Wir haben zusammen gehört....

  • Danke ihr Lieben, heute ist es leider auch nicht besser. Ich merke es heute auch extrem körperlich. Mir ist schwindellig, ich bin zittrig, mein Herz rast gefühlt und alles in mir schreit dass ich meinen Schatz zurück haben will. Dass ich ihn brauche. Wenn er jetzt da wäre, würde er mich in den Arm nehmen und über den Kopf streicheln, dann würde er meinen Kopf an seine Brust drücken und mir sagen wie lieb er mich hat. Und ich hab ihn doch auch so lieb. Er ist alles was ich je gewollt hab, was ich je gebraucht hab. Ich kann mich noch an eine Nacht erinnern, da waren wir erst kurz zusammen, wo wir Arm in Arm geschlafen haben. Daniel hat schon geschlafen aber ich war noch wach und war einfach nur glücklich in seinen Armen zu liegen und hab tief in mir drin gespürt wie sehr ich ihn liebe. Ich will mich doch einfach nur in seine Arme kuscheln und ihn nie wieder loslassen

  • Gestern war ich beim Kardiolgen, weil ja mein EKG beim Hausarzt auffällig war. Ich hab zum Glück nichts, dieser eine Wert der nicht ganz gepasst hat, hat er gemeint das haben viele in meinem Alter und ist harmlos. Im Ultraschall war alles in Ordnung und er meinte sogar mein Herz ist richtig gut. Wenigstens eine Sache am Körper was gesund ist... Ich war bei einem sehr netten Professor, der eigentlich Chefarzt von der Kardiologe von einem Krankenhaus hier ist, aber auch nebenbei in der Praxis arbeitet wo ich bin. Der war wirklich super nett und ich hab ihn dann auch das von Daniel erzählt. Der Professor war auch richtig entsetzt, dass Daniel so jung an einem Herzinfarkt gestorben ist und er muss sich ja auskennen. Ich hab ihm auch erzählt, dass wir beide überhaupt nicht an das Herz gedacht haben, da meinte er auch das ist verständlich in Daniels Alter. Eben weil das normalerweise nicht vorkommt.


    Ich bin immer noch wahnsinnig traurig und kann immer noch kaum begreifen, dass Daniel nie wieder kommt. Sobald ich mir es versuche wirkliich bewusst zu machen, bekomme ich Panikattacken und denke ich kippe gleich um. Es ist einfach so schwer zu ertragen. Warum er und warum so jung? Ich bekomme auch die Bilder nicht aus meinem Kopf, wie er zu Hause umkippt und nicht ansprechbar ist. Wie er im Krankenhaus aus Mund und Nase geblutet hat, Wie er an jedem Gerät angeschlossen war, was sie hatten, wie bei meinem letzten Besuch kurz die Augen geöffnet hat. Und wie er tot da liegt auf dieser Liege, erst mit einem Tuch abgedeckt und dann aufgedeckt. Ich hab ihn überall geküsst, auch auf den Mund obwohl da etwas Blut rauslief. Ich hab mich mit meinem Kopf auf seine Brust gelegt. Irgendjemand hat mir dann einen Stuhl neben ihn gestellt. Dann hab ich seine Hand genommen, die war so schlaff und hab ihn ein letztes Mal eins seiner Lieblingslieder vorgespielt. Irgendwann konnte ich nicht mehr und bin einfach raus, ohne nochmal wirklich Tschüss zu sagen. Was mir auch keine Ruhe lässt, dass ich nicht bei ihm war als er gestorben ist. Er war ganz alleine, niemand war da außer natürlich das Krankenhauspersonal. Ich weiß, dass er sich gewünscht hätte, ihn im Arm zu halten wenn er stirbt, das hat er mir mal gesagt. Es wär zwar auch verdammt schwer gewesen, aber für ihn hätte ich alles gemacht. Damit er nicht alleine gewesen wäre.


