Erinnerungen an mein Leben mit T.

  • Hallo Liebe Sabine!


    erstmal ein verspätetes herzliches Will!kommen hier im forum!


    Das Grab habt ihr aber super schön gestaltet,das gefällt mir richtig gut!


    Ich möchte Dir für heute ein großes Kraftpacket schicken!


    lg Engelsmaus

  • So, nun ist der Tag fast rum. Ich bin heute morgen mit dem großen Heulen :cry: in den Tag gestartet, ganz so wie ich es schon erwartet hatte.
    Aber dann, so um 9.00 Uhr, stand völlig unerwartet, eine Freundin in der Tür, mit Brötchen und Belag und meinte, sie wolle mit mir frühstücken. Das kam so gerade richtig für mich. Sie blieb bis ca 14.00. Wir haben zusammen geredet, gelacht und geweint. Es war richtig gut.
    und der erste Teil meines Tagesplans für heute war damit hinfällig.


    Am Nachmittag war ich dann mit meiner Tochter und unserem Freund (der, der auch seine Frau verloren hat) in einem Trauercafe. War auch nicht schlecht, eine ganz neue Erfahrung, aber es waren fast ausschließlich ältere Menschen dort. Menschen in einem Alter, wo man das Sterben fast als normal finden kann. (Schlecht ausgedrückt, aber ich empfand es so) Da muss ich nicht unbedingt noch einmal hin.


    Zum Abschluss habe ich dann mit unseren Freund zu Abend gegessen.
    Ich war also recht gut abgelenkt und konnte aber trotzdem reden wenn mir danach war.



    Ach, und zwischendurch war ich auch noch 2x auf den Friedhof. Mein Mann hat viele Blumen bekommen, alles Rosensträuße in den unterschiedlichsten Farben, Blumen der Liebe. Wer da wohl alles an ihn gedacht hat? Es war schön, zu sehen, das er auch von anderen nicht vergessen ist.


    liebe Grüße
    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • es freut mich für dich das der traurige tag so gut verlaufen ist,ein trauerkaffee kante ich auch nicht,aber es ist sicher ein enmaliges schönes erlebnis,kann man sich das wie ein normales kaffee haus vorstellen,es freut mich das dein mann so viele rosen bekommen hat,liebe grüße sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Hallo Sili,


    dieses Trauercafe fand im Gemeindehaus einer Kirche statt, getragen durch die Diakonie. Es war eine recht große Kaffeetafel und es waren dort nur Menschen, die einen lieben Angehörigen verloren hatten. Man saß dort gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen und konnte sich unterhalten, gemeinsam lachen und auch weinen. Je nach dem, wie weit die Trauerarbeit wohl schon fortgeschritten war. In der letzten 1/2 Std. wurde dann ein kurzes Gedicht vorgelesen und dann konnte jeder, der wollte etwas dazu sagen. Ich fand es einfach nur schade, dass keiner in meinem Alter da war, denn ältere Menschen reden doch über andere Dinge und haben ganz andere Probleme zu bewältigen. aber es war zumindestens eine Erfahrung wert.


    Denn ich habe die Idee, in unserem Ort so ein Trauercafe oder eine Trauergruppe zu gründen und da ist es nicht schlecht gewesen zu sehen, wie so etwas gestaltet wird. Ich habe mir auch vorgenommen noch einige Trauergruppen in den Nebenorten zu besuchen um mir ein Bild zu machen.


    Mal sehen was aus meiner Idee wird


    liebe Grüße
    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • sowas währe sicher nicht schlecht so ein kaffe,so ein kaffe zu eröfnen,liebe grüße sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Liebe Saschei!


    Das finde ich total lieb, dass deine Freundin dich überrascht hat, mit der du dann weinen und auch lachen konntest.


    Das Grab ist sehr schön hergerichtet. Ja, das freut einem, wenn auch andere an unser lieben Verstorbenen denken.


    Das mit der Trauergruppe od. dem Trauercafe finde ich eine sehr gute Idee!!!


