Am 23.11.20 ist das Schlimmste passiert

  • Liebe Heidemarie,


    danke dass du mir Bescheid gesagt hast, dann werde ich deinen Beitrag zwar posten, aber anonymisieren, du kannst so etwas wirklich gut, Respekt!


    Das mit dem Zwilling ist nichts was man beweisen könnte, aber es kommt tatsächlich manchmal vor, dass Zwillingsgeburten nicht ausgetragen werden, sondern als natürlicher Abgang, in Form einer Zwischenblutung verschwinden, oder dass ein Zwilling im Mutterleib stirbt und resorbiert wird.

    Von daher wäre es rein theoretisch möglich, dass die Schwangere nichts davon bemerkt.

    Vielleicht rede ich es mir ja auch nur ein, aber es hat sich damals so richtig für mich angefühlt und dieser zusätzliche Beweis beim Besuch des Mediums hat meine Ansicht bestärkt.

    Vielleicht wissen wir mehr, wenn wir gestorben sind und auf die andere Seite gewechselt haben.

    Das ist meine Hoffnung und auch das ist nur ein unbewiesener Glaube, der sich für mich sehr überzeugend anfühlt.

  • Guten Abend,

    Es ist schon sehr spät und alle, die morgen arbeiten müssen schlafen vielleicht schon.

    Ich traue mich nicht ins Bett, denn wenn ich morgen aufwache und aufstehe..... Werde ich um 14 auf dem Friedhof erwartet. Ein Mitarbeiter der Verwaltung wird mir den Platz, die Stelle zeigen an der mein Ralf beigesetzt wurde.

    Davor habe ich Angst und gleichzeitig freue ich mich drauf.

    Es wird ja wahrscheinlich nur ein Stück Rasen oder Wiese sein.

    Der Mitarbeiter war sehr freundlich am Telefon, fast liebevoll sagte er ich könne auch ein paar Blümchen hinlegen.

    Was soll ich anziehen? Seine Schuhe, die ich schon die ganzen letzten Wochen trage. Soll ich eine rote Rose ihm hinlegen? Oder einen Strauß?

    Soll ich ihm einen kleinen Jägermeister auf die Wiese schütten?

    Ich weiß es nicht.

    Ich habe mir vorgenommen nicht ganz alleine zu gehen. Ich werde meine älteste Hündin mitnehmen wenn man das darf. Und ich will Fotos machen.

    Einen anderen Menschen möchte ich nicht mitnehmen. Ich möchte alleine mit ihm sein.

    Ich stelle mir vor, daß er mich dorthin begleitet. Vielleicht gehen wir Hand in Hand zu der Stelle.

    Ich hoffe ich spüre seine Anwesenheit neben mir.

    Bitte Ralf! Versuch doch mir ein Zeichen zu geben.

    Deine Ralfsheidemarie

  • Bitte Ralf! Versuch doch mir ein Zeichen zu geben.

    Liebe Heidemarie, ich denke das hat er doch getan, sonst hättest du nicht nachgefragt, und der nette Bestatter wäre nicht so aufgeschlossen gewesen.

    Ich denke dass dein Ralf dich spürt, sobald du oder ihr direkt bei ihm stehst.

    Bringst du ihm ein Blümchen mit oder gehst du später alleine nochmal hin, wenn der nette Mann weg ist.

    Ist es weit von deinem Wohnort entfernt?


    Ich drücke dir , wie gesagt, die Daumen, dass es eine Stelle ist, die du dir merken kannst.

    Verbündete

  • Ich hatte Angst vor diesem Tag. Aber es ist alles recht ruhig gelaufen. Der Friedhof ist ein waldiger Bereich mit alten Bäumen und liegt an einem Hang. Der Mitarbeiter nannte Ralfs Nachnamen und es wurde mir ganz warm ums Herz. Endlich habe ich diesen Namen mal wieder gehört.

    Auf der Fahrt zur Nachbarstadt auf der Autobahn kam die Sonne durch ein Wolkenloch und machte ganz deutliche Strahlen. Sie leuchteten genau auf unser Auto. Ich schaute raus, sah diese Strahlen und dachte, daß ist ein Zeichen. Er freut sich und strahlt mich an. Vielleicht weil ich nicht sehr unglücklich war sondern eher aufgeregt wie bei einem Date.

    Auf dem Parkplatz habe ich mich erstmal dazu entschlossen keinen Hund mit zu nehmen. Und das war gut so! Weil nämlich der freundliche Mitarbeiter Angst vor Hunden hat. Also war es ohne Hund viel entspannter.

    Auf dem Weg dorthin hat er sich nett mit unterhalten und ich konnte nicht spüren, ob Ralf da war. Der Mann erklärte mir! Das es auf diesem Friedhof nicht anonymes Grab hei#t sondern Urnengemeinschaftsgrab. Und deshalb konnte er mir auch genau die Stelle zeigen wo Ralfs Urne in der Erde steht.

