Es war viel zu kurz

  • Meidet ihr die Plätze an denen ihr Glücklich mit euren Partnern wart?

    Mich zieht es gedanklich zu diesen Plätzen, an denen wir glücklich waren.

    Ich wage es aber noch nicht, alleine dorthin zu gehen.

    Ich war einmal mit meiner Tochter und einmal mit einer Freundin an so einem Platz.

    Es ging gut...ich war traurig, aber ich war gern dort. Ich fühlte mich ihm dort nahe.

    Vielleicht kann ich eines Tages dort auch allein unterwegs sein.


    Ansonsten weiß ich auch nicht, wie ich mit meinem Leben umgehen soll...kann nicht an die Zukunft denken...sie ist für mich unvorstellbar.

    Ich versuche Tag für Tag zu überleben...

    Was ich bisher herausgefunden habe.....mir geht es am besten, wenn ich in der Natur unterwegs bin und mit lieben Menschen reden kann.

    Dann löst sich manchmal für kurze Zeit der Druck und der Schmerz in mir.


    Liebe Grüße

    Wanderin

  • Danke danke für eure vielen ehrlichen Antworten. Mir geht es am Besten, wenn ich unter Menschen bin aber dann fehlt er mir plötzlich so sehr das ich gehen muss und dann fühle ich mich wieder so alleine. Mein Herz ist voller Liebe nach ihm und ich habe angst das ich mich nie mehr richtig auf was freuen kann. Wir hatten oft schwierige Monente da ich viel Sachen über ihn erst im Laufe unserer kurzen Beziehung erfahren habe. Das hat Depressionen in mir verursacht und ich konnte mich manchmal nicht mit ihm treffen. Aber wenn wir dann zusammen waren war es so wunder wunderschön. Ich war noch nie so lange alleine hatte immer wieder jemanden. Ich bin das gar nicht gewöhnt und komme sehr schlecht mit mir alleine klar und grüble die ganze Zeit. Es fühlt sich so seltsam an mein Leben. Er hat mir wahnsinnig viel halt gegeben. Er war mein Deckel. Ich liebe ihn jetzt mehr denn je und ich fühle mich so wertlos ohne ihm.

  • Ihr lieben Traurigen, Verzweifelten,

    mein Schatz starb 6 Wochen vor seinem 57ten Geburtstag. Viel, viel zu früh.


    Ich bin erst mit 60 Jahren mit ihm zusammen gekommen. So lange hat es gedauert, bis ich meinen Deckel gefunden und erkannt habe.

    So ein gewaltiges Glück. Nach ca. 20 Jahren ohne Herzensbindung begannen wir zueinander zu finden.

    Und 5 Jahre später wird durch Zufall Lungenkrebs bei ihm diagnostiziert. Voller Angst hat es Wochen gedauert bis es klar war. Es ist Krebs. Das ganze Jahr 2020 waren wir damit beschäftigt. Angst, Hoffnung, Angst, Hoffnung, Chemo, OP.

    Keine Metastasen, Krebs raus.

    Die Hoffnung hatte erstmal gesiegt. Dann nochmal Chemo um sozusagen als Vorsichtsmaßnahmen. 4 Chemos sollte er bekommen. 48 Stunden nach der Ersten hat er einen septischen Schock nicht überlebt.

    Ihn getroffen zu haben, von ihm geliebt zu werden hat mir unendlich viel gegeben.


    Und schwups bin ich wieder da wo ich mit 60 war? Allein mit meinen Hunden.

    Was hat dieser viel zu kurze Zeitraum verändert?

    Ich fühle mich geliebt. Anders als mit 60. Ich war angekommen bei ihm. Und im Geliebtwerden. Im Leben.

    Dieses Gefühl ist mir geblieben. Ich fühle mich immernoch geliebt.

    Ich fühle immer noch ein WIR.


    Und seitdem kann ich auch fühlen, daß meine Eltern mich lieb hatten. Warum habe ich es vorher nicht gesehen und gefühlt?

