Trauer ist Liebe, die kein Zuhause mehr hat.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hatte mich zur Mitte des letzten Jahres entschieden, mein Wohnzimmer hier zu löschen und nur noch ab und an still mitzulesen. Da es aber doch noch einige aktive Teilnehmer aus meiner aktiven Zeit hier gibt und ich jetzt doch schon das ein oder andere Mal auf einen Beitrag geantwortet hatte, möchte ich mich allen Trauernden die mich noch nicht kennen, kurz vorstellen, damit ihr auch meinen Hintergrund hier zu sein, kennt und wisst, wer Kimmy3 ist, wenn ich mal schreibe.


    Ich habe meinen geliebten Mann, am 20. Juli 2020, nach 7 1/2 Jahren Kampf gegen seine schwere Krebserkrankung verloren. Bis zu seinem letzten Atemzug war ich an seiner Seite. Mein Schatz durfte nur 60 Jahre alt werden. Wir waren 33 Jahre verheiratet, kannten uns aber schon 42 Jahre. Aus meiner Jugendliebe und danach meinem einst besten Freund, wurde dann schließlich mein Ehemann. Wir waren sehr glücklich miteinander, waren Seelenpartner und immer füreinander da. Er war mein absoluter Lieblingsmensch - der, der immer für mich da war, der mich immer beschützt hat, der mein Herz zum Strahlen gebracht hat, der mir jede Angst nahm und der mein Leben immer rundum glücklich gemacht hat.


    Nun ohne ihn weiterzuleben, ist auch nach nunmehr über 3 1/2 Jahren ohne ihn, täglich eine Herausforderung für mich. Er fehlt mir jeden Tag. Er fehlt mir in meinem Leben, er fehlt mir zum Reden, bei allen Herausforderungen und Entscheidungen. Mir fehlt seine warme, herzliche Art, seine Umarmungen, sein mir Mut machen wenn ich Angst habe .... ach ;(.


    Die Trauer verändert sich, ja. Aber sie geht nicht weg. Einen Menschen, mit dem man die Hälfte seines Lebens verbracht hat und glücklich war, den vergisst man niemals. Die Vorstellung, dass jemand den man so geliebt hat, der ein so wichtiger Teil des eigenen Lebens war, einfach nicht mehr da ist und nie wieder kommt, es ist und bleibt absolut surreal. Man möchte sich das garnicht vorstellen.


    Nun bin ich allein mit unseren drei kleinen, alten Hunde- Senioren (Chihuahua`s), die nachdem unsere beiden Söhne längst ausgezogen waren, sowas wie unsere Ersatz- Kinderchen wurden. Sie geben mir ein bisschen Halt und strukturieren mir meinen Tag. Trotzdem ist es verdammt schwer, ganz alleine für sie da sein zu müssen. Gerade jetzt, wo sie schon alt und nicht mehr ganz gesund sind. Ich versuche aus Allem das Beste zu machen, aber es ist eben wirklich schwer, so ganz alleine.

    Das Forum gibt mir nach wie vor Trost, weil man täglich sieht und liest, dass man mit seinen Gefühlen, nicht ganz alleine auf dieser Welt ist.


    Nun wisst ihr wer ich bin, wenn ihr mich mal lesen solltet.


    Herzlichst, Kerstin

  • Liebe Kimmy,

    Vielen Dank für den Beitrag aus deiner Sicht, die die Trauer schon länger kennt. Am Freitag sind es bei mir genau 10 Monate her, die mein Mann nicht mehr bei mir ist. Jeder Tag ist ein neuer Kampf, man fragt ständig nach dem Warum. So wird es jedem Trauernden gehen. Mein Mann war alles für mich,waren in zweiter Ehe fast 23 Jahre verheiratet, habe zwar noch eine Tochter und Enkel, aber die haben alle ihr eigenes Leben und man selbst ist auf der Suche nach einem erträglichem Leben für sich selbst. Ich hoffe für mich und alle anderen, dass irgendwann wieder ein Sinn in dieses einsame Leben kommt.

    Viele Grüße Karin

  • Liebe Kimmy,

    Ich finde es schön, dass Du Dich hier noch einmal vorstellst. Ich fand es schrecklich zu lesen, dass Dein Mann und damit ja sich ein ganzes Stück weit Du, so lange leiden musstest und ich kann mir gut vorstellen, dass man da mit dem Schicksal hadert. Wie soll man diesen langen Leid einen Sinn erkennen? Mein Mann ist auch viel zu früh vor 8 Monaten an einem plötzlichen Herztod gestorben, ein langes Leiden ist ihm dadurch erspart geblieben. Dafür war es ein Riesenschock und es dauert, bis man das begreifen kann.
    Mir fehlt mein Mann auch täglich und ich vermisse ihn sehr. Wir waren mehr als 20 Jahre zusammen und ich werde ihn auch nie vergessen.
    Ich bin auch froh, hier im Forum zu sein und sich gegenseitig zu stützen….
    Ich hoffe darauf, dass das Leben irgendwann besser wird mit der Hoffnung auf ein wieder lebenswertes Leben….

