Am 4. Juli 2018 ist um 14:50 Uhr meine Welt untergegangen

  • Liebe Sturm,


    Danke für Deine Antwort. Ich finde sie nicht zu konfus, es ist halt wahnsinnig schwierig, weil wir nicht 100%ig WISSEN, ob und wie es weiter geht. Ich bin aber überzeugt davon, dass Seelen unabhängig vom absterbenden Körper weiter existieren und wir, während wir hier sind, nur einen sehr kleinen Teil der Realität sehen können.


    Für mich bleibt aber dennoch die Frage, ob und welche Konsequenzen es möglicherweise hat, sich aus der großen Chance zu Leben und zu lernen davon zu stehlen. Ich habe die ersten sechs Schuljahre meines Lebens in einer sehr katholischen Schule verbracht. Das hat mich von diesem Verein eher weggebracht, was vor allem an seinen Vertretern in dieser physischen Welt gelegen hat.


    Ich war danach sehr lange vor allem Materialist und habe über das Danach nicht viel nachgedacht. Erst seit der Körper meiner geliebten Christie sterben musste, habe ich mich sehr intensiv mit Spiritualismus beschäftigt. Dabei bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass unser aller Leben eine wahnsinnige Verschwendung wäre, wenn mit dem Tod des Körpers alles vorbei wäre. Darüber hinaus bin ich mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, dass unser Geist, unsere Seele, das wirklich Reale sind, während ich feste Materie weitgehend für eine Illusion, ein Konstrukt des Geistes halte.


    Dennoch bietet mir auch diese Sichtweise keine Antwort darauf, ob es Folgen hat, abzubrechen. Wobei ich dabei nicht an so etwas wie "Hölle" im Sinne manch großer Religionen denke, diese scheint mir eher von manch geistlichen Führern zur Lenkung der Menschen erfunden zu sein. Aber längere, schmerzhaftere Lebensrückschauen mit entsprechenden Erkenntnissen, Neustart der "Lebensschule", um es diesmal besser zu machen, usw..


    LG,

    Sky / Robert

  • Ich war danach sehr lange vor allem Materialist und habe über das Danach nicht viel nachgedacht

    Ja Robert so ging es mir auch, der Tod wird in unserer Gesellschaft immer noch verdrängt und sich niemand echt damit auseinandersetzt.


    Ich wollte nach dem Blitztod meiner Frohnatur-Partnerin Dorit (Körper geht kaputt, weil ein einiziges Organ das Herz nicht mehr funktioniert) dies als Tod im Sinne von Ausgelöschtsein nicht akzeptieren und habe mich über das Internet in die Recherchen gestürzt. Auch schon als Dorit auf ITS noch lag, habe ich leider viel zu spät mich mit medizinischen Dingen auseinandergesetzt und weil ich nichts Konkretes gegen den Hirntod mehr unternehmen konnte, bin ich auf Umwegen (Möglichkeit DNA-Reproduktion, geht nicht wegen fehlender Seele) zu der Seele und ihrer Weiterexistenz gekommen, die von vielen unsprituellen Wissenschaftlern als bewiesen betrachtet wird. Ich hatte zu Hause eine Reihe von Nachtodkontakten (..angehaltete elektr. Uhr, heruntergefallene feststehende kleine Lautsprecherbox)....die aber leider immer rarer wurden wie auch die Besuche von Dorit im Traum und jelänger der Kontakt ausblieb, um so schlimmer wurden die trauerwellen wieder.

    Das war nun auch mein Sprungbrett, zu glauben, da ist noch nicht alles verloren. Nur mir dieser Seele in Kontakt zu kommen, das habe ich bisher vor allem professionellen, gut ausgesuchten Medien überlassen, sodass ich nur noch die Aufnahmen der Sittings mir anhöre und daraus etwas Mut schöpfe.


    Natürlich spreche ich über Ansehen von Bildern mit ihr und lausche der inneren Stimme und bekomme auch Antwort, aber die kommt meist auch von der eigenen Erinnerung, was ja auch schon ein Kontakt ist.


    Natürlich muss ich eines hier ganz klar gestehen: Je länger man den physischen Körper nicht spüren schon gar nicht hören und sehen kann, um so schmerzlicher wird der Trennungssehnsuchtsschmerz zumindest bei mir sehr deutlich und da können gewisse Gedanken entstehen, wenn man zumindest glaubt, schneller in die gleiche Dimension wie die geliebte verstorbene Person zu gelangen, klare Antworten dazu habe ich weder kann ich diese noch geben, wäre schon ein Risiko.


