....Witwe mit 46....und die Welt ist plötzlich so dunkel...

  • Für mich sind solche Nachrichten um einiges schlimmer als sie es schon vor Joachims Tod waren. Zu wissen das man bereits am Ende seines Lebens ist, die Angst wie es wohl sein wird, Angst vor einem schmerzhaften Dahinsiechen. Das alles war mir bewußt. Nun kommt noch das Wissen um die Schmerzen der Hinterbliebenen dazu.

    Darin einen Sinn zu erkennen bleibt mir verwehrt.

    vorm Tod selbst hab ich keine Angst

    aber genau wie Du schreibst vor dem schmerzhaften Dahinsiechen das ist meine Angst

  • Es tut mir so unendlich leid!!!!!!

    Dieser fucking Cancer!!!!Es hört einfach nicht auf.Wann wird es endlich mal besser mit dem Schicksal und dem Leben?

    Drück dich ganz fest liebe Susanne

  • Hab dich lieb,liebe turicum und ich hoffe du hast weitehin die Kraft jeden weiteren Tag zu schaffen.Meine Gedanken sind bei dir und bei euch allen🙏❤️

  • ... 131 Tage ohne Dich ...


    ... seit einer Woche hänge ich wieder mitten im Trauertief...


    ... ich habe keine Lust mehr...


    ... ich habe keine Luft mehr...


    ... jeder verdammte Tag ist wie der andere... denn er endet wie er beginnt: ohne Dich!

  • Liebe Susanne,

    so gerne hätte ich tröstende oder hilfreiche Worte, die finde ich irgendwie nicht. Ich kann es so gut nachempfinden, jeder Tag gleich, jeder Tag ein Kampf.
    Verliere nicht den Mut, Änderungen kommen sehr langsam und man bemerkt sie kaum, aber sie werden kommen.
    Ganz so grausam bleibt Trauer meist nicht, sie wird milder.
    Ich schicke dir ein großes Kraftpaket!

  • Liebe Susanne, ich habe leider auch oft aus diesem Sumpf nicht rausgefunden. Mir hat es geholfen, wenn ich von ihm ein T Shirt anzog und laute Musik an und geheult, bis ich nicht mehr konnte. So konnte ich ihm zeigen dass ich immer für ihn da bin und gleichzeitig hab ich mich dann nicht mehr so schuldig gefühlt. Und einmal schrieb ich ihm einen Brief und habe ihm ganz professionell eine Flaschenpost in den Rhein geworfen. Ahoj gute Reise.... Das ist meine Strategie gewesen. Vergessen werden wir sie Nie, aber in dem Zustand mit ihnen sein tut schei... Weh. Ich drücke dich. W

  • Liebe Susanne,


    Verliere nicht den Mut, Änderungen kommen sehr langsam und man bemerkt sie kaum, aber sie werden kommen.
    Ganz so grausam bleibt Trauer meist nicht, sie wird milder.

    das ist auch meine Erfahrung.....

    eine Flaschenpost in den Rhein geworfen

    wie Waltraud habe ich auch Flaschenpost verschickt..


    ich habe eine Riesen- Eiche, die ich mir wie eine Telefonleitung in die Anderwelt vorstelle,

    an der stehe ich angelehnt, weine vor mich hin und rede mit meinem Liebsten( ist mitten im Wald)


    sich warm halten selber,

    etwas warmes Trinken , ausnahmsqweise mit Zucker,

    der Körper leidet entsetzlich in der Trauerzeit...


    mir hilft es im Moment jeden Tag auf den Friedhof zu gehen,


    die Strategien wechseln,

    paß nur gut auf dich auf, nicht übernehmen mit irgendetwas...:5::24::5:( Menschen, Hausarbeit, Eindrücken....)


    liebe GRüße

    Gini+Bettina

  • Ihr Lieben,


    I am back!


    Das Trauertief hat sich ENDLICH verzogen. Und wurde abgelöst durch das nicht minder verabscheute, aber wesentlich besser zu ertragende Wut-Sarkasmus-Hoch....