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Kerstin, es ist traurig zu lesen, was du schreibst, aber ich glaube dir, dass es für dich immer noch eine Herausforderung ist.

    Bei mir ist es erst 1 Jahr her dass mein Mann innerhalb von 6 Wochen an Lungenkrebs starb, mitten aus dem Leben gerissen, mit 62 Jahren Wir waren 33 Jahre verheiratet und 38 Jahre zusammen, ähnlich wie bei dir.

    Ich kann mir auch überhaupt nicht vorstellen, wie mein Leben ohne ihn sinnvoll weitergehen soll, ich merke, dass ich etwas ruhiger werde aber eine Perspektive für die Zukunft sehe ich noch überhaupt nicht.

    Das scheint noch lange zu dauern und ist kraftraubend und zehrend und auch traurig.

    Es ist ein ständiger Kampf um das Dasein und die Hoffnung, dass es irgendwann wieder ein lebendiges Lebensgefühl geben kann.


    Ich schicke dir liebe Grüße und wünsche dir nur das Beste

    Elisabeth

  • Liebe Karin, liebe Elisabeth,


    ich danke euch von Herzen für eure lieben, verständnisvollen Zeilen :24::24:.


    Ja, es ist verdammt schwer, ohne den geliebten Partner zu leben und "übrig geblieben" zu sein.

    Es ist ja nicht nur der geliebte Mensch weg, sondern mit ihm auch das gesamte, gewohnte Leben.

    Nichts ist mehr so wie es war, man fühlt sich in ein Leben katapultiert, das einem völlig fremd ist,

    denn alles ist so verändert .... als hätte man uns auf einem fremden Planeten ausgesetzt.

    So zumindest empfinde ich das.


    Der Tagesablauf ist völlig anders, weil viele Aktivitäten und Aufgaben die man im Alltag erfüllt hat

    wegfallen oder wir plötzlich Aufgaben übernehmen müssen, die der Partner immer erledigt hat und

    von denen wir Null Ahnung haben. Mit allem steht man jetzt alleine da, alles muss man sich irgendwie

    neu strukturieren, neu organisieren, so vieles neu lernen.

    Und auch das Umfeld ist ein Anderes. Menschen die man früher wie selbstverständlich mit in seinem

    Leben hatte, wenden sich plötzlich ab, weil sie unsere Trauer nicht aushalten, nicht damit umgehen

    können oder meinen, irgendwann muss es ja auch mal wieder gut sein. Sie haben keine Ahnung !


    Damit hat unser "neues" Leben so viele neue Herausforderungen und alles sollen wir möglichst schnell

    und "geräuschlos" in den Griff bekommen, damit wir andere nicht emotional belasten.


    Und ja, man lernt irgendwie damit umzugehen, man lernt sich sein Leben irgendwie einzurichten, jetzt

    so alleine, man hat ja keine andere Wahl. Aber wie das Leben irgendwann wieder schön werden soll,

    wie man das macht ..., dafür habe ich für mich, leider noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.


    Ich schicke euch beiden, eine herzliche Umarmung :24::24:,

    Kerstin

  • Liebe Kerstin, alles was du schreibst, könnte gedanklich und wortwörtlich von mir sein.

    Es ist erstaunlich, wie ähnlich man fühlt und sein neues, ungewolltes Leben empfindet.

    Auch dass man sich mit vielem auseinandersetzen muss, was früher der Partner erledigt hat, seien es handwerkliche Tätigkeiten oder andere.

    Man ist jetzt gezwungen für alles, was man nicht kann und auch nicht können kann, Leute zu suchen. Freunde machen das nicht, scheinbar waren das Freundschaften zur Freizeitgestaltung, aber mit dem Tod meines Mannes blieben sie lieber weg. Das war sehr schmerzlich und hat mich sehr nachdenklich gemacht.


    Fast niemand verstand meine Einsamkeit, meine große Angst vor dem Alleinsein und der Zukunft.

    Das waren sehr bittere Erfahrungen, aber jetzt, nach einem Jahr weiß ich, dass ich es schaffe, Wochenenden und Feiertage oder Jahrestage auch alleine zu überstehen und ich hoffe, vielleicht auch dieses Jahr auch wieder eine kurze Reise hinzubekommen.

