Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Hallo Gabi,


    hast Du schon mal an Nachbarschaftshilfe gedacht ?


    ich mache das schon einige Jahre und das tut mir und der Person die ich besuche sehr gut !

    Ja, ich besuche und unterstütze meine Nachbarin, die ihren Mann pflegt ein bis zweimal in der Woche und es tut mir auch gut auf eine gewisse Weise, wie es mir auch hilft für Bekannte da zu sein wenn es ihnen nicht gut geht und wie mir auch alle anderen Aktivitäten auf gewisse Weise helfen, die mich ablenken und mich vor all zu viel Nachdenken müssen bewahren.

    Aber das was ich so vermisse ist etwas, das es nicht mehr geben kann, wenn alle vertrauten Menschen gestorben sind.

    Ich muss die Liebe und das Vertrauen und die Geborgenheit jetzt in mir selber finden, nicht mehr im Außen und das ist sehr sehr schwer.

  • Ja Gabi, das möchte ich auch lernen. Denn ich merke bei mir, dass ich mich an Menschen klammerte, die ich lieb habe. Eigentlich könnte ich jedes 2. Wochenende woanders hinfahren aber ich klammerte mich hier fest, weil ich immer so schlimmes Heimweh habe.

  • Ihr Lieben,

    lange habe ich mich nicht mehr gemeldet, jetzt hat mich Renates Eintrag in ihrem Thread zu einer Antwort inspiriert, die so lang geworden ist, dass ich sie lieber in meinen eigenen Thread verschieben möchte:


    Liebe Renate,

    ich weiß genau was du meinst.

    Auch wenn es nach vier Jahren bei mir innerlich etwas ruhiger wird, weil ich verstanden habe, dass dieses "den Schmerz nach außen zeigen" und zu hoffen, dass andere Menschen mit ihrem Verständnis zumindest Linderung bringen, keine Lösung in sich birgt.

    Ich bemühe mich immer möglichst authentisch zu sein und seit einiger Zeit habe ich gar nicht mehr das Bedürfnis meinen Schmerz nach außen zu tragen, dennoch ist er immerlich immer da.

    Das was mir geblieben ist, ist die Panik vor dem Alleine sein.

    So schaue ich immer genug zu tun zu haben, mir Termine zu machen, mich nützlich zu machen in irgendeiner Weise, um nur ja keine einsamen Tage Zuhause verbringen zu müssen.

    Und wenn es einmal so ist, fahre ich mit dem Auto herum, gehe stundenlang spazieren oder ins Kino, nur um nicht den ganzen Tag daheim sein zu müssen.

    Und genau das ist mein wundester Punkt momentan:

    Manchmal bin ich richtig erschöpft und bräuchte eine Pause, die ich mir aber nicht gönnen kann, weil ich diese Geborgenheit im eigenen Heim, die mir mein Leben lang Kraft und Erholung gegeben hat nicht mehr finde.

    Gegen diesen Umstand habe ich bisher noch keine Strategie gefunden und es ist für mich auch deshalb so unfassbar, weil ich nie im Leben damit gerechnet hätte, dass ich mit dem Alleine sein jemals in meinem Leben Probleme haben könnte.

    Im Gegenteil habe ich mich immer über Menschen gewundert, die dauernd andere Menschen um sich herum gebraucht haben, um sich wohl zu fühlen.

    Jetzt habe ich doppelt Probleme, weil ich mein ganzes Leben gewohnt war, Erholung beim Entspannen zu Hause zu finden und mich das Zusammensein mit anderen Menschen auf Dauer eher angestrengt hat und jetzt alles auf den Kopf gestellt ist, bis auf den Umstand, dass mir die Ruhepausen mit mir selbst daheim so fehlen, seit mir nicht nur mein Mann und meine Eltern fehlen, sondern ich überhaupt keine Bezugsperson mehr habe.

    Als ich neulich über diesen Umstand nachgedacht habe, fielen mir meine Pferde ein und dass Pferde in Gruppen leben und die Einzelhaltung von diesen wunderbaren Tieren ohne Sicht und Hörkontakt sogar gesetzlich verboten ist.

    Pferde haben Tiefschlafphasen wie alle Säugetiere, aber in der Gruppe ist immer einer wach und passt auf während die anderen schlafen. Wird ein Pferd alleine gehalten, kann es sich nicht mehr entspannen, weil der Aufpasser fehlt und genauso fühle ich mich momentan auch.