    Sie haben es ja nie gesagt. Ich hab es irgendwie nicht wirklich gefühlt.


    Ralfs Liebe hat mich geadelt.

    Mein Titel ist nicht Lord oder Herzog sondern "WIR" .


    Viel zu kurz, viel zu früh

    aber daß es ihn überhaupt gab ist ein Wunder. Ich übe Dankbarkeit zu empfinden.


    Ich bin eigentlich immer da wo ich mit ihm auch war. Zuhause oder im Auto oder auf der Hundewiese. Wir sind nie weg gewesen weil er eine Sozialphobie hatte und viele Menschen nicht ausgehalten hat.

    Ich meide allerdings immer noch die beiden Räume im Haus in denen wir zusammen waren. Sein Zimmer und den Wintergarten.

    Ob ich es schaffen werde mit unserem Wohnmobil ohne ihn unterwegs zu sein wird sich im Juli herausstellen.


    Ich habe das Buch "Option B" nochmal angefangen. Und es ist sehr hilfreich! Finde ich. Das kann ich empfehlen. Die Erzählerin könnte eine von uns sein.

    Sie beschreibt Ihren Schmerz in so tiefer Art, daß ich geweint habe beim Lesen. ABER sie beschreibt auch die Versuche wieder mit weniger Leid zurecht zu kommen und zu leben.


    Ralfsheidemarie

  • Ich war schon an Orten, wo ich mit meinem Schatz glücklich war. Immer mit Unterstützung.

    Z.B. wo wir seinen Geburtstag zum letzten Mal gefeiert haben, dort fahren wir jedes Jahr hin und ich stelle eine Kerze hin.

    Wir liebten Biergärten, das mache ich regelmässig mit Unterstützung, dabei beobachte ich die anderen Leute in ihrem "normalen" Leben, versuche "normale" Gespräche zu führen.

    Ich fahre noch immer sein Auto und höre dabei seine selbst aufgenommenen CDs im Auto...

    Ich schaue täglich unsere Lieblingsserie....das alles gibt mir ein wenig Halt und "Normalität", fühle mich meinem Schatz nahe...

    Ganz am Anfang der Trauer war das Reden und Spaziergänge zu zweit für mich "heilsam"...

    Was ich geändert habe, ist, den Kontakt zu "unserem Freundeskreis" abgebrochen. Erstens bin ich von vielen enttäuscht über ihr Verhalten, zweitens fühlt es sich für mich nicht richtig an, jetzt mit diesen Menschen alleine was zu unternehmen, weil doch sonst mein Schatz immer dabei war. Jetzt bei den anderen Ehepaaren zu sitzen und Spass zu haben fühlt sich falsch an und ich möchte das auch nicht mehr. Ich möchte mir einen neuen Freundeskreis aufbauen, wenn möglich mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben.

  • Ach das hast du wieder so schön geschrieben.

    ja geadelt mit "Wir". so sieht es aus.

    Nasch, auch du sprichst mir in vielen aus dem Herzen.

    Auch wenn ich an den Orten bin wo wir mal waren, ja da kommen mir auch immer die Tränen.

    Immer wenn ich mit dem Rad an der Stelle vorbei fahre wo meine Frau auf der Bank gesessen hat mit dem Eis in der Hand.

    Ja, da kommen Tränen. Da dachte ich noch es wird alles gut werden, da es anscheinend mit meiner Frau aufwärts ging.

    Nein, es war nur die Ruhe vor dem Sturm.

