Wie oft besucht Ihr das Grab Eurer Lieben?

  • Mittlerweile bin ich auch schon soweit diesen Entschluß zu respektieren. Am Anfang ist mir das total schwer gefallen. Verstehen tu ich es zwar immer noch nicht, aber ändern kann ich es auch nicht.


    Das Problem ist das Klaus und ich total viele Tagesauflüge gemacht haben, aber nie zum gleichen Ort. Jetzt haben wir zwar viele schöne Orte gesehen, aber eben verschiedene. Es waren zwar viele dabei die uns total gut gefallen haben, aber da jetzt einen auszusuchen fällt mir total schwer.


    Ein Ort der uns beiden am besten gefallen hat, war ein Wald in dem wir gerne spazieren gegangen sind. Aber den haben sie schon vor einiger Zeit total abgeholzt. Waren eh traurig darüber. Überleg jetzt schon so lange, aber mir fällt einfach nichts ein.


    Trotzdem danke für deine Hilfe.


    lg Sandra

  • Wir gehen sehr wenig zu Kristins Grab. Auch bei meinem Bruder, er starb vor 16 Jahren bin ich nicht oft dort gewesen. Ich bin den beiden überall nahe, zu Hause haben wir so viele Bilder, eine Gedenkecke, es gibt so viele Plätze in der Natur wo mir die beiden ganz nahe sind. Aber nicht auf dem Friedhof.


    Wir schauen immer, d alles schön ist und haben Solarleuchten stehen, aber für mich hat das nichts mit ihrem Leben zu tun und ich bin mir ganz sicher, d sie auch jetzt nicht dort sind.


    Ich habe sie mir vor dem Begräbnis noch einmal angesehen und irgendwie konnte ich sie dann beerdigen, weil ich ganz stark das Gefühl hatte, d ist nicht mehr sie. Sie ist nicht mehr mit diesem Körper verbunden.


    Ich hoffe, ich schockiere niemanden mit diesen Gedanken.


    Es ist so schwer zu erklären.


    Liebe Grüße

  • Liebe Kristin !


    Als ich Christian tot aufgefunden habe,hatte ich auch dieses seltsame Gefühl,dass er nicht mehr da ist in diesem Körper. Nur leider blieb mir nach einer Obduktion ein letzter Blick verwehrt.So habe ich behauptet am Begräbniss es wäre nicht der Sarg den ich ausgesucht habe.Hoffe trotzdem es hat alles seine Richtigkeit.Gehe sehr oft zum Grab und manchmal fühle ich etwas manchmal ist er mir zu Hause näher.Liebe Grüsse Chrisu

  • aber für mich hat das nichts mit ihrem Leben zu tun und ich bin mir ganz sicher, d sie auch jetzt nicht dort sind.


    Ich habe sie mir vor dem Begräbnis noch einmal angesehen und irgendwie konnte ich sie dann beerdigen, weil ich ganz stark das Gefühl hatte, d ist nicht mehr sie. Sie ist nicht mehr mit diesem Körper verbunden.



    Genau so wie du denke ich auch,immer wenn ich am Friedhof bin sage ich zu mir: Da ist sie ja gar nicht. Hier spüre ich sie auch nicht,und ihr Name am Grabstein kommt mir fremd vor. ( Muss aber erwähnen das wir ein Urnengrab haben,vielleicht liegt es ja daran. Trotzdem ist es mir immer ein Bedürfniss das alles schön hergerichtet wird und dort auch Kerzen brennen.


    Am nähesten ist mir meine Mutti wenn ich zu Hause bin und alleine auf meiner Terasse stehe (nur wenns finster ist,tagsüber mag ich es nicht ) und dann mit ihr rede. Oder oft stehe ich auch vor ihrem Bild,habe auch eine Gedenkstätte zu Hause.


    lg Christa

  • Hallo Tina,


    ich besuchte die ersten Monate das Grab meines Paps täglich. Ich hatte einen innerlichen Zwang, nachsehen zu müssen, ob wohl alles in Ordnung sei. Seit ca. zwei Monaten hat es sich nun auf 2-3x in der Woche reduziert.


    Ganz liebe Grüße und viel Kraft,


    hoffnung

    Der Tod bedeutet nichts - er zählt nicht.
    Ich bin nur nach nebenan gegangen - nichts ist geschehen.
    Alles bleibt genau wie es war.
    Ich warte nur auf Euch,
    gleich um die Ecke, für eine kleine Weile.

