Mein Vater ist urplötzlich gestorben

  • Hallo meine Papa ist gestern einen Tag nach meinem Geburtstag gestorben... Er hatte ein kleinzelligen lungenkrebs. 5 not op's eine mrsa Sepsis Keim und 2 Wochen Koma hinter sich. Alles war so gut. Er sollte am jetzigen wochende nach Hause kommen... Aber ich bräuchte noch die Geräte und das Bett für eine 24stunden intensiv Pflege. Da er noch nicht selber schlucken konnte. Reden nur mit dem sprach Röhrchen. Blaue Manschette beim Luftröhrenschnitt.. Und laufen konnte er auch nicht. Er wurde dann gestern verlegt auf eine andere intensiv Station. Ich rief dort an und fragte ob mit Papa alles gut sei. Ja war die Antwort sogar koparativ. 4stunden später ca. Bekam ich den Anruf mein Papa wäre grad gestorben. Blutsturz... Ich war so geschockt das ich die Schwester angeschrien habe. Was mir leid tut... Durch diesen kack corona durfte ich nicht mehr zu ihm an meinem Geburtstag ins Krankenhaus... Ich fühle mich so unglaublich elendig.. Am 31.3 ist seine Beerdigung. Ich habe so Angst das er mich nicht besuchen kommt. LG. Jeanette

  • Liebe Jeanette,

    Dein Verlust tut mir sehr leid. Erst gestern... Da bist du ja noch im Schock. Das du dich nicht verabschieden konntest, erschwert die Trauer zusätzlich. Gibt es nochmal eine Möglichkeit ihn zu sehen, und dich zu verabschieden? Hast du liebe Menschen um dich die dich im Schmerz begleiten? Du kannst uns hier jederzeit schreiben...


    Noch etwas organisatorisches- Hier im Forum hat jeder einen eigenen Thread, damit auch nichts untergeht, und jeder den anderen "besuchen" kann". Wenn du unter Verlust der Eltern rein gehst, kannst du einen neuen Beitrag starten.


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit <3

    Isabel

  • Liebe Jeanette,


    ich möchte Dir zuerst mein Herzliches Beileid aussprächen und weiß in was für einer Situation Du Dich gerade befindest und wie wortlos und Schockiert man sich nach so einer Nachricht fühlt. Hast Du Liebe Menschen um Dich herum die Dir Kraft und Stütze geben können? und für Dich da sind?


    Das Forum gibt Dir die Möglichkeit über all deine Erfahrungen und Gefühle wären deiner ganz persönlichen Zeit der Trauer zu schreiben. Es ist sehr Kraftbringen wenn man mit Menschen schreiben kann die auch Trauern.


    Liebe Jeanette wenn Du schreiben möchtest oder Fragen in deiner Trauer und Verarbeitungszeit hast? Bin ich jederzeit gerne für Dich da. Auch sende ich Dir ganz viel Kraft für die Beerdigung nächste Woche.


    Stärkende Grüße sende ich Dir zu

    Maik

  • Hallo ihr alle,


    ich wollte mich mal wieder melden, da ich das ja nun schon eine ganze Weile nicht mehr gemacht habe.

    Mir geht es soweit ganz gut.

    Die Trauer ist, wie wir alle wissen, ja ein ständiges auf und ab, so auch bei mir. Bald ist es 6 Monate her, dass mein Vater starb. Ein halbes Jahr. Das klingt schon ganz schön lang... nochmal diese Zeit, und es ist ein ganze Jahr her. Die Zeit verging irgendwie so schnell.


    An manchen Tagen geht es mir ziemlich gut, ich fühle, dass ich wieder Energie in mir habe, kann mich über kleinigkeiten wie einen Kaffee in der Sonne auf dem Balkon trinken wahnsinnig freuen und am nächsten Tag schaffe ich nichtmal, mir was anständiges zu essen zu machen oder aus den Schlafklamotten rauszukommen.

    Aber naja, so ist das wohl. Ich vermisse es (wegen Corona) sehr, mich mit Freunden zu treffen, mal gemeinsam durch die Stadt zu schlendern etc. Ich hoffe, dass das bald wieder möglich sein kann, Auch die Trauerbegleitung findet momentan leider nicht statt.


    Ansonsten hab ich nichts weiter neues zu erzählen, es ist halt die übliche Achterbahnfahrt der Trauer, mal ist es sehr schlimm, aber mal kann ich auch Freude empfinden. Die ganze Sonne und das schöne Wetter tragen auf jeden Fall dazu bei, die Stimmung zu heben. :)

  • Hallo zusammen,

    nach einiger Zeit möchte ich mal wieder von mir hören lassen.


    Nun ist es schon 8 Monate her, dass mein Vater gestorben ist.


