Mein Jürgen, mein Lebensgefährte, hat losgelassen am Montag, den 07.10.19

  • Liebe Ange,

    es sieht tatsächlich so aus, als wärst du der rettende Engel für viele!

    Vielleicht ist es für dich auch ein Weg in der Trauer, eine schöne Aufgabe, du musst nur ein wenig aufpassen, dass du deine eigenen Grenzen respektierst.

    Und ja, wir sind füreinander da, eine echte Freundin wäre zwar schöner, das denke ich mir auch manchmal, aber das Zweitbeste ist dann schon dieses Forum!

    Alles Liebe und eine ruhige Nacht wünscht dir Gabi :30:

  • Danke, Gabi, ich bin so froh, daß Du mir so schreibst, es tut mir wirklich unendlich gut, fühl mich gleich besser.


    Ich kenn solche positiven, lieben Nachricht gar nicht, die ich als von Dir und auch von den anderen bekomme! Ich kenn keine Umarmungen, keinen Trost, keine liebevollen Worte, aber so bin ich aufgewachsen. Es ist irre, daß ich diese kindliche, freudige Art mir bewahren konnte, trotz allem, darüber bin ich Gott dankbar und das möcht ich niemals vermissen: eben daß ich mich noch so freuen kann wie ein Kind und im Moment der Freude spring ich sogar rum und sag z.B. meiner Mutter: jetzt noch ein Glas Piccolo, eine tolle Musik, dann einfach abtanzen, durch die ganze Stadt und dabei Lametti werfen... genau das hab ich meiner Mutter letzten Sonntag beim Spaziergang gesagt. Sie schaute nur Götz an, der auch dabei war und sie meinte nur: oh je, jetzt ists soweit, jetzt muss sie eingeliefert werden. Und genau das macht mir Spaß: meine Mutter zum Lachen bringen, wenn ich mal so übermütig werd, da ist mir das so egal, wie sie denkt, aber ich weiß, es tut ihr gut!!

    Ja, so verrückt war ich sehr, sehr oft bei meinem Jürgen. Oh Gott, hätt er gesagt, jetzt spinnt meine Ange wieder. Und genau so hab ich ihn immer wieder und immer wieder zum Lachen gebracht. Ich vermiss ihn so unendlich und hab so Sehnsucht nach ihm!


    Ich bin so sehr dankbar, daß ich, wie am Sonntag, doch noch als dieses Gefühl vom Frohsinn haben kann, wie früher, ich weiss auch nicht, woher das kommt, es kommt einfach über mich, aber leider währt es nur sehr kurz und es ist so sehr selten, aber ich weiss, mein Jürgen wird es mir wieder öfters beibringen, er liebt es nämlich, wenn ich lache!!


    Ich kann tatsächlich drüber stehen und lächeln, wenn ich abgewunken werd (grad von meiner Mutter, wenns mal wieder darum geht: was hab ich denn geleistet in meinem Leben usw.), denn sie sieht es nicht oder will es nicht. Aber egal, ich bin so aufgewachsen und es auch gewöhnt, nicht so gute Kindheit, sonst hätt ich nicht zweimal versucht, mein Leben zu nehmen oder mit meiner Hündin Wera abzuhauen, aber das war damals. Immer diese entsetzliche Sehnsucht und Traurigkeit und hilfesuchend nach jemand. Aber:


    Dann lernte ich meinen Jürgen kennen, 2005, nach vielen Träumen zuvor, daß ich endlich einen Menschen kennenlernen darf, aber er kommt von weitem, über ein Meer, das haben mir meine Träume gesagt. Viele Träume vorher von ihm, unbekannterweise. Er anscheinend auch: wir trafen uns zum ersten Mal im Traum in einer Waldlichtung. Ich war so unruhig, ich liebte dieses Wesen in meinem Traum, ich wollte einmal sogar ein Ring von ihm, daß ich nach dem Aufwachen was von ihm hab, damit ich weiss, es war Realität. Es war einfach irre, unsre Vorgeschichte. Aber: wir haben uns ja dann in diesem Leben treffen dürfen, er halt zwanzig Jahre älter wie ich, aber von Anfang an spürten wir eine so immense Zummengehörigkeit. Diese Sehnsucht hatte ab diesem Zeitpunkt ein Ende, ich hab aufgehört zu suchen, nach diesem endlosen Suchen mein ganzes leben, ja seit meiner Kindheit suchte ich, und wußte gar nicht, wonach, als er da war, hab ich aufgehört zu suchen.


