Am 23.11.20 ist das Schlimmste passiert

  • Vorgestern habe ich eine Phantssiereise gemacht während der ich meinen Ralf auf einer bank in einem Park wiedergetroffen habe. Ein ganz besonderes Erlebnis.

    Ich habe es wirklich gefühlt, daß wir beisammen waren, daß wir uns an den Händen gehalten haben und umarmt haben. Sogar den Kuss habe ich gefühlt.

    Das war ein schönes Gefühl ihn so nah zu spüren. Wir waren ganz still. Anders als sonst im Leben. Jeder wollte den anderen nicht unterbrechen oder zuvorkommen. Anders als im normalen Leben.

    Dadurch glaube ich immer mehr an eine innere Beziehung, die intensiver, stärker und liebevoller ist als die vergangene Realität.

    Mein ganzes Verhältnis, mein Denken über den tod hat sich verändert.

    Er hat nichts Grauenvolles mehr an sich. Im Gengenteil. Er ist eine Gnade, die einen an die Seite der geliebten Personen führt.


    Wenn jemand einem Angehörigen folgt, dann ist das Anders als wenn er der erste ist. Mein Ralf ist plötzlich gestorben. Er war krank. Ich hatte riesige Sorge um ihn.

    Aber sein tod war vorhersehbar.

    Bitte Gott hilf mir unseren Schatz

  • Gestern Abend war ich Weihnachtsengel Der Zufall machte mich dazu.

    Ich fuhr zur Hundewiese. Es war schon ziemlich dämmerig und meine Bande hatte Leuchtis an.

    Da stand ein Paar mit Kind und Hunden im Regen neben ihrem Auto und warteten auf einen ihrer Fellnasen, der ihnen im Wald jagend entwischt war.

    Als ich von meinem Spaziergang zurück kam standen sie immernoch da. Inzwischen voller Sorge.

    Am vergangenen Montag mußten sie einen ihrer 4 Hunde einschläfern lassen und jetzt war einer weg. :13:

    Ich bin dort geblieben, habe geholfen zu suchen, habe Taschenlampe ausgeliehen und dann Wache gehalten während die Familie kurz nach Hause gefahren ist. Die Frau kam nach 10 min allein zurück um solange im Auto zu warten bis der Hund zurück kam.

    Und ihr werdet es nicht glauben, wenige Minuten bevor sie zurück kam stand Nelli plötzlich hinter mir. Durchgefroren, nass und ausgepowert. So ein kleiner Hund, kleiner als ein Dackel. Und hat es faustdick hinter den Ohren.

    Alle waren sehr froh. Die Mama nahm ihren Hund in die Arme und sagte, sie brauche kein Weihnachtsgeschenk mehr. Daß ich geholfen habe und dann auch noch mit so glücklichem Ausgang wäre Weihnachten für Sie.

    Ja, mein Ralf wäre auch da geblieben und hätte mit gesucht. Ich glaube er hat sich mit mir gefreut über so ein schönes Erlebnis. :8:

    Ralfsheidemarie

  • meine Liebe Heidemarie, hast du denn wieder nicht gemerkt, dass dein Ralf dabei war beim Suchen. Nur er konnte die Fellnase erreichen und ihr ins Ohr flüstern, dass sie keine Angst haben muss und dass sie zum vereinbarten Platz kommt, denn er wusste ja, dass du dort wartest, komme was da wolle.....Wenn meiner jagen war, dann ist er von dort direkt heim gerannt nicht zum Treffpunkt zurück. Einmal waren es über einen Km.

    Also ich denke du kannst deinem Ralf etwas mehr zutrauen...der kann was....glaub mir. Ist doch DEIN Ralf.

    Du warst ein Engel und er hat dir die Flügel verpasst. So sehe ich das. PUNKT.

  • Hallo du Weihnachtsengel, <3


    ein schönes Erlebnis....!


    hat mir gut getan, davon zu lesen.


    Übrigens, ich lese dich sehr gerne.

    Deine Beiträge bereichern mich... ich kann so viel von dir lernen...