    Nächstes Wochenende bin ich auf den 30. Geburstag einer Freundin eingeladen. Ich werde hin gehen, aber es wird so verdammt schwer ohne Daniel. Es war eigentlich seine Freundin, ich hab sie über ihn kennengelernt und wir waren jedes Jahr zusammen auf ihren Geburstag. Es werden auch noch andere seiner/unserer Freunde da sein. Ja ich muss mal rauskommen aber ob ich wirklich in Partystimmung sein werde, bezweifle ich. Aber Daniel hätte bestimmt gewollt, dass ich trotzdem hin gehe

  • Ich war heute das erste Mal wieder in meiner Wohnung. Ich war seit Daniels Tod nur einmal dort und das war entweder am selben Tag oder am Tag danach. Ich weiß es nicht mehr so genau weil ich mich an die ersten Tage kaum erinnere. Das erste Mal hab ich nur geweint. Der Krankenpfleger der Psychiatrie ist mit mir hingefahren. Gefühlt hab ich fast gar nichts, eine große Anspannung aber gleichzeitige eine tiefe Leere. Die Wohnung sah auch etwas anders aus, ich hab noch ein riesen Chaos im Kopf. Meinte Eltern haben etwas aufgeräumt. Das einzige was noch an den Notarzteinsatz erinnert hat war ein runtergerissenes Tuch was am Sofa an der Wand hing. Wie das genau passiert ist weiß ich gar nicht, trotzdem hat es einen Stich gegeben dieses Tuch so halb runtergerissen hängen zu sehen. Vielleicht war ich auch gar nicht da, als es runtergerissen wurde. Was ich noch weiß, dass ich irgendwelche Möbel beiseite geschoben hab, damit die Sanitäter mit ihrer Liege durchkamen. Wir waren nicht lange da, das waren höchstens 15 min dann hat es mir gereicht. Ich hab dann noch ein paar Bastelsachen mitgenommen, damit ich die mit in die Klinik nehmen kann. Das eine war so einen Katze zum zusammenstecken mit LED Beleuchtung und zwei Diamond Painting. Eins von den beiden hat Daniel mir noch zu Weihnachten geschenkt.


    Ich konnte heute die ganze Zeit nicht weinen, aber jetzt wo ich diesen Text schreibe kommen mir doch die Tränen. Ich liebe meinen Schatz so sehr, dass ich gar nicht die richtigen Worte habe und genauso arg vermisse ich ihn. Es ist so schwer zu akzeptieren, dass ich jetzt ein ganz anderes Leben habe, dass er nicht mehr zurück kommt. Ich hätte wirklich gerne mehr Zeit mit ihm verbracht als 5 Jahre. Unsere Liebe hätte verdient gehabt länger zusammen glücklich zu sein. Was wir hatten, war etwas Gutes. Warum wurde uns das genommen? Und warum so früh? Ich bin mir ziemlich sicher, wir wären noch sehr lange zusammen gebileben, wahrscheinlich bis wir in dem Alter gewesen wären wo es aktzeptabel ist zu gehen. Mir haben mehrere Freunde gesagt, ich war die Eine für ihn, er wollte keine andere mehr, das hat er zu ihnen gesagt. Und für mich war er auch der Eine. Wir standen uns so Nahe, uns gab es nur noch zu zweit. Wir waren fast die ganze Zeit zusammen und haben über alles geredet. Ich verstehe einfach nicht wieso sowas passieren musste. Hab ich was falsch gemacht? Hat er was falsch gemacht? Mir sind schon so viele schlimme Dinge in meinem Leben passiert. Immer wenn ich denke es ist alles gut kommt was Neues. Und auch wenn die anderen Sachen die passiert sind schrecklich waren, so schlimm wie Daniel zu verlieren war NICHTS.

  • Liebe Lunaxia,


    Wie Elke sagt: Nein, weder du noch dein Daniel habt irgendwas falsch gemacht und erhaltet dafür jetzt eine Strafe.
    Und ja, es ist der Supergau, das wahrgewordene Unvorstellbare, nichts war je schlimmer.

    Ich finde es aber dennoch sehr schön - auch wenn es natürlich bittersüß ist, das jetzt zu hören - dass dir Freunde sagten, dass Daniel ihnen gesagt hat, dass du "die Eine" für ihn bist.
    Ja, eine solche Liebe hätte es immer verdient, noch länger in genau dieser physischen Form lebendig zu bleiben. Aber sie ist dennoch ewig ...
    Nur anders. Und das ist so schreiend unfair ...

    Ich drücke dich ganz lieb, wenn du erlaubst :24:<3

  • Ich danke euch beiden, ihr seid echt lieb.


    Meine Liebe für ihn wird immer da sein. Er war nicht nur mein Freund, sondern auch mein bester Freund. Ich konnte mit ihm über alles reden. Es fehlt alles so sehr und ich weiß nicht wie lange ich noch Kraft aufbringen kann. Ich vermisse seine Liebe auch so sehr, er hat es mir dauernd gezeigt und gesagt. Jetzt fühlt es sich so an, als hätte mich niemand mehr lieb. Ich möchte doch nur in seinen Armen liegen, gehalten werden, und mich sicher fühlen. Ich kann langsam einfach nicht mehr, es ist zu viel alles. Ich frag mich warum ich überhaupt noch hier bin, ich leide doch nur.