    Es ist bei mir ein bisschen anders als bei dir, liebe Renate, denn du bist übervoll mit Arbeit und hast auch die Familie und Angestellte immer um dich herum, dazu deinen treuen Hund, der dich begleitet.

    Aber ist es nicht so, dass du am Ende des Tages dennoch alleine bist?

    All die Menschen um dich herum können diese eine, die wichtigste, die geliebte Bezugsperson nicht ersetzen, stimmts?

    Ich bin ja, ich glaube anders als du, der Meinung, wenn es soweit ist, dass wir mit uns soweit im Reinen sind, dass wir es gelernt haben mit der Trauer zu leben, ist es auch wieder möglich eine neue geliebte Bezugsperson kennen zu lernen.

    Und wenn das passiert, dann wird auch diese unerträgliche Sehnsucht milder werden, die drängenden Wünsche werden in den Hintergrund treten und auch wenn sie immer noch da sind, werden sie uns nicht mehr von einem erfüllten Leben abhalten, das zwar anders sein wird, aber dennoch gut.

    Hier im Forum habe ich es an Hedi gesehen, die ja leider ein zweites Mal diesen schweren Schicksalsschlag erleiden musste, die aber weiß, dass ein Leben trotz Trauer wieder gut sein kann, ich habe es auch an Sverja beobachtet und es gibt ein weiteres Paar, das sich im Forum gefunden hat, aber nicht mehr schreibt, man kann vermuten, dass es ihnen gut geht.

    Bei mir sind nun vier Jahre vorbei und sehr vieles ist geschehen, ich habe neue Menschen kennen gelernt, mache die Dinge, die ich gerne tue und fange langsam an, in dieses neue Leben hinein zu finden.

    Langsam merke ich eine Veränderung tief in mir, eine Art inneres Loslassen von diesem übermächtigen Schmerz und auch wenn die Trauer, die Sehnsucht und der Wunsch, es wäre nie geschehen, oder wir hätten gemeinsam gehen dürfen immer noch Priorität hat, habe ich eingesehen, dass es diese Gabi in mir gibt, die leben und die Aufgaben, die für dieses Leben noch anstehen annehmen möchte (etwas, was vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre).


    Liebe Renate, bei dir sind es ein wenig mehr als zwei Jahre, das ist immer noch die Zeit der Trauerwellen, aber immerhin schon die Zeit in der man erstmals versucht innerlich wieder aufzustehen und vorwärts zu gehen, bis einem die nächste Trauerwelle wieder zu Boden drückt und die Verzweiflung wieder überhand nimmt. Bei mir sind es vier Jahre, doppelt soviel und deshalb kann ich dir sagen, etwas verändert sich und das geht ganz von selber, wenn du innerlich dafür bereit bist.

    Leider ist unser Weg sehr lang und steinig und nicht alle empfinden ihn als gleichartig, aber schwer ist er dennoch für uns alle und wir alle können stolz auf uns sein, weil wir nie aufgeben und immer weiter machen.

  • Liebe Gabi,

    ich wollte Dir mal für alle Deine so ehrlichen Posts ein herzliches Dankeschön sagen und dass sie mir schon sehr lange helfen, schon bevor mein Mann vor 16 Monaten gestorben ist.

    Ich bin froh zu lesen, dass es ein kleines Licht am Horizont gibt, denn immer wieder dieses „zurück auf Null“-Gefühl, wo man doch schon so viel versucht hat, um die Leere, die jetzt alleine zu Hause zu sein hervorruft, zu füllen, ist wirklich grausam.

    Herzliche Grüße Carmen

  • Schon viereinhalb Jahre!

    Eine unglaublich lange Zeit und dennoch ...

    Am 14. Juni 2018 isz die Zeit für mich stehengeblieben.


    Hier mein halbjährlicher Facebookbeitrag im Gedenken an das LIebste was ich auf der Welt hatte, an meine zweite Hälfte, meinen Hannes, den ich so unendlich vermisse.



    .............................



