Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise!

    Sorry zu früh gedrückt.

    Also schön,das du auf der Warteliste stehst.Manchmal kann es sehr schnell gehen.

    In dieser Woche sind allein im Heim schon 6 Personen gestorben.

    Und bei dem Seniorenwohnen auch schon wieder 2 .Ja im Heim muß man auch

    damit rechnen,denn die meisten sind über 90.Und ich sehe immer wieder wie

    schön das bei dem Seniorenwohnen ist.Mehrere haben Autos und machen auch

    für die Mitbewohner Einkäufe oder fahren sie zum Arzt.Dann haben sie einen

    Gruppenraum wo sie sich immer treffen auch mal spielen einen trinken und

    im Sommer wird gegrillt und sie gehen zu gemeinsamen Verantstaltungen.

    Da könnte ich mir sogar vorstellen mal zu wohnen.Hoffe,das es Amy bald wieder

    besser geht.Dir alles Gute .Liebe Grüße Helga

  • Meine Lieben,

    liebe Helga,


    ja, das ist das traurige am Heimleben, die vielen Todesfälle... auch wenn du schreibst, dass viele über 90 sind.


    Aber für ein direktes Heim fühle ich weder alt noch zu krank. Das halte ich nicht aus!


    In mir ist doch noch irgendwo ein Funken Lebenswille... zwar verschüttet... aber von meinem Mann noch gesät... er wollte und will es, wenn ich weitermache bis mein Lebensziel erreicht ist.


    Meine Verzweiflung... meine Einsamkeit... meine Schmerzen (körperlich & seelisch)...

    hindern mich meistens daran... weiter zu kämpfen... denn für mich ist es täglich schwer und manchmal will ich mich einfach fallen lassen und Ruhe finden.


    Eben wieder zusammen sein mit Heinz...

    meiner Sonne, die ich zum Leben und zum Lieben gebraucht habe und vermisse.


    LG Luise

  • Meine Lieben,


    sitze schon wieder seit heute Morgen weinend auf dem Sofa. Möchte mit irgendeinem Menschen sprechen... meine Sorgen teilen... getröstet...einfach ein wenig geliebt werden... mich nicht so einsam fühlen.


    Habe heute Nacht wieder intensiv von Heinz geträumt und von meinem toten Bruder. Es war alles so real, als wären sie beide noch hier.


    Der Tag zieht sich schon wieder endlos... ohne Hoffnung auf eine Änderung meines Alleinseins... bin nur eine alte, kranke Frau mit Hund... sehe hier sehr oft viele wie mich... aber keiner spricht den anderen an... haben wohl wie ich einfach aufgegeben.


    Mir fehlt das Vertrauen mich auf neue Menschen einzulassen. Seitdem ich alleine bin, wurde ich wohl zu oft enttäuscht...bin zu dankbar für jede Zuwendung... deshalb öffne ich mich schnell und stimme einfach zu, obwohl mein

    Bauchgefühl mich warnt.

    Es ist wohl so, dass ich vor Einsamkeit jeden Strohhalm umklammere den ich greifen kann.


    Würde so gerne raus gehen, durch die Natur... zum Friedhof...aber ich bin zu schwach, schaffe gerade die kurzen Gassirunden (ist eigentlich nur Stehgassi).

    Und ohne Begleitung ist es zu "gefährlich"... brauche Unterstützung falls es nicht alleine weitergeht.


    Muss noch etwas einkaufen, danach wohl erschöpft, aber ich war wenigstens etwas

    draussen... unter Leuten...bin froh, dass ich noch Auto fahren kann... das ist meine Möglichkeit mobil zu sein... bin dafür dankbar, dass es noch klappt und ich ein Auto unterhalten kann.


    LG Luise

  • liebe Luise<3:30::24:<3:30:<3


    einen guten Mittag wünsche ich dir jetzt...obwohl das Gute so entfernt für dich scheint...


    ich gebe dir jetzt einmal nur eine Empfehlung

    Würde so gerne raus gehen, durch die Natur... zum Friedhof...aber ich bin zu schwach, schaffe gerade die kurzen Gassirunden (ist eigentlich nur Stehgassi).

    Und ohne Begleitung ist es zu "gefährlich"... brauche Unterstützung falls es nicht alleine weitergeht.

    Du bist glücklicherweise in der Lage mit deinem Auto zu fahren... und hast ein handy, wo der Notruf ja gespeichert ist !!!!


    Fahre doch mit Amy zu schönen Promenadenwegen, wo es auch Bänke gibt und laufe ganz kleine Stücke dort...oder an Aussichtsplätze , wo dein Blick über die Gegend schweifen kann...


    Das wünsche ich dir von Herzen<3

    Alles Liebe

    deine Sverja

  • Liebe Luise

    Es tut mir so leid, ich kann dir nachfühlen. Ich bin auch allein, vermisse meinen Schatz unendlich und weiss nicht wie es weitergeht.... bin froh, habe ich meine zwei geliebten Katzen. Gehe jeweils nur schnell das Nötigste einkaufen und sofort wieder nach Hause. Ich will mein altes, von Liebe erfülltes Leben zurück. Ich weiss nicht, wozu ich noch da bin....

