Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise,

    Du must Dich ganz sicher nicht entschuldigen....Du sprichst nur aus was hier jeder empfindet.

    Jeder hat hier auf die eine oder andere Art eine Hälfte von sich verloren, den Menschen der uns immer Halt gegeben hat , schwierige Situationen mit uns durchgestanden hat, an den wir uns anlehnen konnten und von dem wir wussten .....selbst wenn die ganze Welt gegen uns wäre ....dieser eine Mensch hält zu 100 % zu uns.

    Das macht einem Angst, das macht auch mir Angst. Dieses Gefühl seinen Schutz verloren zu haben, den Menschen der für uns in die Schlacht ziehen würde und wir für ihn.

    Niemand kann diesen Menschen ersetzen und diese Gewissheit darüber macht noch mehr Angst.


    Ich nehme von hier aus mal Deine Hand und halte sie.


    Ich versuche jeden Tag etwas an meinem Gerüst der Zuversicht und des Vertrauens zu bauen ....es steht noch auf wackeligen Beinen ....jederzeit in Gefahr wieder einzustürzen.


    Zeichen von unseren Liebsten....auch ich hätte sie gern deutlicher und es gibt Tage da bräuchte ich sie so deutlich wie einen Hammerschlag auf meinen Kopf.

    Vielleicht ist es nur die Unsicherheit, dieses noch wackelige Gerüst, das wir die Zeichen nicht als solche erkennen.


    Ich kann Dir nur sagen wie ich versuche Zuversicht zu tanken....ich beschäftige mich jeden Tag damit . Mit dem Thema ob die Seele nach dem Tod weiterlebt und wo . Ich merke , das ich dann Kraft tanken kann. Auf youtube gibt es auch viele interessante Videos zu diesem Thema. Auch Meditationen zb. zum Geistführer.


    Vielleicht hilft Dir das auch.

  • Liebe Luise, dafür ist dein Wohnzimmer ja da! :30:


    Ich glaube, wenn soviel Negatives auf einen einprallt, ist das wie ein hoher Berg, den man nicht überwinden kann!

    Vielleicht ist es gut, Schritt für Schritt die Dinge anzugehen, zuerst mal das Auto, was ist noch zu machen, wer kann es machen, wie teuer ist es? Gesundheit, was könnte dir Entlastung bringen, Hilfe im Alltag, die für dich einkaufen gehen? Therapien?

    Bei uns gibt es das rote Kreuz, die zB einkaufen gehen oder mal etwas helfen im Alltag!

    Gibt es vielleicht finanzielle Unterstützung? Förderungen usw?


    Vielleicht hilft es dir, die Punkte aufzuschreiben und zu versuchen, dazu Lösungen zu finden? Schritt für Schritt, so überwindet man auch irgendwann den Berg!


    Sei lieb umarmt! :30:

    LG Andrea

  • Liebe Luise!

    Du darfst doch hier alles schreiben und es ist wichtig,das du was dich bedrückt hier schreibst.

    Wir sind doch alle froh,das es das Forum gibt.Wem sollen wir unsere Gedanken mitteilen.

    Keiner würde es verstehen und für viele Angehörige und Freunde ist es kein Thema mehr ,

    weil sie nicht wissen wie es ist.Aber wir alle verstehen dich,haben Verständnis und es erleichtert

    dich doch sehr,das du es jemanden mitteilen kannst und nicht in dich hinein frist.Es ist so

    schlimm was du alles durchmachen mußtest und es trotzdem alles geschafft hast,weil du nicht

    aufge en hast.Ich hoffe auch das es im nächsten Jahr etwas erträglicher für dich werden wird.

    Ich wünsche dir alles Gute.Liebe Grüße Helga

  • Meine Lieben,


    meine Gedanken springen auf und ab... mal sind sie positiv und ich glaube dann ich werde es schaffen. Heinz zuliebe.


    Aber dann kommen die Rückschläge... immer, immer wieder. Jedesmal verzweifle ich...werde mutloser... ängstlicher... ohne Schutz und Hilfe.


    Mein Mann gab mir das Gefühl von Sicherheit... dadurch konnte ich kämpfen.

    Für ihn damit er Erleichterungen bekam, so manches habe ich bei Krankenkasse u. ä. erreicht... und auch für mich einiges.


    Aber nun kann ich nicht mehr kämpfen... mir fehlt die Kraft um mich zu wehren.

    Man kann mit mir alles machen. Ich verliere mich... kenne mich selbst nicht mehr.


    Dabei war ich über 40 Jahre berufstätig und habe "meine Frau" gestanden.


    Niemand bietet konkrete Hilfe an...jeder

    wünscht nur "viel Kraft".

    Ich schaffe zwar mittlerweile meinen Alltag, aber mir fehlt die Ansprache... das Zuhören... ehrliche Ratschläge.


    Ich habe das Vertrauen in mich selbst und an das Leben verloren.


    Mein Mann ist tot... und ich anscheinend auch... nur dass ich noch lebe.