    Man muss hineinwachsen und sich einrichten, wie du schreibst.

    Das ist sehr schwer, besonders, wenn man ein halbes Leben mit einem geliebten Menschen zusammengelebt hat, mit dem man, am liebsten, uralt werden wollte.

    Und dann steht man plötzlich am Anfang und soll sich in ein neues, aufgezwungenes Leben hineinfinden.

    Nein, das ist nicht einfach.


    Das Schreiben hier im Forum hat mir sehr geholfen! Die große Empathie, die mir entgegengebracht wurde, die verständnisvollen Worte und Anregungen, der respektvolle Umgang miteinander.

    Man muss sich nicht rechtfertigen, alle haben das gleiche erlebt, das tröstet sehr.

    Man fühlt sich nie gezwungen zu irgendetwas sondern erlebt sich und andere als völlig normal in dieser Zeit, das ist sehr wichtig, überlebenswichtig sogar.


    Ich wünsche dir einen guten Tag, liebe Kerstin . Ich traue mich nie, hier einen schönen Tag zu wünschen, da ich weiß, dass zu schönen Tagen Freude oder Glücksempfinden gehört und da sind die meisten hier, wie auch du oder ich, ja noch ein Stück von entfernt.


    Viele liebe Grüße, Elisabeth

  • Liebe Elisabeth,

    Ich finde es sehr aufmerksam von dir wie vorsichtig du mit den Worten "schönen Tag wünschen" umgehst. Es trifft ja wirklich zu, dass wir sehr selten einen schönen Tag haben, leider wird es aber von den sogenannten Bekannten nicht so wahrgenommen, wie oft wird mir oder uns ein schöner Tag gewünscht, es ist sicherlich nicht böse gemeint von denjenigen, aber mir selbst gibt es doch oft einen Stich ins Herz, weil sofort wieder der Gedanke da ist wie soll er ohne meinen Mann denn schön werden. Dann heißt es wieder ja du musst ihn dir halt schön gestalten oder all die tollen Vorschläge die man von Leuten bekommt die nicht in der Situation sind. Was will man aber machen wenn man nicht immer die Kraft dazu hat. Es ist ja nicht jeder Tag gleich.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Elisabeth,💖💝


    Das Schreiben hier im Forum hat mir sehr geholfen! Die große Empathie, die mir entgegengebracht wurde, die verständnisvollen Worte und Anregungen, der respektvolle Umgang miteinander.


    Man muss sich nicht rechtfertigen, alle haben das gleiche erlebt, das tröstet sehr.

    Man fühlt sich nie gezwungen zu irgendetwas sondern erlebt sich und andere als völlig normal in dieser Zeit, das ist sehr wichtig, überlebenswichtig sogar


    das hast du wunderschön geschrieben, dem kann ich mich nur anschließen.


    Liebe Grüße

    Maike

  • Dankeschön Liebes :24:.

    Es ist ein kleiner Trost, mich nicht ganz allein zu wissen. Hier zu lesen, lenkt mich immer etwas ab. Gerade die dunklen Monate machen mir doch sehr zu schaffen.

    In den warmen Monaten bin ich viel draußen im Garten am Werkeln, da bleibt nicht so viel Zeit zum Grübeln. Aber wenn man im Winter so viele Monate im Haus verbringt, ist es schwierig das Gedankenkarussel auszuschalten.

  • Liebe Kerstin,

    auch ich finde mich in dem was du schreibst so sehr wieder, z. B. das Gefühl „übrig geblieben zu sein“ und all die unzähligen Dinge des Alltags jetzt allein machen zu müssen, Sachen die der Partner erledigt hat ,die einsamen Abende und Freunde und Bekannte, die plötzlich weggefallen sind…

    Gott sei Dank nicht alle…Ach ja , und das Fehlen des Partners als Person , du schreibst es ist auch nach über 3 Jahren noch so stark , ich glaube es dir…

    Aber wie Elisabeth schreibt, das Schreiben hier im Forum hilft uns , man fühlt sich verstanden und nicht so allein .

    Einen lieben Gruß Zausel

  • Liebe Zausel,

    von Herzen Danke für deine lieben Worte :24:.

    Wir fühlen doch alle ziemlich ähnlich. Wenn der Mensch mit dem man zusammen gelebt und gewohnt hat ... das ganze Leben geteilt hat ...., plötzlich

    nicht mehr da ist, dann ist diese Lücke im eigenen Leben so riesengroß, dass man sich nicht vorstellen kann, wie und womit man sie je wieder schließen sollte.