    Danach Klebte ich fast an ihm, meinem Jürgen, wir hatten als die gleichen Fleecejacken abends an, er hat mich immer gehalten und wir schauten oft Komödienstadel an. Aber immer eng aneinander, er hat mich als so schön eingepackt in meine Decke, damit ich gut schlafen kann. Als er damals kurz ins KH kam, hab ich ihn unter Tränen gefragt: Jürgen, wer soll mich denn jetzt abends zudecken?? Er hatte Tränen in den Augen.


    Und ich hab zum Schluss seine Hand gehalten, sie war so feucht plötzlich, der Mund weit geöffnet, aber zuvor sah ich auch sein Gesicht, als er so stark an die Ecke starrte und immer wieder sein Stöhnen, plötzlich formte sein Mund: Mama und plötzlich ein Lächeln um seinen Mund: seine Mama hatte ihn abgeholt.


    Jürgi, wir haben uns an der Hand gehalten, so sehr, wie wir uns kennengelernt haben. Fast bis zum Schluß. Denn als ich kurz ging, dann bist Du gegangen.


    Ange (Dein Butzele)


    Mich kann heut nichts mehr erschüttern, weil ich den schmerzlichsten Verlust ( außer meinr Pia) erlitten hab.

  • Liebe Ange,

    danke für Deinen Text.

    Du gibst den Menschen um Dich sehr viel.

    Deine unbeschwerten und unerwarteten Ausbrüche von Übermut bringen ein Lächeln in die Welt.

    Das ist eine unglaubliche Gabe.

    Sich diese Art von Übermut zu erhalten ist keine Selbstverständlichkeit, pass weiterhin gut auf sie auf.

    Das was Du über Deine Rastlosigkeit, Suche, Sehnsucht und dann endlich das Gefühl des Ankommens

    schreibst kann ich gut verstehen. P. war auch mein erstes und einziges "zu Hause" und es war

    für damit auch die Erfahrung mich selbst zum ersten Mal als Angekommene zu erleben.

    Ich erahne Deine unfassbaren Schmerzen und Deine Sehnsucht nach Jürgen.

    Darf ich mich gedanklich etwas zu Dir setzen?

    Bei mir ist es gerade auch ganz, ganz schlimm...

    Sei umarmt,

    Tereschkowa

  • Liebe Ange

    Ich denke auch das wir da beide das richtige gemacht haben, ... die Zeit jetzt ist einfach besch...., noch dazu hatten wir Vollmond, und da reagiere ich auch immer mit ganz komischen Attacken...


    Alles gut, wir alle werden diese W... Zeit, wohl oder übel überstehen, mit ein paar Schrammen mehr, aber , das war ja zu erwarten...


    Du bist eine starke Frau, du schaffst das, ...gemeinsam schaffen wir das, ...wir alle gemeinsam, ..... und sei dir versichert, du und viele anderen in dieser kleinen Welt, ... dem Forum...haben mir schon sehr oft geholfen...wir nehmen, und wir geben...einmal der einmal der, ...


    Sei fest gedrückt

    Liebe Grüße

    Renate

  • Liebe Ange,

    aus Deinen Zeilen gibst Du einen Eindruck von Deine tiefen Verbundenheit zwischen Dir und Deinem lieben Mann. Ich glaube daran, dass wir unsere Liebsten wiedersehen dürfen und dann für immer .

