Plötzlich ist alles anders und die Welt steht still

  • Ich war gerade mit meinen Hunden draußen. Bei uns heute keine Sonne, sehr viele Wolken und kalt.

    Ich verkrieche mich jetzt beim Schreibtisch und versuche bis zum nächsten Spaziergang mit den Hunden nicht zu denken.

    Irgendwie fühle ich mich ständig an, als würde ich auf etwas warten. So innerlich. Es gibt aber nichts. Warte ich auf insgeheim auf ein „Wunder“? Auf bessere Zeiten? Worauf?

    Ach ja, ich wollte ja nicht denken und fange bereits jetzt damit an.

    Sunset, natürlich sollst du hier gerne über dich reden. Immer wieder, das ist wichtig.

    Herzliche Grüße Hedi

  • Liebe Hedi,

    wie gut, dass du auch Hunde hast und auch bei Wind und Wetter draußen bist.

    Ich werde gleich in unseren Garten gehen und ihn ein wenig Frühlingsfit machen.

    Das fällt auch unter den Punkt „nicht denken“. Obwohl mir in den letzten Tagen aufgefallen ist, dass ich zwar viele Arbeiten erledige, davon aber irgendwie nicht viel mitbekomme…

  • Liebe Sunset,

    Hedi hat es gut beschrieben. Was soll noch passieren, denn das ganz Schlimme ist schon passiert. Du überstehst den Tag. Wir alle hatten große Angst davor. Ich frage mich gerade nach knapp 3 Monaten, wie überstehen wir überhaupt diese Tage.


    Fühle dich gedrückt

    Sabine

  • Liebe Sabine,

    vielen Dank.

    Ich bin nur froh, dass ich viele liebe Leute um mich habe, er viele Freunde und fantastische Kollegen hatte und es keinen Streit gibt.

    Ich hoffe, dass ich auch bald 3 Monate geschafft habe.

    Demnächst werde ich mit seinen 2 Schwestern und seiner Nichte Urlaub für die Seele machen.

    Das Ferienhaus war eigentlich schon lange für ihn und mich und natürlich unseren Hund gebucht. Nun gibt es eine andere

    Reisegesellschaft….

    Liebe Grüße

  • liebe sunset!

    ich habe erst jetzt deine Geschichte gesehen,und wollte dir auch noch mein herzlicheds Beileid aussprechen. es ist unfasssbar,wie das schicksal manchmal zuschlägt. sei herzlich willkommen hier und fühl dich mal gedrückt,wenn du magst.:33::30:

  • Liebe Bettinalein,

    vielen Dank für das Drücken. Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben und es tut gut sein Schicksal zu teilen und zu lesen, dass man nicht allein ist.

    Gestern war ein schlechter Tag. Meine Eltern wollten mich ablenken und mit mir zum Eis essen fahren. Das geht bei mir noch nicht.

    Ich kann noch nicht unter glückliche Leute und auch nicht dahin fahren wo ich früher immer mit meinem Schatz war. Ich hoffe, dass sich das irgendwann ändern wird.

  • Liebe Bettinalein,

    vielen Dank für das Drücken. Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben und es tut gut sein Schicksal zu teilen und zu lesen, dass man nicht allein ist.

    Gestern war ein schlechter Tag. Meine Eltern wollten mich ablenken und mit mir zum Eis essen fahren. Das geht bei mir noch nicht.

    Ich kann noch nicht unter glückliche Leute und auch nicht dahin fahren wo ich früher immer mit meinem Schatz war. Ich hoffe, dass sich das irgendwann ändern wird.

    bestimmt. irgendwann mal. lasss dir da zeit. Hör gut auf dich und dein Inneres.:30:<3

  • Hallo,

    das Wochenende mit Trauerfeier ist überstanden.

    Nun bin ich wieder zurück in unserem Haus, das leider nur noch ein Haus, aber kein Heim mehr ist.

    Die Trauerfeier wäre ganz in Jens Sinne gewesen und alle wichtigen Weggefährten waren da um sich von ihm zu verabschieden.