    Es gibt von vielen berühmten Medien und Sterbeforschern die Aussage, man geht den gleichen Weg wie jeder andere Verstorbene auch, nur ist die Lebensrückschau eben belastender und man wird das Karma des Suizid in einer nächsten Inkarnation wieder abarbeiten. Evtl. haben manche bessre Infos über gute Recherchen.


    LG Matthias

  • Lieber Robert ,


    auch mit ein Grund meiner Anmeldung warst du mit deiner JETZIGEN Frage-


    Ich bin ein spritueller Mensch, mit einem starken Gefühl, dass der buddhistische Weg mir immer mehr entspricht. Mir das das wichtige Gefühl des Erkennens gibt, dass wir unser Leben mit vielen inneren Wertvorstellungen uns kreieren.

    ganz klar

    NEIN wir haben uns nicht den Tod unserer geliebten oder sogar mehreren sehr geliebten Menschen kreiert.... Keineswegs...

    Dazu möchte ich gerade hier JETZT schreiben...

    Wir werden immer trauern...Zeit unseres Lebens ... aber es wird mit der Zeit immer mehr eine lebendige , friedvolle Trauer werden, welche man sich , auch ich nicht nach dem Tode meines seelenmannes mir vorstellen konnte...


    Ich hatte keinen Gedanken an Freitod , aber war für einen kurzen Augenblick unsagbar glücklich, wie mich ein Blitzschlag nur leicht beim schliessen der Tür traf ( ich hatte noch die Klinke gerade in der hand) Da hatte ich das FREUDIGE Gefühl das wir gleich VEREINT sein werden.


    Aber ich LEBE ... Genauso wie ALLE hier Schreibenden...


    Ja, ich finde uns zu wertvoll, keineswegs materiell gesehen , weil unser "Geist" unser SEELE sich in diesem JETZT körperlich manifestiert hat... um es aus einem " unserem sich nicht gut fühlenden " Gefühl " . heraus zu beenden...


    ich respektiere den Freitod von jedem Menschen, der aus unglücklichen Lebensumständen, die nur er so auswegslos gesehen hat, den LEIDER keiner erreichen konnte...letztendlich nicht... dass er diesen Weg für sich gewählt hat...


    Es mag jetzt hart klingen, ist es aber keineswegs...

    dem geliebten Menschen zu folgen ist für MICH ! ein typisch menschlich liebender egoistischer Entschluss... Ja egoistisch ...


    TRAUER beherbegt das wunderschöne innere Potential des ERKENNENS des LIEBENDEN LEBENS ...


    auch das ist Trauer... das erkennen der unerschöpflichen , unendlichen LIEBE


    Namaste

    Sverja

  • Für mich bleibt aber dennoch die Frage, ob und welche Konsequenzen es möglicherweise hat, sich aus der großen Chance zu Leben und zu lernen davon zu stehlen.

    Das ist eine schwierige Frage, die sicher jeder Mensch für sich beantworten muss. Deswegen kann ich dir nur meine persönliche Sichtweise schreiben ohne jeglichen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder gar Richtigkeit.


    Ich will daran glauben, dass jeder Mensch die Freiheit hat (oder zumindest haben sollte) sein Leben so zu leben wie er es möchte. Zu dieser Freiheit gehört meiner Meinung nach auch die Entscheidung darüber, über das eigene Ende selbst zu bestimmen (oder eben nicht, wenn man den Dingen lieber ihren Lauf lassen möchte). Ich finde, jedem, der lebt steht das zu. Niemand von uns wurde gefragt, ob wir es haben möchten, dieses komische Leben, das so schön und so entsetzlich grausam zugleich sein kann. Ich mag die Floskel "Das Leben ist ein Geschenk" nicht, das ist für mich nicht mehr als ein lahmer Kaffee-Tassen-Spruch, aber Tatsache ist: wir wurden halt einfach ungefragt geboren und sind jetzt hier, wir hatten vorher nicht die Wahl ob wir leben wollen mit allen Folgen und Konsequenzen - oder nicht. Niemand konnte sagen: "Oh, das ist Leben? Nein, danke, möchte ich nicht haben." Klar, Leben funktioniert nur auf diese Weise und geht nicht anders, aber wenn es nur so funktioniert und nicht anders geht, sollte man zumindest weitestgehend und wenigstens in den elementarsten, pursten aller Dingen wie dem eigenen Lebensende Selbstbestimmung haben - zumindest wenn man das so möchte. Denn nicht jeder sieht das Leben als Chance und nicht jeder möchte oder kann lernen. Auch diese Freiheit muss, so sehe ich das, gegeben sein. Mir fällt es nach allem was passiert ist schwer, das Leben und die Zukunft als Chance zu sehen und ich, bitte entschuldige, scheiße darauf zu lernen. Für mich hat das keine Bedeutung und keinen Wert mehr. Das Leben hat mich in diese Situation gebracht und so viele andere auch, eine Stunde hier zu lesen, reicht um das zu begreifen. Sollte man sich deswegen also jemals für die Option Suizid entscheiden und müsste dafür noch mehr negative Konsequenzen tragen: nein, so viel Grausamkeit kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