    Mein Engel, ich hoffe du bist eingeschlafen mit der Gewissheit das ich dich sehr geliebt habe

  • Ist es nicht seltsam das es so viele Frauen in diesem Forum und so wenig Männer gibt? Können Männer mit diesem Verlust besser umgehen oder besser verdrängen? Ist das jetzt unser neues Leben damit umgehen zu lernen? Eine sehr gute Freundin sagt zu mir du musst neue Erinnerungen schaffen. Ich finde diese Aussage sehr schön und ich denke auch richtig aber meine neuen Erinnerungen sind im Monent sehe Schmerzhaft. Egal was ich versuche es tut weh. Es gibt natürlich auch Augenblicke wo es wieder besser geht. Manchmal habe ich Angst Andy zu idealisieren. Ich tue es bereits. Das finde ich falsch. Ich war auch in der Beziehung mal nicht gut drauf und hatte mit psychischen Belastungen zu kämpfen. Jetzt ist das alles weg und ich will nur noch ihn wieder bei mir haben. Das erschwert es ungemein zufrieden zu sein. Ich bin leider sowieso nicht so zufrieden gewesen. Ich habe ständig schlechtes Gewissen dass ich vieles falsch gemacht habe aber in dem gelebten Augenblick konnte ich nicht anders. Mit dem Wissen und dem Gefühl von heute würde ich so vieles anders machen. Meine Gedanken machen es mir so oft schwer. ....ich bin aber froh das ich das in diesem Forum so teilen und vieles von euch lesen kann.

  • Hallo Frank,


    sehe ich genau so. Sich vernünftig zu artikulieren fällt mir auch recht schwer, aber ich übe. Denke aber auch das Männer in ihrer Erziehung gesagt bekommen haben hart zu sein, unter dem Motto "Männer weinen nicht".

    Ich für meinen Teil habe damit gar keine Probleme, ich lass es einfach raus. Mir ist völlig egal was andere denken. In Gesprächen bezüglich meiner Trauer halte ich teilweise inne, da ich von jetzt auf gleich kein Wort mehr rausbekomme und mir die Tränen in die Augen schießen.

    Ich schäme mich meiner Tränen nicht.


    LG

    Marco

  • Danke für eure Antworten. Wir sind die Regisseure unseres eigenen Lebens und müssen versuchen einen Weg zu finden den Film weiterzudrehen. So sehe ich im Moment mein Leben. Der Weg ist das Ziel. Liebe und Schmerz so nah beieinander. Es wäre zu schön mal zu lesen ob jemand wieder Glücksgefühle erlebt hat nach diesem schlimmen Verlust. Mein Herz ist so voll von Andy das ich das Gefühl habe das niemals jemand mehr Platz darin hat. Viele sagen du bist doch noch jung warte ab was passiert aber ich kann daran nicht glauben. Ich idealisiere Andy mittlerweile so sehr dass das gar keiner mehr erreichen kann. Viele sagen auch es gab ein Leben vor Andy. Klar es ist zwei Jahre her aber da wusste ich auch nicht wie schön es mit einem Partner ist der zu einem passt und das man dieses Glück zweimal erleben darf ist für mich nicht vorstellbar. Schade das es in der Richtung keine Berichte im Forum gibt es wäre schön um ein bisschen Hoffnung zu bekommen das es tatsächlich besser wird und wir damit umgehen lernen könnten. Ich denke das würde uns allen helfen zu erfahren wie diese Menschen mit dem Schicksal umgegangen sind um sich vielleicht etwas anzuschauen und für sich einen Weg zu finden das Leben wieder Lebenswert zu machen. Denn so ist es tatsächlich nur eine Quälerei. Ich habe meinen Vster mit 20 Jahren verloren er war 47 aber tatsächlich kann ich mich nicht mehr erinnern wie es war. Ich denke aber ein Partner ist Zukunft und so um einiges anders. Oder?

  • Liebe Alexa,

    Vor einigen Tagen las ich hier im Forum einen Beitrag in dem sich eine Frau vom Forum verabschiedete. Und sie berichtete, sie hat jemanden gefunden und ist glücklich.

    Ich habe in meinem Leben bei mir und auch bei anderen erfahren, daß es möglich ist 2 Menschen zur gleichen Zeit zu lieben. ( geht nicht ohne Probleme zu kriegen ) aber es geht.

    Warum sollte es da nicht gehen nochmal jemanden zu lieben und geliebt zu werden? Dann ja hintereinander.