    Komm gut durch die nächsten Tage... zusammen mit deinem Ralf.


    ich wünsche dir noch viele Phantasiereisen.

    Ich mache das auch oft. Gibt mir Kraft und innere Ruhe und stärkt mich.


    Deine

    blaumeise :24:

  • Nun ist Weihnachten so gut wie vorbei. Mein Ralf fand Weihnachten ganz doof. Er fand auch Ostern, Geburtstage und Feiertage doof. Ich war immer ein Weihnachtsfan. Habe aber 2013 den letzten Weihnachtsbaum geschmückt. Für meine Mutter.

    Jetzt war es hilfreich, daß Ralf Weihnachten doof fand.

    Dadurch machte es mir die Feiertage kaum schlimmer als die anderen Tage.


    Aber mir ist übel. Mir ist schlecht vor Trauer. Kennt Ihr das auch?

    Ich habe eben das Trauer Mail des Trauer-Seminars gelesen. Und nun ist mir wieder übel.

    Sie hat geschrieben, daß der Partner aus meiner Mitte rausgerissen wurde.

    Und ich kann das nur bestätigen. Ohne Narkose. Und nun fühle ich eine große Wunde in mir.

    Obwohl ich ihn immer noch liebe. Eher mehr als vorher.

    Und durch diese Liebe sind wir verbunden. Aber die Wunde bleibt.


    Und nun sehe ich vor meinem inneren Auge zwar immer ihn auf dem Totenbett, aber die Erinnerung an ihn in lebendig wird schwächer.

    Und bis jetzt konnte ich noch keine Fotos von ihm anschauen um die Erinnerung auf zu frischen. Ich habe furchtbare Angst davor und wünsche es mir - beides gleichzeitig. Das Anschauen der wenigen Fotos, die ich habe.

    Das ist ja der eigendliche Schatz, den ich habe, seine Fotos. Auch wenn ich ihn noch nicht anschauen kann. Schade, daß er nicht gerne fotografiert wurde. Und ich habe das meistens beachtet. Heute denke ich: leider.

    Habt ihr das auch so gefühlt, ihr die ihr schon länger trauert? Das mit den Fotos?


    Ralfsheidemarie

  • Kann man ein Video hier hochladen, was ich in what's app bekommen habe?

    Es ist zu groß.

    Wie habt ihr die Musikvideos hier rein gekriegt?

    Ralfsheidemarie

    Das sind verllinkte Youtubevideos aus dem Internet.

    Wenn du dein Whatsappvideo ebenfalls auf Youtube oder einer anderen Videoplattform finden kanns kannst du es hier verlinken.

    Hochladen geht leider nur für Bilder wegen des Speicherplatzes.

    Verlinken geht übrigens so (wenn man sie sehen will und nicht nur den trockenen Link haben will): Du fügst die kopierte Internetadresse zwischen zwei tags ein und zwar: [media]HIER EINFÜGEN[/ media] --> den Spalt nach dem Schrägstrich musst du wegmachen, sonst funktoniert es nicht.

  • Weihnachten ist überstanden. Eine Erleichterung.

    Da ich am 24. und 25. und 26. abgelenkt war, verliefen diese Tage recht ruhig und gut.

    Aber dann kam der 27.12. und der hatte es in sich. Ein Tränentag. Ein Schluchtztag. Ein schlimmer Tag. Zittern, Übelkeit, nicht aufhören können zu weinen, ihn rufen und bitten zurück zu kommen. Ihn rufen und bitten mich auch zu holen.

    Ganz tief traurig, ganz tief gefallen, ganz tief im Dunkel.

    Schmerz, Sehnsucht, nicht begreifen wollen oder können. Nicht mehr weiter leben wollen. Einfach nur aufhören. Aufhören zu Leiden, zu Trauern, zu Überleben.

    Ralf zu überleben war keine gute Idee.

    Und jetzt?


    Ich übe. Ich vergesse, ich übe.