    Aber vielleicht ist das naiv und nicht weit genug gedacht. Jedenfalls würde es bedeuten, dass es einen guten und einen schlechten Tod gäbe. Wer gut stirbt, hat keine Konsequenzen zu befürchten. Wer schlecht stirbt, schon. Mir fällt es schwer das so zu sehen, vor allem weil ich Suizid oder beispielsweise Sterbehilfe einfach nicht als Davonstehlen betrachten möchte, sondern als Option. Eine weitere Frage, die sich mir stellt: wann hat man die Chance zu leben ausreichend genützt, wann hat man genug gelernt, wann ist es gut? Ist das von den Lebensjahren abhängig oder so im Sinne von Carpe Diem-mach-das-Beste draus? Aber ist man wirklich verpflichtet das Beste draus zu machen? Vielleicht will man einfach nur seine Ruhe haben und eben: leben. Wer sagt, dass man, nur weil man das "Geschenk Leben" bekommen hat, auch verpflichtet ist, ein richtig guter Lebender werden zu wollen? Ich finde es prima, wenn man ein richtig guter Lebender werden will, aber ich finde nicht, dass man das wollen muss, um sich Freiheit, Selbstbestimmung und anderes zu verdienen.


    Ich möchte damit aber keinesfalls dafür sprechen, sich für den Tod zu entscheiden. Das würde ich niemals tun, genauso wenig, wie ich für das Leben sprechen möchte, wenn jemand gar keinen Sinn darin sieht. Ich will nur dafür sprechen, dass jedem diese Entscheidung frei zusteht und niemand sonst das Recht hat, darüber zu urteilen und zu werten.


    Liebe Grüße, Sturm

  • Ich möchte damit aber keinesfalls dafür sprechen, sich für den Tod zu entscheiden. Das würde ich niemals tun, genauso wenig, wie ich für das Leben sprechen möchte, wenn jemand gar keinen Sinn darin sieht. Ich will nur dafür sprechen, dass jedem diese Entscheidung frei zusteht und niemand sonst das Recht hat, darüber zu urteilen und zu werten.

    BRAVO !!!

    Genauso sehe ich das auch !!


    Meine Liebsten befinden sich inzwischen alle auf der anderen Seite, und was hält mich noch hier ?? Ich habe ja schliesslich noch 2 mediale Kontakte gebucht, bei denen ich die Liebsten auf der anderen Seite nun hoffentlich auch einmal zu Bild gebracht bekommen werde, ja echt realistisch gezeichnet bekomme und dann kann ich immer noch entscheiden !


    Es wird zwar immer gesagt, das Ende würde klar fetstehen, aber wenn man die einschlägige Literatur (z.B. Inkarnationsziel Erde hervorragend) liest, gibt es eine völlig normale Variabilität dieses Zeitpunktes.


    LG

    Matthias

  • Lieber Robert,


    da Du nach unseren Ansichten fragst hier meine:

    Ich glaube durchaus, dass ein Suizid unangenehme Folgen hat.

    Das Warum erschließt sich auch mir nicht. Es ist nur im Leben so, dass wir vor unangenehmen,

    schlimmen oder belastenden Situationen nicht davon laufen können. Wir alle wissen das.

    Es holt uns immer wieder ein.

    Warum also sollte es im Tod anders sein?