    Heute ist der 14. Dezember und es sind genau viereinhalb Jahre, seit du mich unfreiwillig verlassen hast.
    Ich habe überlegt was ich schreiben soll und mich zu einem Brief entschlossen. Es wird ein langer, langer Brief werden, ein Brief von dem ich nicht weiß, ob er dich erreichen wird, denn all meine Kommunikationsversuche mit dir verlaufen seit dem 14. Juni 2018 relativ einseitig und sind ein Ausdruck meiner Sehnsucht nach dir.
    Diesen langen Brief schreibe ich erneut wie alle die Nachrichten zuvor an jedem Jahrestag bewusst auf meinem Facebook Account, in der Absicht meine tiefsten Gefühle mit meinen Freunden zu teilen, die den Wunsch haben das zu lesen und vielleicht aus meinem Geschriebenen das ein oder andere für sich selbst nehmen zu können.

    Lieber Hannes,
    es fühlt sich immer noch fremd an dir einen Brief zu schreiben, denn es war niemals nötig, als du noch lebtest.
    Als du noch bei mir warst schrieben wir kleine Nachrichten auf Zetteln, die ich alle wie einen kostbaren Schatz aufgehoben habe. Ich habe auch viele deiner Sachen noch, ja ich halte sogar deinen Facebook Account aufrecht, alles nur, weil es mir ein Gefühl vermittelt, du wärst noch hier irgendwo und irgendwann geht die Tür auf und du bist wieder Zuhause, in unserem Zuhause, bei mir.
    Natürlich weiß ich, dass das nie passieren wird, aber es hilft mir mein Restleben zu überstehen und gibt mir eine Scheingeborgenheit, die ich trotz des Wissens, dass sie nicht echt ist so sehr brauche.
    Ich glaube, nein ich weiß aus einem inneren Gefühl heraus, dass das Leben weitergeht, dass der Tod nur ein Übergang ist, dass unsere Trennung vorübergehend ist und dass du in deiner neuen Form, in der du weiterlebst immer bei mir bist wenn du das Bedürfnis danach hast oder ich intensiv an dich denke und mit dir rede.

    Ich bin in diesen viereinhalb Jahren weitergegangen, habe die Zähne zusammengebissen und trotzdem ich meinen Schmerz niemals versteckt habe, bin ich erhobenen Hauptes weitergegangen, jede Gelegenheit nutzend, meinem Leben eine neue Richtung zu geben, Gutes zu tun und alles zu versuchen mit der Trauer, die mich seit dem schicksalhaften Tag begleitet ein friedliches Auskommen zu finden.
    Viel ist in diesen viereinhalb Jahren geschehen.
    Die Corona Pandemie, der Ukrainekreig eine zumehmende Perspektivlosigkeit aller Orten auf Grund von Klimakrise und sinkendem Wohlstand, um die allgemeinen Herausforderungen zu nennen, die du mein Liebling nicht mehr erleben musstest.
    Dazu kamen noch einige Todesfälle von Menschen die uns beiden nahestanden, wer weiß, ob ihr euch wiedergetroffen habt?
    Und der Tod von meinem Cousin und einem Freund, die mich nach deinem Unfall sehr unterstützt haben. So wie es aussieht war die Hilfe da, als ich sie dringend brauchte und verließ mich wieder als ich die Stärke hatte mein Schicksal anzunehmen und mein Leben ganz allein weiter zu führen.
    Es ist müßig über den Grund, warum das alles so gekommen ist zu sinnieren oder gar zu jammern.
    Es ist wie es ist und egal was auf mich noch zukommt, ich werde es aushalten in dem Bewusstsein, dass das Leben irgendwann einmal vorbei sein wird und in unserem Wiedersehen die Sehnsucht und die Trauer beendet sein wird.
    Weißt du Hannes, du kannst stolz auf mich sein, ich kann seit Neuestem sogar wieder mein Leben genießen.
    Ich habe ein paar wenige Menschen, die mich mögen und brauchen, ich habe eine Gruppe junger Leute gefunden, mit denen ich spielen kann, was mein Herz verjüngt umd mir Spaß bereitet und ich liebe es mehr und mehr Zuhause zu sein, mit all den Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit.
    Ich habe ein schönes Leben und bin sehr, sehr dankbar dafür und auch für unsere lange, gemeinsame Zeit, für all die Dinge die wir gemeinsam geschafft und erlebt haben, für die große Liebe und die Innigkeit unserer Beziehung, für unser normales Leben das ich so lange mit dir teilen durfte. Ich weiß um das große Geschenk so ein Leben gelebt haben zu dürfen.
    Ich habe viele Menschen kennen gelernt, die diese Liebe nie kennen lernen durften und ich bin so dankbar dafür und bereit den Preis dafür zu zahlen, die das Ende unseres gemeinsamen Lebens für mich bedeutet. Und glaub mir, der Preis ist sehr, sehr hoch. Ich hatte keine Ahnung wie hoch, bevor ich es selber erfahren musste.
    Ich freue mich unbändig auf unser Wiedersehen und so sehr ich mir wünsche, dass das möglichst bald sein wird, verspreche ich dir aus ganzem Herzen dass ich das Leben annehmen werde, das mir noch bevorsteht, dass ich mich bemühen werde, das Beste daraus zu machen und mich weiter zu entwickeln und zu lernen für euch alle, die mir schon vorausgegangen sind.

