Es war viel zu kurz

    Hallo Alexa und Dolore,

    Wenn ich Eure Kommunikation lese, dann habe ich einen Gefühlssalat in mir drin. Ich kann genau verstehen, wie unbegreiflich das ist. Sein Shampoo und Rasierzeug steht hier. Seine Schuhe und Unterwäsche. Sein Rollator, seine Tasse, seine Geldbörse..... Alles da. Nur er nicht. Wie kann es sein, daß ein Mensch, der sich von ganz allein bewegt hat, immer. Plötzlich nicht mehr?

    Dann das Gefühl des Neides auf die Frauen vor mir mit denen er zusammen war. Viel gesünder. Verdiente viel Geld als Monagestahlarbeiter. War gutproportioniert und muskulös. War potent und gut aussehend. Und dazu noch seine wahnsinnige Stimme. Sein Humor. Oh Mann. Umwerfend.


    Und nochmal Traurigkeit und Neid zusammen, weil er so gut wie nie getextet hat. Und nie eine Sprachnachricht.

    Würde ich ein Buch machen lassen, ich hätte nur eine Seite.

    Er hat immer telefoniert. Dieses Geschreibe war ihm zu mühsam. Und das mit dem Sprechen...... Dazu fand er die ganze Technik zu doof. 🙃😢


    Und in dem Gefühssalat ist noch Angst, die wenigen Videos, die ich habe überhaupt an zu sehen.

    Er möchte es nicht fotografiert oder gefilmt zu werden. Hätte ich gewußt, daß er stirbt, hätte ich das nicht so konsequent respektiert.


    Und eine Portion Soße über dem Salat: ich freue mich mit Euch, daß Ihr solch einen Schatz Euer eigen nennen könnt. Mann und Bücher = Schatz.

    Ralfsheidemarie

    liebe ralphsheidemarie

    Verstehe ich gut mein schatz Jürgen mochte das alles auch nicht hab ihn ab und zu aber "erwischt"bei fotos war er nicht so knickrig aber trotzdem findet jeder Erinnerungsstücke die sind umso kostbarer. Noch bin ich sowieso noch nicht in der Lage irgendetwas bewusst anzuschauen.

    Gruss helen

    Ich habe auch eine sprachnachricht da hat er mir was erklärt als 7ch alleine mit dem Wohnmobil unterwegs war ich habe angst sie anzuhören. Überhaupt finde 7ch es fast schon gruselig der Gedanke das er da war und jetzt nicht mehr. Nix mehr ist übrig und wenn ich zu tief nachdenke bricht alles auf und dann tut es so weh. Andy wäre übermorgen 65 geworden. Ich würde alles geben mit ihm zu feiern. In immoscout habe 7ch seine Wohnung gesehen sie war ganz leer und wird wieder vermietet. Es tat so weh die ganzen Räume zu sehen. Ausradiert weg nix mehr übrig . Natürlich weiss ich das es schlimm für uns geworden wäre aber ich kapiere es einfach nicht das er da wae und jetzt nicht mehr......

    Gestern war Andys Geburtstag es war sehr traurig ich denke nur an ihn. Ich will einfach wieder mich auf etwas freuen als er noch gelebt hat habe ich mir nicht so viel Zeit genommen. Berufstätig alleinerziehend und Haushalt. Heute bereue ich es so sehr......aber es bringt nichts. Ich bin froh wenn ich arbeiten gehe alles andere mache ich um nicht aufzugeben das hätten unsere liebsten nie gewollt das wir aufgeben. Alle wollten noch leben und wir haben die Chance weiterzugeben warum ist das nur so schwer. Wirmüssen versuchen in ihrem Sinne weiter zu machen. Warum schätzt man erst wenn es verloren ist. Verdammt. Nie wieder.....

    liebe Alexa

    Es ist eine normale Empfindung zu denken man hätte es nicht richtig geschätzt aber immer so zu handeln und das bei jeden Menschen den wir lieben und gerne haben weil wir ihn bald verlieren könnten geht einfach nicht. Es wäre dann auch eine permanente Angst da es würde und könnte passieren. Damit wären wir dann wahrscheinlich auch nicht so geliebt worden. Nur die liebe zählt und das hat 100%gepasst deshalb quälen wir uns ja durch jeden Tag.

    Ich denke je mehr man diesen permanenten Schmerz einfach akzeptiert(indem ein Tag vergeht und noch einer usw...) und schreist den Schmerz innerlich an "dann bleib da und hau mich um " umso leichter kann es eventuell werden.

