Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Liebe Tigerlily,

    habe gerade in verschiedenen Traeds Deine Kommentare gelesen. Ich könnte Dir stundenlang zuhören.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    Liebe Sommermond, jetzt werde ich aber rot ob der vielen Komplimente.

    Vielen lieben Dank!

    Und ich kann das Kompliment nur zurückgeben, es ist so berührend zu lesen, wie du dich fürsorglich um die anderen, besonders auch die Neuen im Forum kümmerst.

    Ich bin so von Herzen froh, dass du da gebleiben bist und auch so viele andere, die mir so liebgeworden sind.

    Und ganz besonders freut mich die Rückkehr von Bine, dem lieben Mausebär!

  • Kleines Update zu den letzten beiden Wochen.


    Ich dachte wirklich, ich wäre über den Berg und es war ein schönes Gefühl sich so vollständig zu fühlen.

    Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, wie das alles weitergehen soll, sondern das gute Gefühl einfach angenommen in der Hoffnung das bleibt jetzt so.

    Blieb es natürlich nicht.

    Ich habe tatsächlich versucht es festzuhalten, immer positiv und nach vorne zu sehen, weil ich ja weiß, meine lieben Verstorbenen möchten es so.

    Ich hab richtig gekämpft darum.

    In Einzelheiten möchte ich mich nicht verzetteln, nur soviel: Seit gestern überrollt mich wieder eine gepflegte Trauerwelle, mit Sinnlosigkeits und Einsamkeitsgefühlen.

    Die Sehnsucht und der Drang sterben zu wollen, ist immer noch spürbar milder als es vorher war. Wenigstens das ist mir geblieben.

    Dafür ist aber die Sehnsucht nach einem Vertrauten, der mein Leben mit mir teilen möchte, größer geworden.


    Natürlich kenne ich Menschen, mit denen ich reden kann, vor allem meinen Cousin.

    Was mir fehlt ist ein echter Gesprächspartner und jemand mit dem ich auch kuscheln kann.

    Mit Hannes ist das nicht mehr in irdischer Form möglich, unsere Beziehung hat sich auf die Herzensebene verlagert, ich rede immerzu mit ihm, seine Antworten sind allerdings nicht immer so klar und deutlich zu verstehen.


    Meine Bekannten und auch mein Cousin, die wollen lieber über ihre eigenen Belange reden, ich sorge mit Einwürfen dafür, die Gespräche in Gang zu halten, aber genaugenommen sind es ihre Gespräche nicht meine.

    Genaugenommen bin ich unter Menschen einsam und alleine für mich.

    Genaugenommen habe ich eine Vision für mein restliches Leben die da lautet:

    Geborgenheit in einer neuen Beziehung, die mir Stärke verleiht, die mir die Kraft wieder zurückgibt, die ich in diesen mehr als zwei Jahren Trauerzeit eingebüßt habe.

    Mag sein, dass meine Vision ein Hirngespinst ist, dass meine Ansprüche ans Leben zu hochfliegend sind.

    Ich habe lange, lange Zeit nur mehr den Wunsch verspürt, so schnell wie möglich sterben zu dürfen.

    Nach langer Suche, nach Therapien und Kämpfen mit mir selber bin ich nun soweit, ein Weiterleben bewusst zu bejahen.

    Immer mit dem Wissen und dem Gefühl im Hintergrund, dass meine Lieben nahe sind.

    Die Vorstellung meine Kraft und Eigenliebe im Alleingang aus mir selber kreieren zu müssen bereitet mir maximales Unbehagen.


    Vielleicht muss ich es ja, vielleicht ist das mein Schicksal, allein zu leben und mich daran zu gewöhnen.

    Es macht mir Angst ...

  • Liebe Gabi<3 Tigerlily<3


    Ganz spontan kam mir bei dem schreiben deines Nicknamen "Tigerlily" gerade erst JETZT ...

    Vielleicht ist die Aera dieses Namens vorbei oder sie tritt mehr in den Hintergrund als eine gewisse milde Konstante...


    Natürlich ist wahrhaftig jeder deiner Sätze in denen sich ja noch viel mhr Gefühle, Gedanken und Erlebnisse die du ja auch nicht hier in ihrem vollen Umfang schreiben möchtest zum zitieren und damit , du kennst das ja von mir , meiner Meinung nach durch das zitieren und etwas dazu schreiben . manifestierend..