    LG Brija

  • Meine Lieben,


    danke für eure Worte. Aber das Alleinsein muss ich wohl selber in den Griff bekommen... noch hoffe ich auf Besserung meines körperlichen Zustand.


    Wenn ich etwas "fitter" werde, kann ich mich mehr um Aktivitäten bemühen, die mich unter Menschen bringen.


    So wird das nichts, wenn immer wieder ein Rückschlag erfolgt. Zu Hause bin ich einfach zu viel allein... und ab und an Besuch reicht nicht. Ich möchte mal was anderes sehen... Anregungen bekommen, damit ich mich mit anderen unterhalten kann... was Neues erzählen kann....


    Ich erlebe zur Zeit nichts was andere interessieren könnte...ich bin langweilig nicht gesellig...

    Das muss anders werden sonst werde ich noch "sonderbar"... in meinen Augen und auch in anderen.


    LG Luise

  • Liebe Luise!

    Nein,das habe ich auch nicht damit gemeint,das du in ein richtiges Heim gehen solltest,bloß nicht.

    Ist gut das du auf der Warteliste stehst für das Seniorenwohnen,auch da wirst du dann wieder

    Menschen treffen.Ja ich glaube,das es sehr wichtig für dich ist endlich wieder unter Menschen

    zu kommen,mal mit jemandem reden,etwas unternehmen,das würde dir auch gut tun.

    Es ist gut,das du noch selber Auto fährst und vielleicht triffst du,wenn es dir besser geht

    auch sehr nette Menschen,woraus sich dann vielleicht eine Freundschaft entwickelt.Ich

    wünsche dir alles Gute.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Helga,


    ja, es würde mit guttun unter Menschen zu sein. Ich will auch sehr gerne.


    Wenn ich nicht mehr so angeschlagen bin und es mir etwas besser geht, noch ermüde ich schnell und mit meiner Sprache klappt es nur mit viel Konzentration. Selbst beim Schreiben ist es schwer.


    Aber ich arbeite dran und nächste Woche kommt ja ein Therapeut zu mir.


    LG Luise

  • Liebe Luise!

    Ich bin 45 Jahre und habe vor 6 Jahren meinen geliebten Mann plötzlich verloren. Vorgestern war sein Todestag und er fehlt mir momentan so sehr. Ich verstehe alle Menschen, die ihren Lebensmenschen verloren haben...man möchte wieder positiv sein, sich an allem erfreuen und voller Zuversicht in die Zukunft blicken aber es ist nicht so leicht...oder es funktioniert nicht so leicht. Ich habe drei wundervolle Kinder und auch einen Hund. Die Bewegung an der Luft tud gut. Ich glaube nicht dass es ein Rezept dafür gibt sich schnell besser zu fühlen aber es ist schön, wenn man sich hier austauschen kann. Alles Liebe und Gute, Evelyn

  • Liebe Evelyn,


    du hast deinen Mann leider schon so früh verloren, mit 3 Kindern alleine in dieser Situation.

    Umso mehr kostet es Kraft wieder positiv in die Zukunft zu schauen. Ich hoffe, das du trotzdem nach vorne schauen kannst.


    Danke für deine Worte und dein Mitgefühl.


    LG Luise

  • Meine Lieben,


    die letzten Tage war ich mal wieder tief im Trauertal.


    Nun sind es fast schon 14 Monate und ich kann es nicht glauben, dass ich noch atme...esse...lebe... jeden Tag... immer wieder. Ohne Sinn und Zuversicht... ohne Liebe im Jetzt... ohne Hoffnung...nur mit Erinnerungen und Träumen.


    Ich spüre Heinz nicht mehr... er hat mich wohl endgültig verlassen... ich rufe ihn, aber es kommt nichts mehr bei mir an.


    Selbst meine Gedanken fangen an ohne ihn zu leben... das will ich nicht! Ich denke nicht mehr als "wir"... habe ich es schon verlernt?


    Er war immer in meinem Herzen und immer in meinem Kopf. Nun ist mein Herz tot und mein Kopf betäubt.


    Fühle mich leer ohne Liebe... aber voll mit Leid und Tränen...es tut so weh!


    LG Luise

  • Liebe Luise!

    Ich umarme dich auch ganz doll.Ja ich habe auch erst jetzt gemerkt,wie sehr mir Unterhaltung,eine Umarmung

    und mal wieder etwas unternehmen gefehlt hat und ich schaue wieder nach vorne und bin glücklich,das ich das

    erleben darf.Er ist auch Witwer,aber schon älter,aber wir verstehen uns so gut und können auch zuaammen

    trauern,aber uns auch dann auf den nächsten Tag freuen.Ich habe auch keinen Sinn mehr im Leben gesehen

    ohne Ralf und ich vermisse ihn unendlich,und ich habe auch ein schlechtes Gewissen,ob das richtig ist.