    Das ist genauso möglich. Biologisch und Hirntechnisch wie auch herzmäßig.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Heidemarie, bevor ich Andy kennengelernt habe hatte ich mit den Männern abgeschlossen. Ich wollte mich nie mehr verlieben. Es war schwer es wieder zuzulassen da ich nach zwanzig Jahren Beziehung mich endlich wieder gefunden hatte. Und jetzt ist es schlimmer als je zuvor. Sieben Monate sind am 11.06. Vergangen und ich denke ständig wie es wäre wenn ernoch hier wäre. Auch wenn ich ganz realistisch denke das ein Leben mit ihm sehr sehr schwer geworden wäre. Er war 11 Jahre älter war finanziell komplett am Ende. Alles verloren und wir hätten nie ein Leben Leben können das frei von Geldsorgen und frei von Krankheit gewesen wäre was mich ja schon während unserer Beziehung sehr belastet hat. Aber er wäre da und ich könnte mit ihm kuscheln und reden. Ob es tatsächlich dann so wäre? Ich denke wohl eher nicht. Wahrscheinlich hat er mich vor ganz vielen bewahrt aber warum tut es trotzdem so weh. Es wäre nie wieder gut geworden so wie bei dir auch. Ralf war doch such so schwer krank und trotzdem ist es kaum zum Aushalten. Jetzt ist die Einsamkeit so schlimm. Alles hat mehr spass gemacht. Mir fehlen unsere WhatsApp Nachrichten die Berührungen die gemeinsamen Unternehmungen. Heute bei dem Regenwetter würde ich am liebsten mit ihm auf dem Sofa kuscheln. Ach es ist alles so scheisse alleine zu sein. Aber ich kann mir auch niemanden an meiner Seite vorstellen. Da ist nur Andy

  • komme heute nicht von dem scheiss Handy weg. Dabei gäbe es so viel zu tun was mir wahrscheinlich mehr geben würde. Puh ich bin froh wenn ich morgen wieder arbeiten gehe und hoffe es geht mir besser. Wenn Andy noch da wäre würden wir uns jetzt treffen und einen gemütlichen Nachmittag verbringen statt dessen sitze ich hier rum und kriege nix hin.

  • Beschimpft Dich bitte nicht selbst.


    Das mit dem Idealisieren habe ich auch. Ralf war ein sehr suchtkranker und sonst auch noch kranker Mann. Und er war schwierig, völlig verschuldet, oft betrunken mit allen möglichen Ängsten belastet. Er war vorher obdachlos und ein "Knacki". Ich war vor ihm auch allein, sogar ca. 20 Jahre. Ich habe meine beiden Eltern versorgt bis zu ihrem Tod. Und ich hatte mich sehr gut an das Alleinsein gewöhnt. Ich habe 3 Kreuzfahrten allein gemacht und war 3 mal mit Studiosus in Italien. Mit 60 Jahren einen Mann zu treffen, der mich mag so wie ich bin, damit hätte ich niemals gerechnet.

    Mein Umfeld war natürlich gegen diese Verbindung und es dauerte auch 5 Monate, bis ich sein Werben annehmen konnte und mich auch verliebte.

    Ich kann Dich so so gut verstehen.

    Vorher konnte ich alles alleine. Fühlte mich auch allein nicht einsam.

    Und heute? Die schwierigen und stressigen Momente unserer Beziehung scheinen plötzlich nicht mehr wichtig zu sein. Ich würde ihn auch mit all diesen Schwierigkeiten sofort zurück nehmen...... Aber, das fragt ja niemand.

    Diese Sehnsucht nach ihm, diese selbstverständliche Gegenwart, unsere Gespräche, unser Vertrauen, das gemeinsame Lachen, seine Stimme....... ach ich komme ins schwärmen.

    Natürlich fehlt mir das Alles sehr.


    Mein Gehirn ist abgänig geworden von seiner Gegenwart. Meine Botenstoffe haben mich erfreut wenn ich seine Stimme hörte, wenn wir uns an den Händen hielten,....... eben einfach immer.

