....Witwe mit 46....und die Welt ist plötzlich so dunkel...

  • Und vermisse - ich vermisse meinen Mann und ich vermisse mein altes Leben! Ich vermisse mein Lächeln und mein Lachen! Ich vermisse sein Lächeln und sein Lachen!

    Danke für diese Worte, liebe Susanne. Genauso empfinde ich es gerade auch. Wobei ich ja weiß, dass mein Lächeln und mein Lachen nicht vollständig weg sind, die kommen wieder, jedenfalls zeitweise. Vielleicht müssen wir damit zufrieden sein.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

  • Weißt du, so empfinde ich es. Wir die zurück geblieben sind, wir hatten ja alle einen Plan. Eine Zukunft, was was wir dann im Alter tun wollten, und jetzt brauchen wir einen neuen. Den der den wir hatten der geht nicht mehr auf. Und das ist das was ich so schrecklich finde. Ich muss mich komplett neu erfinden.

    ... ich glaube, damit triffst du den Nagel auf den Kopf...


    ...ich befinde mich derzeit (mal wieder) in der ''Ich-hadere-mit-dem-Schicksal-Phase'', und danach wird's erfahrungsgemäß auch wieder ''heller'' und ja, da schleichen sich auch schon mal Gedanken um die Zukunft mit rein. Wobei ich mit Zukunft einen Zeitraum von max. 4 - 8 Wochen meine. Mehr verkraftet meine Seele derzeit nicht...


    Lg Susanne

  • Liebe Susanne,


    mir geht es gerade ähnlich, bei mir ist es nicht das Bett, bei mir ist seine Mountainbikes und Rennrad. Er hat drei Stück, eigentlich 4, ein E-Mountainbike gibt es auch noch. Das hat er im letzten Jahr gekauft. Eigentlich hat er es mehr für mich gekauft auch wenn es seine Rahmengröße ist. Er war ein begeisteter Fahrradfahrer und ich naja, ich bin auch gerne gefahren aber nicht mit solchem Herzblut wie er. Deshalb ich das E-Bike damit es für mich leichter war :) und er hechtete mir dann sozusagen hinterher:saint:.


    Jetzt habe ich 4 Fahrräder die nicht gerade günstig waren und sie stehen im Keller. Das E-Bike behalte ich, auch wenn ich diesen Sommer nicht viel damit gefahren bin. Jetzt hatte ich die Rede mit einem Arbeitskollegen über die Räder und er kommt am Montag vorbei um sich sie anzuschauen.


    Mein Herz blutet, wenn ich daran denke, das er einst davon nehmen würde. Aber sie vergammeln im Keller ;(.

    Ich frage mich, was hätte er wohl gewollt? Wir konnten ja nie über soetwas sprechen, da sich die Frage gar nicht gestellt hat.


    Ganz lieben Gruß

    Anja

  • Oh liebe Anja,


    das Thema habe ich schon durch....sein niegelnagelneues E-Fullbike stand seit Januar 22 im Keller und er hat es leider nicht mehr geschafft es zu fahren....


    ...ich hab mit unserem Fahrradhändler ausgemacht, dass er es bitte verkaufen soll, leider kam jetzt die Gaskrise und Rezession da zwischen, verkauft ist es leider immer noch nicht...


    ...ich habe mein eigenes schönes eBike (das ich diesen Sommer nicht ein einziges Mal gefahren bin, weil ohne meine bessere Hälfte eben NIX mehr Spass macht), und ich wollte sein Fahrrad nicht behalten und selbst fahren (da bin ich jetzt vielleicht extrem komisch drauf, aber das wäre niemals gegangen, es war SEIN Bike...)


    Ach Anja - wir sind schon zwei vom Schicksal gebeutelte Mädels....


    Ich verstehe so gut, warum Dein Herz blutet, aber - ich sehe das Ganze immer auch ein bisschen realistisch und gebe ich auch zu - materialistisch: es hat niemand was davon, wenn so teure Sachen verrosten.