    Ich bin wohl an einem Tiefpunkt angekommen...gesundheitlich... geistig...auch finanziell.


    Mit 66 Jahren kann ich nichts mehr erwarten... Zukunft sehe ich nur dunkel... mühsam... einsam... allein.


    Alte verwitwete Rentnerin mit Hund.


    War es das?


    LG Luise

  • Liebe Luise<3



    Mit 66 Jahren kann ich nichts mehr erwarten... Zukunft sehe ich nur dunkel... mühsam... einsam... allein.


    Alte verwitwete Rentnerin mit Hund.


    War es das?

    vielleicht ???

    es ist kein bisschen Herzlos von mir geschrieben ... auch nicht adich auffordernd Kraft zu haben...

    Was ist schon Kraft haben ?

    Auch das definiert jeder so unendlich verschieden...


    manche körperlichkeit ist für mich mit meinen 72 Jahren auch anstrengend ..und bis zu meinem 70 Lebensjahr hat auch ein Hund mich begleitet... Ich schreibe dir das um dir zu zeigen , das es mir in einigem ähnlich geht ...

    ähnlich wie vielen hier...

    Für mich war es so könnte man es beschreiben ...

    "in Fluss" zu kommen ,

    sozusagen sich in den fluss des umgebenden Lebens in all seiner "Kleinheit" und ja dennoch in jedem Steinschen , jedem Grashalm , welches du mit Amy siehst .. als EIN GROSSES zu sehen ...zu entdecken...


    Dann ... ja dann KANN es anders für dich werden ... dann kannst du mit einem kleinen lächeln zu dir sagen

    Ja, manches ist mühsam für mich

    Ja, ich bin eine alte Frau

    Ja, ich habe wenig Geld , aber ich hungere nicht und habe ein zuhause...

    Ja, ich habe eine alte Hündin ... eine treue Wegbegleiterin...

    und lächel...<3:24::30:<3


    du hast "hier" viele Freunde ... das ist ein GESCHENK in der Trauer .

    Für dich<3 für mich<3 für alle<3


    godnatt<3:19:

    deine Sverja

  • Liebe Luise, manchmal hilft es ein klein wenig, wenn man den Blick auf die positiven Dinge legt!

    Vielleicht magst du dir ein leeres Glas nehmen und jeden Tag auf einen Zettel schreiben, was heute positiv war!

    Es gibt immer auch etwas Positives am Tag, wenn es ein Sonnenstrahl ist, deine Amy, ein gutes Essen, ein netter Eintrag im Forum usw!

    Wenn du diese Zettel sammelst, dann kannst du auch immer wieder nachlesen!

    Es löst nicht deine Sorgen, das ist mir klar, aber es ist vielleicht ein kleiner Lichtblick? :30:

    LG Andrea

  • Liebe Luise,

    Du hast schon vieles geschafft in Deinem Leben, das ist die Grundlage, um gegen das Negative anzugehen. Ich mache es genau so, auch wenn es manchmal gar nicht gelingt. Ich bin fast 68 und darüber bin ich froh, weil ich hoffe, dass das Leben keine Langstrecke mehr darstellt. Schau auf jeden Sonnenstrahl und erzähle Deinem lieben Mann von allem, was Du erlebst, ich erzähle meiner Schwester auch vieles.

    Für Dich eine feste Umarmung

    Für Amy eine Streicheleinheit.

    Liebe Grüße

    Sommermond

    <3

  • Meine Lieben,


    ja, so ist es wohl so... es geht bergab. Damit muss jeder klarkommen, aber für alle ist es neu... schwer den Weg nun alleine zu gehen.


    Ich war solange (46 Jahre) zu zweit und nun... jeden Weg - auch den letzten - gehe ich alleine.


    Es fällt mir unsagbar schwer, trotz der guten Erinnerungen. Wenn ich doch nur Zeichen bekommen könnte, dass Heinz noch bei mir ist.


    Ich schreibe ihm zwar Briefe, aber der Austausch und die Hilfe, die ich brauche, fehlt.


    Mir hat immer seine Menschenkenntnis und Lebensansicht die Richtung gezeigt... auch sein Pragmatismus war sehr wichtig. Er brachte alles auf den Punkt und dadurch war ich fähig zu leben und gerne

    zu leben.


    Alleine mache ich viele Fehler... treffe falsche Entscheidungen und dadurch habe ich schon menschliche Enttäuschungen gehabt und ziehe mich immer mehr zurück.


    Nur hier im Forum und in den Briefen an Heinz öffne ich mich. Aber das Persönliche und der mitmenschliche Kontakt... Liebe und Nähe fehlen mir.


    UND DAS TUT WEH!


    LG Luise

  • Liebe Luise

    Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht.

    Ich erleide ja dasselbe.

    Ich bin den ganzen Tag alleine mit meinen zwei geliebten Katzen.

    Mein Mann gab mir den mentalen Halt, die Kraft und den Mut weiterzukämpfen, auch in schwierigen Zeiten.