    Ich schicke euch beiden auch eine Umarmung :24:

  • ich weiß nicht wie lange ich noch Kraft aufbringen kann. I

    Hi Lunaxia

    die Kraft ist begrenzt, setze diese wenig vorhandene nur für wirklich wichtige Dinge ein, ich tat das nicht und war permanent erschöpft.


    Jetzt fühlt es sich so an, als hätte mich niemand mehr lieb.

    Niemand hat dich auf diese besondere Art mehr lieb. Vielleicht hast du Menschen um dich, die dich lieb haben, aber eben anders.

    Ich verstehe dich sehr gut, ging mir genauso.


    Der Moment des Verlusts des geliebten Menschen kommt mir manchmal vor wie dieses Fahrgeschäft auf dem Rummel, Skydrop

    du fällst schnell und tief ohne etwas herum wahrzunehmen, der Vergleich kam mir, weil ich so ein Ding von meinem Fenster aus sehen konnte.


    Alles Liebe für dich

    Gruß

    Ron

  • Danke liebe Zausel, ich schicke dir eine Umarmung zurück


    Lieber Ron,

    ja dieses Fahrgeschäft trifft es ziemlich gut. Ich war früher gerne in Freizeitparks und bin zb gerne Achterbahn gefahren aber diese Türme wo man fällt mochte ich noch nie. Erst gestern hab ich meine Gedanken versucht zu sotieren und da kam mir auch das Bild mit einfach nur fallen. Manchmal fällt man vielleicht auf einen Absatz, man bleibt kurz liegen. Dann bricht dieser Absatz ab und man fällt wieder weiter.


    Ich versuche meine Kräfte wirklich nur für wichtige Dinge einzusetzen. Da bin ich so froh, dass ich zu meinen Eltern konnte. Die kümmern sich um alles, einkaufen, kochen ect und ich muss nicht so viel machen. Schon alleine wenn ich anfange etwas aufzuräumen sitz ich nach 5 min wieder da und schaue in die Leere. Dann kann ich mich vielleicht aufraffen, räum wieder etwas weg aber nach kurzer Zeit sitz ich wieder und starre.


    Ich habe heute meine Trauerbegleiterin gesehen, wir waren Kaffeetrinken und dann etwas im Wald spazieren. Selbst die paar Meter laufen haben mich so viel Kraft gekostet, dann ist es heute auch noch so warm. Ich war danach so kaputt. Ich kann mich am Sommer gar nicht erfreuen, sonst war das immer meine Lieblingsjahreszeit, weil alles so unbeschwert ist, man kann lange draußen sitzen, grillen, feiern, baden gehen. Jetzt nehme ich zwar wahr, dass es Sommer ist und es warm ist, aber es fühlt sich trotzdem an als würde alles einfach so ohne Bedeutung vorbei ziehen. Es scheint zwar die Sonne aber in mir ist alles düster, düster und kalt. Heute ist es genau 3 Monate her und mir fällt immer mehr auf wie sehr ich mein Zeitgefühl verliere. Auf der einen Seite verstreichen die Wochen ultraschnell aber doch so langsam.


    Ich weine nicht mehr die ganze Zeit, noch sehr oft aber nicht durchgehend. Dafür kommen teilweise andere Gefühle hoch und die wechseln sich teilweise so schnell ab. Die Trauer ist natürlich immer da aber dazu bin ich oft ängstlich, leer und manchmal auch wütend. Aber ich bin nicht auf Daniel wütend. Ich bin wütend auf die ganze Welt und auf mich. Auf die Welt weil ich alles gemein und unfair finde. Auf mich weil ich nicht gesehen habe wie krank er wirklich ist, weil ich ihm nicht geholfen hab/helfen konnte. Manchmal möchte ich einfach nur schreien aber sitz dann doch still da. Zu den Suizidgedanken, die immer noch ziemlich präsent aber nicht immer gleich stark vorhanden sind kommen jetzt auch noch selbstzerstörerische Gedanken. Ich hatte früher als Jugendliche und sehr junge Erwachsene Probleme mit Selbstverletzungen. Man kann sagen, das habe ich überwunden aber die Gedanken daran kommen sehr stark zurück. Ich habe das früher hauptsächlich gemacht weil ich mich selbst gehasst habe und mich bestrafen wollte. Ich denke daran die Haut aufzuschneiden, sehe es bluten. Gerade hab ich wieder das Gefühl ich müsse bluten, bestraft werden. Ich mach es aber nicht, ich denke nur daran. Dann ist noch so ein Impuls in mir, der einfach nur weglaufen möchte. Egal wohin nur weg. Dann durch irgendwelche Clubs ziehen und mich so zudröhnen, dass ich gar nichts mehr mitbekomme. Und wenn ich dann in irgendeiner Gosse im Dreck landen würde, wär es mir auch egal.