    Ich habe tatsächlich versucht es festzuhalten, immer positiv und nach vorne zu sehen, weil ich ja weiß, meine lieben Verstorbenen möchten es so.

    Ich hab richtig gekämpft darum.

    In Einzelheiten möchte ich mich nicht verzetteln, nur soviel: Seit gestern überrollt mich wieder eine gepflegte Trauerwelle, mit Sinnlosigkeits und Einsamkeitsgefühlen.

    Es geht nicht immer positiv und nach vorne zu sehen...

    Gerade habe ich wieder viele Gedanken und dadurch Sätze gelöscht....

    Durz und prägnant . Manchmal ist es sehr wichtig "hinter sich zu blicken". die Vergangenheit als "Sprungbrett" zu wählen...

    Nach langer Suche, nach Therapien und Kämpfen mit mir selber bin ich nun soweit, ein Weiterleben bewusst zu bejahen.

    Immer mit dem Wissen und dem Gefühl im Hintergrund, dass meine Lieben nahe sind.

    ja<3, Jaaah<3<3<3<3


    Dafür ist aber die Sehnsucht nach einem Vertrauten, der mein Leben mit mir teilen möchte, größer geworden.


    Genaugenommen habe ich eine Vision für mein restliches Leben die da lautet:


    Geborgenheit in einer neuen Beziehung, die mir Stärke verleiht, die mir die Kraft wieder zurückgibt, die ich in diesen mehr als zwei Jahren Trauerzeit eingebüßt habe.

    Was mir fehlt ist ein echter Gesprächspartner und jemand mit dem ich auch kuscheln kann.

    Es ist gut Visionen zu haben.

    Sie verletzen keinen , sie sind "gut" für uns. Für mich persönlich ist ja eine Visionetwas völlig anderes als ein Traum , ein Wunsch... Eine Vision haben ist für mich etwas fühlen , was in Realität umgesetzt werden will.


    Eingebüsst , meine liebe Gabi<3haben wir in dem Sinne nichts in der schweren Trauerzeit um unseren geliebten Partner...


    Wir sind meiner Meinung nach mit der Zeit ... mit der ZEIT ... stärker und emphatischer geworden... auch DANKBARER zu leben ... und vielleicht , so empfinde ich es... intensiver und bewusster jetzt die Freuden des Lebens zu geniessen.<3


    Zu büssen wegen einer erfüllten Liebe ? Zu büssen wegen einer neuen Liebe ? Du weisst ja das für mich <3 LIEBE IST <3


    Es ist ein Elementarbedürfniss des Menschen ,nein,nicht nur der Menschen da ja auch viele Tiere miteinander kuscheln, sich Wärme, Geborgenheit und auch Schutz geben. Dies alles ist lebensnotwendig für uns.


    In gewisser Art und Weise ist das ja auch hier so. Du weisst , das ich meine Lebenspartnerin hier im Aspetos kennengelernt habe und so viele innige Freundschaften , die jetzt real sind , resultieren aus unserer gemeinsamen Trauerzeit. Alle , die um einen Partner tief trauerten haben jetzt einen neuen Partner nach unzähligen schweren Trauergefühlen... sind pilgern gegangen , haben Sessions , Mediumbesuche, spirituelle Seminare mit Meditstionen usw... besucht...gemacht...und wir alle gedenken in LIEBE unseren gegangenen Partnern.

    Die Vorstellung meine Kraft und Eigenliebe im Alleingang aus mir selber kreieren zu müssen bereitet mir maximales Unbehagen.

    ganz letztendlich kreieren wir unsere Kraft und Eigenliebe alleine . Aber siehe oben was ich geschrieben habe


    Liebe Gabi<3 

    sieh es vielleicht so ...

    Du bist BEREIT... Das alleine ist schon ein wunderbarer Schritt ...

    Dieses " ich bin bereit" kann auch einmal schwächer sein...

    aber es bleibt... IMMER


    Diese Jetzige Erkenntnis das du WILLST

    das ist ein starker Keim<3 Hege und pflege ihn<3


    das wünscht dir deine <3Sverja

    die jetzt glücklich und in Liebe in Sverige lebt:24:<3

  • Liebe Gabi,

    ich verstehe dich voll und ganz. Auf der einen Seite die Sehsucht nach Geborgenheit und auf der anderen Seite eine Ahnung, dass das wohl ein Wunsch bleibt. Gerade auch in diesen Zeiten. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Ich wünsche dir einen erträglichen Samstag.

