Wir hatten doch noch so viele Pläne...

  • Hallo in die Runde,

    ich bin Kerstin, mein Lebensgefährte Fred starb am 14.08.2020 im Alter von 59 Jahren an Krebs. Mehrere Krankheiten waren vorausgegangen, und sein letzter Krankenhausaufenthalt Anfang Juli sollte für drei Tage für eine Untersuchung sein. Doch er kam nicht mehr zurück.

    Fred war meine große Liebe, er hat mir erst gezeigt, wie schön es sein kann, einen Partner fürs Leben zu haben, mit ihm alt werden zu wollen.

    Wir hatten nur fünf Jahre....

    Ich habe keine Zukunftsängste, aber ich weiß nicht, wie ich ohne seine Nähe, ohne seinen Zuspruch, seine Liebe weitermachen soll. Alles, was wir uns gewünscht hatten, war, nach einem anstrengenden Leben endlich zur Ruhe zu kommen und unsere gemeinsame Zeit zu genießen.

  • Liebe Kerstin,

    Mein Mitgefühl zum Verlust deines Mannes. Die Trauer um einen geliebten Menschen bringt auch ganz viel Trauer um viele andere Dinge- Pläne, Ideen, köperliche Nähe und gemeinsame Erlebnisse.

    All das darfst du betrauern... Und das braucht Zeit. Du musst nicht jetzt schon Antworten haben. Gib dir all die Zeit die du brauchst...


    Fühl dich hier willkommen und lass dich ein Stück begleiten <3

    Isabel

  • Liebe Kerstin,

    nichts ist mehr, wie es war. Die Welt geht unter, wenn wir unseren Herzensmenschen verlieren. Es tut mir sehr leid, dass Du diesen großen Verlust erleben musst und ich fühle mit Dir. Alle Forumsmitglieder haben eine ähnliche Erfahrungen machen müssen. Du kannst Dir hier, was für Dich wichtig ist, von der Seele schreiben. Wir unterstützen uns gegenseitig.

    Wenn ich darf, möchte ich Dich still umarmen.

    Sommermond

  • Liebe Kerstin,


    auch von mir herzliche Anteilnahme. Gut dass Du hierher gefunden hast. Schreib Dir alles von der Seele. Das nimmt ein wenig den ärgsten Schmerz. Hier ist immer jemand, der Dir zuhört. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und liebevolle Menschen, bei denen Du Halt, Hilfe und Verständnis findest.


    Sei lieb gegrüßt

    Luse (und Ich)

  • Liebe Kerstin,

    sei umarmt ...

    Mir geht es seit März genauso wie Dir jetzt.

    Mein Mann starb mit 54 Jahren an Krebs.

    Wir vermissen und ich sage immer; es ist der schlimmste Liebeskummer der Welt .

    Du machst jetzt eine sehr schwere Zeit durch, leider kann ich Dir nicht sagen; ob es irgendwann besser wird, eventuell erträglicher....

    Liebe Grüße

  • Ich danke euch. Ich kann noch nicht viel antworten, ich weiß einfach noch nicht, was ich schreiben soll.

    Es herrscht ein großes Durcheinander in meinem Kopf, die Gedanken schwirren wild umher, ohne, dass ich sie in vernünftige Sätze fassen könnte.

    Was ist zu tun? Wann? In welcher Reihenfolge? Was mache ich mit seinen Sachen? Wann? Was ich in die Hand nehme, ich kann es nicht wegräumen, stelle es zurück an seinen Platz.

    Wir waren gerade in unser gekauftes, aber noch lange nicht fertig renoviertes Haus umgezogen. ICH war umgezogen, während er im Krankenhaus lag. Weil wir die alte Wohnung schon zweimal gekündigt hatten und dann nicht fertig geworden waren. Weil Fred schwächer wurde und wir nicht wussten, warum. Er war Handwerker mit Leib und Seele und hat seine ganze Kraft ins Haus gesteckt. Er hat nur etwa sechs Wochen hier gewohnt, davor und danach und zwischendrin lag er im Krankenhaus. Wir kennen niemanden im Ort außer den direkten Nachbarn. Nein, ICH kenne niemanden. Das WIR wurde zum ICH... Am liebsten würde ich loslaufen und sofort jemanden kennenlernen. Zum Reden, zum Diskutieren. Mehr brauche ich nicht. Jemand, der mir sagt, was ich aus seiner Sicht tun oder lassen soll. Mit mir abwägt, was gut ist oder nicht, richtig oder falsch. Einen Wegbegleiter. Einen Trauerwegbegleiter? Wie lange wird dieser Zustand andauern? Komme ich da wieder raus? Allein, ohne großen Anschluss? Die Kinder wohnen ein paar Kilometer weiter, kommen immer mal. Aber es sind eben die Kinder. Bei ihnen kann ich mich nicht fallenlassen. Für sie musste ich immer stark sein und kann jetzt nicht vor ihnen einknicken. Im Moment fühle ich mich hilflos und unendlich allein. Wollten Fred und ich doch alles gemeinsam angehen, weil wir in unserem vorigen Leben so oft allein waren. Es tat so gut, ihn zu haben und ich fühlte mich sicher und geborgen.

  • Liebe Kerstin,

    So ähnlich war das bei uns auch!


    Wir zogen zusammen, aber ICH machte alles, während mein Mann im Krankenhaus war, oder sich erholte von der Bestrahlung und Chemo und was dann noch alles kam...

    Immer die Hoffnung, daß es besser werden würde...

    🙏🦋

  • Liebe Kerstin,

    ich fühle mit Dir, denn ich weiß sehr gut, wie es ist, allein zu sein. Setze Dich nicht unter Druck, die Trauer kostet viel Kraft.

    Ich wünsche Dir die Hoffnung, damit Du

    die notwendigen Wege gehen kannst, auch wenn die Schritte erst einmal kleine sein werden.

    Sei behütet

    Sommermond

  • Liebe Kerstin,

    mein tiefes Mitgefühl zum Tod deines Lebensgefährten Fred.

    Ganz ähnlich wie bei meinem Mann und mir habt ihr euch auf ein gemeinsam verbrachtes, geruhsames Alter gefreut und auf einmal ist alles anders und zerbrochen!

    Ich kann dir nicht mehr als mein Mitgefühl anbieten, denn Trost gibt es in dieser Situation keinen.

    Alles muss sich entwickeln und das Leben nimmt dich mit auf eine lange Trauerreise, an deren Beginn du gerade stehst.

    Alles Liebe und viel Kraft wünsche ich dir! Gabi