    Ich wünsche dir alles Liebe


    Linda

  • Gestern war ein schrecklicher Tag für mich. Die Sonne schien, es war schön warm, meine Tochter hatte Freunde zum Grillen eingeladen und ich sollte auch dabeisein. Bin auch raus in den Garten zu den anderen, aber dann überrollten mich die Erinnerungen ...


    der Grill von meinem Mann gebaut, ... eigene Grillfeste im Garten mit unseren Freunden, ... Vorbereitungen dafür, ... viel Spass dabei, ... und immer wieder der Gedanke: "nie wieder".


    Mir fiel plötzlich die Decke auf den Kopf, ich konnte nicht mehr, ich musste weg. Das hatte ich so bisher noch nie, dass ich es zu Hause nicht aushalten konnte. Kennt das einer von euch auch?


    Habe mich dann ins Auto gesetzt und bin zu unserem Freund gefahren. Der merkte sofort, dass es mir nicht gut ging, nahm mich in den Arm und tröstete mich. Wir haben dann 3 Stunden zusammen gesessen und haben über unsere Lieben geredet, zusammen geweint und auch gelacht. Ich glaube, das hat nicht nur mir, sondern auch ihm gut getan.


    Nun hat er bald Urlaub und er meinte, dass wir dann ja ab und zu mal was gemeinsam unternehmen könnten, z.B. so Tagesfarten irgendwo hin. Da weiß ich aber nicht ob das richtig wäre? Es wird ja mit Sicherheit darüber geredet. Was denken denn die anderen, wenn ich mich vergnüge? ?( ?( ?(


    Ich bin mir zwar sicher, dass es mir gut tun würde mal raus zu kommen und was anderes zu sehen, aber andererseits, ... ach ich weiß es nicht in Worte zu fassen. Ich fühle mich total zerrissen ... ?( ?( ?(


    liebe Grüße


    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Liebe Sabine!


    Wenn dir die Tagesausflüge mit dem Freund gut tun würden, dann kennst du ja für dich selber schon die Antwort. Die anderen müssen dir egal sein. Diejenigen, die dich gut kennen und gut mit dir meinen, werden das verstehen und die anderen reden sowieso. Allen rechtgetan gelingt sowieso nicht.


    Schau, was gut für d i c h ist!


    Herzlichst


    Linda

  • Liebe Sabine,


    ich kenne das nur allzugut; was denken die Anderen?!!


    Ich spreche aus eigener Erfahrung; nachdem mein Mann verstorben war, habe ich viel unternommen - habe aber auch die Trauer verdrängt. Aber was ich sagen möchte. Ein lieber Freund von uns ist mir sehr zur Seite gestanden und er hat mich verstanden. Er hat seine Frau auch durch eine Krankheit verloren.



    Nehme es als Geschenk Gottes an, wenn du einen lieben Freund hast, der dir über die Zeit der Trauer hinweghilft. Du musst ja nicht, so wie ich, eine Beziehung zu ihm aufbauen, aber es ist schön, wenn du vieles mit ihm unternehmen kannst und das Leben für dich Sinn hat.


    So wie Linda schreibt, wenn Leute reden wollen, finden sie immer etwas. Bei mir war es so, dass die Leute aufpaßten wer bei mir ein- und ausging. Sogar mein Bruder wurde mir dann als mein neuer Lover angedichtet. :D


    Eines kannst du mir glauben; die Leute, die blöd reden, kümmern sich nicht um dich oder werden nicht fragen, ob dir die Decke auf den Kopf fällt, wie es dir seelisch geht oder so.


    Bei mir es so, dass ich das letzte Jahr der Krebserkrankung meines Mannes vieles entbehren musste; ich fühlte mich zeitweise lebendig begraben. Warum hat man dann nicht das Recht, wieder zu leben bzw. etwas zu er-leben? Viele Leute - vorwiegend Frauen - haben es bei mir gutgeheißen, dass ich nun wieder einen Partner habe und viele haben gesagt, dass ich ja nicht mitgestorben bin.


    Ich habe schon mit meinem Gewissen gehadert; das Herz hat ja gesagt, der Verstand nein. Dann habe ich mir gesagt, worauf soll ich warten. Nach dem Tod von meinem Mann habe ich gesehen, dass man nicht unendlich Zeit hat und außerdem war ich meinem Mann in den 19 Jahren immer treu. Es ist nicht so, dass mein Mann deswegen vergessen ist. Er ist in unserem Herzen.