    Sei lieb gegrüßt


    Gundi

  • liebe Sturm<3

    ich fühlte mich angesprochen durch deine niedergeschriebenen Gefühle. Ich denke auch, das Robert diesen Austausch von vielen Gedanken auch so wollte.

    ich weiss nicht mehr so genau wie man das herausheben von den wichtigen Zitaten macht und finde das auch nicht so wichtig.


    Absolut " das Leben ist kein Geschenk"...

    Für mich auch früher schon schreibend

    DAS LEBEN IST... IST einfach ...

    Das ist keinesfalls ein leichter Spaziergang, wenn wir es einmal sinnbildlich sehen wollen. Es ist auch nicht in einem schönen Karton verpackt mit einem verzierenden Schleifchen...


    Ich kann absolut deine Wut, deine Traurigkeit , dein "ich will das ganz und garnicht verstehen" . Dieses innerliche f... warum musste das passieren? Das fragt sich JEDER Trauernde. und es ist völlig egal, welchen Glauben oder eher nicht Glauben oder Geisteshaltung er hat.


    JA, letztendlich ist es egal, ob man durch ein selbstbestimmtes Gehen dann in einem vielleicht anderen Körper, was ja auch eine innere Einstellung ist... wieder etwas neu erleben muss , "aufarbeiten" muss.

    Es wäre auch nicht tragisch, weil wir keine Erinnerung an vorhergehende Leben haben, zumindest nicht in der grossen Regel.


    Ja, selbstbestimmtes sterben ...ein sehr grosses Thema, welches hier in Aspetos aber noch viel mehr in Foren von unheilbar Erkrankten und Angehörigen und begleitenden Menschen diskutiert wurde und wird. Auch völlig berechtigt, wenn man durch eine immer mehr verschlimmernde , unheilbare Krankheit sich ein würdiges Sterben herbeisehnt.


    Das jetzt völlig auszudiskutieren, würde meiner Meinung nach den Rahmen sprengen.

    Deutschland und viele Länder haben sich dagegen ausgesprochen... und für mich jetzt nur kurz kommentiert ... leider !!! bei manchen Menschen mit ihren Erkrankungen... Aber da kommen wir auch wieder in das Thema " welches Leben , welcher Mensch ist wertvoll !!!...ist lebenserhaltend, lebenswert anzusehen..


    Konkreter...

    Du, liebe Sturm und sehr, sehr viele Trauernde hier, sind am " Anfang" (auch eigentlich ein nicht gut zutreffendes Wort) ..der persönlichen Trauer.. und ich schrieb keineswegs dass ich finde das ein Freitod etwas verwerfliches ist ... Ist es auch meiner Meinung nach nicht...

    Ich habe "nur " die Erkenntnis gemacht Das unser LEBEN IST... alle die hier schreiben...

    und vielleicht besser ausgedrückt , obwohl man das auch nicht in der Trauer gerne hört. ihm , dem LEBEN eine Chance gibt... Vielleicht kannst du und viele hier eher mit dem Gedanken " sich SELBST FINDEN " mehr anfangen?


    Meiner Meinung nach ist es nach unserem körperlichen Tode ein "kosmischer Tanz" der Seelen... wenn man es überhaupt in Worten beschreiben kann...

    und die Liebe ist ebenfalls für mich ... LIEBE IST ...

    über sämtliche Beschränkungen hinweg


    ich "verstehe dich" SEHR und wünsche dir wirklich mehr und mehr Frieden. Diese empfunde Liebe wird auch IMMER Bestand haben solange du körperlicher lebst, was du ja auch hier geschrieben hast.


    <3liche Grüsse wenn du sie annehmen magst

    Sverja

  • Liebe(r) Sverja (willkommen im Forum), Sturm, Matthias, Gundi,


    Ich bedanke mich für das Teilen Eurer Gedanken zu diesem schwierigen Thema. Ganz unabhängig vom jeweiligen Standpunkt und Glauben. Jeder Mensch und seine Meinung ist wichtig und ich würde mich freuen (und hoffe) wenn es so weiter geht.


