Durch tragischen Herztod auf dem Gehweg neben mir laufend nach 24 gemeinsamen Jahren die Partnerin verloren

  • kann mich fast ein wenig freuen, dass es hier im FORUM, ABER EBEN NICHT DRAUSSEN IM LEBEN, Leute gibt, die Anteil an meinem DASEIN (eben nicht LEBEN) nehmen und dafür möchte ich


    MICH BEI ALLEN BEDANKEN.

    Lieber Matthias,

    Deine Beiträge haben mich wieder sehr berührt. Es ist zwar übel, daß man es braucht, aber dieses Forum ist schon eine tolle Sache, und ich bedanke mich auch bei allen, die mich mit liebevollen Beiträgen getröstet und aufgemuntert haben.

    Andreas und ich haben uns auch Geburtstagskarten geschrieben, aber nicht per Post, sondern wir haben sie auf den Frühstückstisch gestellt. Unsere gemeinsame Zeit war leider nur kurz, aber es ist trotzdem einiges zusammen gekommen. Die Karten kann ich mir aber noch nicht wieder ansehen. Es tut einfach noch zu weh, waren wir doch noch glücklich, als wir sie geschrieben haben.

    Irgendwie ist auch alles noch sehr abstrakt. Ich war es ja gewohnt tagsüber alleine in der Wohnung zu sein, weil Andreas noch gearbeitet hatte während ich schon vor einigen Jahren in den Vorruhestand gehen konnte. Insofern ist es am Tag auch jetzt gar nicht viel anders, aber trotzdem ist alles ganz anders. Mir wird gerade in der letzten Zeit immer wieder sehr brutal bewußt, daß Andreas nach Feierabend nicht mehr nachhause kommt, ich ihn nicht mehr abholen kann, daß er nie wieder da sein wird. Und dann könnte ich nur noch laut schreien. Wo bist Du, und warum hast Du mich jetzt schon verlassen? Ich hätte Dich doch noch so sehr gebraucht. Aber alles schreien hilft leider nichts. Andreas kommt nicht mehr, und Deine Dorit leider auch nicht. Wir müssen abwarten und aushalten bis wir wieder bei ihnen sind.

    Es gab schon Leute, die mir erzählten, eine neue Beziehung einzugehen, UND DAS GEHT AUS DIESEN GRÜNDEN NICHT:

    so etwas zu sagen ist eine ganz große Taktlosigkeit. Da frage ich mich, denken die Leute auch mal bevor sie reden? Wenn man das große Glück hatte, den einen Partner zu finden mit dem man wirklich eins war, kann es keine neue Beziehung und keinen neuen Partner geben. Da mögen mir jetzt manche widersprechen, aber das darf auch jeder sehen wie er will. Ich schreibe hier nur was ich für mich empfinde, und Du siehst es wohl genauso. Deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, daß mein Leben nochmal "schön" wird. Wieder etwas leichter, hoffentlich ja, aber "schön"? Wohl eher nicht, denn Andreas fehlt, und das wird in diesem Leben nicht mehr anders.

    Lieber Matthias, ich verstehe Deinen Wunsch nach dem baldigen Wiedersehen und teile ihn voll und ganz mit Dir. Mich hält hier auch nichts mehr. Aber noch ist es für uns wohl noch nicht so weit. Doch einmal wird es so sein, und bis dahin sagen wir weiter jeden Morgen, halleluja wieder ein Tag rum.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Lieber Matthias,


    vergiss die Leute, geh deinen Weg und artikuliere hier weiterhin deinen Schmerz und deine Trauer, aolange es für dich stimmig ist und wenn es noch Jahre dauert.

    Du fühlst was du fühlst und das ist richtig so und meiner Meinung nach auch der einzige Weg aus diesem Drama irgendwann wieder rauszukommen - indem man ausspricht was man fühlt, indem man sich nicht zurückhält und indem man sich Wege sucht, um mit der Trauer irgendwie überleben zu können.

    Der Rest ergibt sich von ganz alleine.

    Es kann einem niemand helfen einen Ausweg zu finden, denn es gibt keinen.

    Was es aber gibt, ist Entwicklung. Wir lernen die Lektionen des Lebens auf die harte Tour.