    Geniesse die Tage mit deinem Freund bzw. Wegbegleiter.

  • Liebe Saschei,


    wenn du gerne mit deinem Freund was unternehmen willst, dann mach es! Diejenigen, die unbedingt schlecht über dich denken wollen, tun es sowieso. Wenn du nichts unternimmst, dann reden sie auch über dich, weil sie dann eben finden werden, dass du dich vergräbst und eine schnoddrige alte Witwe ;-) wirst. Mach, was dir gut tut, und pfeiff auf das, was die anderen sagen. Ich mach das so und bin immer gut damit gefahren!


    Liebe Grüße und: Nur MUT!


    Christine

  • Liebe Sabine!
    Die Zeilen an deinen Mann zu seinem Geburtstsg haben mich sehr berührt!("Gänsehaut"!)
    Ich schließe mich Christine an.Unternimm etwas mit eurem Freund.Es ist nichts dabei!
    Wer schlecht reden will findet immer etwas!
    Tu,was DIR gut tut!!
    Viel Kraft und liebe Grüße
    von Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Ihr lieben alle,


    danke für die positiven Ratschläge. Es stimmt schon, die Leute reden sowiso. Ob nun nach 8 Wochen oder 1 Jahr. Und unser Freund und ich sind ja in der gleichen Situation, nur das es bei ihm "schon" ein 1/2 Jahr her ist, dass er seine Frau verlor. Er versteht mich so gut - und ich ihn. Ich bin recht dankbar diesen Freund zu haben.


    LG


    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Kennt das jemand von euch auch???


    Am Samstag habe ich mit meiner Tochter das Grab noch einmal gerichtet, neue Blumenerde drauf und so, weil die immer wieder weg war. Es sah wieder richtig gut aus. Und gestern komme ich zum Grab ... was muss ich da sehen???


    Irgend jemand hat es "besonders gut gemeint" und hat eine Blume aufs Grab gepflanzt, die überhaupt nicht ins Bild passt, die irgendwie die ganze Optik kaputt macht. Ich weiß noch nicht wer es war ... aber ich war irgendwie sooo wütend, habe am Grab gestanden und habe geweint. Der jenige der das gemacht hat, hat es ja sicher nicht böse gemeint, aber man kann doch nicht einfach etwas auf fremde Gräber pflanzen, oder??? Man sollte doch wenigstens vorher fragen. Wir hatten doch bei der Grabgestaltung unsere eigenen Gedanken und Vorstellungen. Einen Strauß in einer Vase oder eine Schale hinstellen wären ja ok, aber so? Meine Tochter denkt genauso.


    Nun weiß ich nicht, was ich machen soll, ... stehen lassen und mich immer wieder über das unpassende Bild ärgern, oder die Planze einfach wieder ausbuddeln? Ich möchte ja auch niemanden verärgern der es doch gut gemeint hat.


    Was würdet ihr an meiner Stelle tun?



    liebe Grüße
    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Liebe Sabine


    Ich habe gerade im Forum in den Beiträgen gesucht, aber ich habe den von mir gesuchten Beitrag nicht gefunden.


    Manche Menschen möchten was "gutes" tun und wissen aber nicht wie sehr sie da einen anderen verletzen.
    Eine Idee wäre es ein kleines Kärtchen ins Grab zu stecken und einfach darauf zu schreiben das du dir soviel Mühe mit dem Grab und der Gestaltung gibst, das du dich zwar über ein Kerzchen oder einen Gruß freust, du aber die Person bittest nichts in die Erde zu graben, bzw. was herauszunehmen?
    Ich habe da eben einmal einen so passenden Text in Gedichtform gelesen, aber leider find ich das momentan nicht.