    Lieber Hannes, tief drinnen in mir weiß ich dass du immer bei mir bist, dass du mir hilfst, ich weiß, dass ich immer gut beschützt bin und niemals alleine, trotzdem wäre es für mich eine große Hilfe, wenn ich auch hier auf der Erde noch einen Menschen hätte, mit dem ich meinen Weg gemeinsam gehen könnte. Das ist mein einziger Wunsch den ich in diesem Leben noch habe und ich würde mich freuen, wenn du mir dabei hilfst, diesen Menschen zu finden.

    Mein Liebling, ich muss nicht extra betonen, wie stolz ich auf dich bin, wie sehr ich dich liebe und wie ungeheuer du mir fehlst, seit du nicht mehr bei mir hier auf der Erde bist, du weißt das und es ist Zeit ein Ende zu finden und mich für diesmal zu verabschieden, ich umarme und küsse dich, so wie wir es immer getan haben,
    auf Wiedersehen bis bald in einer anderen Welt mit anderen Abenteuern aber mit der gleichen immerwährenden Liebe, deine Gabi


               

  • Liebe Gabi <3

    fuer mich ist es immer beruehrend wie du deinen Hannes im Herzen ja mit voller Liebe wuerdigst.

    Wir sind ja schon lange Wegbegleiter und das erschafft fuer mich eine tiefe Verbindungsebene.

    Ja , diese Verbindungsebene kann ich auch eigentlich nicht in so viele Worte fassen .

    Es ist eher ein Bild voller Schwingungen , oder unser beruehmtes Trauerwellenmeer was wir beide schreibend durchlebt haben.. ,,


    Es gefällt mir sehr das du diese 2 Bilder hineingestellt hast

    Das erste wo ich eure so strahlende , absolute verliebte Liebe ... verliebte Liebe ist kein Schreibfehler--- sehe und erfuehle

    und dann ...das zweite

    so viel innige Liebe , Vertrautheit , Einssein fuehlen ...anzusehen ... Da wird mir warm ums Herz und ich lächle...

    Ja, dieses Gefuehl kommt immer mehr mit der Zeit des miteinander SEINS<3<3


    Du weisst das ich eine neue Liebe gefunden habe ...und dennoch ist mein Seelenmann voll und ganz in meinem Herzen und Leben . Ebenso wie die Frau meiner Seelenfrau ...

    Wir leben sehr innig verbunden mit ihnen und muessen leider auch immer und immer wieder Abschied von anderen sehr geliebten Menschen nehmen in den letzten 2 Jahren und bald schon wieder...

    ich habe eine Gruppe junger Leute gefunden, mit denen ich spielen kann, was mein Herz verjüngt umd mir Spaß bereitet und ich liebe es mehr und mehr Zuhause zu sein, mit all den Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit.

    das freut mich BEIDES sehr fuer dich !

    dDese Erkenntnis ist oder kann ein "Schluessel " sein fuer deine weiteren Jahre hier auf der Erde .

    Ja, geniesse sie mit der Erkenntnis das wir irgendwann mit zwar sehr unterschiedlichen Vorstellungen , doch immer

    glauben wir ja das wir mit unseren LIEBEN dann vereint sind...


    Gerade habe ich angefangen in dem Buch von

    Jorge Bucay

    "das Buch der Trauer "

    zu lesen

    und es verschafft mir viele Aha Erlebnisse ...


    Es ist ja so , das manches herausgenommene Zitat leider dadurch die Gesamtheit nur unvollkommen wiedergibt...

    Doch vielleicht bringt es in dir etwas in "Schwingung"...


    Zitat Anfang


    "wir leben nicht in der Wirklichkeit ,

    sondern in der Vorstellung von ihr "


    Zitat Ende


    Diese Erkenntnis gibt MIR die Erkenntnis das es eine vollkommene Verbundenheit gibt ,

    die aber durch den vollkommenen Schmerz gehen muss und will !

