Am 20.11.2021 ist für mich die Welt stehengeblieben .... mein größtes Glück wurde mir genommem
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Nun ist doch eine ganze Zeit vergangenen seitdem ich mich das letzte Mal aus meinem Wohnzimmer gemeldet habe. Lese schon viel mit, aber oftmals fehlen mir Konzentration und auch Motivation zu schreiben.
Inzwischen lebe ich nun seit 13 Wochen mit dem Verlust meines Mannes. Ein Mensch, der durch nichts und niemanden zu ersetzen ist. Er war einfach "alles" für mich. Mein Leben ohne ihn ist absolut leer. Versuche jeden Tag aufs Neue meinen Alltag zu strukturieren, besser gesagt, mich an ein Leben ohne ihn zu gewöhnen. Es ist für mich noch immer nicht wirklich "real", noch immer eine schier unlösbare Aufgabe. Hier im Forum geht es mir nicht alleine so, das tröstet ganz klar. Ich habe eine Psychologin, die mir immer wieder sagt, das dauert. Im März starte ich dann noch zusätzlich mit einem Gesprächskreis "TRAUER". Dennoch bin ich so leer und zerrissen. Ich kann mich zu nichts aufraffen und bin körperlich überhaupt nicht nicht belastbar. Schaffe oftmals nur 1/3 von dem, was ich früher geschafft habe. Wenigstens kann ich seit einigen Tagen etwas besser schlafen.Habe mir ein pflanzliches Antidepressiva aus der
Apotheke geholt.
Hoffentlich habt ihr alle den Sturm
einigermaßen unbeschadet überstanden. Bei mir ist soweit nichts passiert.
Seid ganz lieb umarmt
Gaby
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Ach Hasi....
Es ist doch alles noch so frisch!!!!
Wie sollte etwas real erscheinen? 17 Monate sind das Niko nicht mehr nach Hause kommt und es will nicht in meinen Kopf...es reißt mich schier von den Socken wenn ich irgendwo ausfüllen soll: Anzahl Kinder......
Mute dir nicht zu viel zu......
Fühl dich gedrückt
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Liebe Hasi,
natürlich kann niemand Deinen lieben Mann ersetzen. Der Weg der Trauer ist steinig und lang. Von Herzen wünsche ich Dir, daß Dich professionelle Hilfe und ein Gesprächskreis unterstützen können.
Lass Dich tröstend umarmen
Sommermond
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Liebe Tamara,
Liebe Sommermond,
vielen Dank für Eure mutmachenden Worte.
Es ist so unendlich schwer.... Mache mir wieder Vorwürfe am Ende nicht richtig reagiert zu haben und den Notarzt zu spät gerufen zu haben. Dann denke ich wieder, es sollte so sein. Er wollte nicht ins Krankenhaus, vielleicht hat er sogar gespürt, dass er gehen muss und wollte einfach zu Hause bei mir sterben. Ein ständiges Auf und Ab der Emotionen, anstrengend.
Seid umarmt
Gaby
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Liebe Hasi/Gabi,
am 20.11.21 ist Dein Schatz in die andere Welt gegangen. Das ist 3 Monate her.
Mein Schatz ist am 23.11.20 in die andere Welt gewechselt, daß ist also 15 Monate her.
Ich habe den Notarzt auch zu spät gerufen. Er wollte es einfach nicht. Ich mache mir manchmal Vorwürfe, daß ich ihn über Haupt gerufen habe.
Hätte ich es nicht getan. Wäre er zu Hause in seinem Bett einfach eingeschlafen. Für immer.
Aber dann hätte ich mir Vorwürfe gemacht die Rettung nicht gerufen zu haben. Dann wüßte ich ja nicht, daß er auch mit Rettungswagen gestorben ist.
Egal wie es war, nachträglich fragt man sich so viel. Denkt man an HÄTTE.... aber wir wußten es nicht, wir haben unser Bestes getan. Und zum Teil war dieser Tag ein Trauma für uns.
Quäle Dich nicht mit Vorwürfen. Egal was auch immer Du anders gemacht hättest, Vorwürfe hättest Du immer gefunden. Nur Andere.
Ralfsheidemarie
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Liebe RalfsHeidemarie,
Deine Gedanken haben mich den ganzen Tag über beschäftigt......Sie haben mir geholfen, doch endlich anders/besser? mit meinem Vorwürfen umzugehen bzw. anders an das Thema heranzugehen. Das tut gut.
