Mein Schatz ist am 13.02. diesen Jahres plötzlich gestorben. Eigentlich habe ich ihn zweimal verloren - das erste Mal im September 2016, als er nach einem großen und vielen kleinen Schlaganfällen mehrere Monate im Koma lag und wir alle nicht wussten, ob er das überlebt und jetzt im Februar das zweite Mal, diesmal endgültig.
Während der Zeit nach seiner schweren Erkrankung hätte ich eigentlich schon um unsere so plötzlich abgebrochene Beziehung trauern müssen. Aber ich habe mir das versagt, weil ich ihm so nicht hätte helfen können. Er brauchte so viel gute Energie für seine Entwicklung, die er nach dem Koma machte und jeder winzige Schritt machte mich so stolz auf ihn. Er war immer ein Kämpfer und ist es auch bis zum Schluss geblieben.
So oft ich konnte war ich bei ihm; irgendwann konnte er mir wieder durch Blicke und Berührungen zeigen, dass er wusste, wer ich bin und dass es ihm gut ging, wenn ich da war.
Sprechen, Essen oder Aufstehen konnte er nie wieder. Das war mir nicht wichtig; ich wollte nur bei und mit ihm sein.
Es ist viel falsch gelaufen bei seiner Behandlung durch die Ärzte und durch Pflegepersonal und ich konnte es nicht verhindern.
Nachdem er krank geworden war, ging es meiner Mutti immer schlechter, sie war eben ebenfalls viel im Krankenhaus und hat es am Ende nicht geschafft. Ende 2017 ist sie für immer eingeschlafen.
Ein durch meinen Vermieter erzwungener Umzug in eine neue Wohnung, viel Hilfe für meinen Vater bei der Auflösung der Wohnung und seinem Umzug und trotz allem immer die Fahrten zu meinem Schatz und die ständige Weiterbildung bezüglich seiner Krankheit und deren Folgen sowie sein plötzlicher Tod haben jetzt bei bzw. in mir alles zerstört, an das ich immer felsenfest geglaubt habe.
Ich bin anders, fühle mich schwer krank und habe keine Freude mehr am Leben.
Zudem erlebe auch ich leider wenig Empathie und Verständnis, hauptsächlich bei Kollegen und Vorgesetzten, welche nicht verstehen (können und wollen), dass ich nicht mehr immer funktioniere. Das ist erschreckend und traurig.
Ich verstelle mich an der Arbeit, lächle und lache sogar manchmal, aber in mir drin bleibt es dunkel.
Warum kann man nicht einfach den Seelen, die gegangen sind, folgen? Das wäre am einfachsten und man müsste diesen Schmerz und die Trauer nicht mehr aushalten. Einfach einschlafen und den anderen folgen und mit ihnen sein. Dabei rede ich nicht davon, das selbst zu tun, sondern dass es von allein passiert.
Kennt jemand auch solche Gedanken oder geht nur mir das so?