...bitte ein kleines Zeichen !

  • Heute vor einem Jahr, im Juni, waren wir am See, Da ahnten wir noch nichts von dem was alles kommen sollte. Wir hatten ein paar Blumen gekauft zum einpflanzen und Du hattest überlegt, ob das Wasser schon warm genug wäre zum baden. Aber nachdem wir , besser Du, einen kurzen Test mit dem rechten Fuß am kleinen Badestrand unternommen hattest und... natürlich wußte ich es vorher.. zu der Ansicht kamst, das es doch noch etwas zu kühl war, setzten wir uns auf die Bank neben dem Strand und genossen den Blick über den See. Der See lag so friedlich und still vor uns während das Gezwitscher der Vögel nur leise zu vernehmen war. Deine rechte Hand und meine Linke waren eng ineinander geschlungen , genauso wie unsere Arme, so wie überkreuzt. Deine Wärme vertrieb mir die vielen vielen Gedanken, wie das Leben, deine Zukunft ..unsere Zukunft ..aussehen würde...Der Tumor in der Brust war ja entfernt, alles ausgeräumt... jetzt würde er bestimmt nicht mehr wiederkommen. Eine ganze Weile hatten wir still nebeneinander gesessen, hatten den Moment genossen..vielleicht wohlwissend..oder ahnend, das es nicht mehr viele davon geben sollte...

    Langsam gingen wir zurück. Ich merkte, das Du nur langsam vorwärts kamst, noch langsamer als sonst...ich wollte dem nicht so viel Beachtung schenken, du hattest ja schon so viele Jahre mit dem Fatigue zu tun und das hing sicherlich damit zusammen..und die Brust-OP war ja auch erst 4 Monate her.

    Am Wohnwagen angekommen hatten wir beschlossen, das die Blumen doch noch warten könnten. Du wolltest und solltest dich doch erstmal ausruhen und als du lächelnd vom Bettrand zur Seite fielst und dich wohlig einkuscheltest, legte ich mich neben dich und schlang meinen Arm um dich. Du sagtest, es ist so schön das du da bist..ich sagte, das habe ich dir doch schon vor 13 Jahren versprochen..und es wird sich niemals ändern. Du schliefst ein und wachtest erst 3 Stunden später wieder auf...mittlerweile war es schon etwas schummriger geworden....die Sonne war schon weg......

    Ach schade.. sagtest Du, als dein Gesicht in der Tür des Wohnwagens erschien...deine Haare, du hattest dir vor der letzten OP die Haare ziemlich kurz schneiden lassen...sie waren kreuz und quer im Gesicht verteilt und dein Ausdruck erinnerte mich an eine leicht ausgequetschte Zitrone. Ich sagte.. Ich liebe dich !

    Ich mach uns jetzt einen Kaffee und dann pflanzen wir die Blumen ein...

    Und so hatten wir es dann gemacht..Du hattest dir deinen Lieblingsplatz auf der Hollywoodschaukel mit den Kissen schön hindrapiert, so das du bequem sitzen konntest, während wir den Kaffee....du deinen geliebten Lupinenkaffee ...genossen. Mittlerweile war auch dein Lächeln wieder zurückgekehrt.

    Nebenbei erzähltest du mir, das du vorhin auf dem Klo wieder ein Buch gefunden hattest...die Damen legen sich da immer Bücher hin zum austauschen.. und das es wieder irgendeine Geschichte aus dem Mittelalter wäre..Na klar, sagte ich lächelnd ..Nummer 698 in deiner Sammlung. Und so wußte ich, das sich meine liebe Ulli sicherlich bald wieder mit dem alten Schinken ins Bett verziehen würde..aber erst pflanzten wir noch die Blumen ein...

    So war das..im Juni... im letzten Jahr...

    Einen Monat später, als wir auch wieder ..draußen...waren..am See, da saßen wir auch wieder so gemütlich beieinander. Es war Mitte Juli..

    Du sagtest, du würdest mal eben auf die Toilette gehen. Ich dachte ..na, da wartet bestimmt wieder ein neues Buchabenteuer ..

    Als Du von der Hollywoodschaukel aufgestanden warst, bemerkte ich, wie du irgendwie so ganz merkwürdig wackeltest, hatte ich noch nie bei dir bemerkt...Als ich fragte .. Schatz, ist irgendwas.. sagtest du, ach das ist nur so ein kleiner Schwindelanfall, das hab ich manchmal.

