Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist, oder neben einem fehlt

  • Liebe Anja,

    den einzigen Trost den ich dir bieten kann ist, dass es Zeiten gibt in denen die Einsamkeit nicht so weh tut.

    Sie ist immer da aber manchmal tritt sie etwas in den Hintergrund.

    Die Angst um deine Fellnasen kenne ich auch. Mein Hund Amigo ist 13 Jahre alt. Er kommt mit meiner Trauer und den damit Verbundenen Stimmungstiefs nicht zurecht und hat Stress. Ich sehe das daher so das ich jetzt eben für ihn da sein muß wann immer ich kann. Daher plane ich auch nur was, dass ich mit ihm zusammen machen kann. Ich hoffe ich habe noch viel Zeit mit dem alten Kerl.

    Deine Mama versteht bestimmt das du gerade nicht kannst wie du gerne möchtest. Nach einem Trauertief wird es auch wieder etwas leichter. Es wird auch wieder eine Zeit kommen wo du mit ihr etwas unternehmen kannst

  • Liebe Anja,


    wie ähnlich wir doch fühlen...


    Auch ich kämpfe mit meinem schlechten Gewissen, wenn ich nicht die Zeit und die Kraft habe so für sie da zu sein wie ich es gerne würde und es ihr gut tut... weil auch ich nicht weiß wie lange noch...


    Ich umarme dich in Gedanken ❤️Pia 🥀

  • Liebe Steffi,


    meine Katze ist auch sehr sensibel was das angeht. Ich glaube sie spiegelte mich heute in allen Dingen die ich heute gemacht habe. Sie ist genauso verfressen gewesen wie ich. Sie wusste nicht so richtig wo sie hin sollte, wie ich, raus in den Garten, rein in die Wohnung, zum Kühlschrank, zum Sofa. Sie spricht heute sehr viel mit mir.

    Im Moment habe ich so ein bisschen das Gefühl, das ich mich in Richtung Depression bewege. Befinde mich was das die Trauer angeht immer noch in der Schock und Ohnmachtsphase und das nach einem Jahr.

    Mir geht es wirklich nicht besonders gut. Wenn ich auf mein Leben schaue, sehe ich nur Schicksalsschläge. Das mit meinem Mann ist jetzt der größte Schicksalschlag und ich habe einfach nicht mehr die Kraft und bin absolut Hoffnungslos was mein Leben angeht. Immer wieder bin ich aufgestanden, jetzt habe ich das Gefühl es tatsächlich nicht mehr zu schaffen. :4:;(

  • Liebe Anja,


    wie ähnlich wir doch fühlen...


    Auch ich kämpfe mit meinem schlechten Gewissen, wenn ich nicht die Zeit und die Kraft habe so für sie da zu sein wie ich es gerne würde und es ihr gut tut... weil auch ich nicht weiß wie lange noch...

    Liebe Pia, im umarme dich ganz fest....es ist halt eben die Mama, egal wie alt wir sind...und wir sind die Kinder...

  • Liebe Anja,

    Liebe Steffi,


    meine Katze ist auch sehr sensibel was das angeht. Ich glaube sie spiegelte mich heute in allen Dingen die ich heute gemacht habe. Sie ist genauso verfressen gewesen wie ich. Sie wusste nicht so richtig wo sie hin sollte, wie ich, raus in den Garten, rein in die Wohnung, zum Kühlschrank, zum Sofa. Sie spricht heute sehr viel mit mir.

    Im Moment habe ich so ein bisschen das Gefühl, das ich mich in Richtung Depression bewege. Befinde mich was das die Trauer angeht immer noch in der Schock und Ohnmachtsphase und das nach einem Jahr.

    Mir geht es wirklich nicht besonders gut. Wenn ich auf mein Leben schaue, sehe ich nur Schicksalsschläge. Das mit meinem Mann ist jetzt der größte Schicksalschlag und ich habe einfach nicht mehr die Kraft und bin absolut Hoffnungslos was mein Leben angeht. Immer wieder bin ich aufgestanden, jetzt habe ich das Gefühl es tatsächlich nicht mehr zu schaffen. :4:;(

    Liebe Anja ❤️


    du darfst diese Gefühle haben und du darfst ihnen auch ihren Platz geben... aber du darfst ihnen nicht die Macht über dich geben...


    Da diese Gefühle zu dir gehören und dich gerade ausmachen, haben sie ihre Berechtigung und eben weil das so ist, weil das du bist, kannst du diesen Gefühlen mit Liebe begegnen... Ich weiß das ist schwer zu verstehen, aber vielleicht weißt du was ich meine... wenn du ihnen mit Ablehnung, Wut, Hass oder Angst begegnest, begegnest du dir selbst mit diesen Gefühlen und das Böse gewinnt... versuchst du ihnen mit Liebe zu begegnen, begegnest du dir selbst mit Liebe... weisst du wie ich das meine... es ist schwer zu verstehen und noch schwerer umzusetzen... Ich habe auch sehr lange gebraucht es zu verstehen und kann es noch heute oft nicht umsetzen...


    ❤️💚💔🥀💫

  • Übermorgen am Samstag ist der erste Todestag und ich fühle gar nichts...obwohl ich diesbezüglich gar nichts fühle verzweifel ich noch daran nichts zu fühlen.

    Mein Therapeut sagt, das ich mich noch in der Schockphase und in der Ohnmacht befinde.


    Ich weiß nicht was schlimmer ist, das nicht zu fühlen oder zu fühlen, es macht mir so so so große Angst sagt mein Kopf oder ist es mein Gefühl, ich weiß es einfach nicht. Ich habe Angst, das ich es nicht überleben werde das fühlen.

    Ich habe Angst, das sich dieses nicht fühlen irgendwann einen anderen Weg suchen könnte.