    Ich bin beeindruckt, dass Du, trotz vieler unschönen Erfahrungen, so tiefe Gefühle entwickeln konntest. Ein großer Herz hast Du und kannst unbeachtet Deines Kummers für andere da sein.

    Dafür bewundere ich Dich.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Ich war grad so sehr berührt, danke Dir Renate und danke Dir, Sommermond. Ja, es war Vollmond, Renate, ich glaub, da kann man ganz schön narrisch ticken und es kommt so viel Dreck von früher in mir hoch, aber jetzt ist: Basta!

    Ja, Sommermond, ich wundere mich, ich wunder mich so sehr, wie kann ich so viel Liebe, Mitgefühl, Mitleid aber auch Frohsinn und solch eine (nur sehr sehr kurz) Übermütigkeit empfinden, woher kommt das??? Aber mei, ich bin doch so froh und dankbar, daß ich diese Empfindungen noch habe und bitte immer wieder: Lieber Gott, laß mir diese Empfindungen beibehalten.


    So, genug von mir, schon während des Schreibens jetzt denk ich immerzu: jetzt schreibst schon wieder nur von Dir..... und das ist mir sehr unangenehm, andere leiden und ich... Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist, ständig von mir zu schreiben.


    Danke Euch.


    Eure Ange<3

  • Liebe Ange,


    danke, daß Du diesen berührenden Moment mit uns geteilt hast. Dein Jürgen ist ganz bestimmt von seiner Mama abgeholt worden. Es ist immer wieder schön von Deiner Liebe und Verbundenheit zu ihm zu lesen. Und natürlich darfst Du von Dir schreiben. Wo denn sonst, wenn nicht hier?


    Ich schicke Dir eine liebe :24::30::24:

    Lilifee

  • Bei vielen les ich hier, daß sehr oft durch Ärzte vieles falsch gemacht wurde und bin der Meinung, diese Menschen sind auch nur Menschen, leider irren sie sich sehr oft, und das geht auf die Gesundheit eben dieser in dem Moment hilflosen Menschen, die oft in einer Akut-Situation ins KH geliefert werden, um Hoffnung zu haben und so vieles mehr.... Und dieses verstaubte Krankenhaus Leonberg hat meinem Jürgen den Anfang von seinem Ende vorbereitet, durch falsche Operation, stundenlang, nach seinem Aufwachen: nur noch Schreie von ihm. Ein überforderter Arzt sagte: ja, was soll ich denn jetzt geben, nach der Narkose, daß er wieder ruhig wird usw..... Aber mein Jürgen hat so gekämpft, er wollte mich niemals allein lassen....


    Mein Jürgen könnt auch heut noch leben, ja!! Wär er gleich ins richtige KH gekommen, hätt ich besser und durchgreifender reagiert, als der Notarzt kam, er könnt heut noch leben.


    Er hat mir öfters gesagt: 2016 haben sie mich durch drei krasse Narkosen in Folge kaputt gemacht, 2019, nach der Zahnnarkose, die hat mir den Rest gegeben. Und er war so was von energievoll, einfach ein Hamburger Kerl, mein Herz. Ja, da haben sie ihm den Rest gegeben, und trotz seiner ganzen Kraft, seinem Immensen Willen, den ich immer so geschätzt hab, sie haben ihm wirklich den Rest gegeben, dagegen hat er sich einfach nimmer wehren können, geht nicht. Dadurch immer wieder Deliren, plötzlich Rollstuhl, plötzlich Pflegestufe 4, all das hat er mitbekommen und hat sich so so sehr gewehrt!! Nicht nur seine Gangfähigkeit, auch sein Sprechen wurden undeutlicher, schlechter.