    Bin auch immer nach einer Suche was mir ein bisschen helfen könnte

    Ganz liebe grüsse

    Helen

    Danke für die Anteilnahme die man vor allem hier erfährt. In der Welt da draußen geht es immer weiter und teilweise traut man sich nicht den Schmerz zu teilen da einen irgendwie niemand versteht. Jeder möchte einfach Spaß haben und sich nicht mit Verstorbenen befassen. Wer will das schön denn trotz das die Sonne scheint in einem drinnen ist es dunkel. Und ich weiss manchmal nicht wie es wieder gut werden soll. Sonntage sind immer am schlimmsten ich bin ein Mensch der wahnsinnig gerne in Gesellschaft ist aber ich habe keine Lust den Menschen immer hinterher zulaufen. Ich habe seit Andys tot immer einen hellen Ton im Ohr ich denke es ist ein Tinnitus. Der erinnert mich immer an den Tag als ich ihn im Sarg besucht habe da wae dieser Ton da und seither begleitet er mich. Hier kann ich alles schreiben was mich beschäftigt und ich freue mich wenn es jemand liest. Es ist alles so unwirklich und ich habe angst das es nie wieder gut wird. Ich fühle Gefühle die ich nicht deuten kann und ich weiss das Alleinsein tut mir nicht gut. Ich denke zu viel nach......wie oft habe ich an der Beziehung gezweifelt hatte Angst mein Kopf hat mir Szenarien vorgespielt was alles passieren kann. Andy hatte grosse Schulden er war mal sehr reich und am Ende war alles weg. Er war krank und die Menschen haben teilweise Dinge erzählt die zwar wahr waren aber ich wollte sie nicht hören. Denn er war so liebevoll so dankbar so positiv so fröhlich so großzügig und wir haben so gut zusammen gepasst von Charakter und ich wollte einfach das erleben mit ihm. Aber die psyche hat mich immer wieder eingeholt wenn ich alleine war und ich hatte Angst was noch alles passieren könnte. Wenn ich ihn dann gesehen habe war alles weg und ich wollte nur noch in seiner Nähe sein. Ihn berühren und das er mich berührt. Ich weiss wir hatten die beste Zeit gehabt aber ich weiss auch oder ich versuche zu verstehe das alles was gekommen wäre sehr sehr schwer geworden wäre. Er hatte gute Freunde die ihn unterstützt haben. Er hatte alles was man sich vorstellen kann aber glücklich war er als er alles verloren hatte und nur noch der Mann war der seine kurze Zeit mit mir verbringen durfte. Ich habe das alles noch nicht realisiert. Ich bin oft total durcheinander und sitze nur da und kriege nichts hin. puh jetzt habe ich einfach so drauflos geschrieben. Ich würde mich gerne wieder über etwas freuen. Wobei gestern hat mir mein 16 jähriger Sohn Herzchen geschickt und geschrieben Mama ich habe dich lieb das war so schön. Doch das hat gut getan. Wenn die Menschen sich kümmern und etwas schönes Sagen. Das ist so wichtig sich um die Mitmenschen zu kümmern für sie da zu sein. Ihnen etwas schönes zu sagen und nicht so lange zu warten bis man sich am Grab wieder sieht. Dann ist es zu spät. Dankbarkeit ja das war mein Schatz er war am Ende so dankbar. Ich würde so gerne mit ihm reden und ihm alles sagen. Ich habe durch seinen tot erst gemerkt wie ehrlich meine Liebe zu ihm war mein Kopf hat viel kaputt gemacht die negativen Gedanken diese Ängste. Jetzt sind die Ängste weg und was übrig ist ist Liebe stärker als 7ch dachte. So viel Liebe für dich mein Lieber Andy ich würde dir das so gerne sagen . Ich hoffe immer von dir zu träumen wie ich von meinem Vater geträumt hat als er mit 47 Jahren an Krebs gestorben ist. Ich wae 20 das ist über 30 Jahre her. Ich habe geträumt das er nochmal zurückgekommen ist und ich konnte ihm sagen wie sehr ich ihn liebte. Und er hat dann gesagt lass mich gehen. Dann habe ich ihn noch zweimal geträumt das dritte mal war er in einem Licht und ich konnte ihn nur schemenhaft erkennen und ich habe gefragt wie geht es dir da hat er gesagt jetzt geht es mir gut und dann ist er gegangen. Mein Onkel sagte wir müssen die Toten gehen lassen loslassen damit es ihnen gut geht. Ich hoffe jeden Abend von Andy zu träumen um ihm zu sagen wie sehr ich ihn liebe aber bis jetzt wae er noch nicht bei mir. Leider......

    liebe Alex,

    Das mit dem Tinnitus kenn ich, meine Psychologin sagt, das ist normal bei trauer, ...naja wenn die das sagt...