    Liebe Grüße

    Monika

  • Liebe Gabi, wie gut ich dich verstehe... Du hast auch mein Inneres beschrieben. Ich wünsche uns so sehr, dass unser weiteres Leben sich in diese Richtung entwickelt... ich versuche mich an den Spruch meiner Mutti zu halten, die nach dem Tod meines Papas immer sagte, du weisst nie was das Leben noch Gutes für dich bereit hält. Ich schick dir einen Drücker.

  • Liebe Tigerlily,

    vielleicht ist es ein immer wiederkehrender Prozess, aus dem dunklen Trauerloch herauszufinden. Vielleicht gibt dieser mühsame Weg die Kraft, Dein Leben immer mehr so führen zu dürfen, wie Du es Dir wünschst. Ich weiß, Du hast schon eine lange Stecke gekämpft. Schön, dass Dich Deine Lieben begleiten. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du jeden Tag ein Stück weiter vorgehen kannst und dass Dich Rückschläge nicht entmutigen. Wir erreichen unser Ziel erst ganz, wenn wir diese Welt verlassen dürfen.

    Ich wünsche Mut, Hoffnung und Kraft.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Liebe Gabi

    Mir geht es genauso - ich kann dir so nachfühlen......

    ich habe diese Vision auch, versuche dem Universum zu vertrauen, dass alles zur richtigen Zeit eintrifft - ich bin halt sehr ungeduldig mit mir selber....

    Ich ertappe mich oft dabei, dass ich doch am liebsten mein altes Leben zurück will....

    Warum wird mir der wunderbarste Seelenpartner geschenkt und dann wieder genommen?

    Lg BRIJA

  • Liebe Gabi,

    ich danke Dir - wie schon so oft - für Deinen Text.

    Vieles von dem was Du schreibst, kann ich sehr, sehr gut nachempfinden.


    Die Vorstellung meine Kraft und Eigenliebe im Alleingang aus mir selber kreieren zu müssen bereitet mir maximales Unbehagen.

    Dein Text hat mich dazu angeregt nachzudenken und meine Gedanken dazu aufzuschreiben.

    Danke!

    Denn das hilft mir immer sehr mich selbst zu verorten.

    Es ist daher - wie leider meist - ein sperriger und sehr selbstbezogener Text geworden,

    den ich in meinen Thread ziehe ...

    wenn es Dich dennoch interessiert, freue ich mich.


    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • liebe Gabi,


    immer wieder auf und ab..... lass dich lieb in den arm nehmen :24:


    ich habe heute nicht so viele gescheite worte in mir... ich möchte dir nur sagen, dass es so wunderbar ist wie du deine hoffnung in dir trägst und fest daran glaubst, dass alles besser wird und vor allen dingen besser BLEIBT :24:


    ich für mich persönlich habe es aufgegeben daran zu glauben, dass aus einem "guten" tag sicher viele "gute" tage werden, geschweige denn, dass es mir plötzlich auf dauer besser gehen könnte.... ich habe inzwischen gelernt, dass ein einziger guter tag ein geschenk ist, durch dass ich endlich einmal wieder atmen kann, ein bisschen kraft tanken kann um gerüstet zu sein für die nächsten, wiederkehrenden "schlechten" tage....


    du machst es richtig.... niemals die hoffnung aufgeben... das macht mut :24:


    alles liebe von Bine

  • Liebe Tery,

    ich danke dir von ganzem Herzen dafür, dass du meine Weltbild auf die schmeichelhafteste Weise zurechtgerückt hast!


    Ich bin auch ein WIR Mensch.

    Aber bevor ich Hannes kennen lernte war ich kein ausgesprochener ICH Mensch, sondern eine Art Wanderer zwischen den Welten, Sinn suchend und fleißig dieses potjomkinsche Dorf aufbauend, dass du in deinem Beitrag erwähnt hast.

    Die Begegnung mit ihm hat mein Leben grundlegend verändert, ohne dass ich das in all den Jahren der Zweisamkeit ganz bewusst zur Kenntnis genommen hätte.

    Erst im Nachhinein wird mir so manches klar.