    Wie geht Frau mit einem Auto um? ( Tüv )

    Wie geht frau mit einem Wohnmobil um?

    Hilfe Hilfe Hilfe, ich vermisse ihn soooooo unendlich.

    Ralfsheidemarie

  • Nun ist Weihnachten vorbei. Und Silvester und Neujahr auch. Das war eine schwere Zeit. Tränen-reich und anstrengend.

    Und ich bin immer noch bei meiner Schwester. Eigendlich wollte ich schon am Sonntag schon wieder fahren. Und nun ist es schon Freitag. Heute wollte ich auf alle Fälle nach Hause fahren. Und ich traue mich nicht. Morgen hat Ralf Geburtstag. Das wollte ich eigendlich alleine mit ihm zu Hause "feiern". Aber natürlich werde ich dann viel weinen. Und jetzt traue ich mich nicht nach Hause. Die nicht geweinten Tränen stellen sich hinten an schrieb Isabel. Wenn ich nun noch nicht nach Hause fahre, mache ich dann was falsch? Beim Trauern?

    Was meint ihr?

    Ralfsheidemarie

  • Hallo Heidemarie


    Natürlich nicht ,wenn du dich bei deiner Schwester wohlfühlst ,kannst du doch bleiben .Zumal du ja noch kein Grab

    hast was du an seinem Geburtstag besuchen kannst und dein Ralf ist immer bei dir wo du auch bist .


    bleibe So lange du möchtest und wenn du nach Hause kommst eine gute Heimreise

    PS.Ich habe auch sehr viel geweint um meine große Liebe .


    Bis bald Birgit

  • Liebe Ralfsheidemarie,


    ich weiß nicht, ob man beim Trauern etwas falsch oder richtig machen kann. Aber ich finde, es ist schon ziemlich viel, dass du "etwas" spürst. Wenn du dich bei dem Gedanken nach Hause zu fahren, unwohl fühlst und Angst hast, hat das wahrscheinlich einen Grund und es ist gut, dass du bei deiner Schwester bleiben kannst. Dass unsere Lieben nicht da sind, ist so eine ungewollte, schlimme Zwangslage aus der wir uns nicht befreien können, deswegen versuche ich mich - da wo möglich - nicht auch noch selbst zu Dingen oder in Situationen zu zwingen, die mir nicht gut tun. Oft funktioniert das nicht, weil mir im Vorfeld das Gefühl fehlt und ich vorher oft gar nicht einschätzen kann, was gut oder schlecht für mich ist. Aber wenn ich doch mal etwas spüre, versuche ich mit dem zu gehen und mich danach zu richten.


    Vielleicht wäre es gerade morgen zu schlimm und zu viel für dich, alleine zu sein und dein Gehirn hält dich deswegen schon seit Sonntag zurück? Kann das sein? Vielleicht ist das auch ganz falsch, es ist nur ein Gedanke ins Blaue.


    Liebe Grüße, Sturm

  • Das hast Du gut geschrieben.

    Ja, ich habe Angst, daß ich nicht mehr aufhören kann zu weinen. Das es so schrecklich intensiv wird.

    Aber vielleicht muß es das werden? Dachte ich. Vielleicht muß ich da durch?

    Er wäre morgen 58 Jahre alt geworden.

    Und wir sind nie davon ausgegangen das nicht mehr miteinander zu erleben.

    Ich wollte ihm ein Armband schenken. Und mir das Gleiche, damit wie sowas wie einen Ring haben.

    Ich kann Schmuck nicht aushalten zu tragen. Ringe geht gar nicht. Aber manchmal ein Armband. Oder eine Kette, die ich an einem Lederband trage.

    Er wollte nicht, daß ich so viel Geld ausgebe. Gut war das. Hätte ich dieses Geschenk jetzt hier liegen...... Würde ich noch mehr leiden.

    Für mich war Geburtstag immer etwas sehr Tolles und Schönes. Er selbst hat darauf keinerlei Wert gelegt.

    Solche Gefühle werden sicherlich in der Kindheit angelegt.