    2016, nach diesen endlosen Narkosen wurde er für eine Zeit in den Pflegebereich gebracht. Ich war immer bei Dir, mein Herz. Ich hab Dir wieder versucht zu lernen, wie gut ein Essen schmeckt, hab Dir mit Löffel Essen gegeben, Tag für Tag, hab Dir Pflanzen gezeigt und Dich gefragt, wie die heissen. Als Du endlich wieder bei Dir daheim warst, hab ich Dich mit so viel Liebe gepflegt und Dich aufgemuntert, daß Du fast, fast wieder wie früher warst, das haben wir geschafft, bis eben diese elendige nächste Zahnnarkose kam.


    Wie oft war ich in den letzten Monaten mit ihm in der Notaufnahme, kanns nicht mehr zählen, alles eben nach diesen Narkosen, wie oft hat er geschriehen dort auf der Trage, wir er lag immer stundenlang dort und so unruhig, dann wurde er mit Tabletten vollgestopft, dann wurds noch schlimmer, es war dann auch für mich sehr sehr Streß, ihm nicht helfen zu können, außer ihn immer wieder über Kopf zu streicheln, dieses komische Laken hochzuziehen, damits ihm nicht kalt wurde. Ich sagte zu ihm: Ich bin doch da, er sagte: ich weiss, mein Herzele, aber das reicht nicht.


    Nach der Zahnnarkose letztem Jahr, er war im ganzen Gesicht blau bis schwarz, sagte er mir unter Tränen (und mein Jürgen hat niemals geweint): Ange, ich hab Angst, ich: warum, wegen Deinem Kopf? Er nickte. (er meinte damit, daß er nicht mehr vom Kopf her so sein wird). Aber er war bis zum Schluss vom Kopf her klar, er hatte mir sogar die letzten Tage den Uhrzeigersinn aufgemalt, absolut korrekt. Auch mit mir noch diskutiert, es waren einfach diese schlimmen Durchblutungsstörungen, durch diese ganzen unnötigen Narkosen (denn einmal richtig gemacht, hätt es niemals so oft sein müssen), waren halt diese Gang- und Sprachstörungen.


    Nur zum Schluss, Ende Sptember, da hat ihn sein Willen fast verlassen, und dann auch meiner. Da haben wir beide nicht mehr gekonnt. Ich hab ihn kaum mehr heben können daheim, auch die intime Pflege war schwierig, aber so schön, denn ich hab doch meinen Jürgen, wir haben uns ja immer noch. Jeden Abend fragte ich: was magst Du und hab ihn jeden Tag viele Sachen gezeigt zum essen, was er so mag, hab wunderbare Schnittchen gemacht, Mozarella, seine Leberwurst, ein Glas Rotwein dazu und und und.


    Morgens: Radio angestellt, alles gerichtet auf Tisch: Butter, seinen geliebten Quark, Marmelade, die er mochte, aber auch Wurst und Käse, beim Brot zum Schluss eben die Rinden abgeschnitten, aber immer verschiedene Sorten. Dann gabs Kaffee, hab die Milch im Kännchen heiss gemacht. Ja, das war schön, erinner mich gern daran. Und jeden Abend sind wir vor dem Edeka zum Automat, er hat mir von seinem Korb die leeren Flaschen gegeben. Dann beim Einkaufen, ich fuhr ihn im Rollstuhl, fragte ständig, Schatz, was magst Du, was soll ich kaufen. Er zeigte mir natürlich immer, wo was war und immer halt das günstigste, er war halt sparsam.


    Ich hab erst angefangen, aufzugeben, also keine Kraft mehr zu haben, als am letzten Wochenende, Ende September letzten Jahr, zu mir der Notarzt kommen mußte, er schrieb mir einen Schein aus: psychische und pysische Überlastung und Schlafmangel, war ja klar, da war halt an Schlaf nicht mehr zu denken (seit ca. 1 Jahr war jede zweite Stunde oder jede Stunde das Klingeln, daß mein Jürgen unruhig wurde und ich bin sofort hochgeschnellt von der Couch, um bei ihm zu sein), aber meine Güte, warum erwähn ich das, das war überhaupt kein Problem für mich, weil es besser wurde!) Aber jetzt bin ich halt mal am schreiben, da muss halt vieles raus.