    Er hat sich dann verabschiedet und mich allein gelassen. Dann habe ich die roten Rosen etwas drapiert. Die beiden Rosen, die je unsere Liebe ausdrücken sollen habe ich in die Erde gesteckt. Die 4 Rosen für die Liebe unserer Hund daneben gelegt. Die dunkle nasse Erde und das leuchtende Rot der Rosen sahen gut aus. Ich habe Fotos gemacht und bin den Berg wieder hoch gestiegen

    Natürlich habe ich mir alles genau angesehen und die Lage genau gepeilt. Falls ich meine Idee ausführen will.

    Es ist mir in all den Stunden nicht schlecht gegangen. Ich habe Frieden in mir gespürt. Er war in meiner Nähe und ich habe durch die Rosen klar gemacht, daß er geliebt wurde. Und daß er geliebt hat.

    Ich habe nicht geweint, es hat mich nichts getriggert, ich war nicht verzweifelt oder habe nicht diese schrecklichen Schmerzen gespürt. Das hat mich überrascht und gewundert. Aber es ist ok so. Der Besuch hat meine Geschichte kompletter gemacht.

    Danach war ich von einem Freund nach Hause zum Essen eingeladen worden. Er hatte schon fertig gekocht als ich kam. Und dann kam noch eine Bekannte. Ich war sowas wie ein Anstandswauwau.

    So mit warmen Essen verwöhnt zu werden war schön.

    Dieser Tag war gut. Nicht glücklich aber friedlich und ohne Schmerzattacken.

    Das nächste Schlimme kommt bestimmt. Aber heute blieb es weg.

    Nun liege ich müde und erschöpft im Bett. Hatte keinen Mittagsschlaf.

    Und jetzt schlafe ich und rede vorher nochmal mit meinem Ralf.

    Ralfsheidemarie

  • Ich habe Frieden in mir gespürt. Er war in meiner Nähe


    Liebe Heidemarie,

    das hast du empfunden. Frieden. Das ist ein schönes Gefühl, das zu hören.

    Das sit beruhigend.

    Ich umarme dich und bin glücklich mit dir, dass du das alles so gut geschafft hast. Heute.

    vielleicht kanst du gut schlafen. ich wünsche es dir.

    Bis morgen vielleicht.


    Verbündete.

  • Guten Morgen,

    es ist 10:26 Uhr und ich bin gerade aufgewacht. Habe geschlafen wie ein Stein. Und Ralf hat mich super gut vor schlimmen Träumen beschützt. Zumindest erinnere ich keinen Traum.

    Der gestrige Tag hat sich eigentlich nicht anstrengend angefühlt muß er aber trotzdem gewesen sein.

    Dieses friedliche Gefühl ist immernoch bei mir.

    Gestern Abend habe ich noch bei Renate gelesen wie gut ihr die Arbeit im Wein getan hat und wie nah ihr Schatz dabei war.

    Wie kriege ich das hin, daß das ganz oft so ist oder sogar immer? Daß ich ihn fühle und nicht leide sondern ein gutes Gefühl habe.???

    Das ist ein schönes Ziel.

  • Ich danke Euch, ihr lieben alle.

    Das mit Euch teilen zu können tut mir sehr gut.

    Natürlich habe ich mir die Gegebenheiten genau angeschaut. Ob es möglich wäre die Urne zu entfernen.

    Es wäre möglich. Wenn mehrere Leute im Kreis stehen und beten, könnte einer in der Mitte buddeln.

    Oder nachts im Dunkeln, vielleicht bei Vollmond. Das würde auch gehen.

    Aber ich fand den Ort gut für seine Asche. Es kam nicht das Gefühl auf ihn da weg holen zu wollen. Ich lasse ihn dort in Frieden. Nicht anonym sondern im Gemeinschaftsgrab. Das ist ok.

    Ralfsheidemarie

  • Wenn es sich für dich dort gut anfühlt und auch für Ralf dann würd ich es auch so lassen

    Kannst du denn da Sachen hinbringen oder eine kleine Steinplatte kegen lassen oder so?

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Liebe Heidemarie,

    die Gedanken hatte ich auch, als ich las dass du einen inneren Frieden gespürt hast.

    ich denke , dass er sich von dir beschützt fühlt und auch die Rosen zeigen ihm nocheinmal mehr, dass ihr alle immer für ihn da seid.

    Ich würde da auch nicht mehr buddeln, denn ich denke es könnte auch die anderen Seelen, respektive ihn, in seiner ruhe etwas aufwühlen.

    Wie weit ist das weg von eurer Wohnung??