    Es ist schwierig jetzt das endgültige Grab zu sehen, das 2 Autostunden von mir entfernt ist.

    ich bin so unglaublich leer und müde.

    Gleich muss ich seinen Dienstwagen ausräumen, den mir seine Firma netterweise noch einen Monat stehen ließ - so ging es mir besser und es hatte sich nicht so endgültig angefühlt…:33:

  • Liebe Sunset0312,


    ja, liebe Sunset, ging mir ebenfalls so. Das Heim. das Haus war nunmehr meine Unterkunft,

    mein Schlafplatz. Ich war fremd in einer eigenen Wohnung, dieses Zuhause Gefühl

    war nicht mehr da.

    Ich konnte die Tatsache seines Todes überhaupt nicht realisieren.


    Mit der Zeit fand ich mich damit ab, dass er verstorben ist, aber Ich habe mich für immer verändert,

    und die Trauer wird mich ein Leben lang begleiten.


    L.G.

    Maike

  • Liebe Sunset

    Ich kann dich so gut verstehen mit dem Haus. Und einen Rat aus diesem Empfinden zu kommen habe ich leider auch nicht.
    Wie Maike es so treffend beschrieben hat . Irgendwie ist das Haus zu einer Unterkunft , Schlafplatz geworden.
    Das geht mir leider nach 5 Monaten immer noch so.
    Unser Haus war Leben , jetzt ist es für mich Einigelung ohne Leben.


    Lass dir einfach Zeit . Tue nichts zu der du dich nicht in der Lage fühlst.
    Es ist so schwer dieses Leben OHNE zu akzeptieren .
    Wir sind alle auf der Suche .
    Herzliche Grüße <3<3

  • Liebe Maike, Liebe Sonnenschein57,

    es tut gut zu hören, dass ich mit meinen Gefühlen nicht alleine bin. Wir hatten leider nur 4 Jahre in unserem Traumhaus, das wir zusammen entworfen und gebaut haben. Aus jeder Ecke schaut mich Jens an, der eigentlich fast alles (außer Strom und Heizung) selber gemacht hat. Er hatte immer tolle Ideen und konnte einfach alles.

    Nun sitze ich hier allein mit unserem Hund, der auf der Trauerfeier wirklich super war.

    Natürlich war unser Hund bei der Trauerfeier dabei, er war Jens ein und alles.

    Vorhin im Wald war plötzlich ein Geruch für eine kleine Sekunde, der mich an Jens erinnert hat.

    Das war wirklich komisch. Leider war er schon wieder verflogen als ich ihn gerade zugeordnet hatte.

    Liebe Grüße

  • Bei uns trägt auch alles , alles die Handschrift meines Mannes.
    Er war ein Allroundtalent , konnte auch alles .
    Das ist so schön und ich kannte es nicht anders, war so selbstverständlich, was nicht selbstverständlich war.
    Man sieht jetzt jedes Detail mit Liebe, Dankbarkeit und zugleich großem Schmerz. :33::33:


    Mit den Gerüchen ist seltsam .
    Ich hatte es mit Kaffee. Mein Mann liebte Kaffee. Es war schön dieses Gefühl .


    Herzliche Grüße in Verbundenheit ähnlicher Gefühle

  • Ja genau, es war immer so selbstverständlich:13:.

    Leider hatte ich keine Möglichkeit ihm zu Lebzeiten zu sagen wie dankbar ich ihm bin und wie

    toll die Zeit mit ihm war.

    Ich konnte es ihm nur sagen als er bereits verstorben war und ich ihn in meinem Arm hielt.

    Ich hoffe, dass Jens es von oben mitbekommen hat.

    Liebe Grüße

  • Hallo,

    heute melde ich mich mal wieder mit einem kleinen Lebenszeichen.

    Nach wie vor bin ich sehr dicht am Wasser gebaut und kann die Tränen nicht kontrollieren.

    Das musste u.a. ein Werkstattmeister einer Autowerkstatt leider auch schon erfahren.

    Nachdem mein Lebensgefährte jede Saison meine Autoreifen gewechselt hatte, bin ich nun zur Werkstatt gefahren um dort die Reifen wechseln zu lassen.