    Momentan gehe ich immer wieder durch schwierige Phasen. Ich weiß nicht, ob das bedeutet, dass ich dadurch etwas verarbeite, oder es mehr annehme, dass er wirklich nie wieder kommt. Es ist immer noch so unwirklich, dass er wirklich niemals wieder kommt, auch nach 8 Monaten. Wird das jemals realer werden, oder denkt man das immer weiter so? :(

    Mittlerweile findet die Trauerbegleitung (Einzelgespräche) wieder statt, wo ich auch weiterhin hingehe. Darüber zu reden mag ich momentan allerdings nicht gern, da ich das ganze am liebsten verdränge. :/

    Das ist die einzige Möglichkeit für mich, mit dem Verlust klar zu kommen, ich möchte nicht, dass jemand mich dazu etwas fragt oder ich darüber reden muss. Allerdings war das irgendwie schon immer so. Bei der Trauerbegkeitung darüber reden ist ok, aber halt sonst nicht.


    Das Verhältnis zu meiner Mutter ist weiterhin genau so kompliziert und schwierig, wie bisher. Sie versteht mich überhaupt nicht, macht mir die üblichen Vorwürfe, denkt, ich wäre nicht traurig, nur weil ich nicht wie sie die ganze Zeit nur über meinen Vater rede und weine. Nach wie vor bin ich mit der Situation überfordert und weiß nicht, wo ich den "Notausgang" aus dieser Situation finde. ||

  • Lieber Kitesurfer,


    gerade eben, wollte ich nach langer Zeit auch mal wieder hier rein schreiben, weil ich einfach das Bedürfnis habe und lese, dass du geschrieben hast.

    Mir geht es ähnlich wie dir...es ist nach 8 Monaten immernoch so unwirklich. Immernoch denke ich, das kann doch nicht sein und auch mit meiner Mutter ist und bleibt es unverändert. Manchmal wird es sogar noch schlimmer, weil sie immer anhänglicher wird und mich nicht verstehen möchte. Die Situation ist bei uns sehr sehr kompliziert.

    Ich hoffe für mich und auch für dich, dass sich alles irgendwann mal wieder ändert.


    Liebe Grüße

    Anita

  • Lieber Kitesurfer <3

    Ich wage es zu schreiben "Schön" das du deine Gefühle mit uns wieder einmal geteilt hast.<3:30:<3


    und weiß nicht, wo ich den "Notausgang" aus dieser Situation finde.

    der "Notausgang" ist MITTEN durch den Schmerz gehen... Allerdings ist das Gefühl was das "mitten durch den Schmerz zu gehen ... individuell sehr , sehr verschieden...

    ich vertraue darauf , das du deinen Weg findest , deine Art und Weise mit dem Tod deines Vaters als richtig für DICH anzusehen...

    und auch die Art und Weise , wie deine Mutter den Verlust verspürt auch als IHRE Trauer zu akzeptieren...

    OHNE Schuldgefühle zu haben... was schon ein Weg ist

    Ich hoffe für mich und auch für dich, dass sich alles irgendwann mal wieder ändert.

    das GLAUBE ich für euch beide<3:saint::saint:<3

    liebe Grüsse

    <3Sverja

  • Hallo zusammen,


    nun wollte ich mich mal wieder melden. Bald ist es 11 Monate her, dass mein Vater sterben musste. In mir arbeitet immer noch so, so viel. Hatte ich doch an den schönen, warmen Sommertagen das Gefühl, ganz gut damit klar zu kommen, erschlägt mich die Trauer momentan jeden Tag aufs neue. Das graue Herbstwetter trägt sicher dazu bei, das hat mir schon immer auf die Stimmung geschlagen. :(

    Momentan fühle ich mich jeden morgen wenn ich aufwache richtig erschlagen davon, dass mein Vater tot ist. Wie zu der Zeit 1, 2 Monate nach seinem Tod, wo man es das erste mal richtig realisiert hat. Ich dachte, über diese Phase bin ich hinweg. Wohl doch nicht....


    Über den Tag verteilt erschlägt mich die Tatsache auch einfach immer wieder wie ein Hammerschlag auf meinen Kopf, so wie ebenfalls nach 1, 2 Monaten, wo ich ebenfalls von dachte, drüber hinweg zu sein.

    Ich vermisse meinen Vater sehr, und momentan schmerzt es sehr, über ihn zu reden. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass die Trauer mit einer solchen Wucht zurück kommen kann, wo es mir doch einen längeren Zeitraum ziemlich gut ging.


