Grosse Liebe durch einen Unfall von einer Sekunde zur anderen verloren

  • wir können hier nur versuchen, Dich ein wenig zu trösten und Dir sagen, dass wir Dich verstehen und ALLES, was Du fühlst (oder nicht fühlst) völlig normal ist.

    Ich habe mich eine Woche lang in meinem Büro eingeschlossen, tagelang nicht geschlafen - ich hatte Angst davor - erst, wenn ich nahezu im Stehen eingeschlafen bin, konnte ich einigermaßen schlafen - jeder Gedanke im Wachzustand endete in einer Flut von Tränen...

    Ich habe fast 1,5 Jahre nicht mehr als vielleicht 10 Std/WOCHE geschlafen - ich war vor ihrem Tod schon Nachtschwärmerin aber nachdem sie gehen musste, ist es noch schlimmer geworden - die Nächte sind soooo lang und kalt und einsam ... :13:

    Ich rede noch immer mit ihr, versuche sie mit in meine Träume zu nehmen, denn ich träume leider überhaupt nicht von ihr - die meiste Zeit träume ich NICHTS, WENN, dann ganz eigenartiges Zeug, ohne jeglichen Bezug zu ihr

  • Ich danke euch recht herzlich.

    Es tut so gut mit Gleichgesinnten sich auszutauschen.


    Heute ist wieder einmal so ein Tag wo ich die ganze Zeit an meinen geliebten Dani denken muss:33:. Wenn ich nur eine Antwort bekommen würde, WARUM:33::33::33::33:. Verstehe es einfach nicht:33::33:. Weiss gar nicht wie ich diesen Schmerz aushalten soll. Es ist alles so sinnlos ohne ihn:33::33:

  • Liebe Caroline

    Auf dieses endlose WARUM gibt es wohl leider nie eine Antwort - wir lernen irgendwie Schritt für Schritt damit zu leben, versuchen aus dieser Höhle rauszukraxeln, jeden Tag ein bisschen mehr - dann kriechen wir wieder zurück - immer wieder und wieder von Neuem.... vielleicht ist das ein Weg zur langsamen Heilung

    Lg BRIJA

  • man meint, es nicht zu überstehen, die Trauer, die Verzweiflung, der Schmerz und die Dunkelheit legen sich wie ein undurchdringlicher Vorhang um einen - und doch ist es irgendwie möglich - keine/r weiss wie.

    Am Anfang haben wir das Gefühl, man hätte uns einzementiert - kein Vor oder Zurück - aber der Körper findet SEINEN Weg, SEINEN INDIVIDUELLEN Weg - irgendwie, irgendwann und irgendwo. Wichtig ist, dass Du alles rauslässt, ob Wut oder Trauer, Schmerz, Verzweiflung, Tränen ...

    Momentan schreit einfach alles nach der verlorenen Person, klar denken geht nicht wirklich, die Emotionen hindern einen daran - vielleicht auch, um einen vor dem Totalausfall des Gehirns und damit dem Wahnsinn zu schützen, denn BEGREIFEN KANN MAN DAS NICHT =O

  • Liebe Caroline,

    ich habe dieses Gefühl mit 18, nach dem Tod meiner Mama erlebt.

    Meiner Erfahrung nach gibt es nur einen Weg: Schritt für Schritt. Nicht zu weit nach vorn denken. Intensiv auf sich selber & die eigenen Bedürfnisse achten. Ruhe, Trinken, Gesellschaft, frische Luft, professionelle Begleitung - was auch immer.

    Ein lieber Freund hat mir einmal geschrieben: manchmal kann man nichts machen außer weiter.

    Es tut so höllisch weh - aber es gibt keine Alternative dazu. :24::24::24:

  • Wie schafft ihr das alle?
    Ich habe das Gefühl das ich keinen Weg finde diesen Schmerz zu besiegen. Sehe nur lauter Sackgassen. Meine Augen brennen vom vielen weinen;(;(. Habe keine Lust mehr bin einfach nur am Boden zerstört. Und die Hälfte meines Herzens fehlt. Könnte nur noch schreien||

  • alles "normal" - leider

    schrei und weine, weine und schrei! das passt schon!

    uns allen fehlt die andere Hälfte des Herzens - und NEIN - die Zeit heilt nicht alle Wunden!