    Liebe Grüße an Euch alle,

    Sky / Robert

  • Wer sagt, dass man, nur weil man das "Geschenk Leben" bekommen hat, auch verpflichtet ist, ein richtig guter Lebender werden zu wollen? Ich finde es prima, wenn man ein richtig guter Lebender werden will, aber ich finde nicht, dass man das wollen muss, um sich Freiheit, Selbstbestimmung und anderes zu verdienen.

    liebe Sturm,

    du schreibst hier einen der für mich nachvollziehbar stärksten texte zu diesem thema.


    ich meine, es gehört eine unfassbar große mut-menge dazu,

    sich selbst um dieses leben zu bringen.

    da ich dazu bisher zu feige war/bin, lebe ich noch.


    was nach dem tod geschehen könnte,

    kann, nach meiner ansicht, nur spekulation

    und, vor allem: wunschdenken sein.

    auch wenn diese spekulationen von weltreligionen ausgehen...


    WIR KÖNNEN ES NICHT WISSEN.


    Lieber Sky / Robert, danke für diese Frage

    und für das öffnen deines threads für meinungen...


    dies ist ein teil meiner meinung

    und ich wünschte manchmal,

    es wäre eine andere.


    Bea

  • Wobei man natürlich speziell hier im Forum nie den Hintergrund der Diskussion ausser Acht lassen darf.


    Ich denke da stimmen doch alle mit mir überein, wir diskutieren dieses Thema nicht, weil wir generell Absichten haben, das Leben vorzeitig zu beenden,


    sondern immer: (so geht es mir jedenfalls) Wir es einfach manchmal ohne den verstorbenen Partner nicht mehr ertragen können.


    Ich denke immer, man muss dieses Thema unter auch diesem konkreten Gesichtspunkt sehen.


    Ich bin seit Monaten und heute wieder in einer traumetherapeutischen Behandlung, bei der die Schuldgefühle abgebaut werden sollten, die sind bei mir so heftig, dass das immer noch nicht gelungen ist.

    Jeder hat hier durch den Partnertod ein schweres Schicksal zu ertragen, egal ob man mediale Kontakte hatte (so wie ich, aber man kann nicht rund um die Uhr medialen Kontakt haben) der Partner auf Erden ist physisch tod und das ist eine erschreckende Tatsache und nur der Glaube an ein gutes Leben des Partners in einer für Normalsterblichen unerreichbaren Dimension reicht sicher nicht aus, zumindest bei mir nicht, die Trauer wirklich sehr zu beenden.


    Jeder hat andere Umstände (ich musste in ein totes Gesicht der Partnerin sehen und da kommt bei mir jeden Morgen beim Aufwachen der Entsetzensschrei unkontrollierbar auch noch nach über 7 Monaten) und muss/soll dieses Schicksal ertragen.


    Da können solche Gedanken kommen, das bestätigen alle Experten, die sich mit dem Thema Trauerbewältigung auseinandersetzen und auch ich gebe zu, solche Gedanken zu haben.

    Es ist eine Frage des Seelenplanes/Lebensplanes, meiner ist eigentlich mit dem tragischen Tod der Partnerin zu Ende gegangen, ich lebe so vor mich hin.

    Mehr leider eben nicht. Aber es muss jeder selbst entscheiden, ich sehe auch die äusserst problematischen Bedingungen eines vorzeitigen Lebensendes.

    Auch aus Sicht des Karmaabbaues bei der Lebenrückschau nach dem Übergang in die geistige Welt.


    Matthias

  • Lieber Matthias,

    ja, diesen Wunsch, des Nachsterben wollens, hat wohl jeder mal mehr mal weniger. Weil der Trauer- und Sehnsuchtsschmerz

    so unmenschlich groß ist , dass man glaubt, es nicht mehr auszuhalten, so entsteht dann der Wunsch, des Nachsterben

    wollen. Eine Flucht aus dem Schmerz, hin zu dem geliebten Menschen, wo wieder Friede und Liebe im Herzen einkehren.

    Ich denke mal, das ist absolut normal und nachvollziehbar. (menschlich)

    Alles, alles Liebe für Dich

    Matthias und viel Kraft

    Kornblume

  • Lieber Robert ,


    Vielen Dank für deinen Willkommensgruss.<3


    zur kleinen Information an alle.


    Ich bin eine Frau und 71 Jahre alt. Ich traure um meinen Seelenmann , den ich 27 Jahre wundervoll , intensivst in meinem Leben hatte<3 meine Eltern, meine Nichte und leider sehr, sehr viele Freunde und Freundinnen. Der Tod von einem Freund der 50 Jahre ein Wegbegleiter war liegt jetzt gerade 4 Wochen zurück....