    Das Lesen und Schreiben hier im Forum hilft zumindest dabei, sich nicht ganz so verloren zu fühlen. Gedanken und Gefühle kann man besser einordnen wenn man liest, dass es anderen Trauernden ebenso geht. Irgendwie denkt man ja immer: "Was ist mit mir nur nicht in Ordnung, dass ich es nicht hinbekomme, diese Trauerwellen irgendwie besser auszuhalten."


    Ich finde, gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit, wo in unserem Land und in der Welt, eine schlechte Nachricht die nächste jagt, ist es besonders

    schwer, fast alles mit sich selbst ausmachen und aushalten zu müssen. Woraus soll man Mut und Kraft schöpfen ?

    Wie schön war es doch, als man immer seinen Lieblingsmenschen an der Seite wusste und sich beschützt und behütet gefühlt hat. Ach ja .....:(

  • Liebe Kerstin 🧡


    Ich freue mich auch , dass du wieder hier bist . 🫶

    Es ist schon so , dass man sich hier am meisten verstanden wird.
    Es ist nichts mehr so wie es einmal war und man versucht immer wieder Anläufe zu starten in ein neues anderes Leben. Es muss doch noch irgendwas geben was einen Sinn ergeben könnte.
    Ich versuche es auch immer wieder , denn sonst hat alles keinen Sinn mehr .
    Wir konnten uns alle diese unfassbare Leere nicht vorstellen , wenn der Seelenmensch nicht mehr da ist. Es ist einfach zu hart und fordert einem immer wieder alles ab.
    Und doch möchte ich MICH auch mal wieder spüren.
    Du hast mit deinen 3 Fellnasen ja auch immer viel zu tun . Und doch ist es einsam um einen herum , es so leise im Haus.
    Ich erinnere mich immer noch einen deinen wunderschönen paradisischen Garten.


    Sei ganz lieb gegrüßt Bärbel ❤️❤️❤️❤️

  • Liebes,


    ich freue mich auch das Du wieder hier bist und ja der Titel Deines Wohnzimmers ist wirklich sehr schön gewählt.


    Dir Einsamkeit ist sicher das schlimmste und dieses Gefühl alles alleine stemmen zu müssen.

    Als Paar macht man vieles eben zusammen bzw. ergänzt sich einfach und dann steht man alleine da ohne den Partner das ist schwer und wie schwer es ist überhaupt wieder an Gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen auch das schreiben viele hier.

    Es ist ein Unterschied die Blicke sind da und es kommen auch Fragen von Menschen die es nicht wissen und man selber rechnet gar nicht damit und steht plötzlich in einer Situation die richtig schwer ist und kaum auszuhalten man schier keine Luft mehr bekommt.


    Vlg. Linchen

  • Gestern waren es schon 43 Monate, dass du für immer gehen musstest. Und vorgestern war dein 4. Himmelsgeburtstag - 64 Jahre alt wärst du geworden.

    Ach mein Bärchen, alles schon so lange her und noch immer tut es so weh :13:. Du fehlst mir in meinem Leben, an jedem einzelnen Tag.



    Eigentlich hatte ich mich im letzten Jahr, hier im Trauerforum abgemeldet. Ich dachte, nach über 3 Jahren wäre es an der Zeit. Aber ich merke, dass ich das Forum noch immer brauche, das Verständnis, das Verstehen ..., das gibt es wirklich nur hier bei den lieben Menschen, die selbst einen geliebten Menschen verloren haben und die deshalb nur zu gut wissen, dass Trauer eben nie ganz aufhört.

    Im realen Leben nimmt niemand mehr Anteil und es versteht niemand mehr, dass ich irgendwie "festhänge" und dass sich, egal wieviel Mühe ich mir auch gebe, kein irgendwie schönes oder angenehmes Leben mehr einstellen will.

    Ich klage auch niemandem gegenüber, weil das von Anfang an, ohnehin niemand verstanden hat. Die Meinung aller war, es war doch schließlich eine Erlösung für Mario, nach weit über 7 Jahren Krebserkrankung, in denen er so gelitten hat.


    Aber das alles ändert doch nichts daran, dass mir der Mensch den ich von ganzem Herzen geliebt habe und mit dem ich fat 40 Jahre meines Lebens verbracht habe, mir verdammt mal noch fehlt und dass ich ihn vermisse !!!

    Niemand erwähnt mehr Mario`s Namen, seit seiner Beerdigung schon nicht mehr. Als hätte es diesen wunderbaren, warmherzigen, liebevollen, immer hilfsbereiten Menschen nie gegeben. Es ist so traurig und es tut mir so weh.