    Ehrlich Leute: DAS erschöpft mich! Dieser ständige Stimmungswechsel (wie bei Jekyll und Hyde) ist selbst für mich befremdlich - ich behaupte von mir ob der Schicksalsschläge der letzten Jahre, dass ich eigentlich hart im Nehmen bin, aber - Pustekuchen....


    Ich habe mich ja schon darauf eingestellt, dass die Trauer bleibt - sie kann gerne ab und zu vorbeischauen, ABER BITTE nicht sich einnisten... die letzten 1.5 Wochen haben mich echt geschafft....


    Ich bin offen für Eure Überlebensstrategien !!!!


    Liebe Grüße Susanne

  • Ich bin offen für Eure Überlebensstrategien !

    Augen zu und durch? Meine letzte Welle dauerte 3 Tage, die davor 10. Als Welle definiere ich für mich Zeiten, wo ich fast ständig mit den Tränen kämpfe, suchend durch die Wohnung laufe und den Schmerz fast ununterbrochen körperlich stark wahrnehme. Nichts zählt an diesen Tagen und ich glaube nicht, dass eine Strategie mich da rausreißen kann. Vielleicht ist es für uns noch zu früh dafür. Wenn es kommt, bin zumindest ich dem ausgeliefert. Was jetzt schon ein kleines bißchen hilft ist die schon gemachte Erfahrung, dass es wieder milder wird.

    Minütliche Stimmungswechsel wie ganz am Anfang hab ich zum Glück nicht mehr. Aber tägliche schon noch. Echt anstrengend. Trauer is nix für Feiglinge.

    Aber ich schau mal wieder vorbei, falls jemand anderes da besser Rat gibt.

    Liebe Grüße
    Elster

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Ich stimme da zu. Anfangs und bei ganz schlimmen Wellen, versagte bei mir jede Strategie.

    Ich vergleiche es manchmal mit dem Wehenschmerz- „es tut einfach mit einem“, selbst die tollen Atemübungen bei Vorbereitungskursen können da manchmal versagen. So sind die Wellen auch.

    Später gab es dann Strategien die mir halfen. Badewanne und Natur, das blieb bis heute.

  • Hallo,


    ich gehe zum Sport und denke, was mache ich hier. Ich möchte zum shoppen fahren und denke, wofür und so geht

    es immer weiter. Ich liege am liebsten im Bett, eingekuschelt in unsere Decken, aber die Zeit geht nicht rum. Es ist

    wie Gefängnis im eigenen Körper. Mal kommen Ängste, dann wieder Entspannung, dann wieder der Gedanke an

    seinen Geburtstag diesen Monat. Er fehlt mir. Sein Geruch, seine blauen Augen und unsere Rituale. Ich habe zu

    nichts heute richtig Lust. Heute Abend bin ich unter Freunden, das tut gut. Ich finde es schwer, alleine durch das

    Leben zu gehen. Wir waren ja jeden Tag zusammen und haben alles zusammen gemacht. Ich rufe meinen Sohn

    zu oft an und habe manchmal Angst ihn auch noch zu verlieren. Ich bin jedoch dankbar, dass ich meine Familie

    wieder habe und die Hunde meines Vaters. Wie geht Leben, ohne seinen geliebten Partner. Ich weiß es noch

    nicht genau.


    Lieben Gruß


    Turicum

  • Ihr Lieben,


    Tag 4 der ''Hochphase'' gut überstanden. Hab meiner Mum gestern einen Adventskalender gekauft (einen richtig schönen mit toll duftenden Sachen drin), den hat sie sich auch mit mir als Trauerdrachen absolut verdient! Wie sie DAS manchmal mit mir aushält ist mir wirklich ein Rätsel......


    Keine Sorge ich bin nur ab und zu ein absolutes Biest - den Rest der Zeit bin ich eine ganz liebe Tochter 😉....


    Ich wünsche uns allen ein erträgliches Wochenende!


    Lg Susanne

  • .... Ach und noch eine kleine Geschichte von und mit meiner allerbesten Mum:


    Gestern standen wir auf ihrem Balkon (zum Rauchen), und da sagte Mum: "Weisst Du, ich hab heute zu Jan gesagt (in ihrem Esszimmer steht ein Bild von ihm - mit dem spricht sie immer) ''auch wenn Deine Susanne nochmal jemand kennenlernt, DU BIST UND BLEIBST FÜR IMMER MEIN SCHWIEGERSOHN!"