  • Mein Vater ist vor 16 Jahren verstorben und als ich Mutti noch hatte, besuchten wir das Grab von Vati anfangs alle 2. Tage dann 2-3 mal wöchentlich. Immer achtete Mutti darauf, daß bei Vati ja Kerzen brenne und alles in Ordnung ist. Nun ist auch Mutti vor 2 1/2 Jahren gegangen und damit fingen die Schwierigkeiten an. Ich selbst bin gehbehindert und versuche so oft als möglich zum Grab meiner Eltern zu kommen, aber das ist für mich (speziell im Winter) manchmal nicht so einfach. Da kommt es dann schon vor, daß von einem bis zum nächsten Besuch manchmal 2 - 3 Wochen vergehen. Mutti sagte immer zu mir, wenn wir an verwahrlosten (gut verwahrlost ist unser Grab nicht) Gräbern vorbei gingen - jaja scheinbar gestorben und vergessen.


    Heute habe ich aufgrund der ganzen Situation manchmal ein sehr schlechtes Gewissen. Ich habe Mutti und Vati nicht vergessen, ganz sicher nicht, aber ich kann einfach nicht täglich zum Grab gehen, da ich auch noch den ganzen Tag berufstätig bin. Das macht mir manchmal schwer zu schaffen und ich denke mir, ob mir Mutti und Vati vielleicht böse sind deswegen. Dann plagen mich arge Gewissensbisse. Gut ich habe täglich für sie zuhause eine Kerze brennen, aber das ist eben nicht das gleiche. Jedesmal, wenn ich dann doch am Grab von Mutti und Vati stehen kann, versuche ich ihnen im Stillen die Lage zu erklären und ich hoffe, sie verstehen das. Sehr,sehr würde ich mir wünschen ich könnte öfter dorthin, aber es geht einfach nicht - leider.


    Claudia

  • Hallo ihr Lieben


    Am Anfang war ich auch jeden tag am friedhof,sogar mehrmals.Ich hatte damals nur Manuel.
    Heute ist es schwieriger,mit drei Kleinen kindern am friedhof.
    Ich hab Manuel im gleichen Grab wie meine Grosseltern.Das hat sich so ergeben.Heute wäre mir lieber
    ich hätte ein eigenes.Aber es ging alles so schnell.Dein Kind ist gestorben und man fasst
    es kaum.Ich machte mir da keine Gedanken,war blind vor Schmerz.
    Für meine Eltern war es klar,das er dorthin kommt.Ich hätte auch das Geld für
    einen Grabstein und das alles ka nicht gehabt.Meine Eltern wollten mir
    auch nur helfen.Ich habe erst später gemerkt,das mir die Krebshilfe 20.000 Schilling
    überwies.Aber die Überstellung,das Kühlhaus,alles hat viel gekostet.
    Ich war ja zur der Zeit arbeitslos,war ja nur im LKH mit Manuel,zehn Monate.


    Ihn jetzt herausholen bring ich nicht übers Herz.Und ich hab mir das Grab daneben
    für mich gesichert.Meine Tante hat sich auch wieder beruihgt.Sie war Anfangs sauer,
    weil ich sie nicht um erlaubnis gefragt habe.Und seit Manuel im Grab ist,steht sie
    auch Allerheiligen nicht mehr am Friedhof.


    Connie mit Manuel im Herzen,Melissa,Sarah und Thomas an der Hand :love:

  • Liebe Tina!


    Ich wünsche Dir auch alles Liebe zum Geburtstag!


    Hoffentlich haben Dich heute liebe Menschen durch den
    Tag begleitet!


    Ganz liebe Grüße,


    Kate

  • Hallo Ihr Lieben,


    also ich bin mit dem Friedhof und den Gräbern nicht so auf Du und Du.... eigentlich komm ich mir da eher blöd vor, denn mein Klaus ist da nicht drin. Nicht für mich. Sein Grab ist außerdem in seinem Heimatort wo seine Mutterl lebt und sie pflegt und hegt das Grab. Ich glaube, dass das für sie sehr wichtig ist. Es ist ihre Art sich mit dem Tod ihres Sohnes auseinanderzusetzen. Auch beim Grab meiner Eltern gehts mir so. Die sind da nicht drin... sie sind in meinem Herzen und zu Hause hab ich von allen Bilder aufgehängt. Das Blumenpflegen und Allerheiligen empfinde ich eher als lästige Pflicht für aussen und für die Gesellschaft.