    Aber davon hattest Du mir noch gar nichts erzählt.... Du mußt ja auch nicht alles wissen.....Als ich dann auch noch dieses Zittern deiner Hände bemerkte, als du dich irgendwo am Tisch festhalten wolltest, stand ich auf, nahm deine Hand und ging mit zum Klo.. Auch dein Kopf war irgendwie so starr geradeausblickend..

    Schatzilein..ich glaube, wir sollten doch mal eben zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren...wir sollten es doch mal abklären lassen. Nach einer kurzen Weile stimmtest du mir zu..

    Und so fuhren wir am nächsten Tag ins Krankenhaus....

    Irgendwann gegen Mittag ging dann die Tür auf. Wir hatten 2 bis 3 Stunden,.. so kam es mir vor.. im ziemlich abgedunkelten Nebenraum allein zu zweit gesessen und hatten eigentlich noch keine böse Ahnung in uns...vielleicht ein leichter Schlaganfall oder....das hatte ich selber schon mal .. einen TIA oder so was...

    Durch die geöffnete Tür traten zwei Ärzte ins Zimmer und als sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatten, standen sie 5 bis 10 Sekunden regungslos und wortlos vor uns ..wir sahen ihnen direkt in ihre Gesichter. Es war kein Lächeln zu entdecken... Oh Gott, .. ich wußte, sie würden keine gute Nachricht bringen..

    Liebe Frau ..., wir haben leider keine gute Nachricht...Sie hielten uns ein CT Bild vor die Nase worauf Ullis Gehirn zu sehen war und drei dunkle Punkte..einer ziemlich groß und in der Mitte...Ich spürte wie sich schlagartig diese Unruhe in mir ausbreitete, die ich ewig nicht mehr würde ablegen können..sie haben einen Hirntumor im 3. Ventrikel und das ist leider an dieser Stelle nicht zu operieren. Morgen bekommen sie einen Shunt gelegt, damit der Hirndruck abschwellen , also abfließen kann.. dafür bohren wir ihren Kopf an und sie bekommen einen Schlauch unter die Haut gelegt mit Ablauf in den Bauch..Das ist gar nicht schlimm, dass machen wir ganz oft..so zum Beispiel auch bei Kindern bei diesem Wasserkopf..kennen sie bestimmt. Also machen sie sich erstmal keine Sorgen..wir setzen ihnen diesen Shunt und dann sind die Beschwerden wie Gangunsicherheit..Zittern der Hände usw. erstmal weg... Aber zur Sicherheit machen wir noch ein MRT..

    Sprachen..gaben uns die Hand..und öffneten wieder die Tür..einer ..wohl der Oberazt..ging schon hinaus..der zweite blieb noch für 5 Minuten bei uns

    Leider konnte er an der Diagnose nichts mehr ändern...EINER da ganz weit oben hätte es vielleicht vermocht oder es gar nicht zugelassen, aber der hatte sich nicht gerührt..

    Und da saßen wir nun, wir zwei armen Seelen....

    Ulli ist nie wieder in ihrem geliebten Wohnwagen an ihrem geliebten See gewesen....

  • ..ihr Lieben..heute war wieder Psychotherapie-Gruppe bei mir und ich sagte..ach es gehts schon etwas besser. Als ich dann zu Hause war ging es mir gar nicht gut weil ich 2 Tage gar nicht so in Gedanken mit meiner Liebsten verbunden war, Und irgendwie kamen da plötzlich diese Erinnerungen an diese Zeit vor einem Jahr, ..diese Zeit nach der im Grunde niemand hier fragt..trotz vieler gemeinsamer Freunde und Freundinnen .. Niemand der einfach mal hier ist und sagt..komm , erzähl einfach mal von damals und wie ihr es so empfunden habt. Die ganzen Monate versucht man vor Kindern und Freunden stark zu sein und möchte sie nicht zu sehr mit ..runterziehen...

    Es ist schön, das.. IHR.. da seid und zuhört....lest..!!

  • Ach, lieber Deti,

    Es liest sich einerseits so paradiesisch (im 1. Teil), so hoffnungsfroh und dann kommt im 2. Teil die schlechte Nachricht. Ja, ich denke, das wirst Du nie vergessen…..

