....Witwe mit 46....und die Welt ist plötzlich so dunkel...

  • Liebes Linchen,


    ich kann über deine Erfahrung überhaupt nichts sagen. Das würde ich mir nie erlauben.


    Es tut mir sehr Leid, wenn du solche Erfahrungen machen mustest.


    Herzliche Grüße

    Anja

  • Liebe RoundAn,


    ich brauch meine Kraft für mich und schaffe es nicht noch für die anderen da draußen Verständnis aufzubringen.

    Ich gehe damit niemanden auf den Keks sondern mache das mit mir selber mit Hilfe und Unterstützung. Im Alltag da draußen trage ich meine Maske und sage es geht mir gut denn was anderes wollen die Menschen nicht hören.


    Abgesehen davon das sie mir eh nicht helfen könnten.

    Diese Lücke lässt sich nicht schließen und diese Wunde nicht heilen.

    Gott sei Dank hab ich im Freundeskreis einen guten Freund der mich versteht und sich auch Zeit nimmt.


    Vlg. Linchen

  • Ich glaube das Problem ist nicht der Satz ''Wie geht es Dir?'' sondern - zumindest geht es mir so - die jeweilige Person, die diesen Satz stellt.


    Ich reagiere anders, wenn die Menschen, die uns durch diese schwere Zeit der Erkrankung begleitet haben und mich jetzt immer noch (er-)tragen, als wenn ''fremde'' Personen diese - sind wir mal ehrlich - beschissene Frage stellen...


    Die Erstgenannten wollen es wirklich wissen und die Zweitgenannten sind - ja was sind sie eigentlich? - Höflich? Freundlich? Ignorant? Neugierig?

    Manche sind auch einfach nur zu blöd zum Mund halten...


    Ich denke, ich bin momentan furchtbar gefangen im ''Trauerloch (Nr. 456)'' und vielleicht reagiere ich auch deshalb so allergisch (ich unterstelle den meisten Mitmenschen wirklich einfach nur ''Hilflosigkeit'' gegenüber meiner eigenen Person, aber ich ertrage es derzeit einfach nicht und kann es auch nicht tolerierbar abfangen....


    ♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️

    Ich wollte mich auf jeden Fall bei ALLEN bedanken, die mir hier seit gestern Mut gemacht haben. Darauf, das sich die Welt vielleicht eben doch auch für mich weiterdreht und das ich auch diesmal wieder aus der Trauerasche aufsteige, wie der Phönix (SCHERZ LEUTE!)

    ♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️


    Lg Susanne

  • Es ist teilweise erstaunlich aber auf der anderen Weise doch erschreckend das so unterschiedliche Menschen aus anderen Orten hier sind aber das gleiche fühlen als ob sie mir in die Seele schauen.Was viele Verwandte,Bekannte oder Freunde nicht nachvollziehen können wird hier ausgesprochen und ich denke mir dann(Hab ich das gerade geschrieben......?Nein es war ein anderer,aber ich fühle genauso) Wort für Wort!!!!!!

  • Ich glaube das Problem ist nicht der Satz ''Wie geht es Dir?'' sondern - zumindest geht es mir so - die jeweilige Person, die diesen Satz stellt.

    Genau so ist es. Je nach dem ist meine Antwort "Bitte frag mich das nie wieder!" und so meine ich das auch. Ich bin gerade nicht wirklich sehr empatisch mit meinem Umfeld. Mir ist egal, ob sie nicht wissen, was sie sagen sollen, ob sie es gut meinen. Ich muss einen furchtbaren Verlust verarbeiten und in mein weiteres Leben integrieren. Ich hab keine Kraft, mir die Befindlichkeiten der anderen klar zu machen. Das wirkt manchmal vielleicht brutal, aber mir hält es die vom Hals, die mir jetzt sowieso nicht helfen.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Meine Antwort die ich solchen Leutensehr oft gebe:

    Mein Sohn ist gestorben was denks DU wie es mir geht?

    Oder manchmal sage ich einfach: schlecht und dir?

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Hallo,


    ich habe schon wieder sehr viel Gutes gelesen. Eben hat mich eine Nachbarin begrüßt. Das 1. Mal seit er verstorben

    ist. Ehrlich gesagt, hätte ich vor Wochen auch einmal erwartet, dass irgendeine angemessene Reaktion kommt,

    schließlich waren wir schon beim Du. Was soll es. Morgen sind es 14 Wochen. Mein Partner ist manchmal nach

    Frankfurt alleine für 4 Tage gefahren. Das war schon die Hölle für mich. Ich hatte da einen sehr guten Freund,

    der mich abgelenkt hat und den ich auch notfalls nachts anrufen konnte, aber er ist leider auch schon verstorben.