    Allgemeines Unverständnis auch darüber, dass ich nur Zuhause "rumhänge" und nichts aus meinem Leben mache und dass ich nach Mario`s Tod, unsere Hunde nicht längst abgegeben habe. Abgegeben .... als wären sie Müll oder eine Altlast, die man einfach entsorgen kann.

    Die Hunde haben es sich vor 12 Jahren nicht ausgesucht, bei uns zu sein, wir haben das gewollt und so entschieden. Und nun trage ich eben auch die Verantwortung für sie, solange sie noch da sind. Sie können doch für die Umstände nichts. Warum verstht das niemand ?

    Ist das verwerflich, ein Fehler, dass ich so denke ???


    Wie soll ich an meinem Leben etwas großartig ändern, was aus meinem Leben machen, wenn ich jeden einzelnen Tag, um meine alten, kranken Hunde drum herum planen muss ? Wegen ihrer Herzerkrankung bekommen sie unter anderem täglich Entwässerungstabletten und müssen alle 3 bis 4 Stunden raus, um sich zu lösen. Also muss ich dann auch Zuhause sein und sie ins Freie lassen, so ist das eben. Da bleibt nicht viel Zeit, in der ich mir was Großes vornehmen könnte.


    Ich war immer eine starke Frau, habe mich immer jeder Aufgabe, jedem Problem gestellt und immer alles gewuppt, obwohl ich bereits seit 2009, wegen meiner kaputten Wirbelsäule frühberentet bin. Immer bin ich für alle da, helfe wo ich kann, auch in meiner Familie, aber mir hilft niemand.

    Ich habe meinen Mann alleine gepflegt, habe alles für ihn getan bis zu seinem letzten Tag - ohne Hilfe. Unser Haus, der große Garten, alles ist sauber, gepflegt und ordentlich, die Hunde sind gut versorgt ... um alles kümmere ich mich alleine, seit nunmehr 11 Jahren.


    Aber wo bleibe ich ? Wer kümmert sich auch mal um mich ? Ich bitte auch mal lieb um Hilfe, aber bekomme keine, nur dumme Sprüche.

    Immer wieder ist mal irgendwas am oder im Haus, auf dem Grundstück zu reparieren ..., niemand hat Zeit. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die ein halbwegs handwerklicher Mann erledigen könnte. Einen Wasserhahn wechseln zum Beispiel. Hatte ich jetzt schon dreimal - aber keiner hat Zeit.

    Gut, nun muss ich halt für alles eine Firma bestellen und viel Geld bezahlen, das bin ich inzwischen gewoht.


    Gestern ging nun auch noch mein Geschirrspüler kaputt - nächstes Problem. Klar, kann man neu kaufen, aber auch den Ausbau des alten und den Einbau des neuen Gerätes muss nun wieder eine Firma machen. Ich bin es so leid ... immer wieder neue Probleme.
    Meine Akkus sind inzwischen komplett leer. Die Frau die ich jeden Morgen im Spiegel sehe, erkenne ich nicht mehr :(.


    Bitte entschuldigt, dass ich euch jetzt vollgejammert habe, aber ich musste das einfach mal loswerden X/.


    L.G. Kerstin

  • Liebe Kerstin,


    alles was du schreibst empfinde ich genauso. Mein Mann ist seit 5 Jahren fort und er fehlt mir immer noch. In Allem... seelisch... aber genau so sehr in alltäglichen Dingen, wie du es beschreibst.

    Niemand mehr da, der sich an ihn im Gespräch erinnert und erwähnt.

    Mittlerweile ist mir alles zu viel... meine Krankheiten bestimmen - neben meinem Alleinsein - den Tag.

    Nur für meinen Hund stehe ich auf und versuche, alles am Laufen zu halten.


    Ich denke an dich und drücke dich mal ganz fest.

    Lg Luise

  • Liebe Kimmy3


    du jammerst nicht Du beschreibst etwas was viele alleinstehende betrifft.

    Das da der Akku mal leer ist kann ich gut nachvollziehen wie und wo sollte er sich denn füllen.

    Deine kleinen brauchen Dich so ist es nun mal so wie Du sagst Sie haben sich das nicht ausgesucht und Du genauso wenig.

    Es ist immer das gleiche mich machen solche Reaktionen richtig wütend sorry was soll denn dieser Sch....statt schlaue Sprüche zu klopfen könnten Sie doch mal helfen oder einfach nur mal Zeit mit Euch verbringen so viele Möglichkeiten aber Nein schlaue Sprüche klopfen ist viel einfacher und dann noch so dumme.


    Vlg. Linchen