    Und das was so viele, deren Rat ich suchte, als Schwäche auslegten, dieses Aufgehen in einem WIR, diese Hingabe an eine Ehe, an die Liebe, die im Laufe vieler Jahre von der unscheinbaren Knospe zur prachtvollen Blüte erwuchs, beschreibst du als Stärke, als Leistung in einem jahrelangen Lernprozess errungen.

    Und du hast so recht!

    Ich habe sein Leben unendlich bereichert und er hat mein Leben unendlich bereichert.

    Menschen, die so etwas nie erleben durften sind wahrlich zu bedauern.

    Allerdings müssen sie auch nicht den Preis des Verlustes bezahlen.

    Dennoch!

    Um nichts auf der Welt möchte ich auf dieses WIR verzichten, es ist jeden Preis, mag er noch so bitter schmecken, wert!


    Und nun baue ich wieder an meinen potjomkischen Dörfern, diesmal mit dir gemeinsam, alles Fassade, was vorher Leben war.

    Und wieder hast du recht!

    Dieses alleine leben ist absolut sinnlos!

    In der Früh aufstehen - sinnlos

    Den Tag verbringen - sinnlos

    Einzig Abends zur Ruhe zu kommen und im Schlaf zu träumen macht noch Sinn, sofern ich diese Ruhe finden kann, was durchaus nicht garantiert ist.


    Ich glaube daran, dass die Seele diese Erde nur verlässt, wenn keine weitere Entwicklung mehr möglich ist, dass also im Umkehrschluss unser Weiterleben sinnvoll im Sinne weiterer seelischer Erfahrungen ist.

    Und da kommen wieder meine Zweifel ins Spiel.

    Worin liegt der Sinn in unserem Leid?

    Was erfahren wir dadurch?

    Und was mache ich mit dieser Liebe und Fürsorge, die immer noch in mir drinnen steckt, aber keine Möglichkeit des Ausdrucks mehr findet?

    Genau wie du selber schon festgestellt hast, liegen auch mir diese altruistischen Beweggründe so gar nicht!

    Im Gegenteil, je länger die gewaltsame Entwicklung nach dem Tod meines Mannes andauert, desto egoistischer werde ich, unempfänglich für die Nöte anderer und ohne jegliches Gemeinschaftsgefühl.

    Ich habe einfach keine Bock darauf, anderen zu helfen, wenn sie mich nicht explizit darum fragen.

    Also diese ganze Ehrenamtstätigkeit, die momentan wegen Corona sowieso auf Eis gelegt worden ist, ist mir im Prinzip suspekt bis widerwärtig, um es mal ganz krass zu formulieren.

    Ich mag mir auch kein Tier heimholen, um dieses missbräuchlich mit meiner Liebe zu überschütten.

    Ich will mich auch nicht weiterbilden.

    Ich will noch nichtmal meinen Mann zurück, weil ich einsehe, dass er es da wo er jetzt ist wesentlich besser hat und dass er sein Leben bis zur Neige auskosten durfte, bevor er seinen spektakulären Abschied nahm.


    Ich will auch nicht sterben, wenigstens nicht gleich, weil mir ein inneres Gefühl sagt, dass ich hier noch nicht ganz fertig bin.

    Wenn ich in mich hineinhorche wächst da unaufhörlich die Sehnsucht nach einer zweiten Chance meine WIR Kräfte erneut zu betätigen und in den letzten Jahren meines Lebens mit DEM Partner, der mir noch bestimmt ist, zu einer neuen fruchtbringenden Symbiose zu verschmelzen.

    Die Zukunft wird zeigen, wie sich das alles entwickeln wird.

    Jedenfalls danke ich dir, liebe Tery dafür, dass du mein Weltbild zurechtgerückt hast!

    Wir sind keine unselbständigen Hascherln, die sich blindlings für einen Mann aufgeopfert haben.

    wir sind starke Frauen, die gemeinsam mit starken Männern zu einer Einheit verschmolzen sind, die der beiderseitgien Entwicklung aufs Beste dienlich war.


  • Liebe Tery, liebe Gabi,

    ich danke euch ganz herzlich für eure Texte. Sie drücken all das aus, was auch für meine Situation zutrifft. Leider kann ich es nicht so gut ausdrücken, der der es konnte, durfte (ich sage bewußt durfte, weil ich ihn im Moment sehr darum beneide) im April gehen.

    Liebe Grüße

    Monika

  • Liebe Gabi,

    wie gern lese ich auf Deiner Seite und wie sehr verstehen ich Dich.