    Aber nun allein zu sein, ohne ihn an seinem Geburtstag. Ich will ihm einen Brief schreiben und ich möchte ihn ganz nah bei mir fühlen.

    Ich werde das hier bei meiner Schwester machen. Dann kann ich vielleicht aufgefangen werden. Und dann fahre ich erst Sonntag oder Montag nach Hause. Wenn der Alltag wieder angefangen hat.

    Denn alles steht noch so wie er es verlassen hat. Sein Zimmer habe ich nur einige Male betreten um etwas raus zu holen. Sein Sessel und sein Aschenbecher voll mit Kippen. Alles ist noch so wie an dem Tag als der Rettungswagen ihn weggefahren hat um ihm zu helfen.

    Es war so schön endlich einen Liebsten zu haben. Ein Paar zu sein.

    Danach habe ich mich mein ganzes Leben gesehnt. Ich habe so viele Trennungen aushalten müssen. Hatte immer den Falschen, oder für meine Probleme den Richtigen aber eben immer nur kurz.

    Und so viele Probleme sich durch den Alkoholismus von Ralf auch ergeben haben...... Ich wußte das erste mal im Leben, daß er mich nicht verlassen wird.

    Hat er ja auch nicht wirklich. Er ist immernoch bei mir. Und so wird das auch bleiben.

    Ralfsheidemarie


    PS. Ich werde nicht in das einsame Haus fahren zu seinem Geburtstag. Sondern die Gastfreundschaft meiner zwillingsschwester noch in Anspruch nehmen. Sie meinte sehr passend weinen kannst Du hier auch.

  • Liebe RalfsHeidemarie,


    ja. Lass dich treiben, dahin wo deine Gefühle dich leiten.

    Wenn du dich bei deiner Schwester aufgehoben fühlst und sie dich in deiner Trauer nicht blockiert ( !?) - sagen wir mal anders: du dich in deiner Trauer nicht zusammenreisen musst ( was ja scheinbar nicht der Fall ist, sonst hätte sie ja nicht gesagt dass du auch bei ihr weinen kannst), dann kannst du ja entscheiden...wenn es dir und Ralf dabei gut geht, dann würde ich auch bleiben.

    Und wenn du das Gefühl hast Ralf möchte lieber mit dir alleine sein und du auch, dann kannst du ja auch wieder heim.

    Ich denke an Euch.

    Tu es so wie es dir gut tut und wie du es fühlst.

    Da gibt es ja kein Richtig oder Falsch.:30:

  • Oh was für ein schöner Gedanke ob Ralf mit mir allein sein möchte oder nicht. Auf die Idee war ich noch gar nicht gekommen. Ralf hat meine Schwester gemocht. Für ihn ist das klar, daß ich da Leibe wo es mir besser geht. Da muß ich gar nicht überlegen. Danke. Jetzt ist alles klar für mich. Ich sorge für mich und fahre noch nicht heim. Sondern erst wenn all diese Feiertage vorbei sind. Auch yralfs Geburtstag.

    D A N K E für dieses Sichtweise

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Heidemarie,

    Ich wünsch dir, für den heutigen Tag, die Schulter deiner Schwester, wenn du sie zum anlehnen brauchst,..viel Kraft, diese Tag so gut du kannst, zu erleben, ...und das beste daraus zu machen, wer weiß, vielleicht gelingt es dir ja, ihm, diesen Geburtstag von deiner Liebe, doch etwas Positives abzugewinnen....


    Sei lieb umarmt

    Renate

  • Hallo Heidemarie


    Ich wünsche deinen Ralf alles liebe zu seinem Geburtstag ,denn auch wenn sie nicht mehr unter uns sind

    so sind sie doch hier und sollen ihren Geburtstag feiern.


    Ich hoffe du kommst du durch den Tag bei deiner Schwester <3


    Liebe Grüße Birgit

  • Hallo Heidemarie

    Auch ich wünsche deinem Ralf von ❤️ alles Liebe zum Geburtstag 🎈

    Und du fühl dich umarmt

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz