Mein Leben , mein Herz,meine einzige Liebe,mein Halt ,mein bester Freund .....einfach fort! ein bester Freund ist

  • Anja, ein sehr guter Vorsatz, die Reise geht weiter, ein schöner Gedanke...viel Kraft, viel Glück....sicherlich eine gute Entscheidung,... jeder geht seinen, für sich richtigen Weg....oder auch nicht,...oder erst nach einer Weile,....oder er bleibt, .....bleibt stecken in seiner Vergangenheit, ....du hast schon recht,...ein altes Sprichwort sagt,....jeder ist seines Glückes, eigener Schmied....Wenn's nur so einfach wehre..

  • Renate 1967

    Nein....einfach ist es nicht und wird es auch nicht mehr sein. Wie oft hab ich in den letzten Wochen gedacht...ich will nicht mehr, ich möchte nicht mehr leben. Aber zumindest meine Tochter (25) und mein Sohn (16) haben mir gesagt.....wir brauchen dich, du bist wichtig für uns.

    Ich fühlte mich wie zwischen zwei Stühlen....zwischen dem Wunsch bei Ronald zu sein und dem Wunsch für unsere Kinder da zu sein.


    Es ist noch garnicht lange her da war ich traurig...hab ihn gefragt ....was mach ich wenn Du mal nicht mehr bist. Er hat mir gesagt, dann musst du für die Kinder da sein. Ich hab dann in meiner Traurigkeit gesagt...ich schaff das nicht....er sagte mir ...doch du bist stark.


    Das habe ich immer in dieser Situation von ihm gehört....das ich stark bin ....ich hab es ihm nie geglaubt und vor allem ....ich habe mir selber nicht geglaubt.


    Aber es bleibt....so hat er mich gesehen .


    Vor allem weiß ich.....er hätte nicht aufgegeben, er wäre für unsere Kinder da gewesen.


    Ein weiterer Aspekt ist dazugekommen im Laufe der letzten Wochen. Wir sind Seele, wir sind hier um Erfahrungen zu machen um dann wieder in unsere geistige Heimat zu gehen.


    Für mich hat das eine tiefe Bedeutung. Wie oft hab ich vor unserem Tag X gesagt....ich fühle mich hier falsch, ich fühle ich gehöre hier nicht hin. Mich hat das immer verwirrt, konnte mit meinem Gefühl nichts anfangen. Jetzt weiß ich das es die Erinnerung meiner Seele ist an unsere eigentliche Heimat. Eine Erinnerung die immer mal wieder wie durch einen Schleier durchgeblitzt ist ohne das ich sie verstanden habe.


    Dann hab ich bei mir, bei Ronald und bei anderen Menschen erlebt das wir uns im Laufe der Jahre verändern, reifer werden, tiefere Einsichten gewinnen, wachsen im positiven Sinne .....und wofür? Wenn doch dann unser Leben vielleicht hoch betagt einfach vorbei ist und dann nichts mehr kommt, nichts mehr bleibt. Ich konnte mich nie damit anfreunden, es ergab einfach keinen Sinn, war für mich nicht logisch. Für mich wäre es nur logisch gewesen wenn wir weiter leben. Da wusste ich noch nichts bewusst von der geistigen Welt....ich dachte mehr so daran das wir hier als Mensch weiterleben und nicht alt werden und dann sterben. Das dies aber nicht sein würde....das wusste ich ja nun.


    Ich hab oft gedacht....dann können wir unser Leben auch jetzt beenden ...wozu noch Erfahrungen machen wozu auch durchaus schmerzliche Erfahrungen gehören....niemand führt ein Leben das nur glücklich ist.


    Wäre nicht unser Tag X gekommen würde ich mich immer noch in dieser Gedankenschleife befinden. So traurig wie es ist....erst durch unseren Tag X hat sich der Schleier gelüftet. Jetzt ergibt alles einen Sinn, jetzt verstehe ich meine Gedanken die ich all die Jahre wie eine Last mit mir herumgetragen habe.


    Ich werde nächstes Jahr 2 Geburtstsge für Ronald feiern. Der 24.05. als Geburt seiner Seele in diese Welt und den 31.07. als Geburt seiner Seele zurück in die geistige Welt.


    Auch ich werde ihn weiterhin vermissen in dem Sinne das er in seinem physischen Körper nicht mehr bei mir sein kann. Es wird auch immer etwas von diesem Vermissen , der Sehnsucht , der Traurigkeit bleiben aber ich kann mein erlangte Wissen nicht mehr einfach beiseite schieben.

  • liebe Anja,


    du bist stark.... :24: wir alle sind stark, sonst wären wir vermutlich garnicht mehr hier..


    und es ist toll, wie du dein neues, nicht gewolltes leben angehen möchtest :24:


    ja, das mit diesen ehrenämtern haben viele hier ebenfalls in angriff nehmen wollen, mich eingeschlossen... irgendwie ist dies meist der erste gedanke, um irgendeinen neuen sinn im leben zu sehen.... ich denke immer, wir sind soooo voller liebe zu unseren verstorbenen dass wir einfach garnicht wissen wohin mit dieser liebe weil sie nicht mehr - real - gegengeliebt wird.... und von daher wollen wir diese überbordende liebe an bedürftige menschen weiter geben....


    aber meist hakt es dann auf einmal und nichts will funktionieren in dieser richtung.... manche von uns lassen es dann wieder bleiben mit den ehrenamtsversuchen, weil es tatsächlich so aussieht als sollte es doch nicht sein.... auch Tigerlilly ist vor längerer zeit wieder vom gedanken an ehrenamt abgekommen. Tigerlilly, ich hoffe du entschuldigst dass ich das in deinem namen hier schreibe :24:


    dazu gibt es einige hier die eh schon immer ehrenamt machten und von daher dies ihr halt war und immer noch ist in der trauerzeit.


    es ist jedenfalls schön zu lesen, wieviel mut du hast und wieviel in dir steckt, liebe Anja, bleibe auf diesem weg.


    alles liebe von Bine

  • Liebe Anja,

    es ist toll, wie du versuchst mit der neuen Situation klarzukommen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, auch wenn es vermutlich immer nur kleine Schritte sein werden.

    Aber so wie ich dich einschätze, schaffst du das.

    Ich schicke dir eine Umarmung.

    Monika

  • Danke Mausebaer,

    ob das alles klappt weiß ich nicht aber ich muss auch noch etwas Geld verdienen. Ich habe aber gemerkt das ich andere Prioritäten setze. Was vor meinem Tag X noch ok war ist es jetzt einfach nicht mehr.

    In meinen alten Beruf als Anwaltsgehilfin werde ich wohl kaum noch arbeiten können.....für diesen versnobten Bereich bin ich zu stark tätowiert und seit 25 Jahren raus.


    Ich werde lernen müssen zu vertrauen. Ich glaube das ist eine weitere Aufgabe für meine Seele.....vertrauen. Ich habe mich gebetsvoll an die geistige Welt gewandt und tue es weiterhin. Heisst nicht das ich mich zurücklehne und warte aber ich bin überzeugt das sie mir auf die eine oder andere Art und Weise die entsprechenden Impulse geben werden.


    Ich hatte ja auch schon mal die Idee noch mit dem Stricken von Islandpullovern selbstständig zu machen. Ich war steicktechnisch immer eine Niete....dann hab ich vor 2 Jahren damit angefangen ....erstaunt über mich selber , denn die Muster in der Passe , wo man ständig zählen und Farben wechseln muss ....einfach gruselig. Aber komischerweise flutscht das bei mir und ich hab die schwierigsten Modelle gestrickt und es hat mir Spass gemacht.


    Aber wie in immer in meinem bisherigen Leben ....ich bin nie in den Quark gekommen auch mal was umzusetzen obwohl ich das Potenzial dazu hatte.....es war so schön bequem mich von Ronald durchs Leben tragen zu lassen .


    Vielleicht ist jetzt Die Zeit gekommen mein Potenzial zu entfalten.


    Wie gesagt ich vertraue darauf das meine Gebete erhört werden und mir die richtigen Impulse gegeben werden.


    Liebe und Frieden für Euch Alle in dieser schwierigen Zeit in der sich Alle hier befinden.

  • LIebe Anja,

    ich finde es wirklich bewunderungswürdig, dass du beschlossen hast dein Leben in die Hand zu nehmen.

    Das heißt auch, alles was zu deinem alten Leben gehört hat auf den Prüfstand zu stellen, um einen gangbaren Weg für dich und zumindest die zwei Kinder, die zu dir stehen, zu finden.

    Es wird mit Sicherheit ein schwerer Weg werden, aber meiner Meinung nach auch ein lohnender!

    Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg mit deinen Plänen! Gabi

  • Ich werde mich also informieren wo ich etwas entsprechendes finde im Bereich mit alten Menschen, behinderten Menschen. Sterbebegleitung wäre auch ein Bereich den ich gerne ausüben würde aber ich muss schauen welche Vorraussetzungen zu erfüllen sind. Ich möchte meine verbleibende Erdenzeit sinnvoll einsetzen.

    Liebe Anja, ich finde das einen tollen Gedanken und wünsche dir, dass sich alles so umsetzen lässt, wie du möchstest! :24:

    LG Andrea

  • Ihr Lieben,

    danke für Eure Worte. Ja ...ich werde schauen was sich umsetzen lässt. Die Gewissheit das unsere Lieben nicht fort sind, noch bei uns sind,uns begleiten ....das hilft schon sehr.


    Nur grad hat mich ein Tief erwischt. Ich stehe gerade mit meinem Auto auf der Auffahrt und denke.....wie schön wäre es wenn er mir jetzt entgegenkommt....und ich habe förmlich meine Erleichterung gespürt....ok war doch alles nur ein böser Traum.


    Mein Tag war heute stressig...heut morgen sprang mein Auto nicht an, ADAC anrufen....meine Tochter ist gekommen, sie hast wieder repariert.


    Hilfe hab ich , ich kann mit einem guten Freund jederzeit unterhalten, gestern Abend war ich bei Freunden zum Kaffee.....aber das füllt die Lücke nicht aus.


    Ich hab selten jemanden mit dem ich über Ronald reden kann. Wenn ich unseren Freund anrufe....drehen sich die Gespräche im Kreis. Bei unseren Freunden wo ich zum Kaffee war hab ich es so gut es geht vermieden meine Trauer allzustark zu zeigen. Als ich sie hab durchblicken lassen spürte ich die Hilflosigkeit und die Angst der anderen. Wäre mir genauso gegangen.


    Ich finde in dem Umfeld das zu UNS gehörte einfach keinen Platz mehr und auch ich komme nicht damit klar wenn ich die Angst bei den anderen spüre....die Angst davor das ihnen so etwas auch passieren könnte. Das erinnert mich an meine Angst wenn ich mit so etwas konfrontiert wurde ...nur das es jetzt für mich Realität geworden ist.


    Immer wenn ich einen stressigen Tag hatte verfalle ich gleich wieder in alte Muster...alles grau, ich schaff das nicht usw. Das war auch schon so als Ronald noch körperlich da war.


    Ich bin nie morgens normal aufgestanden....ich bin aufgestanden und habe meine Kriegsrüstung angezogen ...allzeitbereit um in die Schlacht zu gehen. Daran konnte auch Ronald nichts ändern. Ich hab das Leben eigentlich immer als Kampf empfunden.


    Ronald war immer die Ruhe selbst und sein Susisonnenscheingemüt hat mich manchmal zur Verzweiflung gebracht. Wir waren da grundverschieden.


    Ich frag mich wie ich ohne diesen Ausgleich zurecht kommen soll.

  • Liebe Anja,

    "Susisonnenscheingemüt" welch eine Wortschöpfung, genial.

    Es kann kein, auch noch so guter Freund,

    Deinen lieben Mann ersetzen. All die Erlebnisse, die Höhen und Tiefen, die Ihr gemeinsam erlebt habt, sind einmalig und leider auch unwiederbringlich. Hast Du Dich schon einmal gefragt , ob Du wirklich in Dein Umfeld hineinpassen möchtest.

    Auch wenn es bittertraurige Erlebnisse sind, die uns trafen, so haben sie unserer

    Seele einen tiefgehenden Sinn verliehen, den wir in der Welt draußen am ehesten bei Trauernden wiederfinden.

    Vielleicht ist das Leben ein Kampf. Wenn ich ganz unten bin, fällt mir manchmal eine Redewendung ein. "Wenn die Nacht am dunkelsten ist, beginnt der Tag."

    Magst Du Deine Kriegsrüstung wieder anlegen und weiter gehen? Dein lieber Mann begleitet Dich.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Liebe Anja,

    ich kenne da Gefühl fehl am Platze zu sein und die Reaktionen sind bei vielen in meinem Umfeld genauso. Man spürt förmlich die Angst, dass ihnen dasselbe passieren könnte.

    Das mit der Kriegsrüstung kenne ich auch, leider verleiht einem die Rüstung noch ein zusätzliches Gewicht, das zu der Last, die man herumschleppt, dazukommt.

    Ich wünsche dir einen ertäglichen Sonntag.