    Ich hab zu Hause ein Bild von Klaus stehen, dort liegen ein paar schöne Steine die wir unterwegs auf unseren gemeinsamen Reisen gesammelt haben, unsere Eheringe, mein Armbandsl aus Istanbul (war etwas ganz besonderes für mich, diese Reise) und dort red ich mit ihm. Und wenn es mir gar nicht gut geht, dann geh ich mit seinem T-Shrit schlafen und nehm auch noch sein Bild mit ins Bett.... (hallo Sandra :-) niemand lacht... ich bin überzeugt davon wir sprechen alle mit unseren Lieben) !!!! Zum Geburtstag hab ich von einer Freundin ein Tourenbuch bekommen, mit lauter verkleinerten Fotos von unseren Bergtouren vom letzten Sommer. Das war meine Suche nach neuer Freude für mich, nach dem Unfall von Klaus. Das hat mich jetzt auf die Idee gebracht auch von unserer Liebe so ein kleines Buch /Album zu machen. Mit allen schönen Bildern von uns, - manchmal brauch ich die Bestätigung, dass unsere Liebe auch existiert hat. Und so ein Bücherl kann man auch immer bei sich haben. Als Alternative zur öffentlichen Gedenkstätte vielleicht?


    liebe Grüße


    Ulli

  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich finde die Frage von Tina ganz interessant, zumal ja sowieso jeder Mensch anders mit dem Thema umgeht. Es ist schön zu lesen, dass jeder von Euch die Besuche am Friedhof so legt, wie ihm danach ist. Das zeigt, dass es hierfür keine "starren Regeln" gibt.


    Ich persönlich habe die Feststellung gemacht, dass mein Bedürfnis am Grab zu stehen praktisch nicht vorhanden ist bzw. stark davon abhängt, wie nah mir derjenige war bzw. ist, der gegangen ist. Außerdem spielt dabei sicher eine Rolle, ob der Tod eine "Erlösung" von einer Krankheit oder das überraschende Ende eines jungen / gesunden Lebens war.


    Gestern z.B. hatte meine Arbeitskollegin genau vor einem Jahr ihren Kampf gegen den Krebs verloren. Ich bin mit einer anderen Kollegin an Hannis Grab (ca. 10 km entfernt) gefahren. Wir haben ihr Blumen gebracht - im Namen der ganzen Belegschaft. Ich stand dann so mit meiner Kollegin am Grab und ich hatte einen Flashback, wie es vor einem Jahr war, als wir sie zu Grabe trugen. Ich sah förmlich die ganze Belegschaft am Friedhof stehen. Alle waren - entgegen ihrer sonstigen Art - sehr still, in sich gekehrt und weinten stumme Tränen. Auch unsere - ansonsten so maulstarken - Männer waren kaum wieder zu erkennen. Man konnte jeden unserer Chefs beobachten, wie er sich verstohlen die Augen wischte. In genau diesem Augenblick, als der Pfarrer seine Rede am offenen Grab hielt, waren wir alle echt. Echt im Sinne von keine Rolle spielen, keine Maske tragen; pure Emotion eben. Wir waren hier zusammen, um eine liebe Kollegin (die ich 15 Jahren lang, also mein halbes Leben kannte) zu verabschieden. Ich weiß noch, dass es ein wunderschöner Tag war, die Sonne schien und Vögel flogen am wolkenlosen Himmel über den Friedhof. Obwohl ich traurig war, wußte ich doch, dass Hanni endlich ihren Frieden gefunden hat und wieder mit ihrem Mann vereint ist. Entsprechend fahre ich - für meine Verhältnisse oft - an ihr Grab.


    Wenn ich aber an unseren im Mai letzten Jahres verstorbenen Freund Dirk oder meine Oma (sie ist vor ca 1 1/2 Jahren gestorben) denke, sieht die Sache ganz anders aus. Ich habe überhaupt kein Bedürfnis, ihr Grab zu besuchen. Wenn ich es dann doch - einer inneren Eingebung folgend - tue, dann wird mir immer noch die Kehle eng, sobald ich den Friedhof betrete. Und wenn ich mich dann zum richtigen Grab gequält habe, fühle ich nichts Gutes oder Befreiendes. Im Gegenteil. Wenn ich vor dem Grab stehe habe ich das Gefühl, dass Dirk oder Oma genau an diesem Punkt der Welt am weitesten von mir entfernt sind. Dieser Platz spiegelt nichts von dem wieder, was sie für mich bedeutet haben. Mir gibt es keinen Frieden, ihre letzte Ruhestätte zu besuchen. Alleine ihre Namen in den Grabstein gemeißelt zu sehen scheint so falsch und reißt mit brachialer Kraft die langsam verheilenden Wunden auf. Und es ist jedes Mal fast so, als wäre es gestern gewesen. Das Problem ist, dass dieses Gefühl, der sich mit aller Macht einen Weg an die Oberfläche drängenden Trauer mit ihren ständigen Begleitern Unverständnis, Angst und Dauergrübeln über Tage / Wochen anhält.


