Warum???

  • Ich habe ein großes Problem was mich einfach nicht loslässt.

    Ich habe nie über die Umstände von Gissys Tod geschrieben. Er ist jeden Morgen früh eine kleine Runde mit dem Hund gegangen, da ich ja von der Arbeit freigestellt wurde war ich zufällig zuhause.

    Er hat geklingelt, gesagt "mir geht's nicht gut". Ich habe ihn auf die Treppe gesetzt und den RTW angerufen und danach seinen Bruder, der 300m weit entfernt auf einem Bauernhof wohnt.

    Mein Mann hat keine Luft bekommen und war 10 Minuten später schon tot...es war grausam.

    Von einer Nachbarin, die auch morgens mit ihrem Hund gegangen ist und meinem Mann begegnet ist, weiß ich, dass er gestürzt ist und getaumelt ist, er mir aber unseren geliebten Hund noch nach Hause gebracht hat.

    Es macht mich fertig um dieses Wissen, wie sehr er gekämpft hat um nach Hause zu kommen.

    Jeden Tag, wenn ich mit Paula spazieren gehe, denke ich, ging es ihm hier schlecht, ist er hier gestürzt oder da vorne und ich wusste von nichts...das tut mir unsagbar weh.

  • Liebe Danne


    Es ist so eine schwere Last diese Gedanken und Stunden, Minuten zu durchleben.
    Es wird uns nie so richtig loslassen .

    Es fällt schwer und ich spüre die Last , die du in dir trägst.


    Es tut weh und ich schicke dir eine Portion Kraft . 🧡🧡🧡


    Herzlichst ♥️♥️

  • Ach Danne ,ich kann das so sehr nachempfinden . Mir geht es so ähnlich ,nur das es das Krankenhaus war die mich erreichen wollten um zu fragen wann ich ankomme. Als ich an dieser Straße anhielt um den Anruf entgegen zu nehmen,wusste ich schon das mein Michael gestorben ist. Das musste mir niemand sagen. Haben damit ja auch gewartet bis ich im Krankenhaus war. Wahrscheinlich weil sie sonst Angst gehabt hätten, vor einem Verkehrsunfall....Seitdem kann ich diese Straße ,die eigentlich der Weg zum Einkaufen ist ,kaum noch befahren ohne ein schlimmes Gefühl zu haben😞. Ich kann dir nicht sagen ,ob es jemals besser wird. Aber notfalls laufe mit Paula eine andere Strecke. Eventuell hilft es dir. Ich drück dich ganz fest.

  • Hallo,


    immer wieder kreisen meine Gedanken um das gleiche Thema. Warum? Mein Partner war nicht krank und

    von 0 auf 100 lag er zusammen gebrochen bei uns im Bad und 2 Tage später verstarb er dann leider.

    Ich weiß selbst das das alles nicht zielführend ist, aber es läßt mich nicht los. Ich kann es nur schwer

    akzeptieren.


    Ich bin "neidisch" auf die glücklichen Pärchen. Jeden Tag der selbe Trott. Raus kann ich nicht, weil ich

    momentan so schlimme Rückenschmerzen habe.


    Ich vermisse mein altes Leben. All die Rituale. Das Lachen, die guten Gespräche, die Ausflüge. Ich weiß

    es geht den meisten von Euch auch so, deshalb traue ich es mir zu hier zu schreiben.


    Gestern wollte mich ein Bekannter besuchen. Ich bin gleich in den Abwehrmodus gegangen. Ich möchte

    hier meine Ruhe haben, andererseits bin ich einsam. Bekloppt.


    Unser Tag war immer ziemlich durchstruktueriert, jetzt gammel ich meistens rum. Ich vermisse ihn

    so wahnsinnig.


    Ich fühle mich wie 85 und nicht wie 54. Ich gehe mir selbst auf die Nerven, kann es aber nicht ändern.

    Mein Leben blieb stehen am 22.07.22.


    Gestern hat mich meine Nachbarin spontan zum Essen eingeladen, darüber habe ich mich gefreut. Die

    Freude schwand, als ihr getrennter Freund dazu kam, der mich nicht mag. Ich fühlte mich überflüssig und bin

    bald gegangen.


    Mein Partner war immer der Drachentöter für mich und jetzt bin ich allein das 1. Mal im Leben. Früher habe

    ich gerne mal etwas von den "Promis" gelesen. Jetzt langweilt mich das alles.


    Entschuldigt, dass ich so viel jammere.


    Turicum

  • Liebe Rita,

    da hat Pia recht,das ist kein jammern.Das ist Trauer ,und das neue Leben,das niemand von uns haben wollte.

    In vielem was du schreibst finde ich mich wieder.Auch ich vermisse Jörg so sehr,es tut so weh.

    Hoffe aber immer,das es irgendwann mal besser wird.

    Fühl dich gedrückt :24:

    Glg🌻💕☀️Elke

  • Liebe Rita, ich sehe es genauso wie Pia und wie du selber auch.

    Es ist kein jammern, sondern wir müssen mit der Realität und dem Alltag alleine klarkommen.

    Von jetzt auf gleich, so war es auch bei mir und es ist schrecklich, sich jeden Tag diesem Wissen zu stellen.

    Ich jammer einfach mit dir:24:!

    Liebe Grüße Danne

  • Lieber Mario,


    das sehe ich auch so. Selbst wenn ich bei meiner Nachbarin sitze, fühle ich mich einsam. Das ist

    nicht meine Familie, so lieb auch alle sind.


    Ich vermisse schmerzlich meine Familie, auch wenn wir nur zu zweit waren. Wir waren uns genug.



    Lieben Gruß


    Turicum

  • Ach liebe Rita, wie gut ich dich verstehe. Ich trauere um meinen erwachsenen Sohn. Er ist auch meine einzige Familie. Innerhalb von 3 Wochen mußte er gehen. Auch von 100 auf 0.

    Meine Zukunft ist nicht mehr. Zornig vor Hilflosigkeit und auch "neidisch" auf glückliche Familien. Man kennt alle Facetten der Trauer. Christoph ist gut 4 Wochen nach deinem lieben Mann gegangen. Wir müssen noch viele weite und steinige Wege gehen.

    Vielleicht auch nicht.

    Dann sehen wir sie wieder. Hoffentlich.

    Ganz lieber Gruß, Kathi