    Liebe Grüße

    Monika

  • Heut Nachmittag hab ich es tatsächlich mal geschafft zumindest mit saubermachen anzufangen ....nur um jetzt in tiefe Trauer zu fallen ....keiner der mehr nachhause kommt und sich freut , sich auf mich freut und auf unser schönes Zuhause.😭


    Im Moment weiß ich nicht wie ich das aushalten soll. Mich überkommt so eine abgrundtiefe Verzweiflung . Ich fühl mich allein . Allein und verzweifelt. Wäre mein 16 jähriger nicht da könnte ich einfach gehen. Im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher als zu gehen. Aufhören den Überlebenskampf zu führen. Niemand hier der mich in den Arm nimmt und tröstet.

  • Liebe Anja<3:30:<3


    du brauchst nicht schreiben ...nicht antworten<3:30:<3...

    UND

    du darfst dich

    Ich finde in dem Umfeld das zu UNS gehörte einfach keinen Platz mehr und auch ich komme nicht damit klar wenn ich die Angst bei den anderen spüre....die Angst davor das ihnen so etwas auch passieren könnte.

    Mein Tag war heute stressig...heut morgen sprang mein Auto nicht an, ADAC anrufen....meine Tochter ist gekommen, sie hast wieder repariert.

    Aufhören den Überlebenskampf zu führen.

    Es schüttelt mich so heftig wie vor 12 Wochen. Könnt von jetzt auf gleich diese Welt verlassen.

    das alles Innerlich fühlen... ja das darfst du noch wirklich genauso fühlen... denn es ist dein momentanes Gefühl<3;(<3

    dennoch

    alles was du schon einmal in deiner trauer ANGEDACHT hast...das bleibt...

    eben stand da mein Tippfehler "beleibt" statt"bleibt"...

    eigentlich stimmt das ja auch ... Alle unsere Gefühle sind im Körper ...im <3Leib<3 nach alter Schreibweise...


    Schlicht und ergreifend ...leider ergreifend nur virtuell ... wir sind bei dir<3<3<3<3<3<3

    UND

    dein Sohn und deine Tochter liebend real...

    es ist ja so

    wenn dein Sohn DICH tröstet und deine Tochter DIR ganz REAL hilft ist das völlig dennoch VERBINDENDE Liebe in der Trauer

    <3<3<3<3<3<3<3<3Sverja

  • Könnt von jetzt auf gleich diese Welt verlassen.

    Ja, ja und tausend Mal JA!


    Dieser Schmerz ist so stark, so stark kann physischer Schmerz niemals sein!

    Du bist nicht alleine damit!

    Wir teilen deinen Schmerz und etliche von uns haben diesen Satz ohne Zweifel schon mehrmals gedacht oder in tiefer Verzweiflung laut ausgerufen.

    Dennoch sind wir alle noch da, denn sterben wollen oder aktiv das Leben zu beenden, dazwischen liegen Welten.

    Wir müssen das Leben nicht mögen, aber wir leben weiter aus verschiedenen Gründen, wir alle brechen zusammen, verzweifeln, möchten uns einfach auflösen und danach stehen wir wieder auf und machen weiter.

    Und irgendwann gibt es ein erstes Lachen, das echt ist.

    Irgendwann genießt man die Wärme eines sonnigen Herbsttages und ist berauscht von der farbigen Vielfalt der Natur, die ihren Abschied nimmt und sich zurückzieht in ihre ganz eigenen Vergänglichkeit.

    Zuerst fühlt es sich an wie Verrat, aber es passiert immer öfter zwischen den Tagen der Verzweiflung, der Trauer und dieser unendlichen Sehnsucht nach den Liebsten, nach Frieden im Herzen.

    Und da liegt meine ganz persönliche Hoffnung, dass es irgendwann einmal auf längere Zeit bleiben wird, dieses Lachen, dieser Genuss und dass die Trauer in ein bereichertes Leben mündet, denn wir alle haben noch soviel zu geben, wenn wir uns erst einmal wiedergefunden haben.


    Dein Wunsch auf der Stelle zu sterben ist sowas von nachvollziehbar, aber ebenso klar ist , dass du diese Schmerzwellen reiten lernen wirst. einmal ganz tief unten, dann wieder oben, Luft holen und Kraft tanken.

    Ich möchte meinen, du machst das schon ganz gut, liebe Anja, alles LIebe und eine herzlice Umarmung sendet dir Gabi