    Aber es tut so gut,das man nach einem Jahr auch mal wieder lächeln kann,das kannte ich gar nicht mehr.

    Ich wünsche dir alles Gute.Liebe Grüße Helga

  • Meine Lieben,


    wir vermissen alle diese liebevollen "Kleinigkeiten", die wir stets durch unsere Liebsten bekommen haben. Das Fehlen macht auch einen Teil unseres Schmerzes aus.


    @ Helga, du nimmst deinem Ralf nichts von deiner Liebe... du darfst und sollst wieder lachen und Freude empfinden. Denn wer liebt und geliebt hat wünscht sich das es dem geliebten Menschen gut geht.


    LG Luise

  • Meine Lieben,


    ich vermisse Heinz heute wieder sehr...und bin gleichzeitig wütend auf ihn.


    Warum hat er mich allein gelassen? Ich brauche ihn... seine Hilfe... seine Nähe... seine Liebe.


    Liege auf dem Sofa... schon wieder krank... kein Schlaganfall, sondern ein grippaler Infekt, der mich diesmal total im Griff hat.


    Meinen Mann konnte ich pflegen... für mich selber ist keine Kraft mehr da...


    Früher hat er sich um mich gekümmert, wenn ich krank war. Und nun bin ich allein... wütend auf ihn... er hilft mir nicht.

    Suche ihn... rufe ihn... keine Antwort... er war nur zweimal in der ersten Zeit bei mir... nun nicht mehr...


    Lässt mich zurück... ohne Hilfe... muss alles alleine stemmen... im Haushalt ist schon einiges kaputt... ich kann es nicht wieder herrichten... und nun wieder krank...


    Macht er sich um mich keine Sorgen mehr? Er war doch immer auf mein Wohl bedacht... und wenn es nur ein Tee war den er mir gebracht hat... und

    jetzt nichts mehr... ich bin sauer auf ihn!


    Es ist wohl ungerecht von mir, aber ich empfinde es heute so.


    ER HAT MICH IM STICH GELASSEN.


    46 Jahre waren wir zusammen... aber

    nun... alt und krank... lässt er mich allein.


    Liege hier mit Fieber und fantasiere... warum kommt er nicht?


    Ist seine Liebe zu mir auch tot?


    Wieso dann ich nicht? Ich kann nicht mehr.

    LG Luise


    PS: Bedingt durch meine in momentane körperliche Verfassung bin ich wohl ungerecht. Er kann ja nichts dafür.

  • Liebe Luise!

    Danke für deine Worte.Ja ich glaube auch das mein Mann froh wäre,das ich mal wieder lächel.

    Es tut mir so leid,das du jetzt auch noch einen grippalen infekt hast,dir bleibt auch gar nichts

    erspart,was denn noch.Ja jetzt wo du Heinz so sehr gebrauchen könntest ist er nicht da,aber

    das geht uns allen so,gerade in solchen Situationen wird es einen noch mehr bewußt.

    Er würde sicher alles für dich tun,wenn er könnte und es würde ihm das Herz brechen,

    wenn er dich so sehr leiden sehen würde.Mir tut es so weh,denn du hast doch wirklich

    genug mitgemacht.Ich wünsche dir gute Besserung und viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • liebe Luise,


    ich hatte eine ähnliche erfahrung gemacht - das war ein halbes jahr nachdem roger gestorben war. immer war er vorher in meiner nähe, wirklich IMMER. und auf einmal, eines abends, war er einfach verschwunden.


    es war die hölle, es war einsamkeit die ich nicht beschreiben kann, es war verzweifelte leere in mir....


    aber bald war er wieder da.... ich kann dir nicht sagen, wieso er plötzlich verschwunden war - vielleicht hängt es mit seinen "aufgaben" da oben zusammen.... oder aber auch, weil ich mich selbst in meinem tiefen schmerz von ihm abgetrennt hatte...


    komischerweisse sind unsere liebsten besser zu spüren wenn wir im wellental der trauer mal wieder ein bisschen nach oben schwimmen. wenn wir gerade in der abwärtsbewegung uns befinden, sind unsere feinen antennen leider meist nicht auf empfang.


    ich bin mir sicher das dein Heinz noch bei dir ist, nur gerade nicht zu dir durchdringen kann :!:


    glaube mir, bald wirst du ihn wieder spüren....


    lieber gruß von Bine

  • Meine Lieben,


    ich spüre nur noch Einsamkeit... Heinz ist fort... ist weit weg von mir.


    Er hat sich wohl verändert... ich empfinde keine Nähe mehr... es tut so weh.


    Diese Welt ist wohl unwichtig geworden.

    Er kann mir nicht mehr helfen.


    Wenn es irgendwie gehen würde, wäre er bei mir.


    Damit muss ich leben... wir sind getrennt... in zwei Welten.


    Erst später wird es wieder ein " uns" geben...falls es weitergeht.


    Bis dahin wird es schwer sein... momentan scheint es Tag für Tag unerträglicher zu werden.


    Ich kann und will es nicht.


    LG Luise