    Das mit dem loslassen sollen, sonst kann er nicht in die andere Welt gehen, und es geht im schlecht, und er kann nicht zu seinen Verwandten, und ist einsam...hat man mir auch gesagt, aber ich will ihm nicht loslassen, ....wie auch...ich will ihm im Herzen behalten. Soll auch eine veraltete Ansicht sein, hab ich mir sagen lassen,....ist ja nochmal trennen müssen,...irgendwie.

    Sei lieb umarmt

    Renate

    Hallo Renate, ich weiss auch nicht wie das mit dem Loslassen geht ich erlebe mich das ich versuche immer wieder auf ihn aufmerksam zu machen vielleicht auch auf mich aufmerksam zu machen. Die Sonne scheint und ich denke bei mir ich will sie mit ihm genießen. Ich versuche klar Schiff zu machen in meinem Leben irgendwie etwas zu spüren aber ich merke wie sehr er mir fehlt ich habe das Gefühl es zerreisst mich innerlich und die Sehnsucht ist manchmal so gross das ich es kaum aushalte. Gerade jetzt ist es so schlimm immer Sonntags und ich habe das Gefühl ich mache einfach irgendwie weiter aber es gibt mir gar nichts. Ich denke das ist die Depression. Ich hatte schon öfter Depressionen auch in unserer Zeit das tat mir unheimlich leid ich weiss es geht irgendwie wieder weiter aber ich habe manchmal keine Lust mehr.....verspüre keine Freude dreht sich mir der Magen um fühle mich unzufrieden. Kotzt mich alles an.

    ja willkommen im Klub,...mir geht es genau so..meine Psychologin sagt, trauer ist keine Depression, es ist eben trauer, und auch ganz anders zu behandeln.

    Bei Depressionen kann man ja was ändern, bei trauer nicht, ...sie kommen nicht wieder,...da geht's dann darum damit leben zu lernen...welch schöner Satz,..aber wie umsetzen???

    Hallo Alexa und hallo Renate,

    Ich habe schon länger eine oder mehrere Depressionen. Das liegt bei uns in der Familie. Also, ich habe eine Disposition dazu. Vor allem zu einer reaktiven Depression. Also als Reaktion auf etwas sehr schmerzhaftes. Einen Verlust oder eine starke Kränkung.

    Andererseits ist Trauer keine Krankheit. Außer sie geht schleichend über in eine Depression.

    Das kann man wahrscheinlich gar nicht so gut trennen.

    Und gegen Depressionen kann man auch nicht immer was machen

    Mist, schon ist der angefangene Beitrag weg.

    Ich bin auf der Suche nach Möglichkeiten nicht so stark zu leiden.

    Oder Hilfe in der Trauer zu erfahren. Hätte ich nicht die Hunde, würde ich versuchen eine Reha zu kriegen oder einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.

    Ich weiß aus Erfahrung, daß mir das gut getan hat. In den 90er Jahren war ich nach einer Trennung so durch den Wind (schlimmer als jetzt), daß ich 4 Monate in einer Psychosomatik war. Es hat 2 Monate gebraucht, bis ich weinen konnte. Ich war wie ein Stein, ohne Gefühle.

    Da habe ich wochenlang gemalt, bin geschwommen, habe geboxt, gebastelt, Sauna gemacht, Sport, ( ungern ) Gespräche, Socken gestrickt..... .

    Das war eine intensive und gute Zeit für mich.

    Und wenige Monate vor meiner Rente hat 2019 die Krankenkasse mich zu einer Reha verpflichtet. 5 Wochen in Bad Kreuznach. Auch das war eine gute Zeit für mich.

    Am besten komme ich klar, wenn ich malen kann.

    Es gab in Bad Kreuznach ein Trauerseminar. Das habe ich mitmachen dürfen obwohl das nicht der Grund für meine Depression war. Es waren dort auch Frauen! Die ihren Mann verloren haben und waren wegen der Trauer dort. Die habe ich ja dann beim Trauerseminar kennengelernt. Ich habe direkt in der ersten Stunde fast nicht aufhören können zu weinen. Um meinen Vater. Und sein Tod lag mehr als 10 Jahre Zurück. Ich hatte nicht wirklich getrauert damals, Mutter musste versorgt werden usw.

    Solch einen Aufenthalt kann ich sehr empfehlen.