    Das Verhältnis zu meiner Mutter hat sich nicht wirklich verändert, außer, dass ich sie seltener besuche, weil es einfach nicht anders geht. Lebensmut hat sie weiterhin überhaupt nicht, und will am liebsten auch sterben. In meinem Kopf läuft regelmäßig ein Kopfkino ab, wie ich sie tot auffinde, ihre Urne aussuchen muss und den Haushalt auflösen muss. Bei jedem Teil entscheiden muss, ob es weg soll. Ich weiß, es bringt mir nichts, mir diese Gedanken zu machen, aber sie überkommen mich immer wieder. :/

  • Lieber Kitesurfer,


    Schön von dir zu lesen. Ich habe mich schon öfters gefragt, wie es dir wohl geht.

    Das es dir schon wieder schlechter geht tut mir sehr Leid.

    Bei mir ist es leider ähnlich. Es ging mir zwischendurch besser. Bei mir ist es ein auf und ab. Ich vermisse Heinz auch sehr.,so sehr, dass ich Nachts von ihm träume...und dazu kommt das Verhältnis zu meiner Mama..... Es wird immer schlimmer. Wir streiten uns jeden Tag. Ich habe Angst, dass unser Mutter Tochter Verhältnis kaputt geht. Aber das schreibe ich die Tag mal auf meine eigene Seite. Das würde den Rahmen sprängen.


    Wie gehen deine Freunde damit um? Zeigen sie "noch "Verständnis? Hast du in der Familie jemanden der dir zur Seite steht?


    Liebe Grüsse

  • Liebe Kite!

    Hab den Namen mal abgekürzt,hoffe,das ist ok.

    Es tut mir leid,das es dir so schlecht geht.Ja es gehen einem immer die schlimmsten

    Gedanken im Kopf herum,aber wir können es nicht ändern.Ja sicher gibt es Tage,wo es

    dir gut geht und dann fällt man wieder in ein Loch.Es sind blaue und graue Tage.

    Aber so wird es auch bleiben,sichetr wird es irgendwann einmal etwas besser sein,

    denn mit der Zeit lernt man mit der Trauer zu leben,aber der Schmerz bleibt.

    Und wir müssen damit zurechtkommen.Ich wünsche dir alles Gute.Liebe Grüße Helga

  • Hallo KitesurferX,

    es tut mir sehr leid zu lesen, dass es Dir wieder schlechter geht!

    Ich habe da einen kleinen Vorschlag: dieser Winterblues ist etwas, das ich ganz gut kenne. Hat, wie Du sagst, mit dem grauen Wetter zu tun, mit Botenstoffen, die bei fehlender Sonne anders ausgeschüttet werden und so... (ist nicht das Ganze, aber ein Teilaspekt).

    Ich habe seit Jahren eine spezielle Tageslichtlampe, die ich im Winter nutze. Die sind gar nicht so teuer und mir hilfte das sehr.

    Das löst natürlich Dein Problem nucht zu Gänze. Aber vielleicht wäre es einen Versuch wert. So als ein Puzzleteilchen von vielen.

    Alles Gute Dir!

  • Lieber Kitesurfer,

    Auch mir tut es leid zu lesen, dass es dir schlechter geht. Die Herbstzeit macht vielen Trauernden, und auch nicht Trauernden zu schaffen. Ich hab in einem anderen Beitrag "als Tipp" geschrieben, dass es hilfreich ist, sich eine Box zusammenzustellen mit Dingen die einen unterstützen könnten. Das ist ganz individuell- Bestimmte Musik, sommerliche Duftkerze, Vitamin D, Schokolade, Sonnencreme, Lieblingsserien alles was deinen Tag ein wenig erhellen könnte. Und auch den Tipp von StillCrazy find ich super.


    Es hilft zwar nicht gegen die Trauer, aber es erleichtert vielleicht das trauern <3

    Isabel

  • Lieber Kitesurfer,


    ich möchte im Stillen auch Dir mein tiefstes Mitgefühl und Beileid zum Ausdruck für deinen Vater bringen. Ich verstehe deine Situation sehr gut. Wie Du schon schreibst sind 11 Monate noch eine sehr junge Zeit und es ist in dieser Zeit sehr oft die Situation gegeben das die Trauer in Wellen sich immer wieder bemerk bar macht. Natürlich ist die Situation von deiner Mama auch ein punkt der dich als Sohn beschäftigt plus deine eigene Trauer die Du verarbeiten darfst. Das ganze braucht Zeit und Geduld sowie Sensibilität auf sich zu schauen um herauszufinden was brauche ich das mir hilft und gut tut.


    Es geht in der Trauerarbeit nicht darum das wir alles vergessen sollen sondern das wir lernen mit der Trauer gut umzugehen und sie in unser leben als Teil von uns integrieren und sie nicht mehr als so schwer und tief verletzend empfinden. Das brauch Zeit lieber Kitesurfer und viel Gespür und Gefühl für Dich selbst.