    Wir sind jetzt alleine und müssen sehen, dass wir klar kommen!


    Kopf hoch Liebes!


    Susanne

  • Ich habe festgestellt das ich für Erinnerungen an meinen Mann keine Dinge brauche. Und doch habe ich eine Truhe in denen ich Erinnerungsstücke aufhebe. Das scheint sich zu wiedersprechen. Aber so ist es eben.

    Ich habe seine Kleidung gespendet jedoch bestimmte Teile behalten. So ziehe ich wenn es doll schmerzt sein Sweetshirt an. Und meine Enkeltochter schaut sich schon mal den Inhalt der " Opatruhe " an und lässt sich von mir Geschichten erzählen.


    Wenn ihr Dinge von euren lieben verkauft verkauft ihr nicht die Erinnerungen die damit verbunden sind.

  • Hallo Ihr Lieben,


    in Hedi's Wohnzimmer ist dies gerade ein 'heißes' Thema, da ich aber meine Gefühle zum Ausdruck bringen will, schreibe ich es in meinem Wohnzimmer.


    Ich liebe meinen Mann - auch über seinen Tod hinaus.

    Ich vermisse meinen Mann - jeden gottverdammten Tag seit er nicht mehr bei mir ist.


    Gestern auf der Heimfahrt von der Arbeit (sind 60 km Autobahn) sinnierte ich und weinte (ich glaub die anderen Autofahrer haben gedacht ich hätte einen an der Waffel...):


    WENN es irgendwann mal soweit ist: Wie soll ein 'neuer' Mann an deiner Seite sein?


    Liebevoll, verständnisvoll (gerade bei meinen Macken), humorvoll, hilfsbereit, handwerklich nicht unbegabt wäre auch gut, reiselustig, loyal, naturliebend, tierfreundlich, sportlich (als Gegenpart für mich als Couchpotato), offenherzig


    Und dann kamen die Tränen, denn eigentlich will ich meine Mann wieder!

    Und dann kam die Erkenntnis: VORBEI!


    Und nun? Klare Ansage an mich: Du bist noch lange nicht soweit für einen neuen Partner oder / und eine neue Liebe....


    Genau das ist nämlich die Crux an der Sache. Man will immer mehr als man zur Zeit kann (so zumindest bei mir)....


    JEDER hier ist unterschiedlich 'unterwegs' auf seinem Trauerweg. Manchmal kreuzen sich die Wege und man geht ein Stück zusammen und manchmal liegen Kontinente zwischen den einzelnen Geschichten...


    Aber Leute - Gott sei Dank ist jeder anders!


    Ich mag Euch alle!!


    Und ich drück Euch auch alle!!


    Lg Susanne

  • Liebe Susanne!Ich glaube es geht vielen so,das sie Angst haben ALLEIN zu sein aber der Gedanke irgendwann einen neuen Partner an seiner Seite zu zulassen ist verdammt schwer.Auch ich denke an die Zukunft und bin allein.Dennoch weiß ich das so schnell kein Mann und keine Frau unsere Lieben ersetzen kann,was die neuen Vertrauten auch nicht.können und bestimmt nicht wollen.

    Wer weiß was in 2 -3 oder in 4 Jahren sein wird und wo wir da stehen.Ich verstehe dich so sehr,dieses verdammte Gefühls Chaos ist manchmal für einen einzigen Kopf zu viel.Drück dich ganz fest❤️❤️❤️

  • Hallo,


    ich hatte meinen Ex-Freund zu Besuch und habe vorher gedacht, dass es eine gute Idee sei, um über den Schmerz

    hinweg zu kommen, doch kaum war er da, fühlte sich alles so falsch an. Er hat seine Kekse gegessen und einmal

    hat er mir über den Rücken gestrichen, wo ich sofort verkrampft wurde. Nach 5 Std. Besuch war ich psychisch

    völlig erschöpft und wollte ihn nur noch loswerden. Immer habe ich nur gehört, was ich muss. Ich solle seine

    Sachen wegschmeissen und das Bett usw. Ich war froh, als er fort war und habe auch den Kontakt eingestellt,

    weil er sauer wurde, als ich ihm sagte, dass ich gar nichts müsse zur Zeit. Ich habe eine tiefe Angst vor dem Alleinsein,

    aber lieber allein, als in unguter Gesellschaft. Trauer braucht eben seine Zeit. Ich kann mir überhaupt keinen

    anderen Mann momentan vorstellen. Ich würde jeden mit ihm vergleichen.