  • Liebe Anja!

    Ich verstehe nur zu gut, wie dieser Zustand ist und ich weiß nicht, was schlimmer ist, das Fühlen oder Nichtfühlen. Wenn plötzlich alle Emotionen weg sind, wie wenn da ein Schalter ungelegt wurde und man nur noch eine leere Hülle ist beginnt man stark an sich selbst und auch an dem Gewesen und Gemeinsamen zu zweifeln. Mir geht es zumindest so. Auch meine Therapeutin meint, dass es sich um eine Art Schock handelt, der sich irgendwann wieder lösen wird. Die Frage ist nur wann und wie.
    Das einzige, was mir noch bleibt ist das Wissen (Kopf) darum, wie es vor dem Unfall meines Mannes war und ich hege die Hoffnung, dass durch meine Therapie auch mein Herz langsam versteht, was da passiert ist, damit ich das Geschehene verarbeiten kann und wieder ins Fühlen komme und dadurch wieder Zugang zu meinem Mann finde, der durch das Nichtfühlen blockiert ist. Mich belastest dieser Zustand sehr.
    Ich denke, wir müssen einfach geduldiger mit uns selbst sein und unserem Herzen die Zeit erlauben, die es braucht um zu begreifen auch wenn es schwer fällt.


    LG Charly

  • Liebe Anja!

    Ich verstehe nur zu gut, wie dieser Zustand ist und ich weiß nicht, was schlimmer ist, das Fühlen oder Nichtfühlen. Wenn plötzlich alle Emotionen weg sind, wie wenn da ein Schalter ungelegt wurde und man nur noch eine leere Hülle ist beginnt man stark an sich selbst und auch an dem Gewesen und Gemeinsamen zu zweifeln. Mir geht es zumindest so. Auch meine Therapeutin meint, dass es sich um eine Art Schock handelt, der sich irgendwann wieder lösen wird. Die Frage ist nur wann und wie.
    Das einzige, was mir noch bleibt ist das Wissen (Kopf) darum, wie es vor dem Unfall meines Mannes war und ich hege die Hoffnung, dass durch meine Therapie auch mein Herz langsam versteht, was da passiert ist, damit ich das Geschehene verarbeiten kann und wieder ins Fühlen komme und dadurch wieder Zugang zu meinem Mann finde, der durch das Nichtfühlen blockiert ist. Mich belastest dieser Zustand sehr.
    Ich denke, wir müssen einfach geduldiger mit uns selbst sein und unserem Herzen die Zeit erlauben, die es braucht um zu begreifen auch wenn es schwer fällt.


    LG Charly

    Liebe Charly,


    deine Worte treffen mitten in mein Herz, besser hätte ich es nicht sagen können. Ja, es ist wie als wenn da ein Schalter umgelegt wurde. Ich schäme mich sogar manchmal dafür. Ich denke, das kann doch gar nicht sein,das du nichts fühlst und es ist wie du es sagtst, das Gewesene und Gemeinsame ist wie ausgelöscht ;(.

    Das wiederrum fühlt sich so schrecklich an und ich fühle mich wie als Verräterin an unserer Liebe und gemeinsame Zeit. ;(


    Ganz lieben Gruß Anja

  • Liebe Anja!


    Ich schicke Dir viele herzliche Umarmungen :24::24::24:.


    Ich habe es leider gerade erst in Deinem Wohnzimmer gelesen, was heute für ein Tag ist...


    Die Kerze Dir hier jeden Tag für Jan brennt leuchtet heute auch für Deinen Mann!


    Lg Susanne

  • Danke liebe Susanne für die Umarmungen und das leuchten der Kerze für meinen Roman <3

  • Dieses Nichts fühlen ist ein Schutz. Ein Schutz vor dem unvermeidlichen.

    Man möchte sich nicht mit dem Verlust beschäftigen da man einfach zu schnell erkennt das man an dieser Situation nichts ändern kann. Man möchte es aber nicht wahrhaben das man für den geliebten Menschen und letztendlich für sich, nichts mehr machen kann.

    Wir Menschen versuchen immer alles zu kontrollieren, aber beim dem Tod müssen wir feststellen wie wir kläglich versagen. Ja und das ist das warum wir beim Tod eines geliebten Menschen nichts fühlen können. Bei dem einen dauert es länger, bei dem anderen kürzer. Aber eins kann man machen in dieser Zeit. Nachzu denken darüber was dein Lebensmensch von dir erwarten würde in dieser Situation. Habt ihr beizeiten mal darüber gesprochen?

    Versuche dir darüber klar zu werden. Wenn dann der Punkt kommt wo alle Dämme brechen, bist du ein gutes Stück weiter...

  • Aber eins kann man machen in dieser Zeit. Nachzu denken darüber was dein Lebensmensch von dir erwarten würde in dieser Situation. Habt ihr beizeiten mal darüber gesprochen?

    Versuche dir darüber klar zu werden.

    Hallo Engels Mann, Danke dir für deine Worte. Nein, wir haben über solche Dinge niemals gesprochen. Einfach weil wir beide gar nicht so der Typ Menschen waren/sind die sich jemals über so ein Thema wie Tod unterhalten haben und schon gar nicht über den eigenen.

    Mein Mann ist ganz plötzlich aus dem Leben gerissen worden , keine Krankheit, einfach nichts.

    Ich glaube, das er gesagt hätte, das ich mein Leben leben soll und mir nicht soviele Sorgen und Kopf über alles machen soll. Und er hätte gesagt: Scheiße, passiert... hört sich jetzt vielleicht irgendwie naja, mir fehlt das passende Wort dazu....aber ich glaube, er hat gelernt vor meiner Zeit, Dinge, Menschen, Situation loszulassen die man nicht ändern kann.


    Viele Grüße

    Anja