    Meine liebe gute Mum!


    Ich hab sie nur mit hochgezogenen Augenbrauen angeguckt und da kam dann: "Ja brauchst gar nicht so zu gucken, ich weiss schon, dass du jetzt gar kein Interesse hast, aber du BIST einfach zu jung zum Alleinbleiben und Jan wollte das auch nicht!"


    Meine Mum ist halt einfach die BESTE Mum die man haben kann ♥️

  • <3<3<3

  • Hallo,


    wenn ich jetzt schreiben würde, ich beneide euch um eure Trauer, dann fühle ich mich "Scheiße"....weil wer beneidet schon einen Menschen der leidet.

    Doch beneide ich euch ein Stückweit, beim schreiben macht es mir jedoch schon Angst;(. Angst das mich dieses Gefühl tötet oder das ich nie nie wieder raus komme aus diesem Gefühl der Verzweiflung das mein Mann nicht mehr lebt. Darin zu versumpfen und innerlich zu sterben.

    Manchmal meine ich, ich rede es mir nur ein nicht so zu trauern wie andere es tun.

    Ich weine sehr sehr wenig. Es geht einfach nicht. Das fühlt sich an, wie als wenn ich gefangen in mir selbst bin. Ich fühle mich eher schwer, alles ist schwer, jeder Schritt den ich tue. Jegliche Aktivität erschöpft mich und gleichzeitig tut mir die Aktivität gut wenn ich sie dann hinbekomme.

    Bei der Arbeit funktioniere ich, zu Hause kommt dann oft das Loch gar nichts tun zu können/wollen da sich alles Sinnlos anfühlt und ich überhaupt keine Lust dazu habe. Ist das Trauer?

    Dann sind Momente da, wo ich denke, das und das tust du morgen. Sei es der Spaziergang zum Bäcker, oder oder oder. Und dann, dann mache ich von alledem gar nichts. Ich schaffe es nicht zu Fuß zum Bäcker zu gehen oder um mich um irgendetwas zu kümmern. Oft bin ich am Wochenende bis in denNachmittag hinein im Schlafanzugslook, weil ich es nicht schaffe mich anzuziehen und zurecht zu machen. Nicht immer, aber oft.

    Oft fühlt es sich an, als wenn ich meine Beziehung zu meinem Mann vergessen habe. Auf der einen Seite aber ist mein Mann ständig in meinem Kopf und das Geschehene und gleichzeitig fühlt sich mein Mann und unsere Beziehung weit weit weg an. Bin ich Gaga?!


    Anscheined hat sich eine Strategie bei mir entwickelt ohne diese zu wollen.

    Gut oder schlecht, ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts. Vor ein paar Tagen, habe ich eine über 80jährige noch sehr rüstige Dame auf dem Friedhof getroffen. Sie sprach mich an, ihr Sohn ist so alt wie mein Mann. Er starb bein einem Autounfall vor 7 Jahren.

    Sie sagte zu mir, das sie es lange nicht begreifen und nicht weinen konnte. Das gab mir etwas Hoffnung das ich nicht unnormal bin was meine Trauer angeht.

    Ich hab sie nur mit hochgezogenen Augenbrauen angeguckt und da kam dann: "Ja brauchst gar nicht so zu gucken, ich weiss schon, dass du jetzt gar kein Interesse hast, aber du BIST einfach zu jung zum Alleinbleiben und Jan wollte das auch nicht!"

    Eigentlich fühle ich mich auch zu jung um alleine zu bleiben. Die Vorstellung ein ander Mann...hmmmm....die Vorstellung noch einmal solch ein Schicksal erleben zu müssen, Nein, das geht nicht. Eigenlich geht gar nichts.....das alleine bleiben die nächsten eventuellen 30 Jahre, grauenhafte Vorstellung....aber es wäre nie dieser eine Mann, mein Mann und das ist unvorstellbar...............


    Herzliche Grüße

    <3