    Also Abschied und Neuanfang mit eigentlich jedem Atemzug den man begeht ...


    Ich wuensche dir SEHR das du wie du es dir wuenschst einen Seelenwegbegleiter findest ...


    Ich wuensche dir fuer heute noch liebende Verbindungsgefuehle zu Hannes an diesem ja auch sehr besonderen Tag und

    jaaaa

    liebevollste Erinnerung mit einem nur sanften Schmerz. vielleicht sogar viele Momente des Glueckes fuer eure LIEBE .. Es ist ja wie du erlebt hast möglich... Mit viel LIEBE die in deinem HERZEN wohnt und die Hannes erreicht ...


    Herz<3volle Gruesse von deiner jetzt absolut <3 Sverja

  • Liebe Gabi,

    Danke dir dass du mit deinem offenen Brief an deinen Mann Hannes zeigst, dass es eine weichere Trauer geben kann.

    Es macht Mut weiterzugehen. Durch den Schmerz, durch die Trauer um an den Ort / die Zeit zu kommen in der die Liebe wieder größer und der Schmerz kleiner wird.

    DANKE

  • Ja, ich besuche und unterstütze meine Nachbarin, die ihren Mann pflegt ein bis zweimal in der Woche und es tut mir auch gut auf eine gewisse Weise, wie es mir auch hilft für Bekannte da zu sein wenn es ihnen nicht gut geht und wie mir auch alle anderen Aktivitäten auf gewisse Weise helfen, die mich ablenken und mich vor all zu viel Nachdenken müssen bewahren.

    Aber das was ich so vermisse ist etwas, das es nicht mehr geben kann, wenn alle vertrauten Menschen gestorben sind.

    Ich muss die Liebe und das Vertrauen und die Geborgenheit jetzt in mir selber finden, nicht mehr im Außen und das ist sehr sehr schwer.

    das Thema man muss nicht hoffen das andere es einem schön machen und gut zu einem sind

    nur man selbst kann dies indem man sich gut um sich selbst kümmert



    Ich muss die Liebe und das Vertrauen und die Geborgenheit jetzt in mir selber finden, nicht mehr im Außen und das ist sehr sehr schwer.

    genauso ist es liebe Tigerlily:*

    das musste ich jetzt auch wieder erfahren

    Nur so geht es:thumbup::thumbup::thumbup:


  • Ihr Lieben,

    kleines Update, einfach weil mir danach ist.

    Mein Leben hat sich eingependelt, im Forum bin ich eine Fremde geworden, weil die meisten meiner Schicksalsgenossinnen von damals nicht mehr hier sind und auch ich mich weitgehend zurückgezogen habe, während unzählige Schicksalsschläge viele neue Trauernde zu diesem sehr hilfreichen Forum gebracht haben.

    Auch das Forum hat sich verändert.

    Die Betreuung durch Moderation ist immer weniger geworden und nun quasi zum Stillstand gekommen und die Community hat die Verantwortung übernommen und unterstützt die Neuankömmlinge vorbildlich, ihr habt dafür meinen größten Respekt.

    Ich könnte nun ebenfalls sagen, dass meine Zeit zum Gehen gekommen ist, aber dem ist nicht so.

    Meine Geschichte ist noch nicht zu ihrem glücklichen Ende gekommen und deshalb bleibe ich noch.

    Möglicherweise bin ich angekommen in meinem neuen Leben, denn es gibt zweifellos eine gewisse Stabilität, die ich vor einem Jahr noch nicht hatte und möglicherweise verlange ich zuviel vom Leben, wenn Leben für mich bedeutet glücklich zu sein und Freude zu empfinden.

    Aber etwas tief drin in mir sagt mir, dass das nicht alles ist, dass da noch mehr kommt und dass ich irgendwann wieder mit mir im Reinen sein kann.

    Und bis dahin bleibe ich.

    Zwar als stille Teilnehmerin aber dennoch ...

    Ich wünsche euch allen viel Kraft für euren schweren Weg und gebt nicht auf!

    Ich bin dankbar, dass ihr da seid,

    Alles Liebe Gab

  • Liebe Gabi,

    Schön, von dir zu lesen! Stabilität, die vor einem Jahr noch nicht da war ... das hört sich doch gut an. Alles Liebe für deinen weiteren Weg! Auch ich fühle mich immer noch wohl in diesem Forum. Es ist schön, Teil der Gemeinschaft hier zu sein, auch wenn man (zeitweise) nicht viel schreibt.