    Aber denke daran, Du warst immer bei Deiner Ulli, ich bin sicher, das hat ihr sehr gut getan……

    Fühle Dich gedrückt🫂

    Lg Herzschmerz

  • Lieber Deti,

    wie traurig und zugleich liebevoll du euer unfassbares Schicksal beschreibst. Es tut weh, das zu lesen, obwohl nur du dein Herzblatt kanntest. Rs tut mir sehr, sehr leid. Um jeden Menschen, der so geliebt hat und geliebt wurde. Und für alle, die mit diesem grauenvollen Schicksal leben müssen. Viel Kraft für dich, für alle...

    Liebe Grüße Billi 🌻

  • Liebe Billi

    danke für deine lieben Zeilen..ja es war schon verdammt hart ..quasi von 100 auf null sozusagen. . Aber Du..alle hier ..haben einen großen Verlust zu ertragen..und das macht uns gemeinsam stark, das zu ertragen ..zu überwinden vielleicht irgendwann einmal..

    Liebe Grüße Deti

  • Die Tag sind leer und ohne Ziel

    Zum leben bleibt mir nicht mehr viel

    Das was ich liebte ist jetzt fort

    Ich bin hier und du bist dort

    Dein Lächeln würd ich gerne seh'n

    Würd gern an deiner Seite steh'n

    Möcht bei dir sein für alle Zeit

    Muss warten bis es ist soweit

    Bis Hand in Hand wir weitergeh'n

    Bis Mond und Sterne untergeh'n

    Bis Frieden kehrt dann wieder ein

    Kann ich in deiner Nähe sein

    Du bist mein Leben ganz gewesen

    In meiner Seele konnt'st du's lesen

    Konnt'st lesen meine Zuversicht

    Die du gebracht in meine Gesicht

    Nun ist sie fort, die Zuversicht

    Nur Dunkles da und kaum noch Licht

    Ich muss mich sammeln muss mich finden

    Versuch den Sinn hier zu ergründen

    Für Trauer, Schmerz und Tränen viele

    Für das Verlier'n all uns'rer Ziele

    Ich weiß, Du bist in meiner Näh'

    Auch wenn ich dich nicht wirklich seh'

    Ich möcht' dich spür'n ganz nah bei mir

    Möcht' wieder einssein, so mit dir

    Und sind wir eins, so in Gedanken

    Heb auf die Uiversumsschranken

    Und sende mir dein eig'nes Licht

    Dein liebes , ich vergess dich nicht.


    ..Für dich, meine geliebte Ulli !!

  • ....immer so nach 2-3 Tagen, spür ich diesen..Stein..im Bauch und merke, ich habe wenig oder kaum geweint..dann denke ich, ganz bewußt an meine Frau und muß irgendetwas schreiben, was mich selber sehr berührt und dann wird es leichter..etwas schreiben, was dieses Band zwischen Liebe und Trauer wieder neu belebt.

    Ich habe dann Angst, das mit jedem Tag mehr, wo die Trauer weniger wird auch die Liebe weniger wird...doch dann denke ich, die Liebe bleibt ewig..aber dann bliebe die Trauer auch ewig.!!??

    Danke für eure Worte....ich geh halt mit Vermissen schlafen .. und wache mit Vermissen auf..

    Aber das kennt ihr ja auch genauso..

    Ich dachte vor der EM , das ich mich fürs Fussball sehen wenigstens etwas begeistern könnte (früher hab ich auch gern gesehen)..aber es läßt mich kalt..

    Wie schon geschrieben..die Tag sind leer und ohne Ziel..

    Ich hoffe, das irgendwann wieder ein Sinn auftaucht..

    Leider haben wir keine Enkelkinder, ..weder von Ullis Seite noch von meiner..das würde Sinn ergeben..Lebenssinn

    Freitag habe ich wieder ein Einzelgespräch beim Psychotherapeuten der Gruppentherapie....ich hoffe, es wird etwas helfen.

    Seid alle lieb umarmt !!