    Ich fand mich tapfer die Reifen ins Auto zu laden und los ging es Richtung Werkstatt. Was ich nicht wusste war, dass die Felgen andere Muttern benötigen und der Meister fragte, ob ich die nicht dabei hätte…

    Das sind so banale Situationen, die mich total aus der Fassung bringen…

    Auch ein Besuch im Supermarkt ist schlimm. Wenn ich dort durch die Regale gehe und denke, dieses oder jenes hättest du jetzt für ihn mitgebracht…

    Da wir in den fast 13 Jahren nicht geheiratet hatten, schlage ich mich nun mit diversen Stellen herum, weil ich weder Erbe noch Auskunftsberechtigt bin oder Rentenansprüche habe. Das ist so unfair:33:.

  • Liebe Sunset0312,


    wie geht es Dir????

    Das ist eine total bescheuerte Frage aber wie soll man es anders ausdrücken.

    Hat sich die Situation mit den ganzen Behörden etwas entspannt?

    Es ist nicht schön wenn man als Partner teilweise so behandelt wird nur weil man nicht verheiratet ist...das ist einfach nur unfair leider gibt es das ja immer wider.


    Das nervt total, mein Partner und ich sind auch nicht verheiratet das macht manches wirklich sehr schwierig wenn mit dem anderen was ernstes ist.


    Vlg. Linchen

  • Liebes Linchen,

    ich freue mich sehr über deine Nachfrage.

    Wir warten leider immer noch auf die Behörden….

    Ich arbeite mittlerweile wieder 100%. Ich bin 48 und irgendwie muss ich unser Haus ja abbezahlen…

    Eine kleine Herausforderung mit großem Hund, Haus und-Gartenarbeit, die einen immer anschaut.

    Am Wochenende hatte ich mal wieder einen Tiefpunkt. Alle Nachbarn um mich herum hatten ihre Familien zu Gast und haben gegrillt.

    Meine Familien und Freunde wohnen mindestens 1 Stunde entfernt und daher bin ich allein geblieben (unser Hund tut sich zur Zeit mit Autofahren schwer, was früher ohne Probleme möglich war - eine weitere Herausforderung).

    Ich habe mich dann ins Haus geschlichen und in die Kissen geweint….

    Mittlerweile sind es 72 Tage ohne meinen Schatz und ich weiß nicht, ob es jemals besser wird.

    Eigentlich funktioniere ich nur, aber lebe nicht.

    Wie geht es dir?

    Liebe Grüße

  • Liebe Sunset,


    ja ich verstehe Dich, das ist soooo extrem wenn alles wegbricht, ich habe das mit 20 durch, hatte meine Mama die in meinem Bett schlief Monate.

    Ich sah in kürzester Zeit wie so ein Verlust drei Familien zerstören kann.

    Mich, die Eltern meines Freundes, seine Schwester und seinen besten Freund eigentlich 4 Familien.

    Ich hatte Glück hatte Eltern eine Mama die mich ohne Fragen ohne irgendwas auffing.

    Ja und ich brauchte mich nicht Sorgen um Miete Essen Strom das war natürlich ein großer Vorteil.


    Mein Seelenmensch meine Mama....um so mehr fehlt Sie mir es ist eine Leere die keiner füllen kann.

    Jetzt kann ich hier über das schreiben was damals passierte denn ich habe es selber in meinem Wohnzimmer erzählt.

    Sonst weiß in meinem Leben niemand davon außer mein Papa und Mamas Freundin sie ist mein Anker gerade, doch darüber reden wir nicht.


    Man findet schwer einen Weg mit so etwas umzugehen nur mit Hilfe.

    Er war gerade 20 als es passierte ein Autounfall....wir wollten ein Haus kaufen, Heiraten, ein Kind, ein Hund alles war schon in Planung teilweise abgeschlossen als es passierte.

    Alles ist weg, das Leben, die Zukunft die Träume die Freunde alles bricht zusammen wie ein Kartenhaus.

    Ich kann gut nachempfinden wie es Dir und anderen geht.

    Der Schmerz ist der selbe.


    Vlg. Linchen