    ABER - man kann auch nur mit dieser einen Hälfte leben, weniger komfortabel und nicht mehr so hell ...

    so wie wir das Sprechen und Gehen gelernt haben, schaffte es der Körper auch, mit dieser einen Hälfte zu überleben - allerdings sieht man teilweise auch nur die Hälfte dessen, was um einen herum passiert - die andere Hälfte guckt ja nicht mehr mit, freut sich nicht mehr mit einem, weint nicht mehr mit einem :33:

    man braucht länger, bis einen etwas "freudig berührt" - 50% länger ............ bis man etwas wieder als "schön" ansehen kann - naaaaaach der Verzweiflung, irgendwann :30:

    Neoprenanzug - Du denkst über zu kaltes Wasser nach? ein gutes Zeichen :28:

  • LIebe Caronline,


    ich kann den anderen nur beipflichten!

    Es ist ein Gefühl als hielte man es keine Sekunde mehr aus!

    Ich habe in den ersten Monaten sehr viel telefoniert, mit vielen verschiedenen Leuten, um meinen Schmerz nicht nur einem aufzuhalsen.

    Ich habe mich in Aktivitäten gestürzt, nur um nach dem Heimkommen alles noch schlimmer zu erleben.

    Ich habe ihm Briefe geschrieben, in denen ich ihm mein Leid gaklagt habe, ich habe mit ihm gesprochen, ihn angefleht, gebettelt, bis ich weinend am Boden lag.

    Es ist wirklich entsetzlich, aber ich kann dir einen Trost geben:

    dieser extrem krasse Schmerz, das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen, diese Herzschmerzen, diese aller allerschlimmste Zeit, die geht vorüber.

    Versuche bei dir zu bleiben, nimm jede erdenkliche Hilfe an die du kriegen kannst, kämpfe, schreie, weine, es ist furchtbar anstrengend, aber es geht vorbei.

    Dann kommt eine Pause, wie du ja schon erlebt hast, die kannst du zum Aufatmen nützen, bis die nächste Trauerwelle heranrückt.

    Mach dir kein schlechtes Gewissen, lenke dich ab, mach alles was dir gut tut und dann kämpfe mit frischer Kraft weiter.


    Du wirst noch viele solcher Trauerwellen und Pausen dazwischen erleben, aber irgendwann wird alles ein wenig leichter zu ertragen.

    Diesen Trost kann ich dir guten Gewissens hierlassen.

    Ich schreibe bewusst nicht, dass alles gut wird, dass es irgendwann aufhört, denn das wäre Spekulation.

    Aber du wirst damit umgehen lernen und wer weiß wo dich die Trauer hinführt?

    Jeder Weg ist einzigartig und du wirst ihn gehen wie wir alle und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass letztendlich das Leben in dir wieder aufblühen darf.

  • Liebe Caroline,

    der Tod deines Partners ist noch nicht lange her. Dein Schmerz ist noch scharf und herzzerreißend, eigentlich unbeschreiblich schlimm.

    Ja, du vermisst ihn so sehr, du möchtest ihn einfach nur wiederhaben und du würdest alles dafür geben.

    Leider müssen wir alle durch diese Zeit gehen, es gibt keine Abkürzung.
    Lasse den Schmerz zu, er ist gerechtfertigt. Weine, stöhne, schreie, rede mit ihm, dein Körper und deine Seele brauchen dieses Ventil.

    Es wird besser werden, ganz langsam. Schritt für Schritt wirst du dieses tiefe Tal durchwandern und irgendwann werden Momente kommen, in denen du dich besser fühlst.

    Nimm jede Hilfe an, die du kriegen kannst, von Verwandten, Freunden, Bekannten. Scheue dich nicht, zum Arzt zu gehen, wenn du nicht mehr kannst.

    Ich nehme ein Antidepressivum, gehe wöchentlich zur Psychotherapie. Das tut mir gut und hilft mir auf meinem Weg.

    Auch jetzt noch habe ich Phasen der Verzweiflung, Tage, an denen alles grau und sinnlos erscheint und ich es immer noch nicht fassen kann, dass der Tod unabänderlich ist.
    Ich werde meinen geliebten Mann immer vermissen, immer wird ein Teil meines Herzens ihm gehören und mit ihm fortgegangen sein.

    Aber mit der Zeit wird es erträglicher, auch wenn ich mir das am Anfang nicht vorstellen konnte.

    Ich fühle mit dir!

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Liebe Carolin,


    bin froh ,dass endlich wieder Abend ist! Ich lese nach diesem Schmerzenstag die anderen Posts. Das wusste man ja garnicht ( naiv denke), dass soviele Menschen solche Schmerzen bis zum Schreien aushalten ,wenn man früher an Sonn- und feiertagen mit seinem Liebsten durch die Wälder gestreift ist oder am Abend , wie jetzt um diese Uhrzeit, zusammen das Sonntagsessen genoss ! Ich habe nicht geahnt, dass es so bohrend in einem wütet, dass der Kloss im hals immer dicker wird, dass man besessen ist von Sehnsucht und nach ihm schreit. Ja, ich lese, dass es Euch allen so schlimm ist.