    Ein paar Tage später, ich hab dann sogar vergessen, meinem Jürgen Schuhe oder Socken anzuziehen, und da merkte ich selbst, jetzt kann ich nicht mehr, er saß nur noch da im Rollstuhl, plötzlich auch Vorhofflimmern, alles plötzlich, blaue Hände, konnt auch kein Essen mehr pürieren, ging nichts mehr. Dann ab ins Krankenhaus, wir beide, Ja, und ab da gings bergab.


    Im letzen Krankenhaus: Bin mit ihm im Rollstuhl den Gang entlang, bis ans Fenster, hab gefragt: siehst Du dort das Riesenrad in Stuttgart, er nickte, vorher hat ich versucht, daß er selbständig mit Rollstuhl trippelt, sagte noch: ja, bitte, gut so, mach weiter, aber ich sah, wie bleich er wurde, dann hab ichs gelassen. Beim Essen hat er schon nicht mehr richtig gekaut, hab gesagt: Jürgen, komm, richtig kauen. Am nächsten Tag, wie umgewandelt, innerhalb eines Tages : Nichts mehr, nur noch dieses schlimme Stöhnen, dieser starre Blick nach oben. Aber ich hab die zwei letzten Tage viel mit Dir gesprochen, auch darüber, daß Du ja weisst, daß ich nicht ohne Dich leben kann, immer wieder bei Dir am Krankenbett: Deine hand gehalten, die am letzten Tag tatsächlich plötzlich so feucht war und gar nicht mehr so kraftvoll (wir haben uns immer an den Händen gehalten, mein Liebling). Dein so weit geöffneter Mund ,am Hals sah ich Dein Herzschlag, sehr schnell, dann wieder ganz ganz langsam. Ich hab Dir soviel erzählt, während ich aus dem Fenster schaute, immer Deine Hand in meiner. Einmal sagte ich wohl zu Dir: mach doch bitte nochmal Deine Augen auf, bitte, ja, Du hast versucht, ein Auge, das rechte, aufzumachen, aber es war so wässrig, mein Herz. Die Schwester meinte: Hier spürt man sehr viel Liebe. Das war schön. Ich ging, um Dich etwas in Ruhe zu lassen, eine halbe Stunde später ,oh Gott, Jürgen, dann hat man mir gesagt, Du bist gegangen. Als ich zurückkam, sahst Du aus wie vorher. Ich stand sehr lange bei Dir, hab Dich gehalten am Arm, an Deiner Schulter und schaute durchs Fenster. Ab da hab ich kaum noch Erinnerung


    Ich liebe Dich, mein Herz, bis in alle Ewigkeit und drüber hinaus. Ange





  • liebe Ange,

    Deine Geschichte hat mich zum weinen gebracht, mag auch deshalb sein, weil ich nah am Wasser gebaut bin zur Zeit, ..


    Die Liebe und Wärme in einer Beziehung, merkt man selten, mag sagen fast nie, es ist ...warscheinlich, keine Ahnung warum das so ist, ...ich denk mir halt,...zu , ...irgendwas zu...( ständig fehlen mir die Worte), ( echt ärgerlich), .....weil sonst würde man es ja fühlen können...ihr beide, habt das , so weit ich das aus deinen geschriebenen raus lesen kann, offensichtlich gehabt, ...diese Nähe und Zusammengehörigkeit,dieses miteinander...die Schwester im Spital, sagte das richtige,...mir sagte sie damals, ....ich bete für sie, das ihr Mann das schafft, sie haben solch eine große Liebe, man kann es richtig spühren....nun ja , ....die gebeten haben nicht viel gebracht, auch die meinen nicht, ...meine aufgeschundenen Knie, auch nicht....


    Was will ich dir sagen damit, ...