Wie Du schon schreibst, der Tag war auch zum Teil ein Trauma für uns. Da mein Mann an einem Samstag bei uns zu Hause gestorben ist, war es für mich stundenweise ein absoluter Albtraum. Notarzt, Polizei, Kripo, sein Sohn, seine EX, kaum eine Möglichkeit sich richtig zu verabschieden....Das habe natürlich ein paar Tage später ausgiebig nachgeholt.
Dennoch wäre ich, wie alle hier, sehr froh, das Rad zurück drehen zu können. Habe übrigens für mich auch die Geschichte, dass er wieder zurück kommt. Interessant! Er hat schon einen Herzinfarkt oder Schlaganfall und war im Krankenhaus. Nach einer Zeit der Rehabilitation wird er mir im Rollstuhl zurück in unsere Wohnung gebracht.Er ist zwar nicht mehr "der Alte", aber er ist noch da!
Gaby
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Liebe Gaby,
ja Gaby, das Leben hat sich von einem Tag auf den anderen komplett verändert, die gemeinsame Zeit ist vorbei,
es fühlt sich an, als wäre man aus der Welt rausgefallen, man fällt ins Bodenlose.
Es tut unfassbar weh, und der Verlust wird immer spürbar sein.
Es war alles wie ein Albtraum aus dem ich gerne erwacht wäre und gesehen hätte dass es nur ein Traum war.
Leider war es kein Traum.
Maximilians Verlust, ist immer noch Bestandteil meines Lebens, aber die Trauer ändert sich,
sie wird ruhiger. Du lernst mit deiner Trauer umzugehen. Trotz allem, wünsche ich mir, dass er zurück kommt.
liebe Grüße
Maike
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es fühlt sich an, als wäre man aus der Welt rausgefallen, man fällt ins Bodenlose.
Es tut unfassbar weh, und der Verlust wird immer spürbar sein.
Es war alles wie ein Albtraum aus dem ich gerne erwacht wäre und gesehen hätte dass es nur ein Traum war.
Leider war es kein Traum.
Rausgefallen aus der Welt.......genau, genauso 😔
Manchmal träumt man man fällt über etwas und fällt und fällt und fällt.......
Was würde ich nur dafür geben aus diesem Alptraum aufzuwachen...💔
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Was würde ich nur dafür geben aus diesem Alptraum aufzuwachen...💔
IN einem Albtraum erwachen wir jeden Tag ....
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Ja Niobe du hast so recht.....
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Liebe Heidi,leider gelingt es mir nur manchmal es so zu betrachten Gedanken sind frei.Das ist eigentlich schön. 🌞Oft sind meine Gedanken aber sehr flatterig🦇🦇🦇🦇wie Fledermäuse und einer macht plötzlich Licht🌕
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Inzwischen werden die Tage heller, die Sonne scheint häufiger und die Tage, Wochen und Monate mit dem Verlust unserer Liebsten werden immer mehr. Die Trauer verändert sich allerdings nicht in einem gesunden Verhältnis zu der hinter uns liegenden Zeit.
Ja, es stimmt, liebe Maike, es fühlt sich an, als wäre man aus der Welt herausgefallen, ins Bodenlose..... Es tut so unendlich weh. Das bisherige Leben ist einfach weg und das neue Leben???? Ich jedenfalls kann da im Augenblick noch so gar nichts mit anfangen.
Ich habe kaum Freude an etwas, obwohl ich schon ein wenig vorwärts laufe - will sagen, ich versuche , einen strukturierten Tagesablauf zu haben. Aber das fällt mir so unendlich schwer. Ein wenig Geduld mit mir selber könnte da ganz sicher nicht schaden. Außerdem muss ich einfach mein Tempo ganz alleine bestimmen.....Trotz allem mache ich inzwischen aber auch die Erfahrung, dass ich ein klein wenig "besser atmen " kann. Ich habe nicht mehr ständig!!! das Gefühl, der Verlust nimmt mir die Luft zum atmen. Trotzdem würde ich sehr gerne das Rad zurückdrehen und dort weitermachen, wo wir beiden aufgehört haben. Ein Leben ohne ihn ist und bleibt einfach immer noch undenkbar für mich....
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Heute sind es genau 4 Monate.....4 Monate voller Tränen, Gedanken an das"alte Leben " und dem Bewusstsein, mit dem "neuen Leben" so überhaupt nichts anfangen zu können, besser anfangen zu wollen. Die Emotionen, das Vermissen, das "WIR", die vielen schönen Erlebnisse, die Bilder in " unserer Wohnung " und das Bewusstsein, niemals wieder auf einen so wertvollen Menschen zu treffen....... all' das überwiegtTrauer braucht seine Zeit und man muss achtsam und geduldig mit sich sein und - vor allen Dingen - lernen, dass man sich nun ausschließlich um sich kümmern muss. Niemand mehr, für den man uneingeschränkt da sein möchte.