    Natürlich würde ich die Pflanze ausbuddeln! Logisch - in meinem Grab dürfen nur Pflanzen sein die ich drin haben möchte!
    Und bevor du dich noch weiter ärgerst und grämst.... raus damit! :)
    ganz liebe Grüße und... nicht ärgern - einfach tun
    deine Chris

  • Liebe Sabine!
    Schon komisch,da pflanzt einer Blumen auf dein Grab,die du so nicht möchtest.Könnte es jemand aus der Verwandtschaft sein? Aber ehrlich,ich würde auf kein Grab etwas pflanzen,ohne den Trauernden zu fragen.
    Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Chris voll an.Buddel es aus!Leg ein Kärtchen zur Erklärung hin.
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Sabine!


    Hmmm...ich wüsste auch nicht, was ich in Deiner Situation
    machen würde...*überleg*


    Mir ist einmal passiert, dass ich eine schöne Kerze als Dekoration hinstellte -
    sie sollte nicht angezündet werden, aber jemand der es gut meinte hat
    sie dann doch angezündet - gottlob bin ich aber am nächsten Tag nochmal
    dortgewesen und konnte noch verhindern, dass die Kerze eine riesen
    Sauerei am Grab anrichten konnte (sie stand ohne Untersetzer da...)!


    Hast Du eine Ahnung, wer die Blume gepflanzt haben könnte?
    Und wenn Du sie nicht entfernen willst, könntest Du sie umpflanzen damit
    sie vielleicht optisch besser passt?


    Alles Liebe und nicht ärgern ;) !


    Kate

  • Hallo, ihr Lieben,


    da war ich nun eine Weile nicht hier, und sollte vielleicht, bevor ich mit meinem nächsten Problem loslege, das letzte kurz klären. Ich habe erfahren, wer die Blume auf das Grab gepflanzt hatte. Es war meine MAMA. Ich hatte es schon vermutet, und es ist mir sehr schwer gefallen, ihr zu sagen, dass ich das so nicht wollte und ich die Blume herausgenammen hätte und in eine Schale gepflanzt hätte. Aber so ist meine MAMA, sie meint es ja nicht schlecht, aber sie tritt immer wieder ins Fettnäpfchen.


    So auch jetzt gerade wieder, ... und ich weiß gar nicht mehr ein und aus, was soll ich bloß tun? Ich liebe meine Mutti doch und will ihr nicht weh tun.


    Also, ich habe von meiner Freundin erfahren, dass meine Mutter hinter meinem Rücken plant, eine Menge Leute am Samstag zu mir einzuladen, um mich zu überraschen.


    Denn, ... dann wäre eigentlich der Silberhochzeitstag von meinem Mann und mir. (Wieder einmal meint sie es nur gut, sie will nicht dass ich allein bin und ich soll nicht denken, dass keiner an mich denkt an diesem Tag).


    Aber nun ist das doch nicht mehr so, und der Tag wird mit Sicherheit schwer genug für mich, ohne dass ich mich auch noch zusammenreißen muss für die Anderen.


    Ich will das auch gar nicht. Natürlich möchte ich nicht allein sein an dem Tag, aber ich möchte selbst bestimmen, wer zu mir kommt und wer nicht.


    Denn nur ich weiß doch wer mir gut tut und wer nicht.


    Ich glaube ich schreibe gerade ein bisschen wirr, aber genau so fühle ich mich auch im Moment, ich hoffe, dass ihr versteht, was ich meine.
    Hat jemand einen Rat für mich?




    Viele liebe Grüße


    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Liebe sabine!


    "seufz" wie gut ich dich Verstehe, auch meine mama meint es "nur" gut und tut oder sagt dinge/sachen die wirklich weh tun. Ich persönlich habe für mich entschieden (nach sehr langer schluckzeit) Sie direkt anzusprechen!!! Kurz und Direkt , wie es für mich ist oder wie ich es empfinde. Ich denke mir Ich habe das recht ihr meine meinung zu sagen , natürlich liebevoll aber mit einer briese selbstbestimmung


    alles gute maki

  • Liebe Maki,


    danke für deine Antwort.


    Aber von soviel Direktheit bin ich leider weit entfernt. Meine Schwester kann das, aber ich nicht. Ich bin ein Mensch, der keinem weh tun will. Lieber leide ich still vor mich hin. ;( Was mir natürlich überhaupt nicht gut tut. Vielleicht lerne ich das ja noch. Man wächst ja mit seinen Aufgaben ...


    Danke
    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.