    Warum das so ist, weiß ich nicht, obwohl ich da so meine Vermutungen habe. Tatsache ist, dass wir in diesem Bootcamp namens Leben am meisten durch Leid lernen und da es so ist bemühe ich mich immer mehr mich darauf einzulassen und habe nach fast 2 Jahren auch schon kleine Trostpflästerchen in Form von "Straferleichterungen" bekommen.

    Die Rückschläge gibt es immer wieder, aber irgendwann hat sich eine Routine eingeschlichen, die es mir leichter macht hier zu bleiben.

    Nicht dass ich große Lust dazu habe, das nicht, aber ich kann es aushalten und mit mildem Interesse beobachten, was da draußen in der Welt gerade vor sich geht. So etwas wäre vor einem Jahr nicht im entferntesten für mich denkbar gewesen und dafür bin ich schon so dankbar, dass ich jetzt sage, ok Leben, ich bin bereit zu sehen was da noch kommt, sterben kann ich später auch noch.

  • Liebe Tigerlily,


    ich sehe es in etwa genauso wie Du eben mit dem Unterschied, dass Du etwas weiter bist und man zwischen Deinen Zeilen doch so eine Fortschrittsmeldung lesen kann, wo ich offenbar noch hinkommen muss.


    Bei der Tragödie, da ich diesen herzensguten, fröhlichen Menschen quasi an der eigenen Hand zutode geführt habe, wie ich sie erleben musste, wird es sicher länger dauern, aber klar ich bin noch da, mal sehen aber, wielange der Körper es noch aushält seelische/geistige Strapazen am Endanschlag, weiss ich nicht.

    Wenn er es nicht aushält, dann ist es sowieso vorbei und das ist ja auch das, wo ich hinwill und hinmuss.


    LG

    Matthias

  • Nicht dass ich große Lust dazu habe, das nicht, aber ich kann es aushalten und mit mildem Interesse beobachten, was da draußen in der Welt gerade vor sich geht.

    Liebe Tigerlily,

    mit Deinem schönen Beitrag hast Du mir aus der Seele geschrieben. Trauer dauert solange sie dauert, auch lebenslang. Und ich stelle es bei mir auch fest, dieses milde Interesse. Das gelassene Zuschauen, weil wir das schlimmstmögliche schon hinter uns haben. Was sollte uns auch noch schrecken?

    Leben, ich bin bereit zu sehen was da noch kommt, sterben kann ich später auch noch.

    Ich erwarte zwar nicht mehr viel vom Leben, und hoffe nach wie vor, daß es nicht mehr lange dauert, aber ja, sehen was noch kommt. Und eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche, irgendwann ist es vorbei, und dann werde ich nicht traurig sein, sondern es dankbar annehmen.


    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Lieber Mathias!

    Entschuldige ist schon etwas spät,aber noch früh genung,dir alles Gute zum Geburtstag zu wünschen.

    Aber ich hatte heute soviel zu tun,aber es hat Spaß gemacht und ich konnte gar nicht aufhören.

    Das finde ich gut mit dem Geburtstagsessen und heute Abend kannst du zwei Gläser hinstellen

    und mit Dorit anstoßen,so habe ich das auch immer gemacht,denn Ralf sollte ja auch irgendwie

    dabei sein.Liebe Grüße Helga

  • Hallo Helga,


    ich bedanke mich auch bei Dir für Deine Geburtstagsglückwünsche.


    Ich habe mit Dorit so in der Luft angestossen und hatte mir beim griechischen Restaurant etwas geholt, dort wo es auch Dorit immer geschmeckt hat.


    Vielleicht hat sie den Geruch wahrnehmen können oder das leckere Essen sehen können und sich wenigstens darüber gefreut.


    Das Leben ohne Partner geht in einen neuen Tag, ihr seid momentan die Einzigsten ausser der imaginären Dorit, zu denen ich noch Kontakt habe.

    Manchmal rufen meine Cousinen an, aber die interessiert der Zustand meines Vaters, an meiner Trauer nimmt die eine ein klein wenig Anteil, die andere überhaupt nicht.