    Liebe Grüße

    Sabiene

  • ❤️❤️‍🩹

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Liebe Gabi, Tigerlily liebe Sabiene

    mit dem handy schreibe ich nie lang...

    Ja, ich denke auch das dass das Leben uns noch viel bietet.

    Wir werden es immer mehr nicht nur erkennen sondern fühlen.

    Liebe Gabi,

    Du wunderbare Wegbegleiterin.

    Ich bin auf eine sanfte Art "froh" das du hier bist und immer wieder schreibst

    💖lichst grüsst dich deine Sverja

  • Liebe Tigerlily,


    da irrst Du Dich. Du bist keine Fremde geworden, bist noch sehr gut bekannt. Das Forum hat sich verändert, das stimmt, auch hier gibt es keinen Stillstand. Es ist der natürliche Lauf der Dinge daß sich Mittrauernde verabschieden und Neue dazu kommen. Die Moderation aus meinen Anfangszeiten vermisse ich auch, aber das Forum ist auch ohne weiter eine große Hilfe. Im letzten Jahr hatte ich mich auch zeitweise zurückgezogen weil es nichts mehr zu sagen gab. Das hat sich aber wieder geändert.


    Ich wünsche Dir daß Dein Bauchgefühl richtig ist und noch etwas lebenswertes auf Dich wartet. Viel Kraft auf Deinem weiteren Weg und


    eine sanfte :24:

    Lilifee

  • Aus gegebenem Anlass, weil es mich gerade so berührt hat.

    Ich lebe so vor mich hin, aber im Hintergrund immer das Gefühl, dass etwas nicht stimmt.

    Nicht mehr so dieser laute Trauerschmerz, der mich zu Boden drückt und so allumfassend mein Leben beherrscht, wie noch vor einem Jahr, aber bei allem was ich tue so ein verschobenes Gefühl, so als ob nichts mehr richtige wäre.

    Dieses Gefühl hat einen Namen:


    EINSAMKEIT


    Hier mein Beitrag in Facebook:

  • Das hast du gut ausgedrückt, im Hintergrund das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Das beschreibt es gut.

    Auszug vom Nachtcafe schau ich später. Danke dafür, liebe Gabi!

    Liebe Herzensgrüße für dich. Ich freue mich von dir zu lesen.

  • Das Angenehme dieser Welt.....

    Das Angenehme dieser Welt hab' ich genossen,

    Die Jugendstunden sind, wie lang! Wie lang! verflossen,

    April ,Mai uns Julius sind ferne,

    Ich bin nichts mehr,

    Ich lebe nicht mehr gerne!

    Friedrich Hölderlin


  • Aus gegebenem Anlass, heute sind es genau 5 Jahre seit mein geliebter Mann bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, veröffentliche ich hier meine Facebookpostings wie schon die Jahre zuvor.

    Der einzige Unterschied:

    Es ist das letzte Mal in dieser Form und auch diesen Thread hier werde ich beenden, denn es ist alles gesagt worden was es zu diesem Thema zu sagen gibt.

    Anfangs dachte ich noch in meiner Naivität, dass ich hier weiterschreibe, bis meine Trauer beendet ist und mein Leben, wie von so vielen versprochen, zwar anders aber doch wieder schön ist.

    Ich wollte meine Verzweiflung preisgeben und dann auch das berühmte glückliche Ende, um anderen zu zeigen, dass es im Leben auch wieder aufwärts geht, einen weiteren Beweis dafür liefern, dass das Leben auch wieder schön sein kann, auch wenn es lange dauert.


    Heute kann ich sagen, ich habe ein neues Leben, ich bin nach Jahren der Schockstarre wieder ich selbst und die Illusionenm die ich mir gemacht habe haben mir geholfen die schlimmste Zeit zu überstehen.

    Heute kann ich sagen ich kann mit meiner Trauer leben, aber vergehen wird sie nie.

    Die schöne Auflösung die ich mir erhofft hatte ist nicht gekommen.

    Ich wünschte ich könnte etwas anderes berichten, aber das ist meine Wahrheit.


    Dieses Forum hat mir viel geholfen, gerade der Umstand, dass ich meinen Schmerz mit anderen teilen konnte war unglaublich wertvoll für mich.