Dem gegenüber steht aber auch der Alltag, der einen "Schritt für Schritt" wieder einholt. Sicherlich bis zu einem gewissen Punkt auch richtig und wichtig, aber es darf auch nicht über die eigenen Kräfte gehen. Ich mache da im Augenblick die Erfahrung, aus meiner Trauer regelrecht "herauskatapultiert" zu werden" und das möchte ich auf gar keinen Fall. Ich werde mir ganz sicher die Zeit für meine Trauer nehmen, die ich brauche. Werde mich nun auch einmal mit dem Buch von Megan Devine - Es ist okay, wenn Du traurig bist -, beschäftigen-. Allen hier, die mich darauf gebracht haben, einen ganz lieben Dank....
Habt einen erträglichen Sonntag🌞
Gaby
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Ich geh dann auch Trauerbuch lesen. Mir hilft das auch etwas.
Dir auch einen erträglichen Sonntag!
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Liebe Gaby,
kenne das Buch und fand es hilfreich. Noch hilfreicher wäre es wohl wenn mein Umfeld es auch gelesen hätte.
Es ist leider so dass das Verständnis im Umfeld schneller abnimmt als ich mich auf meinem Weg der Trauer nach vorne bewege.
Das bringt mich dazu mich immer mehr zu " verstecken " soll heißen auf die Frage " Wie geht es dir " antworte ich wie gewünscht " Gut "
oder vielleicht noch " Muß ja weitergehen " weil ich weiß dass sie nichts wissen von den Schmerzen, der Einsamkeit. Es sind aber auch Menschen die diese Frage als Konversationsfloskel benutzen und nicht wirklich an meinem Befinden interessiert sind.
Um so wertvoller sind für mich die Personen die wirklich wissen wollen wie es mir geht.
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Liebe Steffi,
ja, es wäre wirklich hilfreicher, wenn unser Umfeld sich anders zum Thema "TRAUER" stellen würde. Auch ich mache diese Erfahrung immer wieder. Aber Trauernde sind und bleiben nun einmal "unbequem". Bei mir ist es schon sehr lange, nicht nur ohne meinen Schatz, sehr ruhig geworden. Bereits nach 7 Wochen war jemand aus meinem Umfeld der Meinung, ich verfalle in Selbst-Mitleid, und ich solle ihn endlich loslassen. Unglaublich, wie einfach es sich manche Menschen machen......
Soviel "Unsensibilität" muss man nicht haben, ich ziehe mich auch immer mehr zurück. Allein die Frage - "Wie geht es Dir" - in dieser Situation zeigt meiner Meinung nach schon ganz deutlich, dass das Gegenüber nicht wirklich interessiert ist. Ein "alter Bekannter", die große Ausnahmehat seinen Anruf mit dem Satz eingeleitet - "Ich weiss nicht wirklich, was ich sagen soll". Das sind in meinem Augen die Menschen, auf die man zählen kann.
Die Schmerzen der Einsamkeit, unser neuer und ständiger Wegbegleiter, wollen angenommen/akzeptiert werden. Ob uns das je gelingt? Im Augenblick bin ich mir da nicht so sicher. Mir ganz persönlich steht im Mai noch unser 1. Hochzeitstag ohne ihn bevor
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Liebe Gaby,
Es ist ein gesellschaftliches Problem. Je fortschrittlicher die Medizin desto weiter rückte Tod und Trauer in den Hintergrund.
Wir sind heute eine Happy Life Gesellschaft. ( In Coronazeiten zeigt sich das in der Dramatik des ausfallenden Urlaubs )
Für Tod und Trauer ist kein Platz und wir haben auch nicht gelernt damit umzugehen. Vor dem Tod meines Mannes war meine Vorstellung von Trauer auch eine gaaanz andere.
Um in unserem Umfeld existieren zu können müssen wir das " Spiel " mitspielen.
In unserer Trauer sind wir dazu nicht in der Lage und das grenzt uns aus. Wäre auch noch in Ordnung, eben eine Auszeit vom Leben.
Aber unser Umfeld versucht leider uns ihre Vorstellung von Trauerarbeit aufzudrängen und das ist es, was es uns so schwer macht.
Die logische Schlußfolgerung wäre jetzt, dass wir in die Welt hinausziehen und den richtigen Umgang mit Trauernden verkünden.
Dazu fehlt uns ( mir zumindest ) die Kraft.
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