    Und jetzt bin ich entzügig. All das fehlt.

    Mein Hormon Serotonin, das Wohlfühlhormon wartet auf seinen Duft, das Dopamin wartet auf sein Lachen, das Melatonin wartet auf seinen Gutenacht-Kuss. Das Belohnungszentrum scheint stillgelegt worden zu sein. Oder mindestens Betriebsferien. Meine Synapsen laufen leer.

    Und nun? Jetz müssen wir uns alle umgewöhnen. Die Haut, die Muskeln, die Gehirnzellen, die Hormone, die Synapsen...... Usw.

    Das braucht Zeit und Geduld. Und Selbstliebe.

    Schau Dir mal die Klopftechnik an. Ich mache das fast täglich.

    "auch wenn ich kaum Antrieb habe, mein Haushalt so aussieht als habe eine Bombe eingeschlagen...... Ich akzeptiere mich so wie ich bin voll und ganz und hab mich lieb."

    Schau mal bei Dr. Bohne Göttingen bei youtube. Und gib bei Google mal ein: Klopfen bei Trauer.

    Vielleicht hilft Dir das auch.

    Ralfsheidemarie

  • wow du kennst dich gut aus mit diesen ganzen Botenstoffen. Das ist echt heftig und du meinst man entwöhnt sich irgendwann? Mein Partner war genau so wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte ....dachte ich mir als ihn kennengelernt habe. Er tickt so wie ich alles was mir gefällt gefiel ihm auch und war sein Ding. Ich dachte wow jetzt habe ich das grosse Los gezogen. Dann hörte ich von hier und dort die Wirklichkeit was in der Vergangenheit war ...wie er war. Ich kenne nur meinen Andy der wahrscheinlich gewusst hat das er alles verloren hatte auch seine Gesundheit aber er hat nur eines getan das restliche Leben zu genießen...mit mir. Ich habe das nicht kapiert

    Leider ich hatte Angst ich habe für uns gekämpft und ich habe verloren...ihn und heute ist es schlimm. Ich denke nur an ihn. Die ganze Zeit und es tut so weh. Und ich muss weinen. Ich weiss nicht was mit mir los ist, Kämpfe immer mit Depressionen nehme seit einigen Jahren Antidepressiva und Falle immer wieder in ein Loch. Das was ich oft mit ihm gefühlt habe hatte ich glaube ich noch nie aber ich hatte oft auch angst das er ein Pflegefall wird das ich irgendwann für ihn Sorgen muss auch finanziell. Ich bin ja alleinerziehend und mein Sohn hat Andy abgelehnt. Er dachte wahrscheinlich er wird mich auch noch verlieren wie er seinen Vater an eine andere Frau verloren hat. Ach mir fehlen einfach diese verdammten Botenstoffe. Du bist schon sehr weit das du dich so annehmen kannst ich konnte das nie. Andy hat mich angenommen wie ich bin war geduldig und hat mich geliebt wie ich bin. Ich konnte mich so was von fallenlassen und jetzt weiss ich einfach nicht mehr weiter das Gefühl ihn nicht mehr zu treffen in seine Augen zu sehen und seine süßen Bemerkungen zu hören

    Er war intelligent und gebildet und hat einfach Pech gehabt. Wollte hoch hinaus ...als ich ihn kennenlernt war er er selbst und nicht mehr der reiche erfolgreiche Angeber nein er war der liebenswerte einfühlsamste Mensch. Jetzt muss ich damit klarkommen das das vorbei ist für immer und ich will einfach nicht mehr leiden.

  • Hallo Marco

    Ich habe damit auch keine Probleme mehr. Es ist für mich einfach ein riesen Verlust meiner großen Liebe und was andere über mich denken ist mir egal .