    Gerade in einer Welt wo es als Tabu gilt zu leiden, einsam und verzweifelt zu sein, und man dazu genötigt wird alle negativen Äußerungen zu unterlassen, ja geradezu zu verstecken hat es mir gut getan hier frei schreiben zu können.

    Ich hatte noch dazu das Glück das in einer Zeit tun zu können, als es sehr gute Moderatoren gab, die sich mit großem Engagement und Empathie diesem Thema widmeten und dazu eine Gruppe von Teilnehmern die auf einer ähnlichen Wellenlänge lagen wie ich, sodass wir uns sehr gut austauschen und auch ungestört gegenseitig bejammern konnten und immer ein offenes Ohr fanden.

    Die alten Zeiten sind vorbei, die alten Teilnehmer gibt es nicht mehr, nur mehr ihre wertvollen Beiträge, die es wert sind auch von den Neulingen gelesen zu werden.

    Ich habe auch das Glück mit ein paar Mitgliedern Kontakt zu haben und möchte mich ganz herzlich bedanken dafür dass es dieses Forum gibt und für die hilfreiche Zeit die ich hier verbringen durfte!


    Hier nun meine letzten Facebook Einträge:


    Einmal in meiner eigenen Facebookseite:



    Die heutige Erinnerung, unser letzter gemeinsamer Urlaub, wir waren so glücklich und bereiteten uns auf ein paar letzte schöne Jahre vor, im Bewusstsein, dass unser langes gemeinsames Leben voller Arbeit, voller Abenteuer und Gemeinschaft mit vielen Menschen, die uns alle schon verlassen hatten nun auch langsam dem Ende zugeht.
    Noch hatte uns die Lebenskraft nicht verlassen, noch war alles möglich, und nachdem mein Pensionsantritt kurz bevorstand, und mein Vater, das letzte lebende Mitglied unserer Familie kurz zuvor gestorben war, erwartete uns beide eine große Umstellung in unserem Leben, die wir bewusst und voller Zuversicht in Angriff nahmen.
    Unser Motto war: Wir haben uns und solange wir zusammen sind schaffen wir alles.

    Und dann kam der 14. Juni 2018 und ab 11:32h war alles anders.

    Mehr schreibe ich nicht dazu, denn alles was dazu zu sagen ist habe ich bereits ausführlich geschrieben. Ihr könnt es finden, hier auf meiner Timeline und in diesem Thread in einem Trauerforum https://forum.aspetos.com/.../1722-mein-mann-ist-mit-dem.../

    Ein Resumee noch dazu:
    Ich bekam viel Unterstützung weil ich auch aktiv danach suchte, um das Unfassbare in mein Leben zu integrieren.
    Die vielen mutmachenden Aussagen die ich hören durfte haben mich anfangs am Leben erhalten, solange bis ich selber draufkam, dass nichts davon meiner Lebenswahrheit entspricht, aber da hatte ich bereits die Stärke auch ohne die Illusion an ein schönes neues Leben voller Liebe, eine neue Partnerschaft und vielen neuen Erlebnissen, die mein Leben bereichern und wieder lebenswert machen, auszukommen.
    Ja ich habe ein neues Leben und bin dennoch mit meinem alten Leben untrennbar verbunden, die Liebe ist auch da, für meinen Mann und deswegen untrennbar mit einer unstillbaren Sehnsucht, einem Vermissen und einem Schmerz verbunden, die mein Herz mit einer Mauer umgeben haben, sodass ich all die neuen Dinge, die ich erlebe nicht aus ganzem Herzen freudig erleben kann.
    Dazu kommt, dass ich zwar gut für mich allein sein kann, aber im Grunde meines Herzens ein Beziehungsmensch bin.
    Mein Herzensmensch ist nicht mehr da.
    Er ist für mich der einzig vorstellbare Liebespartner und ich bin mit Hannes im Herzen auf ewig verbunden.
    Trotzdem ist das zu wenig.
    Ich brauche ihn hier bei mir, fühlbar, greifbar, sichtbar.
    Und deshalb fühle ich mich einsam, ich will nicht alleine altern und sterben und dennoch weiß ich inzwischen genau, dass der Wunsch nach einer Partnerschaft hier auf Erden ein unerfüllbarer ist, seit meine zweite Hälfte gestorben ist.
    Das ist nun mein Lebensweg, den ich zu Ende gehen werde.
    Nach 5 Jahren bringe ich nun meinen gemeinsamen Lebensweg mit meinem Hannes auch schriftlich zu Ende und betrachte die Aufzeichnung meiner Trauergeschichte in öffentlicher Form als beendet.