    Ralfsheidemarie

    hallo alexa und ihr anderen lieben

    Ach was sind wir doch für eine traurige Truppe. Nur immer schreiben und sich gegenseitig austauschen ist der einzige seidenfaden an dem wir alle hängen. Nicht allein sein mit diesem Schmerz einzige Möglichkeit ansonsten weiter mit diesem schei....leben.

    Sein Foto ist schon total abgeknuddelt😢

    Alexa schreib uns weiter wir sind da und das gerne

    Helen

    Ich will nochmal was zu dem Tinnitus sagen. Ich hatte einen Tinnitus als mein Vater eine ziemlich aggressive Art von Demenz entwickelte und ich sehr oft die Zähne zusammengebissen habe. Tag und auch nachts. Da kann in der HalsWirbelsäule ein bestimmter Wirbel ganz leicht durch die Verspannungen im Kiefer verrutschen und einen Tinnitus auslösen. Oder Zahnschmerzen oder oder...... Ich hatte damals auch eine Embolie im Auge Hintergrund.

    Ich habe einen guten Physiotherapeuten gefunden, der manuelle Therapie machte. Und ich habe mir beim Zahnarzt eine Spange machen lassen, daß ich nachts nicht knirsche. Der Tinnitus und der Hörsturz sind weg gegangen.

    Am besten wäre eine Physiopraxis, die auch Kiefer behandeln.

    Ob man vom Zeitpunkt des schrecklichen Tages an die Zähne zusammen beißt um weiter zu leben? Das könnte sein.

    Ralfsheidemarie

    https://thomas-sommerer.com/videos/


    Ihr Lieben, heute Nacht habe ich um 5 Uhr nicht mehr schlafen können und habe gegoogelt.

    Und ich habe diesen "verrückten" Menschen gefunden. Thomas Sommerer.

    Ich habe diesen Potcast gehört und war überzeugt. Ein ganz anderer Ansatz.


    Meine Frage war ja vorgestern: hat die Trauer eine weibliche Gestalt?

    Will ich sie bei mir haben oder wegschicken?

    Sie ist immer da.

    Immer bei mir.

    Sie verfolgt mich.

    Ist sie ein Monster?

    Ist sie gut oder böse?


    Irgendwie ist sie die Verbindung zu meinem Liebsten?

    Ist sie die Zwillingsschwester der Liebe?

    Kann ich mit ihr kommunizieren?


    Auf der Suche nach Erleichterung

    Ralfsheidemarie

    Das mit dem Tinnitus habe ich auch, aber es stört mich kaum.

    Ich habe wirklich alles versucht, meine Trauer zu erleichtern, aber ehrlich gesagt es hat nichts davon genützt.

    Immerhin haben mich die Versuche am Leben erhalten, sodass ich es inzwischen besser aushalten kann.

    Das ist aber leider auch alles.

    Ich war gerade spazieren und habe dann versucht mir klar zu werden das ich das was 7ch vermisse also die Zeit mit Andy zu verbringen ja nie mehr mit ihm erleben könnte. Er wäre wahrscheinlich ein Pflegefall geworden und das hätte ihn sehr unglücklich gemacht und mich wahrscheinlich auch. Er war halt so wie ich...immer unter Leute immer Spaß haben immer was unternehmen jetzt alles alleine zu machen fällt mir schwer. Ich vermisse seine Liebe Art und vor allem seine Liebe Er hat so schöne Sachen zu mir gesagt es hat einfacher viel gepasst. Ich denke wir dürfen immernur den heutigen sehen und nicht soweit voraus sonst ist es schlimm.

    Heute ist wieder so ein Tag an dem ich mir nicht vorstellen kann das ich Andy nie wieder sehe. Nie wieder und schon fange ich wieder an zu weinen. Es tut so verdammt weh. Ich möchte ihn in den Arm nehmen ihn streicheln ihm sagen wie sehr ich ihn liebe und diese Sehnsucht die bleibt einfach unbeantwortet ich bin so traurig und es tut so unfassbar weh. Jeden Tag aufs Neue. Ich bin noch mitten in dieser Liebe wir hatten noch so viel vor. Warum musste ich das erleben. Wenn ich wenigstens viel Zeit mit ihm verbracht hätte aber diese kurze Zeit hat nur was sufgerüttrelt und jetzt vermisse ich diese schönen Gefühle. Es tut so weh und es ist so unwirklich. Jeden Tag aufs Neue. Wird es jemals besser? Ich will ihn doch nur zurück. Meinen Andy. Alles hat er getan damit ich mich in ihn verliebt und jetzt ist er einfach weg für immer. Es tut so weh. Ich habe solche Sehnsucht mein Herz sehnt sich so sehr nach ihm......