    Wie lange noch, wie lange noch soll dieses sinnlose Dasein noch gehen.

    Heute Abend 19:30 beim Gebet da werde ich wieder mein Begehren vortragen, vielleicht kann ich Euch dazu überreden, dies ebenfalls zu tun:


    ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

    Deshalb, Gott höre unser Begehren !

    Da wir mit den Liebsten immer durch das Band der Liebe verbunden sind, lasse uns auch körperlich wieder als ein glückliches Paar AUFERSTEHEN !


    Auf Erden gibt man Mördern, die absichtlich töten, eine zweite Chance!

    Unglückselige Menschen wie wir, die einen lieben Menschen durch einen unglückseligen Moment verloren haben, MUSS MAN DIESE ZWEITE CHANCE

    AUCH GEBEN !


    AMEN

    ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________


    Liebe Grüsse

    Matthias:2:

  • Liebe Tigerlily,


    ich glaube, ich muss doch noch näher auf Deinen Beitrag eingehen, habe ihn gestern etwas zu schnell beantwortet:

    Wir lernen die Lektionen des Lebens auf die harte Tour.

    Da hast Du sicher Recht. Ich lerne die Lektion, dass ich Dorits Wasser in den Beinen entweder übersehen oder unterschätzt habe, Dorit nicht richtig darüber klagte und die Lektion dafür war wohl der schnelle tragische Herztod, mit dem ich jetzt überhaupt nicht fertig werde, weil sie noch beim Gehen an meiner Hand gestorben ist. Aber man gibt Mördern, die bei guter Führung früh entlassen werden können, eine zweite Chance, mir gibt man diese nicht. Hätten wir es nicht auch verdient, dass unsere Lieben wieder in unserer Nähe inkarnieren könnten und wir diese zweite Chance eigentlich auch bekommen müssten, wo wir doch gar nichts verbrochen haben und eigentlich ja unsere Lektion gelernt haben, ich auf jeden Fall würde niemals mehr ein Gesundheitsproblem meiner lieben Dorit unterschätzen.



    habe nach fast 2 Jahren auch schon kleine Trostpflästerchen in Form von "Straferleichterungen" bekommen.

    Meinst Du damit die Jenseitskontakte und Deine echte Begegnung mit Deinem Mann ? Bei mir scheinen die Jenseitskontakte ihre Wirkung nicht richtig erreicht zu haben, weil ich eben mit niemand in meiner Umgebung darüber reden kann (sofort als Verrückter, Spinner abgestempelt, so etwas gäbe es nicht, seien alles Betrüger, nur Geldschneiderei usw.) und eben trotz der vielen wahren Detailles auch immer wieder falsche Informationen rüberkamen und wichtige Detailles überhaupt nicht erwähnt wurden, sodass ich manchmal auch den Glauben an die Echtheit dieser wirklich guten, auch in den öffentlichen Kommentaren Anderer bestens weggekommenen Medien. Da kommt die Wahrheit der Trennung und dse Nimmerwiedersehens auf Erden so entsetzlich hart durch, dass ich frühmorgens jeden Tag überlege, ich habe im Haus 2 längere Treppen, ob ich nicht doch mit dem Kopf zuerst heruntergehen soll, aber dann siegt doch die Feigheit. Oder würdest Du dann noch sagen, also ist es doch noch nicht meine Bestimmung. Ich habe Angst vor den Schmerzen, einzig und allein das hält mich zurück, wäre doch auch keine Lösung.




    Liebe Lilifee,


    bei mir und Dorit verhielt es sich etwas anders. Wir waren praktisch immer zusammen. Wenn ich neim Kunden war und Dorit in ihrer Montage-Arbeitsstätte, da war es das Handy. Wir haben schon vor über 20 Jahren uns Handy zugelegt und dank PC, wenn ich hunderte km getrennt von Dorit einige Jahre arbeiten musste, da haben wir schon vor über 10 Jahren über Teamviewer Videokonferenz gemacht und da konnte ich Dorit sogar meine Wohnung ausserhalb zeigen.


    Dorit und ich telefonierten gefühlte 15x am Tag. Einmal da hab ich mich sogar bei Dorit beschwert, dass sie mich mitteb in einem Kundeneinsatz angerufen hat, sie hat es doch gut gemeint, wollte wissen, wie es mir geht. DORIT BITTE VERZEIH MIR !!