    <3lichst Sverja

  • an ALLE <3


    zuerst natürlich einen grossen Dank an dich lieber Robert,

    dass du deinen thread für diesen wertvollen Austausch von für mich tiefsten Gedanken und Gefühlen anderen anvertrauend geöffnet hast. Das ist wahrhaftig ein GESCHENK..


    Auch ich glaube, wie Matthias und wie ich es herauslese bei keinem von uns... NICHT die Absicht besteht ...sich das Leben selber zu nehmen


    Ich finde das ist eine wertvolle Erkenntniss, die wir alle hier gerade durch diesen Austausch machen.

    Aus welchen Gründen auch immer , haben wir uns doch entschlossen es NICHT selber zu beenden...

    und ja

    dieses SEHNEN nach einer Wiedervereinigung, einer Verschmelzung , einem nur EINS SEIN mit dem geliebten, gestorbenen Menschen ist da...

    wirklich DA.


    Ich stimme auch zu , das wir im Grunde nichts WISSEN. Weder über den Tod, weder über das Leben, weder über ein vermutetes Leben danach, weder über eine Wiedergeburt...


    Geburt ist Realität

    Tod ist Realität

    aber auch da gibt es schon entscheidende Unterschiede. Wir alle nehmen die Realität völlig verschieden wahr. Meiner¨!!! persönlichen Meinung nach ist der Tod eines geliebten Menschen für jeden eine traumatische Situation.


    Wir haben keinerlei Macht über den Tod . Wir konnen ihn NIE verhindern. Er entzieht sich unserer Kontrolle.


    Das können gerade wir Menschen , die jetzt bald das Jahr 2020 begehen und so abhängig von vielerlei Technik, auch Medikamenten sind, viel Bestätigung und Achtung sich aus schulischen und beruflichen Erfolgen aufgebaut haben nur sehr schwer verkraften.


    Der TOD zeigt uns eigentlich unsere MACHTLOSIGKEIT.


    Darüber möchte ich jetzt einmal sinnieren und bedanke mich SEHR bei ALLEN die hier und in anderen HERZENSTHREADS schreiben über die tiefen LIEBESgefühle die aus keinerlei WISSEN bestehen...

    sondern eben ein Gefühl sind<3


    DANKE euch

    <3lichst Sverja

  • Ich bedanke mich für das Teilen Eurer Gedanken zu diesem schwierigen Thema. Ganz unabhängig vom jeweiligen Standpunkt und Glauben. Jeder Mensch und seine Meinung ist wichtig und ich würde mich freuen (und hoffe) wenn es so weiter geht.

    Ich empfinde den Austausch und vor allem die Toleranz für die teils sehr unterschiedlichen Perspektiven und Zugänge auch sehr angenehm und wertvoll. Danke für die Möglichkeit, Robert.


    Was mir zu dem Thema noch einfällt und ein wenig zu Beas Beitrag hier passt:

    ich meine, es gehört eine unfassbar große mut-menge dazu,

    sich selbst um dieses leben zu bringen.

    Kennt ihr das Buch "Die Brüder Löwenherz" von Astrid Lindgren? Es fällt mir schwer, die Geschichte kurz zusammenzufassen, weil sie mir so wertvoll ist und mir einige philosophische Aspekte sehr helfen.

    Trotzdem ganz kurz: es geht um zwei Brüder, die beide sterben und sich in einer Art Nachwelt wiederfinden. In dieser Nachwelt ist vieles anders, manches besser, aber nicht perfekt, es gibt auch dort viele Schwierigkeiten. Die Brüder erleben viele Abenteuer und müssen sich vielen Gefahren stellen. Es geht vor allem um Liebe, Loyalität, Angst, Mut und Zeit und wie das alles durch den Tod oder eher über den Tod hinaus plötzlich "aufgeweicht" wird und sich verändert, aber im Kern dennoch gleich bleibt. Am Ende der Geschichte treffen die Brüder die Entscheidung in einen erneuten Tod zu gehen, zumindest ist das die wahrscheinlichste Interpretation (- die von Astrid Lindgren auch so bestätigt wurde).


    Dieses Buch wurde zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung sehr kritisiert und von vermeintlichen Experten wurde sogar explizit davor gewarnt, es Kinder lesen zu lassen. Astrid Lindgren wurde vorgeworfen, den Tod und vor allem Suizid zu verharmlosen und zu beschönigen. Das Ende wird als zu hoffnungslos und düster beschrieben, gerade wenn man bedankt, dass es sich um ein Kinderbuch handelt.

