unendlich verloren

  • Liebe Johanna, ich habe meinen Mann auch gerne verwöhn, wenn er es zulies, ohne dass er dachte, er verliert seine Selbstständigkeit. Sie wollten uns ja nie zur Last fallen. Manchmal sagte er sowas wie: das möchte ich selber machen....oder du sollst mich nicht immer so verwöhnen....oder mal sagte er : ich bin doch kein Kind. Ich sagte: ok, hör mir mal zu: Du hast natürlich das Recht , meine Hilfe abzulehnen und ich kann das auch akzeptieren. Aber ich glaube es geht dir nicht nur darum, selbsständig zu sein, sondern weil du denkst du fällst mir zu Last! Wenn ich jetzt an deiner Stelle wäre und ich dir jeden Tag sagen würde, dass ich keine Kraft mehr habe und mir alles so schwer fällt und dass ich bei jeder Anstrengung Angst habe, keine Luft mehr zu bekommen....würdest du dann nicht gerne auch für mich eine Kleinigkeit machen, wie dir das Essen vorzurichten oder dir beim Duschen zu helfen oder diesen Scheiss Zettel aufzuheben, der gerade runtergefallen ist. Würdest Du nicht auch denken, wenn ich ihr das jetzt abnehme, dann hat sie vielleicht schon wieder mehr Kraft um nachher selbstständig ins Bad zu laufen oder auf die Toilette????

    Dann schaute er mich mit großen Augen an und sagte: So habe ich das ja noch nie gesehen und ich dachte immer du machst das nur aus Mitleid.

    Er sagte: jetzt kann ich dich auch bissl besser verstehen und vielleicht fällt es mir nun auch leichter etwas anzunehmen.

    Ja, ich würde dir auch helfen, aber ich bin ja nur noch im hier und jetzt und du denkst vielleicht weiter, als ich mich traue.

    Danach lagen wir uns im Arm....und haben uns gegenseitig entschuldigt:30:

  • Liebe Verbuendete,

    ich habe, glaube ich, immer zu viel vorausgesetzt. Ich ging immer davon aus, dass er hinter meiner Hilfe die Liebe sieht, die ich für ihn empfinde. Ich danke dir für den Denkanstoß, denn Mitleid war nie meine Intention.

    Alles, was ich für ihn getan habe, das tat ich gerne und ich weiss, er hätte das Gleiche für mich getan.


    @ Birgit,

    das ist unheimlich lieb von dir. Ich wünsch dir einen möglichst guten Sonntag.

    Liebe Grüße

    Johanna

  • Liebe Birgit,

    ich hangele mich von Tag zu Tag. Dienstag bis Donnerstag gehe ich arbeiten, da fühle ich mich insgesamt recht wohl, bis ich heim komme, aber gut oder nicht, ich werde damit leben müssen.

    Wie geht es dir, liebe Birgit?

    Ich drück dich mal:24:

    Johanna

  • Hallo Johanna

    Bei mir geht es auch auf und ab . Meine Tochter sagt vormittags sein ich gut Drauf und nachmittags

    übernimmt mein Herz und dann weine ich viel.

    Ich habe Angst vor Sonntag ,der 1Advent ohne meine große Liebe ,Schrecklich ...

    Hast du eigentlich Kinder?


    Ich wünsche einen schönen Abend und auch ich drücke dich :24:


    Birgit

  • Liebe Birgit,

    ja, ich habe 4 Kinder aus der ersten Ehe. Meine jüngste Tochter war vom ersten Moment verliebt in meinen Achim. Seit Daggi 11 Jahre alt ist, wollte sie adoptiert werden. 2018, als sie 28 Jahre alt war, hat Achim sie adoptiert. Die beiden waren von Anfang an irgendwie miteinander ver-

    bunden. Bei mir ist es umgekehrt, morgens bin ich immer ganz schlecht dran, weine, habe Panikattacken. Abends habe ich es dann fast geschafft- heute sind es 134 Tage und Abende ohne ihn.

    Ich wünsch dir einen möglichst guten Abend

    Johanna

  • Guten Abend Johanna


    Ich hoffe du hast deinen Arbeitstag gut überstanden ,Wie geht es dir ?


    Ich finde es zur zeit Gruselig ,zu früh Dunkel ,bald erster Advent alles dinge

    die mir angst machen .Ich vermisse Helmut .Ich hoffe ihr hilft mir das alles zu überstehen

    Alleine Sein Ist so besichssen .Ich kämpfe jeden Tag damit


    Ich wünsche Dir alles liebe

    Birgit

  • Mahlzeit appetitlich und schön garniert anzubieten, wie hat er sich darüber gefreut..

    Liebe Johanna,

    ja, die Zeit, die vergangen ist, ist uns auch keine Hilfe....mit geht es wie dir, zu nichts kann ich mich aufraffen. Ich verstehe deine Gedanken so gut. Ich habe Jürgen zu Hause auch gerne das Essen an seinen Fernsehsessel gebracht, immer schön und sein Libelingsessen.

    Sie waren so dankbar unsere Männer.

    Was uns bleibt, ist sie in unserem Herzen lieb zu haben, für immer.

    Das kostet unheilich viel Kraft, weil damit auch die ganzen Erinenrungen kommen und ich manchmal nicht sicher sind, ob sie stimmern oder ob ich nur denke, dass sie stimmern. Geht es dir auch so manchmal?

  • Die Liebe, die bleibt, die Sehnsucht, die nicht schwächer, sondern stärker wird, die Erinnerung, die manchmal lähmt.. Ja, liebe Verbuendete, manchmal habe ich keine Kraft mehr. Ich habe für ihn, alles Mögliche erkämpft, ich habe ihn bis zum letzten Atemzug begleitet, ich habe seinen Leichnam mit versorgt und gleichzeitig dafür gesorgt, daß sein Körper in Ruhe gelassen wird. Und trotzdem, ich habe das Gefühl, nicht genug für ihn getan zu haben. Ich werde ihn nicht vergessen, solange ich lebe, ich spreche täglich mit ihm und es reicht mir nicht. In dem Lied "Heaven can wait", gibt es eine Textzeile "without pain without fear", es wurde zu seiner Beisetzung gespielt und es war das, was ich ihm von ganzem Herzen wünsche. Sollte ich einen Wunsch frei haben, wünsche ich mir, dass er mich irgendwann abholt.

  • ... nein, liebe Johanna, es reicht nicht. Wie sollte es denn auch!!!

    Alles bleibt einseitig... die Liebe, die Erinnerung (ich verdamme sofort jedes Bild aus meinem Kopf, weil der Schmerz mich umbringen würde), die Gespräche...

    Ich kann der Erinnerung an das Glück nichts Tröstliches abgewinnen***