    Das ist jetzt auch die Kehrseite, dass Gott mich wohl dafür gestraft hat, dass ich manchmal Dorit wegen der vielen Anrufe gerügt habe, jetzt zeigt mit Gott, wie schön doch diese Telefonate für mich waren und LÄSST MICH JETZT MIT DEM FEHLEN die Strafe spüren.


    Ich kann auch Dorits viele emails gar nicht mehr lesen, wo sie doch eine so schöne Erinnerung sind, aber da kommt der Schmerz zu deutlich durch.

    Wie gesagt, Dorit und ich waren praktisch immer online und das ist jetzt die tiefe Demütigung, dass ich keine Kontakte mehr bekomme ausser manchmal kleine Zeichen. Gesetern lagen Schnellheftklammern auf dem PC-Tisch etwas verschoben, ich bin mit aber nicht sicher, ob ich beim Vorbeilaufen darangestossen bin.


    Jetzt liegt ein Kreuzworträtsel mit ausgebreitetem Stift auf meinem Nachttisch und ich warte so sensüchtig, dass Dorit da herangeht, denn Kreuzworträtsel das war für Dorit das Wichtigste, und ich hoffe doch, dass Dorit an das Kreuzworträtsel herangehen wird.

    Wenn sich da nicht mal etwas tut, dann ist Dorit nixcht mehr hier, muss wohl wieder Energie tanken.


    Ich schreibe mal weiter an Dorits Geschichte, aber auch das fällt mir immer schwerer, zu stark kommen die Erinnerungen und leider auch die Tatsache der Nichtmehr-Existenz in meinem diesseitigen Leben durch.

    Ich glaube, ich muss doch mal wieder rausgehen an Dorits geliebten Burgsee mit den Hörerstöpseln im Ohr.


    Wenn ich mir vorstelle, man erwartet jetzt von mir, dass ich den Tod akzeptieren soll, in mein Leben einbauen soll und das mit einem Menschen, der einfach dazuzugehören hat un soviele Jahre immer präsent war als ein fröhlicher, herzensguter Mensch in meinem Leben, ich kann nicht einfach dieses Tod akzeptieren, ich werde es überhaupt niemsla können, wie soll das gehen.

    Trauer verändert sich, das höre ich immer wieder. Ja ich glaube das auch, sie wird immer schlimmer. In den immerhin schon 10 Monaten, die ich ohne sie aushalten musste, habe ich am Anfang den ganzen Tag vor mich hingestarrt, nur mit dem Kopf schütteln können.

    Heute weine und schreie ich praktisch bei jedem Aufwachen und das mindestens 1/2 Stunde und höre den ganzen Tag die alten Aufnahmen aus unseren herrlichen Zeiten. Leider habe ich nicht die Technik, mich in diese Szenen hineinzubeamen. Trotzdem schaffen die Aufnahmen etwas Entspannung.


    Meine Cousinen kann ich nur anrufen, um über den Zustand meines Vaters im Krankenhaus zu berichten, Anteil an meiner Trauer nehmen die nicht, sodass in SUMME ICH (ausgenommen des Forums) MUTTERSEELENALLEIN BIN MIT MEINEM TRAUERSCHMERZ (Die Therapien konnten mit der ganzen Bandbreite der Massnahmen den Trauerschmerz nicht besiegen).

    Das Verrückteste überhaupt ist, dass mein einziger echter menschlicher Kontakt Dorit auf den Videos und unterwegs Dorits Stimme vom Diktiergerät ist. Aber wenn ich daran denke, kommt auch sehr oft der Trauerschmerz hoch, weil eben Dorits Fehlen dann wieder mit voller Wucht wahrgenommen wird.


    Da kann man diese Leute mit medialen Fähigkeiten echt beneiden, die den regelmässigen Kontakt zu den eigenen Verstorbenen aufbauen können. Ich wollte auch Workshops besuchen, aber bisher ging das nicht, konnte noch nicht soviele Tage unterwegs sein. Aber scheinbar muss ich es wohl doch einmal tun, bin mir aber nicht sicher, ob ich danach wirklich gute mediale Fähigkeiten besitzen werde, die Trauer blockiert eben sehr.