  • Liebe Lunaxia,

    es gibt keine Worte für den Schmerz, den du schon in sehr jungen Jahren ertragen musst. :30:

    Ich war 10 Wochen in einer Tagesklinik.

    Dort war ein junges Mädchen, 25 Jahre alt. Sie saß immer nur da, Sonnenbrille und Mütze, Kleidung bis oben hin zu. Redete und aß nichts. Nur Kopfhörer. Wir anderen gingen täglich 10 Minuten zur Kantine. Dann nahm ich allen Mut zusammen und fragte sie ganz leise, ob sie nicht mal mitkommen will. Sie zuckte zusammen und verneinte. Das machte ich noch zweimal. Dann kam sie mit. Lebte immer mehr auf, lachte sogar. Dann kam sie eines Morgens mit verbundenen Hals. Man sah, wie es blutete. Sie schnitzte sich. Keiner sprach sie darauf an. Sie kam wieder mit. Bei mriner Verabschiedung stand sie in einerSchlange von 5 Mädels. Alle umarmten und drückten mich. Sie stand da mit einem Abstand von gut 2 Meter. Sie wollte sich auch von mir verabschieden und entschuldigte sich, dass sie nich nicht drücken kann. Ich sagte nur, ich weiß, alles gut. Sie hat sich bedankt, dass ich sie an der Hand genommen habe.

    Und das will ich damit sagen. Es gibt kein Rezept, auch wahrscheinlich keine Heilung. Aber es gibt Hände, die dich auffangen und mitnehmen. Auch deshalb ist es gut für dich, hier zu sein. Für uns alle. Wir können das Leiden des Einzelnen nicht wirklich spüren. Aber verstehend mitfühlen und uns gemeinsam tragen.

    Alles Liebe, Billi 🌻

  • Liebe Lunaxia,


    wenn ich deinen letzten Beitrag lese, mache ich mir, auch wenn wir uns überhaupt nicht kennen und wir noch nie geschrieben haben, Sorgen um dich!


    Hast du professionelle Hilfe?! Wenn nicht, dann zögere nicht dir welche zu nehmen. Du bist noch so jung!


    Lieben Gruß


    anja

  • liebe Lunaxia


    wir "kennen" uns auch noch nicht. einige deiner Trauerbeiträge und Antworten habe ich gelesen...

    Mein tiefes Mitfuehlen ...


    ja, selbstverletzendes Verhalten durch schneiden und ritzen ist wirklich eine Wiederholungsgefahr in der Trauer die du verspuerst !

    Ich meine gelesen zu habrn , dass du schon eine gewisse fachliche Betreuung hast ?!

    Ich hoffe das SEHR <3:!:


    Die brauchst diese fachliche Betreuung unbedingt !


    Schreibe hier weiterhin . Es werden DICH IMMER liebe Menschen "hier " begleiten , DOCH ja eine TAGESKLINIK wäre auch eine gute Möglichkeit der HILFE ...

    Du brauchst fachliche Hilfe meint<3 Sverja

  • Danke ihr Lieben,


    ja ich habe eine Betreuung. Ich bin regelmäßig in der Ambulanz der Psychiatrie bei meiner Ärztin und bei einem Krankenpfleger. Ab 1.8 werde ich auch dort auf eine offene Station gehen. Es sind erstmal 3 Wochen geplant, könnte aber theoretisch auch verlängert werden und danach bin ich am überlegen entweder in die Tagesklinik oder auf Reha zu gehen. Medikamente nehme ich auch, für tagsüber Antidepressiva und für nachts zum Schlafen Neuroleptika. Außerdem hab ich auch noch ein Notfallmedikament, was ich nehmen kann wenn es mir zu schlecht geht und ich alleine nicht rauskomme. Eine ambulante Thearapeutin will ich auch noch suchen bzw mich bei meiner alten Therapeutin melden ob sie mich wieder nehmen könnte. Ich fand sie ist eine sehr gute Therapeutin die sich wirklich auskennt und deswegen würde ich am liebsten wieder zu ihr gehen. Ich hab mich wirklich gut aufgehoben gefühlt und ich kenne sie ja auch schon

  • Liebe Lunaxia<3

    Da bin ,glaube nicht nur ich , erleichtert , das du sehr umfassend betreut wirst !


