Ich habe einen wahren Schatz verloren

  • Mein Mann liegt nach 3 Monaten im Hospiz nunmehr im Sterben. Er ist nur mehr wenig ansprechbar, ist und trinkt nahezu nichts. Er sagt es geht ihm gut und er wünscht sich Ruhe. Ich bin sehr verzweifelt ob des kurz bevorstehenden endgültigen Abschied. Wie habt ihr das geschafft? Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.

  • Liebe Lorenza,

    es tut mir so leid für Euch beide. So traurig es ist, dabei kann einem niemand helfen. Wie Robert es schon gesagt hat, sei einfach nur bei ihm, gib ihm das Gefühl, dass er gehen darf, wenn er möchte. Ich glaube fest daran, dass all seine Lieben, die vor ihm schon diesen Weg gegangen sind, ihm seinen Übergang erleichtern. Und eines Tages seht Ihr Euch auf seiner Seite wieder. Bis dahin müssen wir uns alle mit wunderschönen Erinnerungen begnügen, die uns trösten, aber oftmals auch die Trauer noch größer werden lassen.

    Auch ich wünsche Dir viel Kraft und liebe Menschen, bei denen Du Halt findest.

    Einen lieben Gruß und eine Umarmung, wenn Du das möchtest,

    Luse (und Ich)

  • liebe Lorenza,


    was soll ich sagen....


    es tut mir sehr, sehr leid für dich - das vor allen dingen....


    ich kann mich nur Robert anschließen: sei für ihn da, sei an seiner seite, er spürt deine liebe und weiss, er ist nicht alleine :24:


    lieber gruß von Bine

  • Schreibe es dir in Briefform auf , WAS Du ihm in grosser Liebe sagen willst. Vorallem gebe ihm die Freiheit zum Gehen; er darf nicht spüren, dass Du klammerst sonst verlängert Dein Schmerz unnnötig den seinen. ER braucht jetzt Flügel.
    Ich habe meinen wunderschönen " Brief der Wahrhaftigkeit " , den ich meinem so geliebten Mann vor paar Wochen ins künstliche Koma vortrug, zurückbehalten. ER ist wunderbar ! Werde ihn immer mit mir tragen. Der Brief war genau das Schönste zum Schluss. Für IHN ( und heute für mich ).

  • Liebe Lorenza,

    ganz viel Kraft von uns für dich,

    und die schweren Stunden, die vor dir liegen !

    Es ist so, der Körper fährt langsam herunter, derjenige will nicht mehr reden oder schreiben, nichts mehr essen oder trinken,

    keine Tabletten mehr,, wir haben es vor 14 Monaten bei unserer Tochter erfahren müssen, die an Leukämie starb,,

    Aber wenn du die Möglichkeit hast , an seinem Bett zu sitzen und seine Hand zu halten, wird er es bemerken, ein Abschied in Liebe,

    wundervoll und doch so schrecklich schwer, hoffen, du hast eine Familie, die dich trägt und hält..

    Von der Seele reden hilft, von der Seele schreiben aber auch, wir denken an Dich hier..

    lass uns teilhaben, hier ist immer jemand da,,,

    Ganz liebe Grüße

    Wolli

  • Liebe Lorenza,

    das ist jetzt eine aufwühlende und anstrengende Zeit für dich.
    Mein Mann ist leider ganz unerwartet und alleine gestorben, aber meine Mutter konnte ich beim Sterben begleiten.

    Auch bei ihr war es so, dass sie nichts mehr zu sich nehmen wollte, ihr wurde nur noch ein Tropf für die Flüssigkeitszufuhr gelegt.

    Sie hat nur noch mit Kopfnicken oder Schütteln reagiert, sprechen konnte sie nicht mehr.
    Ich habe an ihrem Bett gesessen, ihre Hand gehalten und ihr regelmäßig die Mundhöhle befeuchtet.

    Sie hatte Angst, deshalb habe ich ihr alle Schlaflieder gesungen, die sie mir als Kind vorgesungen hat.

    Ich hatte das Gefühl, dass sie das beruhigt. Und ich habe ihr immer wieder gesagt, dass wir sie lieb haben, aber dass sie sich keine Sorgen machen muss,

    weil wir zurecht kommen.

    Meine Gedanken sind bei dir, ich wünsche dir ganz viel Kraft für diesen schweren Weg.

    Sabine

  • Liebe Lorenza!

