allein lassen

    können. Ich habe es keine Sekunde bereut, Ich sehne mich nach ihm , ich liebe ihn und bin so traurig,

    Manchmal denke ich, dass ich verrückt werde. Fühle dich gedrückt von mir, Alle die in diesem Forum schreiben, haben die gleiche Problematik, die

    gleichen Gefühle und tragen Trauer in sich. Es ist für alle schrecklich.


    Liebe Grüße Maike

  • liebe daniela,


    habe deinen traurigen bericht gelesen und dir mein beileid aussprechen. ich möchte dich ganz lieb drücken :30: wie maike und die anderen schreiben - hier bei uns bist du gut aufgehoben und kannst zu jeder zeit deiin herz ausschütten und erzählen was dir auf der seele liegt. du bist mit deinem kummer hier nicht alleine <3


    und wunderbar das du nun oma wurdest :5:


    lieber gruß in den tag von bine