    Auch ich wünsche ,das du deine alte Therapeutin wieder bekommst . Es hilft sehr viel mehr wenn man sich bei der fachlichen Betreuung wohl und JA, <3 geborgen fühlt .


    Ich hoffe du schläfst jetzt tief und wirst morgen wieder hier lesen und schreiben.

    Das Bestmögliche dir wünschend <3 grüsst dich herzlich

    <3 Sverja

  • Liebe Lunaxia,

    Du hast länger nichts von dir hören lassen - geht es dir "gut"?
    Ich weiß, das ist so eine unglaublich bescheuerte Frage, aber du weißt genau, wie ich das meine, denke ich ...

    Bald beginnt ja deine Zeit auf der offenen Station der Psychiatrie und du hast dich ja auch schon gut darauf vorbereitet.
    Bitte pass bis dahin gut auf dich auf - und sei gnädig mit dir.


    Fühl dich einfach mal in den Arm genommen und ein wenig gehalten. Und, wenn du magst, dann kannst du dich ja hier mal kurz melden, wie es dir geht ... ✨💖

  • Liebe Sonnenernte,


    danke der Nachfrage. Es schwankt gerade stark. Ich bin immer noch sehr depressiv, deswsegen hab ich auch schon länger nichts mehr geschrieben. Es gibt Tage da geht es irgendwie, aber wahrscheinlich auch nur weil ich verdränge. Wenn ich wirklich alle Gefühle an mich ranlasse, bin ich immer noch fix und fertig. Die Selbstmordgedanken sind auch noch da, mal stärker mal weniger, aber auch wenn sie drängen hab ich alles soweit unter Kontrolle nichts zu machen. Ich setze mich auch allgemein viel mit dem Thema Tod auseinander. Ich hab in letzer Zeit viele Dokus angeschaut wo es um Sterbehilfe, Krankheiten, Vorrausgegangene und Suizid ging. Gerade bei den Dokus wo welche sehr krank waren oder schwere Unfälle hatten und trotzdem überlebt haben, frage ich mich ohne jemanden was böses zu wollen, wieso haben diese Menschen sowas überlebt aber Daniel nicht? Auf diese Frage gibt es wahrscheinlich keine Antwort, trotzdem finde ich es einfach gemein und unfair.


    Letzte Woche war ich bei nem Kumpel und mein bester Freund hat mich überraschend bei meinen Eltern besucht. Mit meinem Kumpel hab ich mich auch über Daniel unterhalten. Irgendwann meinte mein Kumpel zu mir, sowas in der Art wie ich wäre ja zum Glück nicht komplett zerbrochen. Ich habe dann erwidert ich denke schon, er sieht mich jetzt gerade in diesem Moment, wo es mir verhältnismäßig gut geht, aber hat die ganzen anderen Tage nicht gesehen. Er meinte er sieht trotzdem noch was von mir, es ist noch etwas da und kann auch wieder werden. Ich weiß nicht recht was ich dazu denken soll, für mich fühlt es sich schon komplett zerbrochen an.

    Als mein bester Freund mich besucht hat, war ich sehr überrascht. Normalerweise kommt er nicht einfach vorbei sondern sagt vorher was, aber ich hab mich über den Überraschungsbesuch ein bisschen freuen können. Er meinte er war grad in der Nähe und wollte mich besuchen weil wir uns jetzt schon etwas länger nicht gesehen haben. Es ist schön zu wissen. dass es doch noch Menschen gibt denen man wichtig ist und an einen denken.


    In ungefähr einer Woche geht die Therapie los. Langsam werd ich ein bisschen nervös und hoffe einfach, dass ich mich einigermaßen wohl dort fühle. Wenn ich früher mal auf ner Station war hab ich mich meistens nach ein paar Tagen wieder selbst entlassen. Ich möchte aber wirklich versuchen die Therapie gut und bis zum Ende zu machen, bis die Ärzte mich entlassen. Es hieß zwar eigentlich 3 Wochen, dann hieß es 6-8 Wochen. Ich denke das wird wahrscheinlich erst entschieden wenn ich wirklich dort bin und die Ärzte ein bisschen einschätzen können wie lange nötig ist. Ganz davon überzeugt, dass sie mir wirklich helfen können bin ich zwar nicht, aber ich möchte es zumindest versuchen.