Meine Lieben,
ich hänge hier wieder mal weinend und traurig rum... Pfingstwochenende.
Mir fällt unser letztes gemeinsames
Pfingstfest nur zu gut ein.
Heinz lag auf dem Sofa, schaute nur an die Zimmerdecke, wie schon nicht mehr im Hier...
Ich saß am Tisch und häkelte, häkelte als gäbe es nichts wichtigeres zu tun als dies, mit Tränen, die mir im Hals feststeckten.
Aus der offenen Balkontür hörten wir die Nachbarn mit Besuch beim Kaffeetrinken... sie redeten und lachten... bei ihnen war alles so normal.
Und bei uns? Schmerz, Angst... doch noch zu zweit, aber auch sprachlos gegenüber dem anderen, irgendwie auch beide in den jeweiligen Gedanken allein.
Es tut mir so weh... so weh. Eigentlich waren wir beide zu hilflos um dem anderen an diesem Tag beizustehen. Das ist es wohl, was der Satz : "Jeder stirbt für sich allein" ausdrückt.
Und nun sterbe ich allein... buchstäblich.
Wie lange wird diese Zeit dauern... wie schmerzvoll wird es sein?
Heute wäre ein guter Tag zu gehen, nur meine Amy müsste zurück bleiben.
Kein Mensch würde an meinem Tod zerbrechen, ja eigentlich niemand tief trauern.
Ich wäre schnell vergessen, wenn meine Sachen weggeräumt sind... mein Leben weggeräumt... meine Wünsche... meine Träume... mein Dasein...meine Liebe ist schon fort... noch bisher in mir und dann mit mir auch endgültig tot.
Das sind meine Gedanken und Gefühle. Sie nehmen immer mehr Raum in meinem Kopf ein... besonders jetzt, wo mein Körper so müde ist... müde und verbraucht. Er wird wohl nicht mehr besser werden nur noch schlechter.
Eigentlich will ich nur noch schlafen, aber mein Schlaf ist nicht mehr Erholung... nur immer kurz und von schlechten Träumen begleitet. Beim Aufwachen schlägt mein Herz rasend, ich bin wie benommen, stolpere ins Bad, schweissgebadet.
Und jeder Tag eine Belastung.
Lg Luise