    Nun hat sich auch Dorits Funkwecker gestellt und es ging schnell. Dieser Funkwecker den habe ich noch aus gerettet vor dem Ausräumen von Dorits Wohnung, der Funkwecker war Dorits ganzer Stolz.


    So jetzt muss ich mich um die Wäsche kümmern, dann den Rest vom gestrigen Abendessen zu Mittag essen und dann wieder rausgehen zum Spaziergang.

    Morgen geht es zur Traumatherapeutin, die bisher nur wenig bewirkt hat, es ist alles zu schlimm bei mir. Bei mir da hilft eben nur: Entweder Dorit kommt wieder zurück oder man lässt mich endlich zu Dorit hin !


    LG

    Matthias

  • dass ich frühmorgens jeden Tag überlege, ich habe im Haus 2 längere Treppen, ob ich nicht doch mit dem Kopf zuerst heruntergehen soll, aber dann siegt doch die Feigheit

    Lieber Matthias,

    bitte tu das auch weiterhin NICHT!!! Es siegt auch nicht die Feigheit, sondern eher die Vernunft. So ein Treppensturz kann zwar tödlich sein, muß es aber nicht. Vielleicht wärst Du anschließend "nur" gelähmt oder sowas. Damit wäre dann auch niemand geholfen.

    Die Trauer und den Sehnsuchtsschmerz werden wir nie wieder los, das ist leider so. Auch mit dem Unverständnis und dem mangelnden Mitgefühl der realen Umgebung müssen wir wohl leben. Offensichtlich können oder wollen sich viele wirklich nicht vorstellen was es heißt den liebsten Menschen verloren zu haben. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, daß z.B. meine Schwester beim letzten Telefonat zu mir gesagt hat, Du kannst doch jetzt nicht Dein ganzes Leben lang nur noch vor Dich hin vegetieren. Bei ihr wäre das nicht so, denn sie hätte ja genug Ablenkung durch die Kinder und Enkel. Da habe ich ihr geantwortet, ich vegetiere nicht, und Ablenkung hätte ich schon auch, aber alle Ablenkung würde ja nichts daran ändern, daß Andreas weg ist und auch nicht mehr wiederkommt. Da wurde sie dann doch etwas still. Zum Glück gibt es aber auch Menschen, die mich -zumindestens noch- besser verstehen.

    Aber wir haben ja dieses wunderbare Forum mit wunderbaren Menschen die wirklich Anteil nehmen, obwohl sie selbst genug Kummer und Leid haben.

    Immer wieder :2: dafür.

    Ich werde heute Abend auch wieder für Dich und alle anderen beten. Bis dahin

    ganz liebe und <3liche Grüße

    Lilifee

  • lieber Matthias,


    spät, aber hoffentlich nicht ZU spät ein lieber nachträglicher geburtstagsgruß von mir...


    ich hoffe du hast den tag das erste mal alleine ohne deine Dorit gut überstanden.


    dieses jahr werde ich das zweite mal ohne Roger meinen geburtstag erleben. wollte letztes jahr von niemandem irgendeine wie auch immer geartete gratulation und werde auch dieses jahr keine haben wollen.


    habe die ganzen beiträge von euch allen gelesen, hätte zu vielem etwas zu sagen....


    luftmangel - auch ich hatte schon neben multi-organversagen durch eine schwere sepsis, ein lungenversagen - ich weiss wie es sich anfühlt am ersticken zu sein!


    Roger selbst hatte in seinen letzten drei lebenstagen wasser in der lunge, bekam aber seine atemnot gott sei dank nicht mehr mit weil er in tiefschlaf gelegt wurde. dafür hörte ICH rund um die uhr seine anstrengung, sein schweres, schlucksendes atmen und ich kann euch sagen, es war ein albtraum dieses zu erleben.... zu erleben wie der mensch den man über alles liebt, so leidet.


    der mensch, der mir das schönste leben gab, alle tiefe liebe, fürsorge, vertrauen, zueinanderhalten in guten wie in schlechten zeiten ist nicht mehr am leben. ich bin weit davon entfernt, damit klar zu kommen.


    immer noch habe ich meine phasen des "hinterher sterben wollens".... ich gebe ihnen nicht mehr nach, diesen phasen, nein, aber sie sind furchtbar, abgrundtief, dunkel, kaum zu ertragen....