    Gottseidank, es ist Abend !

  • Liebe Caroline,


    mein Mann ist vor 13,5 Monaten gestorben und deine Frage nach dem warum, stelle ich mir immer noch,

    Tigerlilly schrieb

    dieser extrem krasse Schmerz, das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen, diese Herzschmerzen, diese aller allerschlimmste Zeit, die geht vorüber.

    Diesen Schmerz habe ich manchmal noch, ein Geruch, ein Geräusch, ein Film und dieser schneiden Schmerz ist wieder present, dann meine ich zu ersticken.

    Aber wieTigerlilly schreibt, es wird weniger.

    Nach wie vor fühlt sich mein Leben nicht richtig an,

    ich möchte gar nicht weiter gehen, denn jeder Schritt ohne den geliebten Menschen, ist ein Schritt zu viel in die gefühlt verkehrte Richtung. Doch in die Vergangenheit kann man nur mental zurückreisen. Was also tun? Der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt nicht nur viele liebevolle Erinnerungen und gemeinsame Lebenspfade, die man beschritten hat.

    Nein, geht dieser Mensch aus unserem Leben, scheint er ein Stück von uns mitzunehmen. Eine großes, schwarzes Loch klafft dann in unserem Inneren, alles um uns herum scheint Dunkel und Einsam. Da leben wir nun, in unserem Vakuum voller Trauer, Schmerz und Verzweiflung, in dem wir irgendwie weiter existieren.

    Irgendwann wird es sicher erträglicher.


    alles Liebe

    Maike

  • Hallo Caroline,

    ich bin neu hier und auch ich hab meinen über alles geliebten Mann( er wurde nur 57 Jahre) am 15.11.2019 verloren.

    Ich hab ihn nachts im Wohnzimmer liegend gefunden, es war trotz aller Reanimierungsversuche

    von mir und meinen Sohn zu spät.Ich funktioniere nur noch, jeder Tag ist ein Kampf von Herzschmerzen über

    Panikattaken ist alles dabei. Ich muss alles verdrängen sonnst halte ich es nicht aus.Ich wünsche Dir von Herzen alle Kraft.


    Liebe Grüße

    Birgit

  • Liebe Maike, dieses extreme Schmerzgefühl, die eng zugeschnürte Kehle, die Atemnot, die Verkrampfung des Herzens, ja, die habe ich auch immer noch.
    In den ersten Wochen hatte ich sie ständig, jetzt habe ich sie in Abständen. Dazwischen liegen Erholungspausen und diese werden mit der Zeit länger.


    Liebe weisse Rosen, ich glaube, man bemerkt die Schar der Trauernden kaum, weil sie in der Öffentlichkeit nicht auffallen.

    Fast niemand weint nach der Beerdigung in der Öffentlichkeit. Der Kummer wird zu Hause versteckt.

    Auch bei Bekannten reißt man sich zusammen, gaukelt innere Stärke vor, weil das Verständnis von Nichtbetroffenen mit der Zeit fragiler wird.

    Man fürchtet, unangenehm aufzufallen.

    Es ist ja tatsächlich so, dass der, dem es noch nicht widerfahren ist, diesen Schmerz nicht nachvollziehen kann.

  • Liebe Birgit,

    ein trauriges, aber herzliches Willkommen in unserer Mitte und mein tiefempfundenes Beileid zu deinem schweren Verlust. :30:
    Ich habe gerade gesehen, dass du auf deiner Pinnwand geschrieben hast. Magst du ein eigenes Thema eröffnen, damit alle deinen Beitrag finden?
    Falls du Hilfe dabei brauchst, hier ist immer jemand, der dir zur Seite steht und dir dabei hilft.

    Auch dir wünsche ich ganz viel Kraft für diese Zeit!

    Liebe Grüße
    Sabine

  • Liebe Kohlrabenschwarz,


    es ist traurig, dass selbst angeblich gute Freunde nicht einmal nachfragen

    wie es einen geht.Eine Freundin von der Uni, wir haben 6 Jahre zusammen studiert

    fragte mich letztens , ob ich schon einen netten Herrn kennengelernt hätte.

    Diese Freundschaft habe ich beendet

    Sie konnte es nicht verstehen, dass ich meinen verstorbenen Mann noch liebe.

    Sie meinte dass wäre Unsinn.


    alles Liebe

    Maike