  • Hallo Ron,

    danke dir für deine Gedanken.. ja das ist dann doch auch noch eine tröstliche Aussicht denn wie du sagst, so denke ich auch..die Liebe bleibt ewig und du beschreibst es schön mit warmen, intensiven Gefühlen..ja, die habe ich und sie werden bleiben..


    liebe Grüße

    Deti




    Geist und Seele sind jetzt frei ...Sie sind nicht mehr gefangen in der körperlichen Beschränkung....Du kannst zu den Sternen fliegen und im nächsten Moment wieder bei mir sein....flieg ganz leicht und lass dich tragen...vom Wind , von den Wolken und von meiner Liebe ...mein liebes Schatzilein...Ich liebe Dich !!

  • Hallo ihr Lieben verständigen Menschen,

    komme jetzt hier mal mit einem besonderen Anliegen und wollte mal eure Meinung dazu hören...

    Heute ist es wieder mal ziemlich schlimm und ich hänge tief in meiner Trauer und bin schon den ganzen Tag am VERMISSEN meiner Ulli und kann kaum noch richtig gucken durch den Schleier..

    Und dann kommt mir der Gedanke, das es vielleicht oder doch sicherlich bestimmt in meiner Heimatstadt mit 500.000 Menschen eine Selbsthilfegruppe für Trauernde , so wie hier ein Forum, geben könnte..

    Und es gibt solche Gruppen, aber für Hinterbliebene von Suizid-Opfern und für Eltern , die ihre Kinder verloren haben...alles sehr wichtig und gut das diese Gruppen da sind,,aber für mich oder die vielen anderen..gibt es hier nichts..

    Und dann kommt mir der Gedanke, wie es wohl wäre wenn es eine Gruppe für Allgemeintrauernde gäbe...


    Es gibt Gruppen , um gemeinsam zu Lachen ..Lachyoga.. aber gemeinsames .. Weinen .. finde ich nichts..


    Überall wo ich hingehe, Hospiz-Sommerfest ...Erinnerungsgottesdienst .. oder auch TrauerCafe..überall Gleichgesinnte, die sich zusammenreissen, damit die Trauer nicht ausbricht, nicht mal da will man den/die andere/n mit der eigenen Trauer belasten..aber vielleicht wäre es gar keine Belastung, sondern eine große Hilfe/Erleichterung, wenn man zusammen trauert..wirklich trauert...?!

    Es ist schön, wenn man Verwandte/Freunde bei sich hat und sich nicht zurückhalten will oder muss, aber ich habe solch eine Erfahrung leider nicht machen können..


    Und deshalb meine Frage.. Wie würdet ihr so etwas finden oder wie denkt ihr darüber...? Ist unsere Trauer zu .. persönlich..? Wäre es nicht schön, mitfühlende und wissende Gleichgesinnte an seiner Seite zu haben.?


    Ich denke halt darüber nach, ob ich selber so eine Gruppe ins Leben rufe..oder zumindest mal darüber nachdenke ..??


    Viele liebe Grüße an alle hier !!

    Deti

  • Lieber Deti,

    Ich finde es im Prinzip eine schöne Idee und noch viel schöner finde ich, dass du über solche Dinge nachdenkst. 💖

    Es gibt ja auch hier im Forum immer mal wieder Seelen, die deutlich machen, dass sie sich gerne mit anderen in ihrer Gegend treffen würden; sogar Gedanken zu einer Art "Trauer-WGs" wurden hier schon geäußert.


    Das "Problem", das ich sehe, ist, dass wesentlich mehr dazu gehört, sich anderen - fremden - Menschen so weit zu öffnen, dass man gemeinsam Weinen kann, als es braucht, um gemeinsam zu lachen.
    Das Weinen ist wie auch die Trauer ein zutiefst persönlicher Prozess und eine sehr intime Emotion, zu der es eine ganze Menge Vertrauen braucht.

    Hier zu schreiben hilft, man spürt, dass die Seelen hier einen verstehen, dass ihre Anteilnahme echt ist und dass man auch - virtuell - gemeinsam weinen und sich auch mal in den Arm nehmen kann.
    Dennoch ist immer der "Schutz" der Anonymität da. Und wenn es schon nicht die Anonymität da ist, so trennen einen doch der Bildschirm, die eigenen vier Wände und eine ganze Menge Äther dazwischen von den vier Wänden, den Bildschirmen und erst Recht den persönlichen Präsenzen der anderen, mit denen man schreibt.
    Manchmal bahnen sich ganz zart und bedächtig weitergehende Kommunikationen an.
    Zunächst über die privaten Konversationen, dann telefoniert man vielleicht und am Ende steht vielleicht sogar ein persönlicher Kontakt.
    Aber das sind Dinge, die "wachsen".