    [IMG:https://www.facebook.com/images/goodwill/throwback/shared_story_tetra/shared-story-left.png]Vor 2 Jahren
    Deine Erinnerungen anzeigen

    [IMG:https://www.facebook.com/images/goodwill/throwback/shared_story_tetra/shared-story-right.png]

    Gabi Muik ist in Funchal, Autonome Region Madeira, Portugal.

    onpSedrtosm.J12h942gu574la11c490utf8c0 htnuf1lt9ai u22il2f0i · Mit Deine Freunde geteilt

    Was machst du gerade, steht hier, wenn ich beginne einen Beitrag zu schreiben.
    Tja, was macht Hannes wohl gerade?
    Ich weiß es nicht, denn unsere Welten sind getrennt.
    Er weiß wohl, was ich mache, besucht mich oft mit seiner warmen, liebevollen Energie und verschafft mir Kraft und liebevolle Gedanken, ich hingegen weiß so gut wie nichts über dieses Leben im Jenseits.
    Ich weiß nur, dass es Weiterleben tatsächlich gibt und dass ich ihn wiedersehen werde, wenn meine Zeit gekommen ist.
    Diese Welt hier auf der Erde hat vor genau drei Jahren einen wundervollen Menschen verloren, aber wir müssen bedenken, seine Arbeit hier auf Erden war getan und wird von anderen Menschen fortgeführt, das ist der Lauf des Lebens.
    Deshalb gönnen wir Hannes seine Rückkehr in die Heimat auf der anderen Seite und erfreuen uns an den vielen schönen Erinnerungen, die ihn uns jederzeit wieder lebendig machen.
    Hannes ich liebe und vermisse dich und lebe für dich mein Leben hier auf Erden zu Ende
    Ich freue mich sehr, dich wiederzusehen, bis dahin sende ich dir all meine Liebe, deine Gabi





    Und hier was ich auf der Facebookseite meines Mannes geschrieben habe:


    Was soll ich sagen?
    Es ist nun genau 5 Jahre her, dass Hannes diese Welt verlassen hat, 5 lange, lange Jahre und dennoch kommt es mir vor als sei es erst gestern gewesen.
    Ich möchte all jenen danken, die mich in dieser so schwierigen Zeit unterstützt haben und auch all jenen, bei denen Hannes einen dauerhaften Platz in ihren Herzen gefunden hat.
    Er ist nicht mehr hier und einzig ich als seine Frau lebe für ihn weiter und erledige alles was noch erledigt werden muss, bevor ich ebenfalls gehen kann.
    Es ist nun an der Zeit einen Schritt weiterzugehen und deshalb werde ich seine Facebook Seite, die ich 5 Jahre am Leben gehalten habe nun in Gedenkstatus versetzen, als dauerhaftes Andenken an einen einzigartigen Menschen: HANNES MUIK, der Hans, der so vielen seiner Kameraden und Freunde und all seinen Mitfliegern die Begeisterung und Liebe zum Betrachten der Natur aus der Luft, die Faszination der menschlichen Technik des Fliegens und des menschlichen Miteinanders vermittelt hat.
    Hannes du bist für immer in unseren Herzen und mit uns verbunden.
    Auf Wiedersehen im Himmel!

    [IMG:https://external-vie1-1.xx.fbcdn.net/emg1/v/t13/114196253788715717?url=https%3A%2F%2Flh3.googleusercontent.com%2FPIS2MkMyAHZVc9FkrIycX5Lg7QUsEDYOsHspvwTim2IPq0mDAJeW2ORjCW4mUYsFP80Ly15gj7JfNS8_Qjc62PD3glFYVMKZJenZ8gqoQ7XqLsGLSFVtPf3929rWMDOBl0GeNljO7YE%3Dw600-h315-p-k&fb_obo=1&utld=googleusercontent.com&stp=c0.5000x0.5000f_dst-jpg_flffffff_p500x261_q75&ccb=13-1&oh=06_AbGM6S1rLQHVzuWN32bu3olnlHu-RsYFJK8imkKr4z9EkA&oe=648B5E6D&_nc_sid=3f6af7]

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    R.I.P. Hans Muik †, 09.05.1942 - 14.06.2018
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