    Worin liegt der Sinn unseres Leids....eine Frage die auch mich beschäftigt und ich befinde mich auf dem Weg diese Frage und den Sinn dahinter zu ergründen.


    Bis jetzt habe ich für mich herausgefunden , das ich ohne dieses Leid mich nie auf diesen Weg begeben hätte obwohl ich solchen Dingen sehr aufgeschlossen gegenüber bin und neugierig und obwohl ich mir schon immer die Frage gestellt habe , welchen Sinn unser Leben hier überhaupt hat,ahnend , das der Sinn unseres Daseins ganz sicher nicht all die Banalitäten sein können , mit denen wir unser Leben so tagtäglich versuchen auszufüllen.


    Erst dieses unbeschreiblich schmerzhafte Leid hat den Schalter unwiederbringlich umgelegt. Eine Erkenntnis die für mich immer noch auch einen bitteren Beigeschmack hat, weil auch ich meinem alten Leben hinterhertrauere und immer wieder Momente auftauchen wo ich es bitte,bitte wiederhaben möchte.


    In einem Buch ....ich glaub von dem Pascal Voggenhuber , ist von einem Jenseitskontakt zu lesen, wo der Sohn in die geistige Welt gegangen ist und die Mutter sich die Frage stellt.....die uns allen nicht fremd ist.....warum? Die Antwort war .....damit sie geistig wachsen kann.


    Auf youtube ein Interwiev mit dem Medium Sue Dhaibi...die gleiche Antwort auf die Frage.


    Das muss man auch erstmal verdauen, sacken lassen, darüber nachdenken.


    Aus dem Verstand heraus kann man sich die Frage kaum zufriedenstellend beantworten zumindest nicht so zufriedenstellend ,das ich für mich ein weiterleben als sinnvoll betrachten würde.


    Ich rechne auch nicht mehr nach wie lange ich hier noch bleiben muss....weil ich einfach garnicht weiß. Der Gedanke ....ich muss noch 30 Jahre mindestens hier bleiben ....völlig sinnfrei. Es müssen keine 30 Jahre mehr sein und wenn doch dann hab ich wohl noch entsprechende Lernaufgaben die sich einem erschließen wenn man weiter nachgeforscht.


    Ich habe mir vor ein paar Tagen die Zeit genommen deine ganzen Beiträge auf deiner Seite zu lesen. Für mich war das sehr inspirierend. Du hast dich auf eine spannende geistige Reise begeben und ich hätte gern noch mehr gelesen. Vielleicht ist das Deine spannende Reise , Dein Weg?

  • Ihr Lieben,

    es freut mich, dass ihr in meinem ewigen Auf und Ab gewisse Inspirationen für euren eigenen schmerzhaften Weg finden könnt.


    Liebe Anja,

    ich möchte dir sagen, dass ich großen Respekt vor dir und deinem Weg habe, der ungleich schwieriger als der meine ist.

    Du hast zwar noch eine Stütze in deinen Kindern, zumindestens bei zwei davon, dafür aber einen Berg an existenziellen Schwierigkeiten, die seinesgleichen suchen. Ich finde es so stark, dass du dein Schicksal auf deine ganz eigene Weise betrachtest und dich dafür entschieden hast kompromisslos zu dir zu stehen und deinen eigenen Weg zu gehen und an dich und deine Größe zu glauben.

    Es freut mich, dass mein Thread dir von Nutzen ist und es geht ja noch weiter, denn ich habe so ein Gefühl, dass mein Weg noch lange nicht zu Ende ist.


    Nachtrag zu Tereschkowas Gedanken:

    Einmal ist es mir gelungen, diese nahezu perfekte Partnerschaft zu leben in Verbindung mit einem Mann, der trotz seiner Ecken und Kanten die perfekte Ergänzung zu mir und meinem Leben war.

    Ich habe im Laufe meines Lebens diese Art Partnerschaft als ganz selbstverständlich betrachtet und bekam das auch so in der Außenwelt gespiegelt, wo es zahlreiche langjährige Ehepaare gab, die Ähnliches lebten wie wir zwei.

    Seit mein Mann nicht mehr da ist bekomme ich auch die andere Seite der Medaille zu Gesicht.

    Menschen, die freiwillig alleine leben, die viele kurze Partnerschaften hatten, die geschieden wurden und seitdem das Vertrauen in die Bindung zu anderen Menschen verloren haben.