    Ich finde die Idee von Isabel sehr schön und eine gute Möglichkeit um deine Rituale im Alltag zu gestallten und zu finden. Was auch sehr gut tut ist das Du einen Brief an deinen verstorbenen Vater schreibst mit all dem was Dich bewegt oder Du im mitteilen möchtest. Das ganze liest Du zum Schluss laut vor und dann verbrennst Du es oder vergräbst es in der Erde um es Symbolisch zu übergeben. Das hilft sehr vielen Menschen die ich schon begleiten durfte.


    Was auch sehr gut ist um dir zu helfen und Dich gerade jetzt zu unterstützen schau ob Trauergruppen dir etwas bringen oder geben. Wenn es Dir zu viel ist dann Schau ob es bei dir eine Trauerberaterin Begleiterin oder Therapeutin gibt die Dich eine gewisse Zeit begleitet das tut sehr gut. Man hat die Möglichkeit viele schöne Fähigkeiten in sich selbst zu finden und zu entdecken und das hilft dir wieder mehr bei der Bewältigung des Trauerprozesses.


    Ich hoffe ich konnte Dir ein paar neue Impulse geben. Ich bin mir ganz sicher das es Dir bald wieder besser gehen wird und wünsche Dir für das umsetzen viel Kraft, Mut und Selbstführsorge die Du Dir selbst schenken darfst. Wenn Du noch fragen hast oder mir schreiben möchtest bin ich gerne für Dich da.


    Kraftvolle Grüße zu Dir

    Maik


    KitesurferX

  • Hallo alle zusammen! :)

    Ich wollte mich mal wieder melden, schließlich ist mein letzter Beitrag vor fast 7 Monaten gewesen - wie die Zeit vergeht!

    Nun sind es also 1 Jahr und 5 Monate ohne meinen Vater, also bald schon 1 1/2 Jahre.

    Das zweite mal mein und sein Geburtstag liegen hin mir, das zweite mal Weihnachten und Silvester.


    Wie geht es mir also momentan?

    Ich würde sagen, immer noch recht gemischt. ABER was sich definitiv geändert hat, ist die Länge/Kürze der Trauer und die Intensität. Ja, manchmal ist es immer noch wie ein Schlag ins Gesicht, mit voller Wucht, er kommt nie wieder, nie. Doch mittlerweile weiß ich, dass das nur Momente sind. Es ist nicht wie noch vor 1 Jahr oder so, dass es den ganzen Tag, mehrere Tage anhält. Es sind manchmal nur Minuten. Manchmal geht es mehrmals so hin und her: Völlige Trauer - es ist ok - völlige Trauer - es ist ok - und so weiter. Also ich weiß genau, dass das Gefühl nicht den ganzen Tag bleibt. Es gibt bestimmte Gegenstände, die mich triggern. Die ich zb im Laden sehe, total mit ihm verbinde, und die mich dann völlig aus der Bahn werfen. Wo ich kurz ganz tief in der Trauer versinke. Aber durch die vielen Reize in einem Laden zb kann ich dann oft meine Gedanken umlenken.

    Ich denke, ich würde mit dem Thema ganz ok klarkommen, mittlerweile.


    Das viel größere Problem ist nach wie vor meine Mutter. Es hat sich absolut gar nichts geändert. Sie ist mir gegenüber sehr aggressiv, beschuldigt mich weiterhin nicht traurig zu sein, als egoistisch, gemein, usw, alles was ich hier schon früher aufgeführt hab.

    Mittlerweile hab ich eine richtige "Angst" vor ihr entwickelt. Egal wie logisch ich argumentiere, erkläre, rede, es ist egal, sie schafft es immer, dass ich dann "die schlechte, böse Person" bin, und sie die arme, verwitwete Mutter die ich "völlig im Stich lasse". Jede(r) mit dem ich darüber rede, bestätigt mir aber, dass sie sich schon gar toxisch verhält. Ich bin ja auch seit bestimmt schon 6 Monaten oder länger in Behandlung bei einer Psychotherapeutin - wegen meiner Mutter. Ich versuche immer umzusetzen, was ich dort beigebracht bekomme, merke aber immer wieder, dass ich keine Chance gegen sie habe. Ich bin ratlos. Falls es interessant ist, kann ich dazu noch mehr erzählen, aber eigentlich sollte es ja hier um die Trauerverarbeitung gehen.

  • Hallo Kitesurfer...

    Mein Trauerbegleiter sagte mir, das auch familiäre Probleme bzw das soziale Umfeld zur Trauer dazugehört, weil sich ja durch den Verlust eines Menschen und die tiefe Trauer vieles im Leben verändert (Familie, Freunde...)

    Ich bin selbst Mutter einer 21jährigen Tochter und mich würde deine Geschichte sehr interessieren...

    LG Eva