    Tigerlily schreibt, am besten lernen wir anscheinend durch leid in unserem leben.... mein leben war vor Roger voller leid, auch wenn ich insgesamt ein gutes leben hatte. aber immer wieder wurde ich auf die probe gestellt mit leid und wurde oft bis an meine grenzen gebracht. dann hatte ich meine zeit mit meinem geliebten Roger und es hörte einfach auf, das leid....


    heute denke ich mir, meine zeit die ich mit Roger verbringen durfte war einfach eine erholungspause um kraft und liebe zu tanken, bevor alles wieder so weiter geht wie davor... aber dieser gedanke, diese vorstellung, dass jetzt alles leid wieder von vorne los geht macht mich echt fertig, ihr lieben.


    im leid stecke ich eh, mein herz zerreisst fast vor schmerz.... ich brauche nicht noch mehr leid....


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Lilifee!

    Ich habe gestern ein so schönes Video bekommen,das paßt auch noch so gut zum Abend,wenn wir in den Himmel schauen.

    Ich finde es sehr schön.Von Karel Gott Fang das Licht vom 24.4.2010

    Liebe Grüße Helga

  • Hallo Flora,

    hallo Maike,


    ich sehe jeden Morgen die lange Wendeltreppe und irgendwann da falle ich diese einfach mal runter, ist aber eben auch Risiko, dass ich mich schwer verletze und doch nicht tot bin.


    Ich weiss, warum ich ein schwerer Fall bin, weil das EINZIGSTE STÜCK HOFFNUNG IM LEBEN MEINE DORIT WAR und jetzt, da sie irdisch niemehr dasein wird, IST ES EIGENTLICH schon der Endanschlag der Spirale. Irgendwie fehlt mir der letzte entscheidende Schluss zum letzten Schritt.



    Mein Vater hat durch sein Verhalten sicher nicht absichtlich, aber eben doch mit dem uns verpassten für Dorit letzendlich tödlichen Virus beigetragen und ist jetzt als schwerer Pflegefall für mich eine weitere Belastung, obwohl ich eigentlich auch mal Entlastung in meiner Trauere spüren sollte, es ist geradezu GROTESK, was man mir zumutet.


    Habt ihr gestern abend gebetet, ich habe es getan und meinen schon mitgeteilten Gebetstext genaiso vorgetragen:


    AUF ERDEN GIBT MAN MÖRDERN, DIE ABSICHTLICH ZUM EIGENEN VORTEIL ANDERE MENSCHEN TÖTEN, EINE ZWEITE CHANCE !


    UNGLÜCKSELIGEN MENSCHEN WIE UNS, DIE DURCH EINEN UNGLÜCKLICHEN MOMENT DEN LIEBSTEN MENSCHEN VERLOREN HABEN,


    MUSS MAN DIESE ZWEITE CHANCE AUCH GEBEN !


    DESHALB, LIEBER GOTT, LASSE UNS MIT UNSEREN PARTNERN, NACHDEM WIR GENUG GELITTEN HABEN, WIEDER ALS EIN


    GLÜCKLICHES PAAR ZUSAMMENLEBEN !!


    AMEN !


    Ich muss jetzt gleich wieder zu meiner Traumatherapeutin nach über 1 Monat, mal sehen, was sie auf Lager hat. Vielleicht bringt es ein wenig Entspannung.


    LG

    Matthias am Tiefpunkt seines Lebens angelangt

  • Liebe Flora, Matthias,


    ja, ich glaube dass sind wir, ich sitze hier im Home Office und fühle mich schrecklich alleine.

    Sonst habe ich mich immer wohlgefühlt, weil ich die Anwesenheit von Maximilian spüre, hier

    sind seine Bilder, seine persönliche Sachen, Irgendwie ist es heute anders. Ich hoffe, es ist nur eine Phase.


    Liebe Grüße

    Maike