    Vielleicht gibt mir eines Tages der Besuch der Gräber doch Kraft. Und dann werde ich meine Besuche sicher nicht mehr auf Geburts- oder Todestag beschränken.

  • hallo!


    Also seit ich wieder in bin besuche ich das grab meiner Oma dreimal die woche =) !!
    Habe da dann immer das gefühl ihr ganz nah zu sein ich setzte mich dann immer vors grab mit meinem mp3 player und hör die songs die ich für sie geschrieben habe....!!!


    Ich finde es für mich selber sehr wichtig ganz oft bei ihr zu sein
    aber meiner meinung nach ist es auch kein muss so oft zu fahren ichb in halt momentan nur in dieser phase ich war ein halbes jahr nicht bei ihr und jz nutze ich jede freie minute kostbar aus =)


    Lg Zara =)

    Lebe und denke nicht an morgen
    Vergesse nie die menschen die du liebst vergesse nie die menschen die immer hinter dir stehen
    Denn irgendwann sind sie für immer weg und du wirst es bereuen wenn du sie vergessen hast
    Schätze jeden tag und kämpfe um alles was dir wichtig ist...Lebe deine träume aus =)

  • hallo,


    meine mama ist vor 2 monate gegangen und ich habe es erst 2 mal geschafft auf den friedhof zu fahren, erstens weil ich immer grosse angst davor habe und zweitens weil ich über 1 stunde hin fahre (und das ist mit kind, job und haushalt nicht so leicht möglich) - ich bin dann ja min. 3 stunden unterwegs in denen ich nicht bei meiner tochter sein kann und ich denke meiner mama wäre es auch lieber gewesen dass ich mehr zeit mit meiner tochter verbringe.... obwohl ich doch manchmal ein schlechtes gewissen habe... aber ich weiss dass beim grab alles i.o. ist weil mein opa viel näher wohnt und 1/woche hingeht und alles kontrolliert.


    für mich ist es wichtig jeden tag an sie zu denken und in gedanken mit ihr zu reden... ich glaub nciht dass sie noch am friedhof ist, sie ist im himmel und ich kann mit ihr reden ohne am friedhof zu sein... so ist halt meine meinung ...


    lg,


    marion

  • Hallo!


    Ich war im ersten Jahr oft mehrmals die Woche am Grab meiner Eltern. Jetzt komme ich auch noch einmal die Woche hin. Habe ja Gott sei Dank nicht so weit zum fahren. Für mich hat der Besuch am Friedhof immer etwas tröstliches, und am liebsten bin ich abends da wenn die Lichter auf den Gräbern brennen, und alles ist ruhig und so friedlich.


    Aber wenn man so eine weite Strecke zu fahren hat wie Feline dann ist es schon schwieriger. Aber wie du schon schreibst, deine Mutter hat dafür sicher Verständnis. Ich habe auch zuhause noch von meinen Eltern ein Bild stehen und da brennt jeden Tag ein Teelicht.


    Wünsche euch allen ein schönes Wochenende


    Annita

  • Da ich nur 5 min zum Grab habe geh ich momentan fast täglich aufs Grab. Wenn ich wieder einen Job habe wird sich das auch verringern, aber vergessen werd ich Ihn nie auch wenns mal einen anderen Mann in meinem Leben geben sollte, was momentan noch ausgeschlossen ist. lg bauxi

  • das erste jahr war ich alle tage bei michael,das jetzt weniger geworden ist,jezt gehe ich samstag oder sonntag,und mittwoch oder donnerstag zu ihm,das übern winter im sommer jeden 2 tag,da ich giesen muß,,dan sezte ich mich immer zu ihm.und geniese mit ihm die stille,oder ich rede im gedanken mit ihm..liebe grüße silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Hallo,


    seit der Beerdigung am 20.02 gehe ich jeden Tag zum Grab von Uwe!!Es geht mir dadurch besser, wenn ich jeden Tag für 10 min. bei ihm sein kann!
    Ab und an rede ich mit ihm und sonst stehe ich einfach nur da und geniesse einfach die nähe, weil ich da das Gefühl habe, er ist an seinen Grab bei mir!!Jeztt so die Sonne scheint, gehe ich 2 mal am Tag zum Friedhof um die Blumen zu gießen!
    An manchen Tagen macht es mich glücklich und an anderen wieder sehr traurig!


    Tja habe halt heftigen Seegang ab und an!!



    Liebe grüße


    traurietina