    Lieben Gruß


    Turicum

  • Liebe Turicum,

    Ich glaube ja, dass wir es gelernt haben müssen, mit uns selbst gut alleine zu sein, bevor wir wirklich bereit sind für eine neue Beziehung. Bis wir eine neue Beziehung nicht mehr "brauchen", weil wir nicht allein sein wollen.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

  • Vielleicht fühlt und denkt man in ein paar Jahren anders darüber. Ich weiß es nicht. Jetzt unvorstellbar!

    Meine Mutter war 54 als mein Vater mit 57 Jahren gestorben ist. Sie hatte nie wieder einen Partner. Aber sie hat zwei Kinder und zwei Enkelkinder.

    Ich habe niemanden...ich weiß nicht....


    Ich glaub ein neuer Partner /Partnerin ist eine recht schwierige Sache . Da muss dann viel Verständnis da sein .

    Ja, ich glaube auch,das es für den neuen Partner nicht einfach ist...da braucht es bestimmt eine gewisse Sensibilität, Verständnis und und und....

  • Hallo,


    ich kann es mir auch nur alleine vorstellen. Ich möchte auch nicht so etwas Schreckliches noch einmal erleben

    müssen.


    Manchmal fühle ich mich wie eine Puppe, als ob ich zu den anderen Menschen keinen Kontakt mehr herstellen

    kann. Alles erledige ich, wie ein Roboter. Ich bin nur glücklich, wenn ein Tag geschafft ist und ich schlafen gehen

    kann. Ich wache zwar andauernd auf, aber nachts fühle ich mich am wohlsten unter seiner Decke.


    Ich freue mich aber sehr, wenn mein Sohn anruft, dann ist wieder Lebensfreude da. Ich fühle mich manchmal

    wie 80 Jahre und nicht wie 53 Jahre. Der Sinn meines Lebens ist gestorben und ich ein Stück mit.


    Lieben Gruß


    Turicum

  • Ach liebe Rita,

    aber nachts fühle ich mich am wohlsten unter seiner Decke.

    dann verstecke dich unter seiner Decke und sei ihm nah.....das fühlst sich stimmig an für mich.

    Wenn es dir gut tut.

    Alles andere muss warten, hörst du!

    Du musst nicht Dinge tun, die nicht aus deinem inneren entspringen.

    Das nötigste ist in Ordnung.

    Ich möchte auch nicht so etwas Schreckliches noch einmal erleben

    müssen.

    das möchte ich auch nicht, und dennoch denke ich dass der Tod zum Leben dazugehört und ich diese Qual als überlebende ich nicht meinem Mann hätte aufbürden wollen....weist du was ich meine.....

    Ich habe gelesen, dein Mann hat auch so gerne gekocht und gerne für dich gekocht....meiner auch!

    Gestern habe ich Gulasch gemacht und als es nach anderthalb Stunden immer noch hart war, dann habe ich zu ihm gesagt: Schatzele, mensch, kugg mal her, alles ganz hart und ich habe es doch ewig gekocht...und dann habe ich seine Stimme gehört: Du bist zu ungeduldig....und außerdem kocht man Gulasch nicht zu tode, sonderm man lässt es auf ganz niedriger stufe vor sich hin blubbern...

    da musste ich denken, genau wie im Leben. Ich wollte immer gleich und hektisch eine Antwort, während er noch über die Antwort nachdachte.