    Was ich daran interessant finde, ist, wie anders Kinder das empfinden. Ich habe das Buch selbst schon ein paar Mal mit Kindern gelesen und viele von ihnen empfanden gerade dieses Ende als sehr glücklich und dabei kein bisschen hoffnungslos. Die Entscheidung der Brüder fanden sie mutig. Auch Astrid Lindgren selbst hat ein paar Mal davon erzählt und geschrieben, wie sehr die Wahrnehmung von Erwachsenen und Kindern in diesem Punkt auseinander geht und wie freier Kinder darüber denken können. Das ist ein Ansatz über den ich oft nachdenke.


    Liebe Grüße, Sturm

  • Ja, liebe Sturm

    ich kenne auch das Buch, bzw. es ist einer der Geschichten von einem Buch , das viele Erzählungen von Astrid Lindgren vereint ... und ja, ich habe es auch meinen Enkeln vorgelesen.

    Kinder sehen und nehmen den Tod völlig anders wie wir Erwachsene war. Ich wünschte wir könnten häufiger einmal wie Kinder unser Leben leben und betrachten...und somit auch den Tod.


    Ein ergreifender Film für Kinder und Erwachsene ist auch meiner Meinung nach "Coco", der sich ja auch mit dem Tod und auch Demenz auseinandersetzt... Allerdings muss man einen Hang zu Zeichentrickfilmen, überhaupt zu Filmen ansehen haben , was vielen Menschen in der schweren Trauer schwer fällt bis überhaupt nicht möglich ist.


    Ich konnte sogar als ausgesprochene Buchleserin im ersten Trauerjahr nur immer ein paar Seiten von einem Buch lesen... Auch das ist gut geworden Glücklicherweise:)


    Ja, unser eigentlich unbändig starker Lebenswille...tief innerlich ist er bei uns allen glaube ich da... der verhindert häufig das beenden dieses Lebens von uns.

    liebe Grüsse<3 in "unsere Runde" sende ich gerne

    Sverja

  • Lieber Robert,


    ich sage es ganz frei heraus, als mein Mann tot war, stand ich am morgen danach an unserem Schlafzimmerfenster im 5. Stock und sah auf den betonierten Lieferhof herunter. Ich habe allen Ernstes daran gedacht, wie es wäre, einfach runterzuspringen.

    Ich habe es mir ganz genau vorgestellt.

    Im Endeffekt konnte ich es nicht.

    Irgendetwas in mir hat sich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt und ich hasste dieses Etwas in diesem Moment.

    Ich kann immer noch nicht sagen, dass ich froh darüber bin, dass ich es nicht tun konnte, aber ich habe eines daraus gelernt, Selbsttötung kann nur funktionieren wenn auch die Seele ihre Zustimmung dazu gegeben hat, die Inkarnation abzubrechen, aus welchen Gründen auch immer.

    Ist das nicht der Fall überlebt man alles, wie man überlebt ist dann wiederum eine andere Sache.

    Etwas in mir war nicht bereit diese Konsequenzen zu tragen, etwas in mir will auf jeden Fall weiterleben und das bin nicht ich, die jetzt da diese Zeilen schreibt.

    Ich bin sowieso ein ziemlich schräger Ausnahmefall, denn ich habe nie wirklich gerne gelebt, schon als Kind nicht, obwohl ich geliebt wurde und immer alles hatte was ein schönes Leben ausmacht.

    Aber ich hatte immer Gründe zu leben:

    Zuerst wegen meiner Eltern, dich ich nicht unglücklich machen wollte, später dann kam auch noch mein Mann dazu, für den ich leben wollte und den ich nie im Stich gelassen hätte.

    Als er dann plötzlich tot war gab es keinen Menschen mehr auf dieser Welt, den es wirklich nachhaltig bestürzt hätte, wäre ich nicht mehr dagewesen.

    Es wäre die Gelegenheit gewesen zu verschwinden, ohne jemandem nachhaltig Leid zuzufügen - aber es ging einfach nicht.


    und so nutze ich halt die Zeit herauszufinden, was denn nun an diesem Leben dran ist, das fast alle so toll finden, dass allein der Gedanke, es nicht zu wollen sie unglaublich irritiert.