    Eine Freundin hat den Kontakt erst einmal eingestellt und ich hirne ständig alles durch, ob ich sie evtl. zu sehr

    in Beschlag genommen habe. Meist hat sie mir sowieso nur eine Sprachnachricht geschickt, während sie mit

    den Hunden Gassi gegangen ist, das fühlte sich irgendwie so nebenbei abgefertigt an. Ich bin sehr sensibel

    zur Zeit. Das ist ja auch kein Wunder. Mein Herzensmensch ist fort gegangen und hat mich leider nicht mit

    genommen. Eine Stunde später wären wir auf der Autobahn gewesen.


    Lieben Gruß


    Turicum

  • Ich habe gestern die ältester Tochte,19, getroffen von unserem Nachbarn , per sich vor 3 Monaten erschossen hat ( 49 J, verheiretat, 3 Kinder eins davon Baby)

    sie war im Discounter blicklos direkt an mir vorbei.....;(ist okay.. draußen habe ich sie angesprochen...


    ich habe auch gefragt, wie geht es dir ? war so Schulterzucken und Murmeln,

    sie wohnt nicht weit weg,

    ich habe gefragt, darf ich dich nach Hause begleiten:24: und nach ein paar Metern ging der Sturzbach an Schmerz und Erzählungen los;(;(;(;(... absolut verständlich oder...:33::33:


    SIE FRAGTE NICHT NACH DEM tOD MEINES mANNES::: auch okay, denke ich......vollkommen.... null Hilfe aus dem Umfeld für sie...


    wenn ich das " aushalte" und suche und anbiete, wo ist dann das Problem für andere ????????????


    liebe Grüße

    Gini+Bettina

  • Der Satz ist gut, denn klau ich mir von Dir ! Vielleicht ergänze ich noch um '' Dir AUCH?''


    Mal sehen wie dann reagiert wird?!

    😜👍👍😘❤️

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Hallo,


    ich war immer dankbar dafür, dass ich nachts wenigstens schlafen konnte, aber die letzte Nacht war schrecklich.

    Ich hatte solche Angstzustände und konnte nicht schlafen. Es ist auch das 1. Mal in meinem Leben, das ich alleine

    lebe. Ich habe nicht einmal einen Hund. Jetzt gehe ich ein wenig Unkraut zupfen, das hat sonst immer mein

    Partner gemacht. Die Sonne scheint gerade so schön. Heute war ich wieder bei meinem Therapeuten zur

    Trauerbewältigung, das hat mir sehr gut getan. Ich wünsche Euch einen guten Nachmittag. Heute sind es 14 Wochen

    ohne ihn.


    Lieben Gruß


    Turicum

  • Ihr Lieben,


    heute eine Nachricht von einem lieben Freund bekommen (ebenfalls an Krebs erkrankt), nachdem er den Sommer mit seiner Familie nochmal wirklich ausgiebig genießen konnte kam heute leider die Nachricht: die Metas vervielfältigen sich.... sollte keine Mutation gefunden werden, ist es ungewiss ob er Weihnachten noch erleben darf...


    Ich bin so leer - Ihr Lieben - was soll man diesem Menschen sagen? Und ja - jetzt stehe ich auf einmal auf der 'anderen' Seite - und natürlich habe ich ihm gesagt, dass er und seine Frau JETZT zählen - und kein anderer - er hat sich gleich gesorgt, dass er mich jetzt wohl nicht mehr so stützen könne - ER IST SO EIN TOLLER MENSCH - Und schon wieder bin ich fassungslos und denke mir: Scheiße - was denkt sich dieses fucking Schicksal nur dabei???


    Traurige Grüße

    Susanne

  • Für mich sind solche Nachrichten um einiges schlimmer als sie es schon vor Joachims Tod waren. Zu wissen das man bereits am Ende seines Lebens ist, die Angst wie es wohl sein wird, Angst vor einem schmerzhaften Dahinsiechen. Das alles war mir bewußt. Nun kommt noch das Wissen um die Schmerzen der Hinterbliebenen dazu.

    Darin einen Sinn zu erkennen bleibt mir verwehrt.