Danke, liebe Mirachen und... auch wenn du es wahrscheinlich nicht hören magst: alles Gute nachträglich zum Geburtstag! Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Stärke und wärmende Hundepfoten!
Meinen Geburtstag habe ich auch wider Erwarten gut überstanden. Ich habe mich einfach in einem Buch versteckt (die ca. 800 Seiten habe ich tatsächlich an einem Tag durchgelesen!) und wenn es mich zu überkommen drohte, war ein XXL-Kuscheln mit den beiden Samtpfoten fällig.
Am vergangenen Freitag, also 5 Tage nach meinem Geburtstag, musste ich dann zum Steinmetz wegen der Besprechung des Schriftzuges. Ich hasse diesen Moment vorm Grab. Diese Konfrontation mit der Realität, derer man zwar eigentlich in Kenntnis ist, sich aber einfach nicht BEWUSST wird. Ja, ich habe vor einem halben Jahr (so unfassbar lang und so unfassbar kurz!) Abschied nehmen müssen. Ja, ihr Bett ist leer. Aber ist das in meinem Innern angekommen? Scheinbar nein. Der Blick auf das Grab ist wie ein Schlag in die Magengrube, als würde sich der Erdboden auftun und mich verschlingen. Ich wünschte, es wäre so, dann hätte ich dieses elendige Leben hinter mir...
Das Wochenende war entsprechend schlimm und auch heute bin ich eigentlich nur am Heulen. Alles, was ich tue, fühlt sich falsch an. Dieses Loch in meinem Leben ist so entsetzlich gigantisch und dieser Schmerz ist... so... unbeschreiblich. In meinem Kopf tauchen Bilder auf. Wie sie mich ansah, wie sie mich anlächelte, wie sie lachte. Wenn sie aus tiefstem Herzen lachte, krauste sich ihre Nase und ihre Augen tränten vor lauter Lachen. Ich liebe ihr Lachen. Ich werde es nie wieder hören.
Ich vermisse ihre Antworten auf Fragen, die ich nicht gestellt habe. Ich vermisse ihr Wissen darüber, wie es mir geht, obwohl ich nichts gesagt habe. Ich vermisse ihr Verstehen-ohne-Worte, ihre immer richtigen Antworten, ihr einfach-da-sein und das du-bist-die-Beste-Gefühl, was sie mir so vermittelt hat, dass ich es beinahe hätte glauben können. Für sie war ich das zweifellos. Ich vermisse ihren unerschütterlichen Optimismus, ihren nicht zu zerstörenden Glauben an die Liebe. Ich vermisse unsere Witze, die nur wir verstanden, unsere stundenlangen Diskussionen über Politik, ihre Erzählungen von früher und von unserer Familie. Ich vermisse die unbeschwerten Abende, wo wir unsere Sorgen verabschiedeten und uns in unsere Lieblings-DVDs eintauchten. Ich vermisse, mit ihr über Probleme reden zu können und sich danach besser zu fühlen, auch wenn man gar keine Lösung gefunden hat.
Ich vermisse das Gefühl, stark zu sein. Ich vermisse meinen Fels in der Brandung, meinen Halt im Leben, mein anderes Ich, was einfach immer da war, mir zeigte, was Liebe ist und wofür es sich zu leben lohnt. ..