    Dass nach dem Tod nichts mehr ist, habe ich für mich persönlich definitiv ausgeschlossen, es gibt zuviele Hinweise, dass dem nicht so ist.


    Die Konzepte von Himmel und Hölle oder einer Auflösung der Individualität, wie es Buddhisten gerne glauben, habe ich auch verworfen.


    Das für mich wahrscheinlichste Konzept, das für mich inzwischen die Realität darstellt ist das Konzept eines Seelenanteils der sich mit einem menschlichen Körper und einer menschlichen Psyche verbindet und in Verbindung mit einem ewigen geistigen Prinzip steht.

    Körper und Psyche werden geboren und sterben auch wieder, das ist dieser einmalige menschliche Teil des Lebens, den wir auch so schmerzlich vermissen, wenn wir einen geliebten Menschen verloren haben.


    Das Schöne daran ist, dass der Tod nur bedeutet, dass der Seelenanteil die Erde und den ihr eigenen menschlichen Körper samt Psyche verlässt.

    Alle Erfahrungen und die Indivdualität des betreffenden Lebens bleiben vollständig erhalten und wenn wir schließlich auch sterben dürfen treffen wir alle unsere verstorbenen Liebsten in der Gestalt wieder, wie wir sie in der betreffenden Inkarnation gekannt haben und dann, befreit von irdischer Schwere, kommen wir wieder nach Hause, in unsere eigentliche Heimat.

    (nach der ich immer schon Sehnsucht hatte, eine Sehnsucht die mich ein Leben lang begleiten wird, verstärkt durch den Verlust meiner irdischen Familie)


    Falls wir nun beschließen unsere Inkarnation vorzeitig zu beenden, gibt es mehrere Möglichkeiten:

    Entweder es gelingt uns nicht, weil unsere Seele andere Pläne hat, oder aber es gelingt und wir beschäftigen uns dann damit in der geistigen Heimat mit anderen unserer Seelenfamilie die Gründe zu erkunden, warum alles so ablaufen musste, wie es abgelaufen ist.

    Wenn man mit der Selbsttötung seiner irdischen Familie Leid zufügt, wird man das mit Sicherheit bereuen, aber nichts mehr daran ändern können.

    Für mich wäre das definitiv kein gangbarer Weg, aber eine "jenseitige Strafe" gibt es dafür nicht.

    Alles sind Erfahrungen, die gemacht werden.

    Meine Befürchtung ist halt dahingehend, dass ich das was ich während einer Inkarnation nicht geschafft habe in einer anderen Inkarnation wiederholen muss.

    Und nachdem die Erfahrungen, die ich momentan durchlebe sehr unangenehm für mich sind, möchte ich um jeden Preis verhindern, das Ganze nochmal wiederholen zu müssen!

    Also besser durchhalten, als nochmal von vorne anfangen.


    Was deine eigentliche Frage betrifft, lieber Robert, glaube ich nicht, dass der geliebte Verstorbene sich von einem fernhält, weil man etwas "Verbotenes" getan hat. Ich glaube sowieso, dass wir nach Verlassen unseres Körpers in eine mit Worten nicht beschreibbare ewige Dimension eintreten, in der sämtliche Angst, sämtliche Sorgen von uns abfallen, in der wir nur Liebe und Geborgenheit erleben und alles dazu getan wird eventuelle andauernde Verletzungen zu heilen.

  • Ich glaube sowieso, dass wir nach Verlassen unseres Körpers in eine mit Worten nicht beschreibbare ewige Dimension eintreten, in der sämtliche Angst, sämtliche Sorgen von uns abfallen, in der wir nur Liebe und Geborgenheit erleben und alles dazu getan wird eventuelle andauernde Verletzungen zu heilen.

    wenn das so wäre, wie du glaubst, dann könnten wir uns auf etwas freuen.

    lg

    flora

  • liebe Gabi,

    ich kann mich Robert nur anschließen....


    in vielem deiner denkweise finde ich mich wieder - und seltsamer weisse hatte ich wie du als kind und jugendliche die starke sehnsucht nach meinem wahren "zuhause".... ohne großen grund muss ich dazu sagen...


    das, was ich an erkenntnissen erworben habe in spiritueller hinsicht bewirken jedenfalls, das ich für mich ganz alleine etwas WEISS.. es ist mehr als ein glaube.... und es bringt mir und allen die ebenso WISSEN zuversicht das alles irgendwann ein ende hat.


    lieber gruß von Bine