    Es tut mir so leid und es ist so ein schwerer Weg für dich.Aber sei bei ihm,halte seine Hand

    und rede mit ihm,auch wenn er kaum antworten kann.Er wünscht sich Ruhe hat er gesagt,

    aber er braucht dich und hat es sicher aus Liebe gesagt um dich zu schonen.

    Ich weiß noch als meine Schwiegermutter verstorben ist.Wir waren den ganzen Tag da

    und dann waren wir gerade eine halbe Stunde zuhause,da kam der Anruf,das sie verstorben

    ist.Es war ein Gefühl,als hätte sie gewartet bis wir gehen und dann hat sie in Ruhe ihre

    Augen für immer verschlossen.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Lorenza, 90 Tage ist es bei uns her...


    Es ist schlimm, das auszuhalten, was du nun aushalten musst.


    Mir hat geholfen, das der Sterbende selbst den Übergang gänzlich anders zu erleben scheint als wir, die wir an seinem Bett sitzen..


    Meist war ich still bei ihm am Bett. Manchmal hab ich leise gesungen für ihn,

    Ich hab auch immer mal bestimmte Sätze gesagt, von denen ich weiß, daß sie ihm Kraft gegeben haben als das Leben noch besser war.

    Ich hab mich auch bedankt, für all die Jahre und wir die Krankheit letztlich gut zusammen gemeistert haben...


    Ich hab diese Sätze immer mal wiederholt.


    Schwer war es für mich, das Stöhnen auszuhalten.

    Man sagte mir, das sei Entlastungsstönhen.

    Dann ging es besser..


    Ich wünsche dir Kraft!

    Nimm alles in dich auf. Es ist etwas Einzigartiges!

    Das erlebt ihr beide nun gemeinsam.

    Es ist etwas sehr Großes!


    Von Herzen, Bettina

  • Liebe Lorenza,

    Unsere Lieben zu begleiten ist immer schwer. Und niemand ist am Ende richtig drauf vorbereitet. Ich würde auch alles was du noch aussprechen möchtest aufschreiben und ihm noch sagen. Da-Sein ist das wichtigste!


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft für diesen schweren Abschied <3

    Isabel

  • ich bin überwältigt - habe ein paar Tage das Forum nicht besucht - ein Wahnsinn folgte dem anderen - und so viele liebevolle Kommentare - 1000 Dank ❤ ja es ist so schwer - bin getragen von wunderbaren Freunden und dann halt doch wieder so allein ohne ihn. Er wird wunderbar gepflegt im Hospiz, schläft friedlich und entspannt, sprechen kann er nicht mehr aber ich merke wenn er eine kurze wachphase hat, dass er mich sehr wohl wahrnimmt. Ich hatte auch das große Glück, dass er mir in den letzten Tagen noch Dinge sagen konnte, die man sich nur wünschen kann. Samt einer Silberdose voll mit Küsschen, die ich hüte wie einen Schatz. Er isst und trinkt nicht mehr seit Tagen - wer hat das so auch erlebt - wie lange hat dieser sterbeprozess gedauert?

  • Liebe Lorenza!

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser so schweren Zeit.Es ist immer wieder verschieden,

    wie lange es dauert.Ich kenne eine Frau,die ist schon über 80 und isst schon lange nichts

    mehr,aberes dauert schon Wochen und sie ist immer noch am leben.bei meiner Tante waren

    es nur Tage ,als sie im Hospiz war .Es ist bei jedem verschieden.Alles Gute. Liebe Grüße Helga

  • danke euch allen so sehr - es tut so gut eure lieben Kommentare zu lesen. Bin heute nur bis zum frühen Nachmittag geblieben. Ich schaffe es nicht mehr den ganzen Tag am Bett zu sitzen - gegen abends geht es mir dann so schlecht. Ich fühle mich ohnehin so verbunden mit ihm und speziell zu Hause ist er so sehr präsent. Ich hoffe so sehr, dass er bald gehen kann. ❤❤❤

  • Hallo,liebe Lorenza ,unsere Tochter konnte erst gehen, nachdem der Palliativdienst weg war, die Freundinnen gegangen sind und Mama und Papa tief in der Nacht auch schliefen, scheint öfter vorzukommen, keiner weiß warum, vielleicht ist Loslassen dann leichter,, 😖😖, dir ganz viel Kraft,,,

    Liebe Grüße

    Wolli