    Ein ganzes Universum an Seinsweisen, die meine langjährige erfolgreiche Ehe zu etwas Außergewöhnlichem machen.

    Wie groß ist da wohl die Chance etwas Neues, Beständiges zu erleben?

    Aber daran denke ich nicht.

    Ich denke daran, einmal ist es gelungen, ich kann mit Stolz behaupten meinem Mann eine gute Ehefrau gewesen zu sein, ihn gefördert und ihm ein schönes Leben bereitet zu haben, das in einer Art beendet wurde, wie es ihm voll und ganz entsprach.

    Falls das Leben etwas anderes mit mir vorhat. dann ist es eben so, dann habe ich diese Erfahrung wenigstens einmal gemacht und das ist schon mehr, als viele andere Menschen erleben durften.

    Falls es so sein sollte, dass ich wirklich noch jemanden kennen lernen darf, dann habe ich auf jeden Fall den Anspruch etwas Beständiges daraus zu machen.

    Dafür nehme ich sogar das Risiko in Kauf, dass wieder ich diejenige bin, die übrigbleibt, denn die Liebe ist größer als der Tod!

  • Liebe Gabi


    Ich habe deine traurige Geschichte gelesen ,es ist schon schrecklich ,was das Schicksal manchmal mit uns macht.

    Auch für mich ist alles anders ,als vor dem 10.9.2020 obwohl ich wusste das mein gelierter Mann Schreckkrank

    war . Jetzt wo er tot haben die Tage keinen Sinn.


    Da es ja bei dir schon ein wenig Länger her ist, wird das mit der Trauer Besser.


    Auf jedenfalls danke ich dir schon mal für die Antwort

    Eine schönen Tag

    Liebe Grüße Birgit

  • Ja, liebe Birgit, auf gewisse Weise wird die Trauer tatsächlich besser, aber ich fühle noch immer andauernd diesen Stachel in meinem Fleisch, der mich daran hindert, einfach zu leben, alles so zu nehmen wie es kommt und dem Leben auch positive Seiten abzugewinnen, die ehrlich empfunden sind und nicht nur krampfhaft festgestellt.


    Seit letzten Dienstag bis morgen Samstag gönne ich mir eine Auszeit in einem Ayurvedahotel ganz in der Nähe von mir.

    Ich habe 4 Tage Detox und Entschlacken gebucht, mit zahlreichen Anwendungen, veganer Küche und dazwischen einen sanften Fastentag und ich merke wie das meinem Körper gut tut.

    Was ich aber auch merke, dass körperliches Wohlbefinden nicht automatisch zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden führt.

    Im Gegenteil, diese Ruhepause hat mir deutlich gezeigt, wie weit ich noch von einem annähernd normalen Leben weg bin.

    Wie brüchig, die Fassade ist, die ich mir in den letzten zwei Jahren mühsam erarbeitet habe.

    Ich fühle mich so einsam wie noch nie in meinem Leben, während mich meine Freunde und Bekannten um diesen Luxusurlaub beneiden.


    Meinem Cousin habe ich versucht zu erklären, wie ich mich fühle, nachdem ich bei seinem Anruf etwas wortkarg reagiert habe, wie es mir gehe und ich diesen tollen Urlaub fände.

    Hätte ich lügen sollen?

    Vielleicht, denn verstanden hat er es nicht. Von seiner Warte aus verstehe ich das sogar.

    Tatsache ist, dass ich einfach anstehe und nicht mehr weiter weiß.

    Dieser Kurzurlaub hat mir jedenfalls die Augen geöffnet, dass alleine Urlaub machen mich vor Sehnsucht umbringt statt dafür zu sorgen, dass ich mich dem Leben öffne.

    Morgen fahre ich nach Hause.

    Auch darauf freue ich mich nicht, im Gegensatz zu früher.

    Morgen Abend habe ich einem Trommelabend mit dem Thema Ahnen aus Anlass des 31. Oktober, Samhain, der mich über diesen Tag bringen wird und am Sonntag zu Allerheiligen werde ich wohl mangels Alternative den Tag mit meinem Cousin verbringen.

    Ich sollte wohl dankbar sein, dass ich nicht ganz alleine sein muss, aber warum fühlt sich das so trostlos, so hoffnungslos und aussichtslos an?