    Ich bin ohne ihn ein halber Mensch und will nicht mehr weiterleben - so schnell wie möglich zu ihm, das ist mein einziges Ziel.

    Der Austausch, das sich gegenseitige Verstehen und seine Liebe fehlen mir immer mehr.

    Ich finde keinen Weg.

    Lg BRIJA

  • Liebe Luise,


    ja, so ist es wohl so... es geht bergab.

    Alleine mache ich viele Fehler... treffe falsche Entscheidungen und dadurch habe ich schon menschliche Enttäuschungen gehabt und ziehe mich immer mehr zurück.

    darin geht es mir genau so... und ich kann Dich - denke/hoffe ich sehr gut verstehen.

    Bei mir liegt es natürlich am allermeisten auch an mir selbst. Mein Blick auf "das Leben" ...

    Das weiß ich ... doch wissen bedeutet nicht automatisch auch ändern können...


    Mit der Vorstellung bzw. Gewissheit, dass das Beste was man in seinem Leben "hatte" hinter einem liegt

    und vor sich nur eine Mischung aus Nebel und Nichts ist es schwierig bzw. unmöglich so zu leben wie davor.

    Das ist für mich der entscheidende Unterschied: ich lebte immer nach vorne - ohne mit dessen so recht bewusst zu sein.

    Mir wurde dies erst bewußt seit ich es verloren habe.

    Den meisten Menschen bzw. fast allen um mich herum ist es - genau wie mir früher - nicht bewußt,

    dass sie ohne dies zu hinterfragen nach vorne leben... daher ist es auch kaum vermittelbar "woran es hakt".

    Das meine ich tatsächlich jenseits jeder Art von Kritik im Gegenteil:

    alles würde ich geben, um diese Art des "unbewussten voran denken und fühlen" wieder zu erhalten.


    Doch ich fürchte das ist mir unmöglich. Obwohl ich nach wie vor kämpfe bzw. es nicht wahr haben möchte..

    Dieser Riss bzw. diese unsichtbare Wand zwischen mir und "den andern" ist da, nein wächst...

    das ist die Einsamkeit, die mich den Anschluß zu ihnen immer mehr verlieren lässt...


    Bitte entschuldige. Keine Worte des Trostes fallen mir ein, doch aufrichtige Anteilnahme.

    Soll ich meinen Beitrag zu mir verschieben?


    Herzlichst, sei umarmt,

    Tereschkowa bzw. Terry (diesen Namen verdanke ich ja Dir... )

  • liebe luise, liebe brija,

    leider ist das wohl uns aller grundproblem. auch mein leben braucht einen neuen inhalt,

    bloß mit was fülle ich es?

    ich konnte mich heute mit einer bekannten gut austauschen. sie hat mich gefragt , wie es mir geht

    und war interessiert es genauer zu erfahren als die üblichen phrasen. sie hat das problem des alleinlebens

    noch nicht, zeigte sich aber sehr einfühlsam. es war für mich ein erstaunlich wohltuendes gespräch:).

    der besuch meines gastkaters ist oft der einzige kontakt, den ich am tag habe.

    heute mache ich einen langen spaziergang durch die streuobstwiesen, ich mag die vollen apfelbäume

    und die pure natur.

    liebe grüße

    flora

  • Es tut mir im Herzen weh Euch so verzweifelt zu wissen. Kraft, Mut und Zuversicht - Schlagwörter von der Welt außerhalb, schnell gesagt und abgehakt. Auch ich habe sie zu oft gesagt bekommen und konnte nichts damit anfangen. Gefangen in meiner Trauer und auch Zweifel an meinem gelebten Leben machten mich einsam, traurig und verzweifelt. Schön langsam klettere ich aus diesem tiefen Loch und kann ein Stück Himmel sehen - kann wieder Vertrauen in mich selber spüren und Kraft mobilisieren um weiter zu leben. Es wird mich niemand anderer aus dieser Situation retten - ich muss es für mich alleine schaffen. Ich setze Schritt für Schritt langsam und lass mir alle Zeit der Welt. Rückschläge werden immer wieder passieren - Petsch gibt mir die Unterstützung und Gewissheit, dass ich es schaffen werde. Ich bin jetzt 61 - Peter war 9 Jahre älter - nie hätte ich gedacht nochmals so von vorne beginnen zu müssen - es hätte ewig so weitergehen können.

    Ich wünsche uns allen ganz viele kleine Glücksmomente und den Glauben an uns selbst!

    Lg Lorenza

  • Meine Lieben,


    ich bin überrascht, dass ihr meine Worte so gut verstanden und nachempfinden könnt.


    Es wäre schön, wenn wir uns richtig "in Natura" zusammensetzen könnten.


    Aber diese virtuelle Nähe bringt mir so viel. Danke dafür.


    @Terry lass bitte deinen post hier stehen.

    Ja, den Namen hab ich dir vor langer Zeit gegeben...


    LG Luise