    Ich kann mir schon vorstellen, dass eine lockere Gruppe, wie du sie dir vorstellst, funktionieren könnte, aber das müsste sehr sensibel und mit viel, viel Feingefühl und Empathie aufgezogen werden.
    Es müsste praktisch auch die Möglichkeit geschaffen werden, zu "wachsen". Und zwar so, dass es dann nicht zu einer eingeschworenen - zusammengewachsenen - Gemeinschaft wird, sondern stets auch offen für neue Seelen.

    Vielleicht wäre es daher eher eine Idee, dass du dich aktiv in den bestehenden Gruppen engagierst, von denen du sprichst:

    Überall wo ich hingehe, Hospiz-Sommerfest ...Erinnerungsgottesdienst .. oder auch TrauerCafe..überall Gleichgesinnte, die sich zusammenreissen, damit die Trauer nicht ausbricht, nicht mal da will man den/die andere/n mit der eigenen Trauer belasten..aber vielleicht wäre es gar keine Belastung, sondern eine große Hilfe/Erleichterung, wenn man zusammen trauert..wirklich trauert...?!


    Wenn du das spürst, dann nimm doch ganz sanft und vorsichtig mit diesen Menschen Kontakt auf. Sprich sie darauf an. Erzähle von deiner Idee, von deinem Wunsch, dass man gemeinsam trauert und dass du vermutest, dass es vielen helfen würde und eben keine Belastung wäre ...
    Wenn du das so angehen kannst, dann kann ich mir vorstellen, dass du daraus eine gute, erste Kerngruppe bilden kannst, aus denen dann vielleicht sogar Seelen hervorgehen, die sich in Zukunft Neulingen in der Gruppe annehmen.

    Meine ganz ehrliche Meinung: Ein Versuch wäre es wert, wenn du es sehr umsichtig und sensibel angehst, denn allein dass du dir solche Gedanken machst und auch Gedanken zu den Ursachen, warum es so etwas nicht gibt, etc. ehrt dich sehr und könnte ein Hinweis sein, dass du mit einigen, die ähnlich denken, damit für so manchen etwas Gutes schaffen könntest. 💖

  • Liebe Sonnenente,

    vielen lieben Dank für deine sehr umfangreiche und empathische Antwort. Deine Gedanken decken sich auch mit meinen, und ich könnte mir vorstellen, das ich dann vielleicht genauso vorgehen werde..also dann vielleicht mal behutsam anspreche, ob sich andere Trauernde vorstellen können, ihrer Trauer eine Stimme zu geben. Sie wirklich zu benennen und so ..rauslassen zu können.

    Aber es stimmt auch, wenn ich so weiter nachdenke, das es dafür sehr viel Vertrauen und Offenheit braucht..

    Selbst wenn ich meinem Psychotherapeuten von mir, meiner Trauer usw. berichte, merke ich, das mein gegenüber zuhört und es sicherlich versteht, aber er kann es nicht wirklich nachempfinden,, das kann nur jemand, der es auch grad..durchlebt...vielleicht nicht mal jemand, der es durchlebt ..hat

    Andererseits würde das den Trauerprozess auch verkürzen, und ob ich das überhaupt will...??? Manchmal, wenn ich so ganz tief drin hänge, fühle ich mich irgendwie auch wohl in dem Moment..ist irgendwie komisch...aber dann ist vielleicht meine liebe Seele, die ich hier körperlich vermisse umso näher bei mir..

    Liebe Grüße

    Deti

  • Lieber Detlef, versuche eine Trauergruppe zu finden, dort kannst du alle deine Gedanken aussprechen, das ist etwas anderes als ein Trauercafé.

    Ich fahre einmal im Monat 65 Km um diese Trauergruppe zu besuchen, das ist es mir wert.


    Ich finde aber deine Idee, selbst eine Gruppe zu gründen auch sehr gut.

    Wichtig wäre vielleicht, dass jemand die Gesprächsleitung übernimmt, damit auch jeder ausreden kann und Raum hat.


    Vielleicht kannst du im Hospiz nachfragen, ob dir jemand helfen kann.


    Sich unter Gleichgesinnten auszutauschen ist unheimlich wichtig und erleichtert.


    Liebe Grüße, Elisabeth