    Bin ich halt ein Weichei . Ich steh dazu :) Es ist bei mir jetzt 157 Tage her und ich leider immer noch wie am Anfang . Trauer, Wut nicht glauben wollen . Das einzige was mich kurz ablenkt ist wenn ich mir was zu Arbeiten suche zu Hause . Auf der Arbeit dagegen habe ich echte Probleme mich zu konzentrieren und was zu leisten .

  • Hallo Frank,


    ich werde morgen in meine erste Schicht seit 19.05. gehen. Den Tag der mein Leben mit meinem Engel unwiederbringlich zerstört hat.

    Seit dem war ich krank geschrieben aber morgen gehts wie gesagt wieder los.

    Ich hoffe auf andere Gedanken zu kommen, zumindest zeitweise mal den Kopf frei kriegen. Mal sehen ob es klappt.

    Übrigens sehe ich uns nicht als Weicheier, im Gegenteil, denn ich glaube seine Gefühle zu zeigen erfordert Mut. Den haben wir und darauf bin ich stolz. Was andere, vor allem Außenstehende von mir halten ist mir seit vielen Jahren völlig egal. Ich muss mir im Spiegel in die Augen schauen können und damit habe ich keine Probleme. Das einzige "Problem" das ich habe ich der unsagbare Schmerz den der 19.05. verursacht hat. Sie fehlt, die Sehnsucht ist so riesengroß. Ich liebe dich mein Schatz!!!

    Aber hier im Forum fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Danke dafür an alle.


    Natürlich nicht zu vergessen ist die Unterstützung meiner Tochter Angelique, mit Abstand die mental stärkste Frau die ich kenne. Mein Kind ich bin so unsagbar stolz auf dich, ich habe dich ganz doll lieb.


    LG

    Marco

  • Ach Alexa,

    Ich nehme auch Antidepressiva. Und zwar einen Serotoninaufnahmehemmer. Das bedeutet, daß ich dadurch mehr Serotonin habe. ( Wohlfühlhormone ).

    Frag mal bei Charlott hier im Forum, die hat die totale Ahnung davon.

    Zum Beispiel gibt es auch ein Bindungshormon oder Kuschelhormon das Oxytocin. Das haben wir wenn wir kuscheln. Es wird auch gebildet wenn ich mit meinen Hunden kuschel. Bei den Hunden und bei mir.

    Vielleicht klappt es auch wenn man mit einem Kuscheltier schmust. Wäre einen Versuch wert.

    Und dann das Cortisol, das Stress Hormon, was uns nicht gut tut. Und was wir ganz viel haben weil das Trauern der pure Stress für uns ist.


    Ich war ja vor 2 Jahren bei einer psychosomatischen Reha. Das war eine sehr intensive und gute Zeit. Ich war in Bad Kreuznach. 5 Wochen.

    Das würde ich jedem gönnen und empfehlen. Man kann auch in eine psychosomatische Klinik gehen wenn der Arzt es verschreibt. Das ist dann ein Krankenhaus Aufenthalt. Wird von der Krankenkasse bezahlt. Reha von der Rentenkasse. Zur Reha muß man einen Antrag stellen. Zur Klinik braucht man eine Einweisung.

    Wenn ich nicht 4 Hunde hätte würde ich das sofort versuchen zu bekommen. Besser kann einem nicht geholfen werden. Vor allem wenn Du Depressionen kennst und zusätzlich noch trauerst.

    Vielleicht hast Du einen kompetenten Arzt, mit dem Du sprechen kannst.

    Es gibt Rehas in denen man Kinder mitnehmen kann. Allerdings wahrscheinlich keine Älteren.

    Ich bin Ergotherapeutin gewesen. Und ich kenne Therapie von der Therapeutenseite als auch von der Patientenseite.

    Mir haben am meisten die kreativen Therapien geholfen. Und ich lese sehr viel.

    Du kannst mir auch in Konversation schreiben, wenn Dir das unangenehm ist.

    Geb den Mut nicht auf.

    Ich empfehle ganz besonders das Buch Option B. Das lese ich gerade und finde es sehr hilfreich.

    Ralfsheidemarie