    Es braucht alles seine Zeit.

    Ich umarme dich.

    Waltraud

  • Ihr Lieben,


    mein Gedanken vorgestern rührten daher, dass mein Kollege eine Freundin hat, deren Mann im März auch an Krebs gestorben ist. Und sie hat seit kurzem einen neuen Partner (völlig ohne Wertung ob richtig oder falsch, denn wie gesagt, JEDER ist anders und so ist es auch gut), und deswegen habe ich darüber nachgedacht, wie ein anderer Mann sein müsste....


    Gestern habe ich mit einem ehemaligen Kollegen telefoniert, der seit 1 Jahr in Rente ist. Er hat auch schon gewisse Abschiede in seinem Umfeld miterlebt und er meinte: "Mir ist völlig klar, dass du momentan nicht vor die Tür willst (im Sinne der tollen guten Ratschläge anderer: Du MUSST unter Leute)... und das wird auch mit Sicherheit die nächsten Wochen oder sogar Monate so bleiben, aber dann irgendwann kommt der Impuls von Dir selbst und ganz allein und dann kannst du dich auch wieder darauf einlassen. Und dann kannst du vielleicht auch dein Herz wieder öffnen und jemandem Neuen eine reelle Chance geben.''


    Und DAS hoffe ich so sehr. Mein Mann ist seit 18 Wochen nicht mehr bei mir - so lang und doch so kurz. Momentan drehe ich mich im Kreis mit ganz kleinem Radius, dort gibt es nur mich und Jan.....


    Ich träume aber derzeit auch immer wieder sehr intensiv von ihm. Das ist wohl die Trauma- und Trauerverarbeitung....


    Ich schrieb es schonmal irgendwo, ich hätte ihm auch eine neue Partnerin gewünscht, wenn es umgekehrt gewesen wäre. Und ich weiß, dass er es mir genauso gönnt. Alles andere wäre egoistisch und grausam und keine Liebe gewesen!

  • Ihr Lieben,


    seitdem er fort ist, kann ich nicht mehr kochen. Ich ernähre mich von belegten Brötchen, oder mal einem Döner. Ich

    glaube auch, dass ich zu schnell zu viel will. Ehrlich gesagt, muss ich immer in mich horchen, was will ich jetzt

    eigentlich? Vorher hat mein Partner immer überlegt, was wir tagsüber so machen. Gestern bin ich mit dem Fahrrad

    los und nach 5 min. hatte ich doch keine Lust mehr, es war aber auch zu kalt. Manchmal beneide ich meinen Sohn

    um sein unbeschwertes Leben. Er geht gerne weg und hat viel Spaß und ich habe nur so etwas aufregendes zu

    berichten, wie dass ich gerade spazieren war. Spazieren ist aber besser, als nur depressiv im Bett zu liegen. Gleich

    treffe ich mich mit Bekannten, darauf freue ich mich. Da muss ich auch keine Rolle spielen. Das mit dem Gulasch

    kann ich verstehen, daß hätte mich auch gewurmt nach 1,5 Std.


    Lieben Gruß


    Turicum

  • ... ich hab noch nie gern gekocht...


    ... wir bzw. jetzt ich habe aber auch das Glück eine begnadete Köchin als Mum (im selben Haus) zu haben ...


    ... bei mir muss es immer schnell und einfach gehen...


    ... habe noch nie Sinn darin gesehen, stundenlang in der Küche zu stehen für eine Mahlzeit, die in 15 Minuten weggemampft ist ...


    So - jetzt habe ich mich auch noch als Kochmuffel geoutet....

  • Oh na dann bin ich auch einer. Ich hab gekocht wenn ich mußte, aber selten gerne. Walters lieblings Speise, die hab ich gerne gekocht. Weil er sich dann immer so gefreut hat. Gefüllte Paprika, mit Tomatensauce. Ich hab sie seither nicht mehr gekocht, und auch nicht mehr gegessen. Geht nicht.