    Es ist ein so wertvolles Geschenk, das was wir da hatten, ...und es tut deshalb so schrecklich weh, weil wir das nicht hergeben wollen, wir wollen es wieder haben, ...wie ein Kind, ...wollen wir das alles wieder so wird, so wunderschön, so...Zuhause..halt...

    Wieder unserem Verstand, wollen wir das, ....weil wir so sehr liebten, und geliebt wurden...


    Das Gefühl, nicht mehr zu können, zu wollen, zu...was weiß ich was...hab ich täglich...ließ mal in meinem Wohnzimmer...


    Auch die Wertigkeit, oder wie soll ich sagen ....die Qualität, meines Lebens, ....stell ich täglich in Frage ...


    Und trotzdem Ange,...


    Ganz tief drinnen, in meinem Herzen, in mir...weiß ich, das mich und meine Liebe,....nichts trennen kann, ...auch wenn mir das nicht hilft , dieses Wissen denn der Schmerz ist ja trotzdem da,...hilft es mir doch ein wenig...denn niemand, keine Krankheit, kein Tod, kein Gott...wird mir je dieses, ....eben genau dieses am Anfang beschriebene Gefühl der Liebe nehmen können....dieses vertraute und ganz tief in mir drinnen, wohlige Gefühl der absoluten, bedingungslosen Liebe, ....das wir eben hatten...und ganz drinnen...du und ich ...und vielleicht auch die anderen...immer noch haben, immer haben werden...


    Ange, ich hoffe, ich hab dir jetzt nicht Zuviel in dein Wohnzimmer geschrieben, ...wenn du möchtest verschiebe ichs in meines...aber es war mir sehr wichtig, dir das mal zu schreiben...damit du weißt...ich fühle wie du, mit dir....


    Stark sein, Kopf hoch, Schultern zurück...Krone richten, ...Prinzessin...


    Das hat mein , ...sehr konservativer...,Mann,...

    erstaunlicherweise, oft gesagt...


    In diesem Sinne, ...erträglichen Tag

    Renate :24:

  • Liebe Renate, ich versteh all Deine Worte, irgendwie sind wir beide uns sehr ähnlich. Auch ich kann mich oft nicht so ausdrücken (oft ein Übermaß an inneren Gefühlen bei mir), deshalb kann ich Dein Schreiben auch so gut verstehen, empfinden. Auch mein Jürgen war sehr konservativ. Ich konnt ihm leider nicht so oft meine unendlich tiefe Liebe zu ihm zeigen, er hat sich als gesträubt, aber ich kannte den Grund bei ihm, ach, ich kannte ihn in und auswendig, deshalb verstand ich jede Reaktion von ihm. Aber wenn er mich ansah, wenn wir uns öfters so tief und lang in die Augen sahen (er sagte als: ich kann bis in Deine Seele schauen) oder er mal wieder sagte: ach Herzele, oder meine Hand hielt, egal was, ich spürte seine tiefe Liebe zu mir. Als er mal wieder in einer Notaufnahme lag sagte er: Du bist meine einzigste Liebe, oder früher mal: Ange, ich lieb Dich mehr wie mein eigens Leben, es ist mehr wie Liebe.

    Oh ja, ich glaub wir alle, alle wollen wieder das zurückhaben, was uns so genommen wurde! <3

    Dir auch einen erträglichen Tag. Ange

  • Hallo Ange!

    Mein Sohn, 15 Jahre fast 16, ist im April gestorben und ich träume immer wieder mal von ihm, kann ihn manchmal spüren, was in diesem meinen völligen Ausnahmezutand beruhigen ist, für ein paar Minuten. Ansonsten will ich einfach immer nur ihm nach. Ich glaube, daß es eine andere Welt gibt, zu der der Zugang schwierig ist, sowohl für uns, als auch für den, der nun dort ist! Ich tue mich auch nach 8 Monaten, schwer, den Verlust anzunehmen. Schwer ist auch, daß das kaum jemand um micht herum im vollen Umfang nachvollziehen kann.